Fragen zum Thema 'Blutabnahme'

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Autsch

Carolin279 schrieb:
genau um dieses thema dreht sich mein referat, warum machen wir eine schwierige ausbildung wenn unsere beruf eh nur aus niedrigen tätigkeiten besteht die auch eine hilfskraft erledigen kann. ich finde schwestern sollten wirklich mehr medizinische tätigkeiten übernehmen und auch gerne machen und nicht sich dagegen weigern.

viele grüße caro

Da fliegt mir doch das Blech weg.
Ich weiß nicht was so toll daran sein soll den Patienten die Venen zu punktieren. Generell sollte man sich mal überlegen wie man dazu steht, Menschen in irgend einer Art Schmerzen zuzufügen. Das gilt auch für Injektionen jeder Art. Mal ganz abgesehen von der ganzen rechtlichen Geschichte (Delegationsrecht/Durchführungsverantwortung etc.). Ich finde auch, wer unbedingt an Menschen rumstechen will (medizinische Tätigkeiten?) der sollte MTA oder Sprechstundenhilfe werden.
Pflege definiere ich anders.
Und was soll das überhaupt mit den niederen Tätigkeiten????????????
Hast du (Carolin) dir schon mal überlegt welche Bedeutung es für den Patienten hat, wenn er morgens von uns sauber gewaschen wurde oder seine verschmutzte Unterlage gewechselt bekommt? Wenn wir mal ein paar Minuten bei ihm stehen bleiben und uns ein bischen seine Ängste anhören.
Ich glaube, dass darin viel mehr Erfahrung, Wissen und Können liegt als 'ne Vene zu tasten und 'ne Nadel rein zu hauen.

Fazit: Hinterfrag mal deine Einstellung zu unserem Beruf.
 
Susanne Huber schrieb:
Hat sich schon mal jemand darüber Gedanken gemacht, dass es sich zwar um ähnliche, aber grundverschiedene Berufsbilder handelt?

Ich erlebe täglich, dass ich mich mit Ärzten gemeinsam bespreche, wie ein Problem gelöst werden kann. (Man nennt das auch Visite)
Hier sind in der Regel alle Meinungen gefragt. (Fachjargon: Multidisziplinäres Team)
Hier ist nicht von "oben nach unten" die Rede.
Jeder bringt sein spezielles Fachwissen mit ein:
Der Arzt hat sein medizinisches Fachwissen.
Wir Pflegekräfte wissen, wie die Medizin in den Alltag integriert werden kann. Wir liefern meist die praktische Lösung zur Umsetzung einer ärztlichen Anordnung. (Unter anderem, falls jetzt hier jemand schreibt, dass Pflege mehr ist als das)

Ich bin sehr gerne Krankenschwester und möchte auch keinen anderen Beruf haben. Ich glaube auch, dass ich eine gute Krankenschwester bin, obwohl ich Interesse an medizinischen Themen habe. Ich vertrete die Meinung, dass ich nicht sicher, im Interesse des Patienten, pflegen kann, wenn ich seine Erkrankung nicht kenne, und weiß, wie ich damit umgehen muss. Heißt das nun, ich hätte Arzt werden sollen?

Was ist so falsch daran, wenn ich dann auch noch ein bischen über den Tellerrand hinaussehe, und mich für Dinge interessiere, die mich als Krankenschwester nichts "angehen"? Also auch mal Blut abnehmen möchte? (um wieder auf den Ursprung der Diskussion zu kommen)

Susanne

Hallo Susanne,
ich sehe es auch als eine gemeinsame Aufgabe einen Patienten zu betreuen.
Dass ich mich mit den Krankheitsbildern auskennen muss ist richtig, aber dass ich dem Arzt ungeliebte Tätigkeiten ständig abnehme sehe ich nicht ein.
Wie schon geschrieben, eine Hand wäscht die andere.

In der Zeit die ich mit Blutentnahmen verbringe, kann ich nämlich auch dem Patienten zum Beispiel eine ASE oder Basale Stimulation zu kommen lassen.

Was findet ihr an der Blutentnahme so toll?
Erklärt es mir mal, vielleicht kann ich es dann besser verstehen.

@Carolin,
welche medizinischen Tätigkeiten soll die Krankenschwester deiner Meinung nach übernehmen?
Darf ich Fragen in welchem Ausbildungsjahr du bist?

CU
Narde
 
Weia..

Das Thema habe ich schon so oft auf verschiedenen Stationen "durchgekaut" und mit so vielen Kollegen diskutiert..
:angryfire:
In unserem Haus ist die Blutentnahme eine ärztliche Tätigkeit, die immer wieder gerne versucht wird, zu deligieren.

Laut dem letzten "Ösen- Tratsch" ist diese Aufgabe zwar an geschultes Personal deligierbar, kann jedoch abgelehnt werden.
Die Verantwortung für die Venenpunktion und/ oder intravenöse Gaben liegt alleine bei demjenigen, der die Tätigkeit ausführt.

Gerade da ist ein weiteres Problem das Phänomen "mündliche/ telefonische Anordnug" (das ja auch ein Dauerbrenner ist).
:lol1:
Ich habe jedenfalls festgestellt, dass entweder die "alten" Kollegen oder die gerade examinierten Kollegen besonders darauf erpicht sind, ihre Arbeit mit Blutentnahmen "aufzuwerten".
Erklärend muss ich dazu anmerken, dass bis vor ca. 15 Jahren die Blutentnahme eine rein pflegerische Tätigkeit in unserem Haus war.
Daher sind Kollegen, die die alte Regelung noch kennen, wahrscheinlich eher bereit, "zuzustechen".
:knockin:
Die jungen hingegen sind nach 3 Jahren Ausbildung (mit sehr viel praktischer Pflege und Hygiene) dieser Tätigkeiten "müde" und suchen etwas, das in ihren Augen eine "wichtige, anspruchsvolle" Arbeit ist.

Und wer, wenn nicht die studierten Kollegen in weiß, unterstützt diese Suche nach "mehr" gerne mit der Bemerkung:
"Kannst Du mal eben für mich das Blut abnehmen? Ich weiß doch, Du kannst das und ausserdem wertest Du damit ja auch Deine Arbeit etwas auf." (Zitat eines ärztlichen Kollegen meiner Station)
:schraube:
Klar, Honig um den Bart zu schmieren funktioniert ja auch meistens..

Ich muss allerdings dazu noch schnell meine Antwort wiedergeben auf oben genanntes Zitat:
"Ich muss meine Arbeit nicht mit den Tätigeiten aufwerten, zu denen Du keine Lust hast. Meine Aufgabe ist die Krankenpflege und diese Arbeit ist für mich wertvoll und aufregend genug."
:weiberheld:
Oder gehen Eure Stationsärzte für Euch zur Klingel?
Oder Nahrung reichen?
Oder inkontinente Patienten versorgen?

In diesem Sinne einen schönen Abend..!
 
@Steppenwolf, unsere Azubis werden von uns Examinierten geprägt und durch die Schule gelenkt in ihren Denkstrukturen. Demzufolge ist Carolin ein Produkt ihrer Zeit.

Mir fällt bei den Diskussionen zu diesen Themen etwas ein. Cäsar wird der Ausspruch in den Mund gelegt: Teile und herrsche. Passiert hier mit der Pflege nicht genau dasselbe. Fragt sich, wer davon profitiert?

Elisabeth
 
Hallo!

Jetzt will ich auch mal meine Meinung los werden.
Mir fällt in der Schule auch sehr auf, dass sich einige in Gedanken und Diskussionen mehr mit Blutabnahmen, Injektionen, Diagnosen und so weiter beschäftigen wie mit Waschen, Zuhören, Essen eingeben und so weiter.
Wer davon profitiert? Der Patient bestimmt nicht. :( Irdendwie nimmt doch jede Blutabnahme wichtige Pflegezeit ab.
An Weihnachten hat mein Telefon geklingelt und ein ehemaliger Patient hat angrerufen um mir schöne Weihnachten zu wünschen und sich nochmal für die ganze Zuwendung zu bedanken. Das war so schön!
Aber hätte ich ihn gespritzt und seine Redon von der OP gezogen, statt dem anderen, wär das Telefon sicher still geblieben.
Wieso also will die Pflege die ganzen ärztlichen Tätigkeiten?:weissnix:

Grüße Julia
 
also das ist bei mir so ich finde pflegerische tätigkeiten nicht schlecht oder werte sie ab, aber auch als krankenschwester muss man nun mal ein wenig medizin können. und nun hat uns ein mentor gefragt, ob wir nicht mal blutabnehmen als bonbon sozusagen lernen wollen. er fragte, ob ich ein referat halten könnte, da er meint, ich weiß viel medizinisches und so. also ich mag den beruf sehr aber eben auch die medizin. trotzdem rede ich gerne mit den patienten und pflege sie.

viele grüße carolin
 
unsere Azubis werden von uns Examinierten geprägt und durch die Schule gelenkt in ihren Denkstrukturen. Demzufolge ist Carolin ein Produkt ihrer Zeit.

und nun hat uns ein mentor gefragt, ob wir nicht mal blutabnehmen als bonbon sozusagen lernen wollen. er fragte, ob ich ein referat halten könnte, da er meint, ich weiß viel medizinisches und so.

Ergo ist Caroline wohl nicht anzulasten, dass sie als wichtigen Berufsinhalt die Übernahme ärztl. Tätigkeiten sieht. Laßt mich raten- der Mentor kommt aus der Intensivmedizin.

@Caroline, eine Frage: Was unterscheidet deiner Meinung nach die Laienpflege von der professionellen Pflege? Was macht dreijährig examinierte Pflegekraft anders als der Laie? Der Laie unterhält sich ja auch mit dem Pat. und versorgt ihn. Was hast du dazu bei deinem Mentor gelernt?

Elisabeth
 
Hatten wir auch schon oft im Kurs, das Thema.
Wir lernen es im theoretischen Teil der Ausbildung nicht mehr (Bin jetzt drittes Jahr, noch altes Pflegegesetz).
Einerseits schade, andereseits ist es nun eine Arztaufgabe. Auf Station darf man es als Schüler mit Ärzten zusammen machen, wenn man Interesse bekundet.
Sonst finde ich, ist das einfach ne handwerkliche Aufgabe an der man sich nicht so hochziehen sollte, wie das manche (bei uns) tun.

Obwohl es auch paradox ist, das man beispielsweise i.m. Injectionen durchführen darf, Komplikationen und so :roll:
 
Wir haben die Blutentnahme im 2. Ausbildungsjahr im Krankenpflegeunterricht ausführlich behandelt. Leider durften wir in der Schule nie an uns gegenseitig Blut abnehmen. Was uns aber nicht daran gehindert hat es trotzdem zu tun ;) dann eben unter aufsicht einer Schwester oder eines Arztes während der Stationsarbeit. Zum Glück hatten wir einen sehr guten Chirugielehrer der die Meinung vertritt das jede Krankenschwester im Notfall auch Flexülen legen sollte also hat er uns eines Tages zum Unterricht genügend Material zur Verfügung gestellt so das jeder in meinem Kurs wenigstens einmal einen zugang gelegt hat. Was von Vorteil ist, denn während unserer 6 wöchigen Einsätze im OP bzw. in der Notfallambulanz haben die Ärzte das von uns verlangt und oftmals gar nicht gefragt ob wir das überhaupt können.

Ich finde sowieso die Lehrer sollten den ganzen Papperlapap von wegen Verletzungs - Und Infektionsgefahr vergessen und uns im Unterricht die Möglichkeit bieten es zum aller ersten mal an uns selbst zu versuchen ehe sie auf die Patienten los gelassen werden.
Denn ehrlich gesagt wenn ich als Patientin mal im Krankenhaus liegen sollte würde es mich schon sehr stören wenn man eine Schülerin auf mich los lässt die noch nie in ihrem Leben Blut abgenommen hat. Und ich hab noch ziemlich gute Venen, will gar nicht an die armen älteren Menschen denken.

Grüße steffi
 
jadte schrieb:
Ich finde sowieso die Lehrer sollten den ganzen Papperlapap von wegen Verletzungs - Und Infektionsgefahr vergessen und uns im Unterricht die Möglichkeit bieten es zum aller ersten mal an uns selbst zu versuchen ehe sie auf die Patienten los gelassen werden.
Denn ehrlich gesagt wenn ich als Patientin mal im Krankenhaus liegen sollte würde es mich schon sehr stören wenn man eine Schülerin auf mich los lässt die noch nie in ihrem Leben Blut abgenommen hat.
Also das ist kein Papperlapap, sondern ein sehr guter Einwand. ABER, sie könnte es Euch auf freiwilliger Basis machen lassen. Ihr seid erwachsene Menschen (zumindest im 2. Ausbildungsjahr, ... im 1. hat man ja teilweise noch 17jährige dabei). Dann spricht eigentlich nichts dagegen. WENN es unterrichtet wird.
Aber man muss auch nicht alles an sich selber ausprobieren. Oder legt ihr Euch auch Magensonden, Harnblasenverweilkatheter, gebt Euch i.m.-Injektionen usw??? (oder möchtest Du gerne, dass ein Mitschüler Dir einen DK legt?)
Krankenhäuser, die ausbilden haben nun mal auch Auszubildende. Jeder macht mal irgendwann irgendwas zum ersten Mal. Deswegen fragt man als AZUBI meiner Meinung nach den Patienten ja, bevor man es durchführt, ob man es mal versuchen darf.
Und ich muss sagen, da ich mich noch an meine Ausbildungszeit erinnere und es toll fand, wenn ich an Patienten was "versuchen" durfte, würde ich auch immer die Schüler an mir testen lassen. Ich weiß ja, wie es geht und kann ihnen evtl. helfen, wenn sie sich unsicher sind. Wer versuchen will, sollte auch versuchen lassen. Sonst lernen die Schüler ja auch nichts. Meinetwegen können meine Schüler bei mir auch Blut abnehmen, Viggo legen, hab schon ne Kollegin arteriell stechen lassen, weil sie es versuchen wollte. Finde das nicht schlimm. Wobei kleinere OPs, DK legen usw bei mir auch nicht drin ist :wink1:
 
Mobitz schrieb:
Krankenhäuser, die ausbilden haben nun mal auch Auszubildende. Jeder macht mal irgendwann irgendwas zum ersten Mal. Deswegen fragt man als AZUBI meiner Meinung nach den Patienten ja, bevor man es durchführt, ob man es mal versuchen darf.

Glaubst du wirklich das die Patienten den Mut hätten Nein zu sagen? Einige vielleicht aber keinesfalls eine große Zahl.
Natürlich möchte ich nicht das im Unterricht irgend jemand gezwungen wird an einem anderen Mitschüler etwas zu versuchen, aber ich habe gerade im meinem Kurs ( weiß nicht wie bei den anderen das so ist) gemerkt das der Bedarf und vor allem der Wunsch da ist.
Gerade da ich Klassensprecherin bin wurde mir ständig zu getragen ich solle doch mal bei den Lehrern fragen wie das ist mit üben.

Um noch mal auf das Thema Patient zu kommen. Vielleicht kommt meine Meinung daher das ich am Anfang meines ersten Kurses eine Erfahrung mit einer älteren Patienten gemacht habe ... ich sollte ihre Flexüle entfernen da sie Entlassen wurde und nach Hause gehen wollte. Ich hatte das vorher noch nie gemacht, eine schwester stand zwar im zimmer, war aber andersweitig beschäftigt. Jedenfalls weigerte sich die Patienten mit Händen und Füsse dagegen das ich ihr die Flexüle ziehe. Sie schrie sogar laut " jetzt sind die armen Menschen hier auch noch versuchskaninchen" Mir war das unendlich peinlich und ich wünsche niemanden eine solche Situation an den Hals!
 
jadte schrieb:
Glaubst du wirklich das die Patienten den Mut hätten Nein zu sagen?
[...]
Jedenfalls weigerte sich die Patienten mit Händen und Füsse dagegen das ich ihr die Flexüle ziehe. Sie schrie sogar laut " jetzt sind die armen Menschen hier auch noch versuchskaninchen"
JA, ... ich glaube, dass die Patienten sagen, wenn ihnen das unangenehm ist. Du hast ja EIN Beispiel gebracht!!!
Aber auch wenn sie es nicht sagen, ... so haben sie dann wenigstens die Möglichkeit. Die meisten Patienten in der Krankenpflege sind erwachsene Menschen. Wenn Du sie fragst und sie sagen nicht nein ist es ihre Entscheidung. Wenn sie es NICHT wollen ist das dann aber zu respektieren.
Ansonsten hatte sie die Wahl.
Und ich habe es schon oft erlebt, dass Patienten nein gesagt haben.
Ich frage ja auch immer Frauen, ob es ihnen unangenehm ist, wenn ich sie wasche (ich bin ein Mann). Da haben auch schon einige gesagt, dass ihnen eine Frau lieber wäre. Das ist zu respektieren.
Fragen, ... wenn sie nicht "nein" sagen ist es ok
 
Schon mal darüber nachgedacht, warum gerade der Chirurg und der Arzt in der Notaufnahme so versessen darauf ist, diese Tätigkeiten delegieren zu können?
Chirurg ist im OP, Notaufnahmedoc hat viele Pat. zugleich. Ergo ein echtes Problem. Das müßte auch dem MarburgBund bekannt sein. Warum wird dann aber gerade von dieser Seite aus verhindert, dass die Tätigkeiten offiziell zum Berufsbild der Pflegekraft gehören. Man spricht hier von delegationsfähigen Aufgaben, die eigentlich dem Arzt vorbehalten sind. Pflegekräfte sollen dies nur im Ausnahmefall tun. Wie schön ein Lückenbüsser zu sein.

Hierzu nochmal die Zahlen der Personalentwicklung 2003 nach 2004

Ärzte 304.000 (2003).... 306.000 (2004)
Pflegekräfte GuK 715.000 (2003)... 710.000 (2004)
PH 225.000 (2003)... 221.000 (2004)

Wieso muss Pflegekraft ein marodes Gesundheitswesen stützen? Damit es dem Patienten auch gut geht? Eine feine Ausrede. Denn die meisten Pflegekräfte dürften die ärztl. Tätigkeiten ohne ausreichendes Hintergrundswissen ausführen. An dieser Wissenvermittlung sind Ärzte auch eher uninteressiert, da damit Kompetenz abgegeben werden würde. Und da steht die Standesvertretung der Ärzte vor.

Übrigens- umgekehrt ists anders. Ein Doc darf auch ohne Grundkenntnisse Anweisungen treffen bezüglich der Pflege eines Menschen. Dazu ist er per Gesetz sogar verpflichtet. Auch wenn es jetzt so schön Gesundheits- und Krankenpfleger (GuK) heißt - geändert hat sich nichts am Status ein Heilhilfsberuf zu sein.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel weil ich deine Reaktion nicht verstehe. Ich empfinde das sehr überzogen. Welche Hintergrundwissen versteckt sich hinter BE? Ich weis nicht was damit gemeint ist. BE ist eine lästige Aufgabe, die ein Zwei Minuten in anspruch nimmt. Aufwertung meiner Proffession ist das sicherlich nicht. Mag sein das Schüler das aufregend finden, da sie sonst nur Hilfsjobs auf Stationen ausführen dürfen. Das ist wohl verständlich.

Ein gutes neues Jahr euch allen.
 
BE ist eine reine handwerkliche Tätigkeit, da hast du wohl recht... nur warum du was abnimmst solltest du schon wissen. Schon mal aufgefallen, dass die Anzahl der Röhrchen im Zusammenhang mit der abnehmenden Person steht? Wenns der Doc selbst machen muss, wirds weniger. Und wenn Pflegekraft abnehmen muss, wirds mehr. Warum interveniert Pflegekraft nicht, wenns Fachwissen um den Unsinn vorhanden ist.

Für mich ist das Blutabnehmen der Hilfsjob für den Doc. Da läßt sich nix dran ändern. Oder hast du schon mal festgelegt, was abgenommen werden muss? Es dürfte die Ausnahme gewesen sein.

Hilfsjobs für Doc scheint einen höheren Stellenwert zu haben als Hilfsjobs in der Pflege - was ist mit letzterem eigentlich gemeint?

Elisabeth
 
Aber ich finde, dass man diesen Artikel so oder so auslegen kann. Sicher kann man auch negativ sehen, dass da steht, dass Pflege sich für gewisse Aufgaben nicht qualifizieren kann.
Aber genauso können wir sagen, dass sich Ärzte auch nie auf pflegerischen Leitungspositionen stehen können. Ist ja deswegen auch keine Abwertung des Arztes als solches.
Trotzdem steht von diesem Chefarzt ja auch das Lob im Raume, dass eine erfahrene Anästhesiepflegekraft Risiken und Komplikationen oft schneller erkennen als junge Assistenzärzte und dem ist ja oft in vielen Bereichen so, dass erfahrene Pflegekräfte sagen "Pass auf, da hab ich ein schlechtes Gefühl, das kommt bestimmt bald so und so", der Arzt glaubt es erst nicht und wird dann eines besseren belehrt.
Gut, ich reiße mich jetzt weiß Gott nicht darum ne Anästhesie allein zu fahren, ... aber wohl hauptsächlich, weil ich die Anästhesie jetzt auch nicht gerade als meinen Arbeitsplatz sehe (hat wohl SEHR wenig mit Pflege zu tun!!)
Wollte ja eigentlich auch nur sagen, dass ich diesen Artikel jetzt nicht sooo negativ sehe. Kommt halt auch drauf an, wie man ihn interpretieren will :wink1:
 
Der Professor aus Erfurt sieht das in der Form als positiv:

O-Ton: Es ist überhaupt nicht interessant und überhaupt nicht attraktiv eine Anästhesie von vorne bis hinten auszusitzen. Ein Akademiker hat andere Aufgaben, als Dinge zu machen, die er delegieren kann. Wir sind der Meinung wir qualifizieren unsere Ärzte weiter und bieten einen attraktiveren Beruf.

O-Ton: Eine routinierte Pflegekraft kann, wenn sie das lange macht, bestimmte Routinesituationen besser reißen, als der junge Arzt, das heißt aber nicht, dass wir keine jungen Ärzte mehr einstellen wollen. Im Gegenteil, wir brauchen nachher gute Fachärzte, gute Oberärzte und das ist eine Qualität, die da entwickelt wird, die eine Pflegekraft niemals erreichen kann.

Das bedeutet für mich: Anästhesiebeobachtung ist für den Doc unter seinem Niveau, das kann auch ein routinierte Pflegkraft. Pikant an der Sache ist, dass dann doch noch eine spezielle einjährige Weiterbildung für die Pflegekräfte erfolgte um sie auf den Job vorzubereiten.

Und ff. bringt es auf den Punkt, was man der Übernahme ärztl. Tätigkeiten durch Pflegepersonal hält.
Sprecher: Wirkliche Rechtssicherheit gibt es wohl erst, wenn in einer der Helioskliniken der erste Anästhesiezwischenfall eingetreten ist und Gerichte bemüht werden. Denn Medizinrecht ist Richterrecht und es wird im Einzelfall entschieden. In Deutschland steht die Heliosgruppe mit ihrem Modell bislang isoliert da.
Sind Pflegekräfte dümmer als Ärzte?

Der Staat hat sich entschieden. Dann sollten wir auch dem Recht genüge tun. Schließlich wird es so gewünscht.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
das ist dann back to the roots, hatten wir nicht noch in den 50er Jahren die Narkoseschwester?
Aus welchen Gründen wurde sie nur vom Narkosearzt ersetzt?

Wir sind dann wohl momentan auf dem falschen Trichter, für 5 OP-Räume gibt es 2 Schwestern.

Leider kann ich mich an diese Zeit nicht mehr erinnern, da es noch vor meiner Zeit war.

Das deutet doch darauf hin, dass alle unliebsamen Tätigkeiten wieder an die Pflege zurückfallen sollen, demnächst auch die Bauchnaht , nähen von Kopfplatzwunden und ähnlichem.

Gut dass wir kein eigenständiger Beruf sind, sondern die netten Karbolmäuschen und modernen Kaffeetassen.

Schönen Sonntag
Narde
 
...demnächst auch die Bauchnaht , nähen von Kopfplatzwunden und ähnlichem...

Gibts schon als PA oder CTA. http://www.krankenschwester.de/forum/op-pflege/6943-chirurgische-assistenten.html Man beachte die Schwierigkeiten des Autors die Tatsache, dass dort Pflegekräfte nach spezieller Ausbildung diese Tätigkeit übernehmen sollen zu beschreiben. Er kann sich nicht überwinden, das Kind auch beim Namen zu nennen und flüchtet sich in eine unscharfe Beschreibung.

Das hatten wir hier übrigens schon mal diskutiert: http://www.krankenschwester.de/forum/op-pflege/6943-chirurgische-assistenten.html

Elisabeth
 
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