Pflegekammer Bayern

Wer wohl manipuliert? Wenn ich mir die Ergnisse der Aufkärungs-/Motivationskampagnen so ansehe, dann kommt man nicht umhin, dies als bewusste Täuschung zu bezeichnen. Die Worte primär, sekundär, Macht und Lobby kommen da ein bisschen viel vor. Aber selbst dies hat nix genutzt, wenn ich mir die Abstimmung in Hamburg anschaue.

Bezüglich Theorie-Praxis-Transfer, Akademiker vs. Basis schein ich ja voll ins Schwarze getroffen zu haben. Vielleicht überlegst mal, warum die einen Wissenschaftler den Kontakt zur Basis haben und die anderen- leider die Überzahl- nicht.

Aus der Ferne die Praxis beobachten oder mitten drin sein- dazwischen liegen Welten. Auch das muss man als angehender Akademiker wahrscheinlich erst lernen.
Woher ich weiß, dass nicht 1,2 Mill. etwas in deinem Sinne verändern wollen? Ganz einfach. Wir hätten mehr als 10% Organsiationsgrad bezüglich Gewerkschaft und Berufsverbände. Wir würden hier keine Diskussion über eine Zwangsmitgleidschaft führen.

Zu den 99,9%- da gibt es in der freien Wirtschaft so einen schönen Satz: der beste Schrauber... . Das trifft leider auch auf nicht wenige unserer Führungskräfte- angefangen von der Wissenschaft über die Pädagogik bis hin zum Management zu. Diese Erkenntnis stammt übrigens mal nicht von mir sondern kam aus dem Munde einer anerkannten Pflegewissenschaftlerin.

Elisabeth
 
Wer wohl manipuliert? Wenn ich mir die Ergnisse der Aufkärungs-/Motivationskampagnen so ansehe, dann kommt man nicht umhin, dies als bewusste Täuschung zu bezeichnen. Die Worte primär, sekundär, Macht und Lobby kommen da ein bisschen viel vor. Aber selbst dies hat nix genutzt, wenn ich mir die Abstimmung in Hamburg anschaue.

Die Pflegekammer gibt uns ein Stück Macht, ein Stück Lobby. Aber eben nur ein kleines Stück und auch nur in einen kleinen Teil. Nicht die gesamte Macht- und das ist auch gut so. Das kapieren aber die Kammergegener nicht.....
Also werden Worte verdreht und so wieder in den Mund gelegt.

Bezüglich Theorie-Praxis-Transfer, Akademiker vs. Basis schein ich ja voll ins Schwarze getroffen zu haben. Vielleicht überlegst mal, warum die einen Wissenschaftler den Kontakt zur Basis haben und die anderen- leider die Überzahl- nicht.

Aus der Ferne die Praxis beobachten oder mitten drin sein- dazwischen liegen Welten. Auch das muss man als angehender Akademiker wahrscheinlich erst lernen.

Nein, tatsächlich hast Du voll daneben getroffen! Aber dermaßen daneben, das Du schon wieder Deine Überheblichkeit gegen über andere hier bewiesen hast. Vorallem weil Du mein Posting gar nicht gelesen hast.

Hättest Du denn, dann hättest Du gemerkt das ich die 2 Welten beschrieben und ein wenig charakterisiert habe.

Die Kluft zwischen Wissenschaft und Praxis und warum diese wichtig und sinnvoll ist. Könnte ich hier 2 DIN A4 Seiten und mehr dazu schreiben. War ja an meiner HS ein Thema eines ganzes Semesters und Prüfungsthema, so nebenbei erwähnt. Und nicht nur dort, sondern auch an anderen HS in D, E, USA, CH, Österreich....

Ich bin mir daher über diese 2 Welten mehr als nur bewusst und den Sinn dahinter, und die Problematik die daraus ersteht.

Nur du hast es nicht ganz verstanden, denn Du hast offenbar nicht begriffen, das es Brücken zwischen beide Welten braucht, die aber Deutschland noch sehr verkümmert sind. Nicht umsonst fordert der Wissenschaftsrat 20% akademisch gebildete Pflegekräfte. (aktuell haben wir nur geschätzte <5% in Deutschland.)
Für diese Brücken braucht es Fundamente und die fehlen noch- meiner Meinung nach weniger auf der Theorie-Seite als mehr auf der Praxis-Seite.

Ich muss immer schmunzeln, wenn ich hier Forderungen lese, von wegen Akademiker in die Praxis und so. Tatsächlich gibt es kaum Angebote für Akademiker in die Praxis zu gehen, und die Vorurteile aus der Praxis gegenüber Akademiker in der Praxis sind immer noch zu groß. Das liegt nicht an den "bösen" Akademiker.

Das trifft leider auch auf nicht wenige unserer Führungskräfte- angefangen von der Wissenschaft über die Pädagogik bis hin zum Management zu. Diese Erkenntnis stammt übrigens mal nicht von mir sondern kam aus dem Munde einer anerkannten Pflegewissenschaftlerin.

Mit der Aussage von Dir widerlegst Du Dich aber gerade selber, das ist Dir bewusst, oder?
 
das hast du jetzt völlig falsch interpretiert, leider kann ich dir keine PN schicken.
@renje: Ich hab's auch gar nicht überbewertet, aber gedacht, dass ein wahrer Kern darin stecken könnte.:gruebel:
Zuviel Text macht's nicht immer verständlicher. Siehe

Singing "...and the wheel of the bus goes round and round and round, and round and round, the wheels of the bus goes round and ...."

@HHS: Nur um einem Irrtum vorzubeugen: In einer Heilberufekammer können Einrichtungen nicht Mitglied werden, sondern ausschließlich die Personen, die dem betreffenden Heilberuf angehören. Insofern unterscheiden sich Heilberufekammern deutlich von Handwerkskammern.

Und Elisabeth hat insofern Recht, dass die Ausbildung Bundesgesetz ist, das nicht durch eine Landespflegekammer bestimmt werden kann. Aber HHS hat Recht, dass durch eine Pflegekammer die Abnahme der Prüfung auch in der Ausbildung dann durch Pflegeberufe und nicht mehr durch eine andere Behörder erfolge würde. Sorry für die Erbsenzählerei.

@alle: Auch wenn die Kammer nur die innerberuflichen Angelegenheiten selbst - diese aber durch das Heilberufekammergesetz mit gesetzesgemäßer Kraft - regeln kann, entstehen Gesetze nicht allein durch Beschluss im Landtag oder Bundestag. Was letztere beschließen ist zu einem überwiegenden Teil durch Lobbyisten vorbereitet und beeinflusst worden. Ein Gesetz zur Errichtung einer Pflegekammer z. B. käme mit großer Sicherheit nicht zustande, wenn sich die pflegeberuflichen Lobbyisten (Berufsverbände) dafür nicht einsetzen würden.

Um es anders zu sagen: Man muss die Frage des Einflusses der Pflegekammer nicht so kleinkarriert allein auf Gesetzestexte beruhend verstehen. Ohne die gesellschaftlichen Machnismen zu berücksichtigen, die sich hinter den Kulissen abspielen, diskutieren wir hier weltfremd (ich möchte 100 Euro darauf wetten, dass Elisabeth mich jetzt mit dem Begriff "weltfremd" in Verbindungn bringen wird - alles andere wäre eine Überraschung).

Weitersing "...and the wheel of the bus goes round and round and round, and round and round, the wheels of the bus goes round and ...."

Da ich hier aber nur noch über neue Alternativen reden wollte, greife ich mal Elisabeths Alternative auf, die sie als "Recht" bezeichnet, auch wenn es in keinem Gestz verabschiedet ist:gruebel::

... das Recht des autodidaktischen Lernens herausgenommen ... sind auch noch so frech und haben ihr Wissen weiter gegeben und damit anderen geholfen aus der Position des "fortgeschrittenen Anfängers" rauszukommen. Zusätzlich haben sie erkannt, dass man eben nicht alle Krankenpflegekräfte diese Position verlassen wollen/können. Sie versuchen nix zu erzwingen. Sie leben Eigenverantwortung und Selbstbestimmung einfach. Und erhalten dafür Anerkennung und Respekt... oft nicht aus den Reihen der Pflegeakademiker/-manager. Aber darauf können sie gut verzichten.

Autodidaktisches Lernen gehört zu jeder Form von Lernen dazu, möchte ich behaupten. Weder Schüler noch Studenten hören nur zu. Übrigens steckt in dem Wort Studieren die selbständige Aneignung von Wissen implizit drin. Vor allem aber besteht gar keine Veranlassung, zwischen nicht akademisch Qualifizierten und akademisch Qualifizierten zu spalten. Wir profitieren von beiden. Weder die einen noch die anderen sind was Besseres.

Wissen weitergeben ist gut und verdienst Anerkennung. Das gilt selbstverständlich auch für Erfahrungswissen. Nicht alle pflegerischen Tätigkeiten müssen durch Studien untermauert werden. Aber es gibt pflegerische Interventionen, die nachweislich wirksam oder unwirksam sind und das auch noch je nach Patientenfall in unterschiedlicher Weise. Ob ich einen Parksinson-Patienten, einen Schlaganfall-Patienten oder TEP-Patienten mobilisiere, in jedem Fall wende ich mein Wissen unterschiedlich an und je mehr Erfahrung ich habe, desto besser kann ich das.

Wenn ich aber glaube, dass mein persönliches Erfahrungswissen höher steht, als ggf. verfügbares evidenzbasiertes Wissen, dann handele ich eindeutig unprofessionell.

Eine Funktion einer Pflegekammer ist es, Menschen vor unsachgemäßer Pflege zu schützen:

Wenn es kein besseres Wissen als die Erfahrung meiner Pflegekraft gibt, dann ist das ihr professionelles Recht, mich nach bestem Wissen und Gewissen danach zu pflegen. Wenn sie mich aber entgegen besserer Erkenntnisse pflegt und statt dessen meint, das Recht zu haben, ihre persönlichen Erfahrungen an mir auszulassen und mir wirksame pflegerische Interventionen vorzuenthalten, dann kann ich sie - mit oder ohne Pflegekammer - für den entstehenden Schaden zur Verantwortung ziehen.
Die Pflegekammer leistet aber sowohl für die Pflegekräfte als auch für die Pflegebedürftigen den Service, zu definieren, was fachgerecht ist und was nicht. Der Pflegebedürftige kann sich darauf berufen. Aber auch die Pflegekraft kann sich darauf berufen.

Und die Pflegekammer sorgt im Rahmen ihrer Fort- und Weiterbildungsorndung auch dafür, dass das für mich relevante Wissen auch bei mir als Pflegekraft ankommt.

Und wenn doch ein Schaden entstanden sein sollte und ein Pflegebedürftiger mich verklagen will, leistet die Pflegekammer den Service, mit seiner Schlichtungsstelle einen konstruktiven Ausweg zu suchen, ohne gleich vor Gericht zu klagen.

Und weil ich mich als Pflegekraft auf die Vorgaben der Pflegekammer berufen kann und an sie gebunden bin, darf auch mein Arbeitgeber von mir nicht verlangen, alle fünfe gerade sein zu lassen und Patienten zu vernachlässigen. Wenn ich also meinem Arbeitgeber eine Überlastungsanzeige mache, muss er adäquat reagieren, wenn er keine Haftungsschäden aufgrund Organisationsverschulden riskieren will.

Kommt dann auch noch der Fachkräftemangel hinzu, dann würde der Druck auf die Arbeitgeber noch größer werden. Denn die Arbeitgeber würden dem Fachkräftemangel am liebsten einfach mit einer Verkürzung oder Vereinfachung der Ausbildung entgegenwirken. Eine Pflegekammer wüde aber diesen Bestrebungen öffentlichkeitswirksam und fundiert als starker Lobbyist entgegentreten. Wenn die Argumente der Pflegekammer fundiert sind, fällt es auch der Politik schwer, der Bevölkerung eine Mindestqualität in der Pflege zu verwehren. Der Druck auf die Arbeitgeber wird mit einer Pflegekammer also deutlich größer. Und die Position der Pflegenden auch im Sinne von Lohnforderungen würde deutlich stärker werden - auch wenn das in keinem Gesetz so drin steht und die Tarife Sache der Gewerkschaften bleiben, die dadurch durchaus nicht an Bedeutung verlieren, sondern sogar noch durch den steigenden Druck gestärkt werden.​

Da ich hier aber nur noch über Alternativen zur Pflegekammer reden wollte, seien diese Ausführungen als Reflexion von Elisabeths Alternative zu verstehen:
"Eigenverantwortung und Selbstbestimmung einfach leben".
Diese Alternative existiert eigentlich gar nicht, denn heute gilt der Arbeitgeber als verantwortlich. Und wenn es um ärztliche Tätigkeiten geht, gelten die delegierenden Ärzte als verantwortlich. Elisabeth spricht insofern allenfalls von einer gefühlten Eigenverantwortlichkeit und von einer gefühlten Selbstbestimmtheit. In Wirklichkeit handelt es sich juristisch gesehen um eine selbst angemaßte praktizierte Selbstständigkeit die entweder nur geduldet wird oder sogar widerrechtlich ist, wenn sie die Anordnungen des Arztes oder des Arbeitgebers zuwiderhandeln oder auch den Ausbildungsinhalten widersprechen.

Ich halte Elisabeths Alternative deshalb für untauglich.

Ansonsten habe ich hier schon wieder zu viel getextet, sorry renje. :wavey: Was zu sagen bliebe, hat HHS sehr treffenden gesagt, wie ich finde:
Das was Du unter "Eigenverantwortung" und "Selbstbestimmung" verstehst, verstehe ich unter Chaos und "Jeder macht, was er will, keiner macht, was er soll, aber alle machen mit"

Genau deswegen sind wir da, wo wir heute sind. 20 Jahre hinter unseren europäischen Nachbarn; ohne klare, verständliche Stimme und ohne den Ansehen den wir mit unserer täglichen Arbeit verdienen...
 
@HHS: Nur um einem Irrtum vorzubeugen: In einer Heilberufekammer können Einrichtungen nicht Mitglied werden, sondern ausschließlich die Personen, die dem betreffenden Heilberuf angehören. Insofern unterscheiden sich Heilberufekammern deutlich von Handwerkskammern.

Das war mir nicht bewusst. Danke für die Aufklärung. Ein wenig schade, weil ich denke, das Einrichtungen durchaus ein Wörtchen mitreden sollten.

Und Elisabeth hat insofern Recht, dass die Ausbildung Bundesgesetz ist, das nicht durch eine Landespflegekammer bestimmt werden kann. Aber HHS hat Recht, dass durch eine Pflegekammer die Abnahme der Prüfung auch in der Ausbildung dann durch Pflegeberufe und nicht mehr durch eine andere Behörder erfolge würde. Sorry für die Erbsenzählerei.

Ausbildung ist Bundesgesetz und macht Vorgaben, aber die Ausbildungsverordnung ist Ländersache. Und damit wie der Lehrplan umgesetzt wird, Prüfungen etc. Gibt da bekanntlich doch Unterschiede. So meinte ich das eigentlich...*blush*

Autodidaktisches Lernen gehört zu jeder Form von Lernen dazu, möchte ich behaupten. Weder Schüler noch Studenten hören nur zu. Übrigens steckt in dem Wort Studieren die selbständige Aneignung von Wissen implizit drin. Vor allem aber besteht gar keine Veranlassung, zwischen nicht akademisch Qualifizierten und akademisch Qualifizierten zu spalten. Wir profitieren von beiden. Weder die einen noch die anderen sind was Besseres.

Trotzdem, oder gerade deswegen ist selbstständige Aneignung von Wissen sehr wichtig. Gerade in der Pflege, in der das Wissen ständig wächst. Das selbstständige, selbstgesteuerte Lernen ist in der Schul- und Erwachsenenbildung ein Thema seit den 70er . Man muss aber bei den ganzen Begriffen vorsichtig sein!

Autodidaktisch heißt eigentlich sich selbst ein ganzes Thema ohne Vorwissen komplett selbst und eigenständig anzueignen. Es gibt keine Steuerung von außen, keine Lehrperson die dieses Lernen anleitet, steuert und den Lernenden bei seiner Lerntätigkeit berät.
In der Schule, Fort- und Weiterbildung dagegen gibt es immer eine Person die zumindest berät oder das ganze klassisch "altmodisch" ganz steuert.
Autodidaktik hat viel mit probieren zu tun- und das ist etwas was in einem sensiblen Bereich wie der Pflege nur in bestimmten Situationen möglich ist.
Ich kann z.B. die Funktion und Bedienung von Ernährungspumpen autodidaktisch aneignen. Sicher aber nicht das Legen von Trachealkanülen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es uns mit dem Kammergedanken ernst wäre, dann hätten wir länsgt versucht, die Freiwillige Registrierung auszubauen. Die Richtlinie zur Übertragung ärztl. Tätigkeiten war da geradezu eine Steilvorlage. Da hätte man sich anhängen können mit einer Garantie, dass die Mitglieder der FR die entsprechenden Kompetenzen mitbringen. Man hätte bestehende Weiterbildungsinstitute mit ins Boot holen können. Man hätte die entsprechenden Gesellschaften überzeugen müssen- was wahrscheinlich eher was gebracht hätte als das Werben bei den Mitgliedern der eigenen Berufsgruppe.

Man möge mir meine Erfahrung verzeihen- ich hab ja eh keine Ahnung und mir fehlt die Weitsicht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, wenn du etwas anbietest und dieses Angebot mit einer Aufwertung des Engagements verbinden wird, dann wirst zwar auch nicht 100% erreichen- aber 50% sind auch schon genug. Wir brauchen im Alltag nicht nur hochqualifizierte MA. So manchem reicht seine Position. Wer bin ich denn, ihm diese streitig zu machen. Jeder hat die Freiheit über sein Leben selber zu entscheiden.

Elisabeth
 
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Autodidaktisch heißt eigentlich sich selbst ein ganzes Thema ohne Vorwissen komplett selbst und eigenständig anzueignen. Es gibt keine Steuerung von außen, keine Lehrperson die dieses Lernen anleitet, steuert und den Lernenden bei seiner Lerntätigkeit berät.
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Du erkennst das Problem des eingeschränkten Blickwinkels?

Zum TK-Wechsel. Man kann sich das sicher andressieren lassen- man kann aber auch auf der Grundlage seines Fachwissens einen entsprechenden Weg wählen. Mit einem Standard kommst bei solchen Sachen oft nicht weit. Die menschliche Anatomie entspricht nun mal nicht einem Motor.

Elisabeth
 
Der Punkt ist, das Deine KollegInnen von denen Du sprichst, sicher sehr wenig wirklich autodidaktisch angeignet haben. Das fortbilden durch Lesen von Fachzeitschriften ist kein autodidaktisches Lernen, da hier auf bereits vorhandenes Fachwissen aufgebaut wird, da das Wissen nur aktualisiert und erweitert wird.

Ich hoffe in übrigen nicht, das Du das wechseln von Trachealkanülen autodidaktisch gelernt hast. Mit Sicherheit hat irgendjemand in der Medizingeschichte das getan- sonst gäbe es das nicht- und er ist mit Sicherheit Wissenschaftler gewesen- er hat aber anschließend andere angeleitet, seine Erfahrungen weitergegeben. Und darauf kannst Du bauen.

Und das sollte in solchen Fällen in geeigneten Anleitungen und Fortbildungen geschehen, deren Qualität durch eine Kammer positiv beeinflusst werden kann.
 
Ich glaube, du unterschätzt das vorhandene Fachwissen deiner Kollegen bei weitem. Diejenigen, die ihr Wissen autodidaktisch erwerben , nutzen wohl kaum nur die Zeitschriften der Berufsverbände. Die netten Pflegebücher von Thieme und Co. sind nett- das ist aber auch schon alles.

Btw.- es nutzt nix, wenn du an einem Pat. gelernt hast, wie was funzt. Wer glaubt, danach diese Tätigkeit zu beherrschen, den sehe ich als Risiko. Denn was macht derjenige, wenn er im guten Glauben beim nächsten Pat. sein andressiertes Wissen anwenden will und die TK sich nicht wieder platzieren lässt- aus welchen Gründen auch immer.

Elisabeth
 
Ich glaube, du unterschätzt das vorhandene Fachwissen deiner Kollegen bei weitem. Diejenigen, die ihr Wissen autodidaktisch erwerben , nutzen wohl kaum nur die Zeitschriften der Berufsverbände. Die netten Pflegebücher von Thieme und Co. sind nett- das ist aber auch schon alles.

Das wag ich wohl zu bezweiflen:

Deine KollegInnen haben also demnach wie Du schreibst ganz alleine, nur mit Hilfe von Fachzeitschriften und Lehrbüchern, ohne das irgendjemand (KollegInnen, Ärzte, Pflegelehrer, etc....) beraten oder angeleitet hat oder den Lernprozess in irgendeinerweise von außen gesteuert und kontrolliert hat, ihr theoretisches und praktisches Wissen der Krankenpflege erworben und umgesetzt?

Auweia....:mrgreen::kloppen:

Btw.- es nutzt nix, wenn du an einem Pat. gelernt hast, wie was funzt. Wer glaubt, danach diese Tätigkeit zu beherrschen, den sehe ich als Risiko. Denn was macht derjenige, wenn er im guten Glauben beim nächsten Pat. sein andressiertes Wissen anwenden will und die TK sich nicht wieder platzieren lässt- aus welchen Gründen auch immer.

Elisabeth

Ja, weiß ich- was hat das jetzt mit der Pflegekammer zu tun?
 
Deine KollegInnen haben also demnach wie Du schreibst ganz alleine, nur mit Hilfe von Fachzeitschriften und Lehrbüchern, ohne das irgendjemand (KollegInnen, Ärzte, Pflegelehrer, etc....) beraten oder angeleitet hat oder den Lernprozess in irgendeinerweise von außen gesteuert und kontrolliert hat, ihr theoretisches und praktisches Wissen der Krankenpflege erworben und umgesetzt?
Es gab mal eine Zeit vor der deutschen Pflegewisssenschaft. Ist noch gar nicht lange her... Wie konnte das nur ohne Euch gehen??? Kann man heutzutage gar nicht mehr verstehen...
 
Es gab mal eine Zeit vor der deutschen Pflegewisssenschaft. Ist noch gar nicht lange her... Wie konnte das nur ohne Euch gehen??? Kann man heutzutage gar nicht mehr verstehen...


Was hat das mit Pflegewissenschaft zu tun? Außer, das das Wissen in den Büchern teilweise von denen stammt?

Desweiten: wenn es denn Deiner Meinung nach ohne ging, warum gibt es sie dann in D nun? Und warum gibt es in anderen Ländern seit fast 100 Jahren?

Und was hat das alles mit der Kammer zu tun?
 
...Deine KollegInnen haben also demnach wie Du schreibst ganz alleine, nur mit Hilfe von Fachzeitschriften und Lehrbüchern, ohne das irgendjemand (KollegInnen, Ärzte, Pflegelehrer, etc....) beraten oder angeleitet hat oder den Lernprozess in irgendeinerweise von außen gesteuert und kontrolliert hat, ihr theoretisches und praktisches Wissen der Krankenpflege erworben und umgesetzt? ...
Unerhört- nicht wahr. Wenn man das Wissen mit anderen Nichtakademikern = Kollegen abgleicht. So was gehört geteert und gefedert.

*ggg* Kein Wunder, dass man sich über die Pflege lustig macht, wenn man nach außen transportiert, dass die Pflege nur mit Standard und Checkliste vernünftig arbeiten kann.

Elisabeth
 
Unerhört- nicht wahr. Wenn man das Wissen mit anderen Nichtakademikern = Kollegen abgleicht. So was gehört geteert und gefedert.

*ggg* Kein Wunder, dass man sich über die Pflege lustig macht, wenn man nach außen transportiert, dass die Pflege nur mit Standard und Checkliste vernünftig arbeiten kann.

Elisabeth


Du hast mal wieder nicht gelesen und damit auch nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Beim autodidaktischen Lernen wird eben nicht unbedingt abgeglichen.

Abgesehen davon: Was hat das mit dem Thema "Pflegekammer zu tun"????

Werde Dich also mal wieder melden müssen. :(
 
Toll- wenn man sich selbst an die Wand argumentiert hat, dann droht man.

Ich glaube, wir können das hier beenden. Der Leser hat genug Stoff um sich ein Bild zu machen. Denn letztendlich entscheidet jeder selber, welcher Meinung er sich anschließen will/kann.

Elisabeth
 
Ja, ich glaube auch, daß man diese Diskussion hier beenden kann. Das Nachdenken hat begonnnen, die Euphorie ist vorbei. Gut so.
@HHS: Genauso wie Du es hier zeigst, sollte die Pflegewissenschaft mit den alten Praktikern umgehen. Genauso.
 
@HHS: Genauso wie Du es hier zeigst, sollte die Pflegewissenschaft mit den alten Praktikern umgehen. Genauso.

Ich bin zwar nicht "alt", aber habe auch schon einige Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Fachbereichen. Ich bin immer noch mehrheitlich Praktiker im Geiste, und mein Examen, zudem noch nach alten Gesetz von 1985, ist auch nicht mehr das frischeste. Und wären nicht finanzielle Aspekte gewesen, hätte ich mit meinem Studium noch einige weitere Jahre gewartet- der Praxis wegen.

Mittlerweile sind doch einige Jahrgänge nach mir gefolgt, nach neuen Gesetz, neuen Ausbildungsrichtlinien. Sie sehen bereits Dinge oft anders als ich. Manchmal kann ich das nicht nachvollziehen und muss den Kopf schütteln, entsteht vielleicht auch ein Streitgespräch. Aber oft greife ich mir auch an den Kopf und erkenne, das sie doch nicht unrecht haben und mich dann sogar ärgere das ich dieses Wissen damals nicht hatte, bzw. warum ich es anders gesehen habe. Dann finde ich es toll zu sehen, wie sich die Pflege weiterentwickelt hat, arbeite mich in dieses neue Wissen sogar ein und lerne dabei.

Nix anderes machen alle anderen 1.2 Millionen KollegInnen, darunter auch die KollegInnen die Elisabeth nannte. Und vorallem auch dann wenn sie in einen Fachbereich kommen, der erstmal nicht vertraut ist. Ich keine neue KollegIn auf Station und Wohnbereich die sich nicht in das für sie neue Fachgebiet eingearbeitet hat. Wie sollte es denn ohne gehen? Aber eben nie ganz alleine, immer mit Hilfe durch erfahrenere Kollegen.

Per Definition ist es aber eben nicht unbedingt autodidaktisches Lernen. Und genauso wie man beim Laienhaften Verständnis von Schlaganfall eigentlich unterschieden muss zwischen Gehirnblutung und Hirninfarkt, muss man auch beim Lernen unterscheiden. Weil sich daraus eben entsprechende Konsequenzen ergeben.

Für Elisabeth mag dieses Einarbeiten alles eine große Leistung sein, ich kenne Leute die das aber für selbstverständlich halten.

Es verletzt mich persönlich, wenn ich hier als "überheblich" oder "arrogant" gesehen werde, nur weil hier eine Person schon beim Wort "Akademiker" und "Pflegewissenschaft" Herzrasen und Atemnot bekommt und bei anderer Meinung offenbar tief gekränkt ist und persönlich angreift. Vorallem weil ich selber mehrheitlich noch in der Praxis verwurzelt sehe, und diese Jahre mich geprägt haben.

Aber ich ärgere mich genauso darüber das nur gejammert wird, und alles Neue erstmal komplett abgelehnt wird.
"Das war schon immer so, das haben wir schon immer so gemacht, die haben keine Ahnung...." ist der Satz, nein sogar die Einstellung, bei der ich dann regelmäßig Herzrasen und Atemnot bekomme.

Genau das kann ich hier bei der Diskussion erkennen.

Und selbst wenn ich schon lange kein Frischling mehr bin, tut es mir umso mehr leid zu sehen, wie sich bei Elisabeths Tiraden die Frischlinge fühlen müssen. Und auch wenn sich Elisabeth hier persönlich in ihrer Kompetenz und Erfahrung angegriffen fühlt- so fühlen sich hier Leute mit neuen, frischen Wissen durch Ihre Reaktion angegriffen und herabgesetzt.

Es zeigt mir umso mehr, das wir in der Pflege in Deutschland noch einen sehr weiten, steinigen Weg vor uns haben.
Ich bin raus aus dieser Diskussion hier, weitere Schritte hängen von den weiteren Reaktionen hier ab.

:(
 
Und selbst wenn ich schon lange kein Frischling mehr bin, tut es mir umso mehr leid zu sehen, wie sich bei Elisabeths Tiraden die Frischlinge fühlen müssen. Und auch wenn sich Elisabeth hier persönlich in ihrer Kompetenz und Erfahrung angegriffen fühlt- so fühlen sich hier Leute mit neuen, frischen Wissen durch Ihre Reaktion angegriffen und herabgesetzt. ...
Ich bin raus aus dieser Diskussion hier...:(

Ich frage mich manchmal, ob Elisabeth nur dafür sorgen soll, dass hier Thermik entsteht und deshalb reagiert und geschrieben wird. Wenn es so ist, halte ich die Strategie für übertrieben, so dass das Gegenteil erreicht wird. Aber vielleicht geht es auch genau darum, das Gegenteil zu erreichen und eine konstruktive Diskussion so zu stören, dass viele Leser abgeschreckt werden und dann mit stichhaltigen Argumenten oder interessanten Gedanken nicht mehr erreicht werden. Vielleicht muss man das einfach aktzeptieren, so schade es ist.

Was mich am meisten stört - das betrifft nicht nur Elisabeth - ist, dass versucht wird, zu spalten zwischen Basis und Führungskräften, zwischen Berufspolitik und Tarifpolitik, zwischen akadisch und nicht akademisch qualifizierten, zwischen Anfängern und Erfahrenen, alt und jung, usw. Was soll man davon halten? Divide et impera - teile und herrsche - eine antike Strategie. Aus berufspolitischer Sicht sind wir einfach nur dumm, wenn wir selbst für unsere Spaltung sorgen.

Für mich natürlich ein weiteres Argument für die Pflegekammer. Wenn man Streithengste und Spalter in eine Kammer einsperrt und sagt, "Ihr kommt hier erst wieder raus, wenn ihr euch vertragt", dann kommt mir das angesichts vieler Äußerungen hier vor, wie eine geniale Lösung!

Und wenn alle zur Vernunft gekommen sind, sollen sie wieder in die Freiheit entlassen werden. Diese Möglichkeit stünde ja allen offen. Wenn sich die stille Mehrheit - die hier oft einfach als die ablehnende Mehrheit vereinnahmt wird, auch ohne sie zu fragen - aufraffen sollte, per Mehrheitsbeschuss für die Auflösung der Pflegekammer zu sorgen, dann würde sich die Politik mit Sicherheit nicht dagegen sträuben.

Wie auch immer. Etwas mehr Moderation wäre wünschenwert, um das Interesse an bestimmten Themen nicht abtöten zu lassen.
 
Resigniert, Du kannst ruhig mitschreiben. Ich habe mich aus dieser Diskussion zurückgezogen. Alles ist gesagt aus meiner Sicht. Nun könnt Ihr ja wieder Eure Argumente Pro Kammer ungestört austauschen.
 

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