Fragen zum Thema 'Blutabnahme'

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Wir hatten (1990) im 2. Schulblock Blutabnahme theoretisch und praktisch gelernt und an unserem Haus war die Blutabnahme ganz selbstverständlich pflegerische Tätigkeit. Als Vollkraft gab es dann einen "Spritzenschein"...
Die Erfahrungen waren die gleichen, wie naemis in Italien. Unmengen Blutabnahmen, i.v.-Antibiotika für über 1 Woche (jetzt 1-2 Tage) und unmenschliche Verschiebungen im Tagesablauf (am Wochende ab 4 Uhr früh Beginn der Blutabnahmen um überhaupt fertig zu werden).

Ein Jahr nach der Ausbildung bin ich an ein Haus gewechselt, wo es ausdrücklich ärztliche Aufgabe ist. Ich vermisse das Blutabnehmen in keinster Weise!
Mittlerweile haben bei uns Arzthelferinnen die Blutabnahmen übernommen. Die Anforderung geht über PC.. und schon kommen sie. Wenn´s eilt, ein kurzer Anruf.

Auf der einen Seite bin ich froh, dass uns das nicht noch draufgepackt wurde,
ABER ich beobachte schon kritisch, mit wie vielen Berufsgruppen der Patient mittlerweile AUF STATION in Kontakt kommt.

Michl
 
Wir sollten nur am WE Blut abnehmen, wobei,wenn er es nicht schaffen, den Ärzten überlassen. Konnte ich auch schon beobachten, wenn das mehr Blutabnahmen da sind, wenn die Ärzte, die es verordnet haben, frei haben:-). Ich denke, jeder sollte die Grundsachen beherrschen, aber eigetnlich sollte es schon ärztliche Tätigkeit sein bzw. zumindest vom Pflegebereich draussen sein. Denn als Schwester hatt man nicht soviel Übung-folglich dauert es etwas länger, wobei natürlich die andere Arbeit liegen bleibt-die ja eigetnlich unsere Hauptaufgabe ist und auf die geschaut wird, ob wir sie korrekt erledigen, fürs Blutabnehmen kriegt man nix, höchstens ein Danke vom Arzt!
 
Den Schluss-Satz von heriions Link möchte ich hier mal reinkopieren:
In diesem Sinne ist denn auch zu empfehlen, sich weiter zu qualifizieren und sich dies durch einen „Spritzenschein“ bestätigen zu lassen. Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Gleiches prinzipiell für alle vom Arzt übertragenen Tätigkeiten gilt .
Wenn die Entwicklung dahin geht, dass der Arbeitgeber eine Verlagerung der Tätigkeiten möchte, sollte Pflege nicht "einfach tun", sondern Weiterbildungen einfordern... wobei es natürlich schade ist, weil es auf dem Pflegesektor auch genug zum Lernen gäbe.

Michl
 
Meine Meinung dazu ist ja bekannt, ich verstehe nicht, warum sich deutsches Krankenpflegepersonal weigert, sog. ärztliche Tätigkeiten zu übernehmen. In anderen Ländern sind dies keine ärtztl. Tätigkeiten.
Hier z. B. wird die Grundpflege von Pflegehilfskräften übernommen, genau wie Reinigungs- und Auffüllarbeiten.
Hier ist Krankenpflege eine eigene Profession mit deontologischem Kodex, in dem steht, das man die Tätigkeiten übernimmt, denen man sich gewachsen fühlt. Die Datei ist zu groß, sonst hätte ich sie schon im entsprechenden Thema gepostet.
Zum Thema Studium: Warum denn gleich Medizin studieren? Man kann doch auch Krankenpflege studieren? So ist es z. B. in Italien. Nur, weil ich Blut abnehme und Braunülen lege und keine Grundpflege mache, muss ich noch nicht Medizin studieren???

Ach ja, ich hab` noch etwas vergessen, ich habe Blutabnehmen während der Ausbildung gelernt und durfte es im Oberkurs dann auch anwenden.
Ich frage mich natürlich auch, warum ich etwas lerne, wenn ich es sowieso später nicht machen darf. Das hat doch auch gar nichts mit BONBON zu tun, es ist eine ganz "normale" Tätigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir hatten es in der Ausbildung theoretisch durchgenommen, am Puppenarm geübt und im OP und der Aufnahme durchgeführt. Ich habe dann auf einer Station gearbeitet, wo Pflegekräften mehr Kompetenzen zugestanden wurden. D.h., Blutabnehmen wurde wieder zur pflegerischen Tätigkeit, ebenso das Ausfüllen und Anfordern von nicht-invasiven Untersuchungen (musste sonst bei uns vom Arzt unterschrieben werden) und noch einiges, was ich aber am Wochenende, wo ich ausschließlich gearbeitet habe, nicht richtig mitbekommen hab.

Ich nehme gerne Blut ab und lege Braunülen. Wozu einen Arzt anpiepen, wenn ich es selber kann? Besonders zur Bereitschaftsdienstzeit muss ich keinen Arzt von Wichtigerem abhalten, nur damit er eine Nadel legt. Und von der Patientenseite betrachtet: Wozu muss ich als Patient Stunden auf meine nötige Infusion warten, wenn ich sofort eine Nadel von der Schwester gelegt bekommen kann? Und wozu wirds gelehrt, wenn ich es dann nicht machen darf?

Ach, im Übrigen wurde auch in der Woche vom Arzt gefragt, ob jemand Blutabnehmen will oder ob er/sie es machen soll. So war in den engen Zeiten keine Not es zu machen, weil man sich geholfen hat. Ebenso andersherum, wenn der Arzt schon nicht mehr ein und aus wußte, dann haben wir gern geholfen.

Anne
 
Hallo,

Bei uns lernt man es noch in der Ausbildung und kann es auch üben, an anderen Schülern und an Patienten. Da wo ich zur Zeit arbeite, in der Kardiologie, machen es allerdings nur Ärzte.

Gruß, Kathi :)
 
Nur, weil ich Blut abnehme und Braunülen lege und keine Grundpflege mache, muss ich noch nicht Medizin studieren???

Vielleicht nicht Medizin studieren aber ev. doch besser die Arzthelferinausbildung gemacht.

Elisabeth
 
Ich nehme gerne Blut ab und lege Braunülen. Wozu einen Arzt anpiepen, wenn ich es selber kann? Besonders zur Bereitschaftsdienstzeit muss ich keinen Arzt von Wichtigerem abhalten, nur damit er eine Nadel legt. Und von der Patientenseite betrachtet: Wozu muss ich als Patient Stunden auf meine nötige Infusion warten, wenn ich sofort eine Nadel von der Schwester gelegt bekommen kann? Und wozu wirds gelehrt, wenn ich es dann nicht machen darf?

Anne

Nimmt Dir der Arzt einer Deiner Tätigkeiten ab, wenn Du im Stress bist? Nein, der setzt keinen Pat. auf den Nachtstuhl oder macht ihn sauber. Aber als PK nimmt man dem Doc ja gern seine ungeliebten Arbeiten ab, somit werten wir unseren Job ja auf.

Ich habe prinzipell nichts dagegen ärztl. Tätigkeiten zu übernehmen, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie nicht mit der selben Anzahl an Personal gemacht werden muss. Sollte es in Deutschland, endlich, mal so werden wie z.B. in Italien, wie Pia es geschrieben hat, dann wäre das eine gute Sache und würde allen helfen, an erster Stelle auch dem Pat.
Nur, ist es halt nicht einzusehen, dass ich dem Arzt irgendwelche Sachen abnehme, wenn ich in der Regel meine Routinearbeiten schon nicht schaffe. Und wie gesagt, mir nimmt das niemand ab.

Wenn ein Pat. halt mal zu lange auf eine Viggo oder eine Blutentnahme warten muss, weil der Doc. nicht kann oder (was auch oft genug vorkommt) im Moment einfach keine Lust hat, dann ist das halt so, da werde ich sicher nicht meinen Hintern für hinhalten. Soll sich der Pat. doch beschweren.
 
Vielleicht nicht Medizin studieren aber ev. doch besser die Arzthelferinausbildung gemacht.

Elisabeth
Sorry, Elisabeth, aber das ist nun wirklich Quatsch. Als wenn es darum ginge, nur Blutabzunehmen. Aber was soll ich es immer wiederholen, ich finde es lächerlich, dieses Handwerk abzuehnen. Was soll das, dafür werden wir nicht bezahlt, werden wir für`s Putzen bezahlt? Komischerweise wird darüber gar nicht so ausführlich diskutiert.

Übrigens, in der Berufsbeschreibung der Krankenschwester vom Arbeitsamt steht die Blutabnahme mit bei den Tätigkeiten. Leider bin ich computermäßig nicht so bewandert, als dass ich wüsste, wie man Links setzt.
 
aaaaaaber:

"früher" haben in den Tätigkeitsbereich der Schwester noch viel verstärkter Dinge gehört wie putzen, Station wischen etc.
und das macht ja wohl niemand mehr in dem Umfang...
mir ist schon klar, dass durch ne Hostesse auf Station oder eine Sauberfrau nicht grad Stellen hinzukommen, aber das wird man durch Ablehnen von Venenpunktionen etc. auch nicht ändern

ich seh das eher so, dass ich, je mehr ich kann auch umso schwerer zu ersetzen bin
essen reichen, waschen und auf'n schieber rauf und runter kann auch eine KPH, die sicherlich günstiger ist
soll keine Anfeindung gegen die KPHs sein, aber es sollte wohl immer in einem gesunden Verhältnis Fach- und Hilfskräfte auf Station sein


und die begründung, dass ein arzt auch niemanden auf'n nachtstuhl setzt - naja, also das klingt ja wieder so, als wäre das die hauptaufgabe... eh neee.... und sowas fällt ja dann meistens ein, wenn ein Patient klingelt - und dass die ärzte nu ni grade nach der Klingel rennen, kann man ihnen vielleicht auch nicht vorwerfen
aber wenn sie sich zum beispiel dadurch revanchieren, dass Anordnung nicht erst nach stundenlangen Generve kommen etc., dann is das doch voll in Ordnung...?!
 
Blutabnahme fester Bestandteil der Ausbildung?

Hallo,

weiß jemand ob das Erlernen der Blutabnahme fester Bestandteil der Ausbildung jeder Krankenpflegeschule ist oder ob es unter "Freiwilligkeit" läuft? Habe nämlich von einigen Kollegen gehört das sie es nciht gelernt haben, obwohl ich der Meinung bin das man als Krankenschwester es lernen sollte bzw. es im Lehrplan fest verankert sein sollte.

Danke für eure Antworten
 
Also im alten Lehrplan war es nicht Bestandteil der Ausbildung, wir haben es nur mal kurz theoretisch durchgenommen-obwohl ich auch der Meinung bin, das es fest im Ausbildungsplan stehen sollte...
 
hallo zusammen

also ich bin noch in der ausbildung im dritten jahr. also bei uns war es so das wir in der theorie nen künstlichen arm hatte wo ein infusionssystem durchgezogen war. in diesem war rote flüssigkeit. klar hat man die vene da gleich getroffen. war ja nicht zu übersehen und auch schon ziemlich durchlöchert :lol1:. aber die idee fand ich sehr gut. in der praxis nehmen bei uns die schwestern blut ab. allerdings nur bei neuaufnahmen. und auch adnn wird nicht unnötig rumgestochert. schließlich haben wir sechs ärzte auf station. sollen die sich doch damit quälen
 
Kommt auch ein bißchen drauf an, wo du deine Ausbildung machst. In den neuen Bundesländern wirst du die Blutentnahme als was ganz selbstverständliches lernen, da auch in der ehem. DDR alle Krankenschwestern schon immer Blut abgenommen haben. Weiß jetzt nicht, ob es in den alten Ländern auch inzwischen vermehrt gelehrt wird, aber hab einige Freundinnen die das "im Westen" nicht, bzw. nur sehr oberflächlich theoretisch gelernt haben und auch nicht auf Station machen dürfen...
Bei uns machen Ärzte nur in besonders heiklen Fällen die Blutentnahmen selbst, ansonsten nur Schwestern.

MFG
:lol1:
 
Hallo!
Ich bin noch in der Ausbildung ,und bei uns im Haus ist es auf den meisten Stationen Aufgabe der Ärzte,Blut abzunehmen...
Auf wenigen Stationen(Aufnahme,Intensiv)wird das Blut auch von den Pflegekräften abgenommen-was ich auch gut finde!
Gruß,Natalie
 
Da die Venenpunktion eine invasive und damit ärztliche Tätigkeit ist, ist sie in Deutschland bisher nicht in der Ausbildungsordnung für die Krankenpflege enthalten und muss deshalb auch nicht gelehrt werden. Selbst wenn Pflegepersonal Blut abnimmt, müsste dies vom Arzt gezielt delegiert werden. Theoretisch. Ich weiß, dass es praktisch sehr oft anders läuft.

Ich persönlich habe in der Ausbildung theoretisch und praktisch Blutentnahmen durchgeführt, auf einer Ausbildungsstation auch mehrfach (wir haben uns nach der Theorie unter enger Anleitung gegenseitig Blut abgenommen, genauso, wie wir uns transnasale Magensonden gegenseitig gelegt haben, ist eine interessante Selbsterfahrung), fühle mich aber thematisch und fachlich nicht unbedingt dazu berufen. Würde es auch heute, wenn es an mich herangetragen würde, eher abschmettern - bin mir da einfach nicht handwerklich sicher genug. Da gibt es andere Kollegen, die da versierter sind und von denen ich mir auch Blut abnehmen lassen würde.

Außerdem:
Würde ich im Frühdienst alle Blutabnahmen auf mich nehmen, käme ich sonst mit meinem mehr als straffen Programm nicht mehr klar. Selbst die Stationsärztin ist bei uns fast jeden Morgen ne gute halbe Stunde unterwegs. Und ich würde das ja noch üben müssen, also sagen wir, ich brauche eine Stunde, dann fragt schon das Labor nach, wo bleibt denn das Blut?! Nee, nein danke, bin ausgelastet und habe keine Persönlichkeitskrise, wenn ich kein Blut abnehmen darf - muss.

Davon abgesehen ist es - wie so vieles andere auch - natürlich interessant und immer gut, wenn man etwas beherrscht. Ich beherrsche das Blutabnehmen nicht. Ende der Durchsage.

Gruß Berthild
 
Ich habe im 2. Jahr Blutentnahmen gelernt und in dem haus wo ich gelernt habe,war es üblich dass das pflegepersonal Blut abnimmt.
Nachher an der Dialyse habe ich Blut abgenommen,nicht mehr so oft und jetzt arbeite ich im europ. ausland und muss tgl. mind. 2 max. 10 Blutentnahmen durchführen und es macht mir spass,bin ich ehrlich!
Hier zählt es allerdings nicht zur einer ärztlichen Tätigkeit,ebenso wie Braunülen legen und sogar i.v. infundieren!!
Aber die aufteilung ist auch anders,ich habe sehr wenig "pflegerische" Tätigkeiten,da ich für alles eine Kph habe....
Ich passe mich an,sollte ich mal wieder woanders arbeiten,wo keine blut entnahmen vom Pflegepersonal gemacht werden,werde ich auch keine mehr machen...ein mitläufer eben...
 
Hi!

Gelernt und geübt haben wir es in der schule an uns selbst. Durchgeführt hab ichs dann nur im Funktionseinsatz (Unfallaufnahme, Intensiv...)... apäter auf Station nimmer. Inzwischen arbeite ich in der Notaufnahme und da ist es mein täglich Brot!

Viel Erfolg!
 
Ich weiss, der Thread ist verhältnismäßig alt, aber ich hoffe, dass ich mit meinem Anliegen hier richtig bin.

Ich bin gelernte MTLA und bin letztens bei einem Bewerbungsgespräch gefragt worden, ob ich Blut abnehmen kann bzw. einen "Spritzenschein" besitze.
Wenn ich das jetzt allerdings richtig recherchiert habe, ist ein Spritzenschein ein Dokument, was man vom Arbeitgeber ausgestellt bekommt, wenn eine solch invasive Tätigkeit (Stichwort Körperverletzung des Patienten) ausübt.

Andererseits wurde mir mal zugetragen, dass es da wohl eine Möglichkeit gibt, einen Kurs zu machen, der ähnlich wie ein EHK über ein Wochenende geht und man dann eine Teilnahmebescheinigung erhält. Weiss da jemand was drüber bzw. könnte mir eine Anlaufstelle nennen?

Bin für jeden Tipp dankbar ;)
 
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