Entsetzliche Zustände, was tun?

du hast behauptet, ich würde sie mit der Bezeichnung als Dummerchen abstempeln

leider sind 15jährige nicht immer selbstbewußt

weißtu, es gibt gibt tatsächlich viele, viele Menschen auf der Welt, die nicht selbstbewußt sind. Die nicht aufstehen und kämpfen. Vielleicht weil sie es nicht können, nicht gelernt haben, weil sie im privaten schon Kämpfe kämpfen müssen...

Ich sehe eine 15jährige Schulpraktikantin nicht als zukünftige Kollegin, sondern als Mensch.

ich dränge auch niemanden in eine Kleinkindrolle, du solltest diese Unterstellungen lassen

denk mal drüber nach

ich für meinen Teil werde DICH jetzt aus meinem Leben streichen.
Man hat mir hier beigebracht, dass ich darauf achten soll was mir gut tut.
Und du tust mir nicht gut

schönes Leben :-)
 
Hier wird immer versucht, die Schuld an der Misere der "Obrigkeit" zuzuschieben: "Die "studierten" Pflegekräfte, BWL´er, PDL´s und GF haben alle keine Ahnung von der Basisarbeit"!
Warum gehen die "Basisarbeiter" nicht auf die anderen Berufsgruppen zu? Wie kann der BWL´er denn wissen, was bei euch los ist, wenn er gar nicht weiß, was das oder die Probleme sind? Jeder sollte mal über seinen eigenen Tellerrand schauen. Man kann die Arbeit des anderen nicht beurteilen, wenn man keine Ahnung davon hat. Das gilt für beide Seiten!!

Wenn bei uns Dinge vorgingen oder geplant wurden, mit denen ich nicht einverstanden war, habe ich mich immer eingemischt und meinen Unmut kundgetan. Allerdings habe ich nicht nur gemault oder gejammert, sondern hatte Gegenvorschläge zur Hand. Als Mitarbeiterin an der Basis, die ich auch mal war, wusste ich, wo von die Rede war und konnte "Wolkenkuckucksheime" auflösen und aufgrund fachlicher Kompetenz klar machen, dass theoretisches Wissen alleine nicht ausreicht, wenn man etwas verändern möchte. Daraufhin wurde ich immer mehr in die Planungen, die unseren Bereich betrafen, mit einbezogen und gefragt, ob das so durchführbar sei. Damals war ich noch keine Leitung.

Ich habe angefangen, mich im QM einzuarbeiten, Mitarbeiter auszubilden und meinen Stil einzuführen. Zu diesem gehört, sich nicht alles gefallen zu lassen, den Mund aufzumachen, wenn es nötig ist, aber trotzdem qualitativ gute und korrekte Arbeit abzuliefern.

Dann wurde ich von der damaligen OP-Leitung zur Teamleitung bestimmt, weil sie Verantwortung abgeben wollte. Diese Verantwortung übernahm ich gerne, weil ich dann noch mehr die Möglichkeit hatte, bei allen Strukturveränderungen dabei zu sein, um evtl. ein Veto einlegen zu können oder den Kollegen die Notwendigkeit nahezubringen.
Ich war auch alleinerziehend, mit 2 Söhnen, habe immer Vollzeit gearbeitet und bin über 50!!

Inzwischen bin ich selber Leitung und meine Kollegin und ich sind als OP-Managerinnen direkt der GF unterstellt. Wir kennen nun beide Seiten und sind in der Lage der Basis die Wünsche der "Obrigkeit" nahe zu bringen, können aber auch jederzeit ein Veto bei der GF einlegen, wenn Dinge geplant sind, die nur theoretisch durchführbar sind. Auch da ist es ein Geben und Nehmen. Und unsere Mitarbeiter ziehen mit uns an einem Strang, weil sie merken, dass der Strang nicht nur in eine Richtung zieht.

Wir sind zwar in einer absoluten "Sandwichposition", genießen es aber auch, unseren Mitarbeitern den Rücken zu stärken und im Gegenzug der GF und den CÄ die Grenzen des Machbaren aufzuzeigen. In "unserem" OP bestimmen wir, was läuft und da redet uns inzwischen keiner mehr rein. Übrigens, unser BWL´er hat mit uns OP-Managerinnen sehr engen Kontakt, ist sehr oft im OP und unterstützt unsere Abteilung nach Kräften.

Wenn etwas verändert werden soll, muss man selber etwas dafür tun. Man kann nicht nur darauf warten, dass die anderen was machen, sondern muss selber die Initiative ergreifen.
Anhand einer Stationsablaufanalyse kann z. B. aufgezeigt werden, wo es im Stationsablauf klemmt und welcher Mitarbeiter mit oder ohne Qualifikation, welche Aufgaben erledigen kann. Das kann doch auch mal auf Vorschlag eines, an der Sache interessierten Mitarbeiter´s aus dem Team, in einer Teamsitzung gemacht werden. Das Team erarbeitet gemeinsam Strukturen, die vielleicht geändert werden könnten. Die Akzeptanz der Veränderungen ist dann höher und leichter umzusetzen, wenn jeder aus dem Team etwas dazu beigetragen hat.

Elisabeth schreibt immer von Skillmix - das ist das Zauberwort und würde bei gutem Personalmix effiziente Abläufe und trotzdem qualitativ gute und professionelle Arbeit am Patienten gewährleisten.

Übrigens, ich bin weder in der Gewerkschaft, noch in einem Berufsverband. Von der Wichtigkeit einer Pflegekammer für die Professionalisierung der Pflege bin ich auch noch nicht genügend überzeugt.
Aber, ich liiiiieeeeebe meinen Beruf.:lovelove:

LG opjutti
 
opjutti,
aber genau das haben wir doch getan!!
Mein Gedanke dabei war auch, mal die andere Seite kennenzulernen und somit auch Verständnis für manche Aktionen aufbringen zu können
Eine Einladung zu einem Gespräch wird abgeblockt.

es wurde eine Teambesprechnung auf jeder Station von der Krankenhausleitung angesetzt, wo jeder schreiben sollte was ihm nicht passt und was man ändern könnte.
die einzige, wirklich die einzige Reaktion darauf war, dass ein paar Tage später durch unseren Teamleiter überbracht wurde, dass weitere 3 Stellen ersatzlos gestrichen werden.
Was haben wir uns für Mühe gegeben... alle waren in ihrem Element, hatten das Gefühl endlich gehört zu werden. Da kamen richtig gute Sachen auf den Tisch und aufs Papier

Stationsabläufe zu optimieren und solche Dinge regeln wir intern, versuchen ständig daran zu arbeiten.

aber es ist eben rein rechnerisch nicht möglich mit 3einhalb Köpfen die halbe Station pflegerisch zu versorgen, bei 2/3 der Pat. Blut abzunehmen, bei 2/3 der Pat. Infusionen, Antibiosen, Baunülen usw. zu regeln.... hab keine Lust hier alles aufzuzählen
da kann man sich organisieren wie man will

ein Maler kann eben nicht in einer Stunde 4 Räume renovieren, ein Chirurg kann nicht in einer Stunde 4 Hüften operieren

warum höre ich hier immer wieder, wir würden nix tun?
das stimmt doch garnicht!


Bei wem genau hast du deinen Unmut kund getan?
 
mit 3einhalb Köpfen
wie definiert sich ein halber Kopf? Über die Länge der Schicht oder seine Qualifikation?
Wer zählt denn alles zu den "Köpfen", welche "zuarbeitenden" Hilfskräfte habt ihr denn noch oder sind die da alle mit dabei? Wieviele Patienten hat denn die Station überhaupt?
Wer definiert die Tätigkeiten, die in dem Zeitraum alle durchzuführen sind? Wie viele Routinerundgänge macht ihr? Wie ist die Zusammenarbeit mit den anderen Berufsgruppen geregelt? Wer koordiniert diese?
Jeder Mitarbeiter mit und ohne Qualifikation arbeitet; jetzt muß nur jeder zu der Arbeit gebracht werden, die er ohne große Leerläufe qualifiert ausüben kann (Effizienz!).
Eigentlich eine Aufgabe Deiner Leitung (nein, nicht Aufgabe der unwissenden PDL, sondern der Leitung, die vor Ort ist).

Leitfrage bei jeder Tätigkeit: Warum mache ich das jetzt? Warum mache ich das überhaupt? Für wen mache ich das? Was passiert, wenn ich das nicht mache?

Vielleicht macht es auch Sinn, mal jemand von außerhalb drauf schauen zu lassen. Nach meiner Erfahrung, wird noch an sehr viel Quatsch festgehalten.
 
...
Leitfrage bei jeder Tätigkeit: Warum mache ich das jetzt? Warum mache ich das überhaupt? Für wen mache ich das? Was passiert, wenn ich das nicht mache?
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Die alles entscheidenden Fragen, die man scheinbar viel zu selten stellt. Vielleicht liegt es daran, dass da das Wötchen "ich" drin vorkommt. "wir" ist netter weil man da net selber Verantwortung für übernehmen muss.

Elisabeth
 
Das ist natürlich sehr schade, wenn ihr an Lösungen arbeitet und daraus nur ein Stellenabbau resultiert.

Ich frage mich dann aber, wo ist da eure Leitung und wie vertritt sie euch vor der "Obrigkeit"?
Habt ihr regelmäßige Teamsitzungen? Wie arbeitet eure Leitung mit der PDL und der GF zusammen?

Meinen Unmut habe ich bei meiner damaligen Leitung oder an die entsprechenden CÄ/OÄ im OP kundgetan.

Wir sind ein kleines Haus mit kurzen Wegen und engem Kontakt zur Verwaltung und Geschäftsführung. Ich habe damals z. B. meine Kollegen dazu gebracht, Überstunden im Übermaß abzulehnen. Wir haben dann beschlossen, die aktuelle OP noch zu beenden und anschließend heimzugehen, weil Feierabend war. Der damaligen Leitung blieb nur übrig, den Ärzten und der GF zu erklären, dass alle Patienten heute noch operiert werden, aber hintereinander und nicht parallel, weil nicht genügend Spätdienste da waren.
Also mussten die Ärzte ein paar mal sehr lange im OP stehen und konnten nicht pünktlich nach Hause gehen. :troesten:
Siehe da: Plötzlich bekamen wir 3 neue MA auf einmal! Hatten den Auftrag diese schnell auszubilden, damit so etwas nicht mehr vorkommt. Mir wurde noch nie geraten, zu kündigen, wenn mir etwas nicht passt. Im Gegenteil, es war meiner innerbetrieblichen Karriere nur dienlich, das ich den Mund aufgemacht habe.

Jetzt brauch ich nur andeuten, dass wenn wir nicht vorausschauende Personalplanung (Rente, Krankheit, Schwangerschaft) betreiben, Säle geschlossen werden müssen und schon haben wir ein Gespräch mit dem Personalchef.
Allerdings haben wir in unserem OP einen gesunden Personalmix mit Fachpersonal (FK-OP, OTA) und von uns selber ausgebildeten Mitarbeitern (GuK, MFA).
Der DP ist an die veränderten Gegebenheiten angepasst worden und das Personal breiter aufgestellt. Früher waren immer 3 MA im Saal. Inzwischen sind sie noch zu zweit, bekommen aber von außen Hilfe, in dem ein MA alle Säle mit Sterilgut beliefert. So haben wir mehr Personal im Spätdienst und können abends in mehr Sälen länger operieren. Für Aufgaben, die nicht direkt mit der OP zu tun haben, haben wir kostengünstiges Personal, wie Lagerist, Pflegehelfer oder unser Reinigungspersonal. Botengänge für den OP werden von außen übernommen (Hol- und Bringedienst oder Warenanlieferung).

So haben wir es geschafft unseren OP effizient zu gestalten und inzwischen mehr OP´s und längere OP-Saallaufzeiten zu garantieren. Das schafft Zufriedenheit auf allen Seiten: Die MA machen sehr wenig Überstunden und können sich auf die Tätigkeiten im Saal konzentrieren, die CÄ können operieren und die GF kann eine positive Bilanz ausweisen. Das kommt letztendlich auch wieder allen MA zugute, weil das Haus keine Existenzängste haben muss.

Ich kenne mich mit den Stationsabläufen nicht so gut aus, aber für pflegerische Tätigkeiten, wie GP kann man Pflegehelfer (mit einjähriger Ausbildung heißt das glaube ich) einsetzen, für Blutabnahmen MFA´s , für Diagnostikwege einen Hol- und Bringedienst organisieren (kostengünstig, weil das keine Fachpflegekraft machen muss) und für die Dokumentation gibt es inzwischen Stationssekretärinnen auf Basis einer MFA. Die Fachpflegekraft hat dann endlich die Zeit Infusionen, Antibiosen, Medi´s und Pflegeanamnesen zu erledigen. Solche Ideen müssen an die "Obrigkeit" gebracht werden und dafür braucht ihr eure Leitung. Diese sollte die Zahlen kennen und anhand fachlicher Argumentation die Probleme erläutern können.

LG opjutti
 
Ich kenne mich mit den Stationsabläufen nicht so gut aus, aber für pflegerische Tätigkeiten, wie GP kann man Pflegehelfer (mit einjähriger Ausbildung heißt das glaube ich) einsetzen, für Blutabnahmen MFA´s , für Diagnostikwege einen Hol- und Bringedienst organisieren (kostengünstig, weil das keine Fachpflegekraft machen muss) und für die Dokumentation gibt es inzwischen Stationssekretärinnen auf Basis einer MFA. Die Fachpflegekraft hat dann endlich die Zeit Infusionen, Antibiosen, Medi´s und Pflegeanamnesen zu erledigen. Solche Ideen müssen an die "Obrigkeit" gebracht werden und dafür braucht ihr eure Leitung. Diese sollte die Zahlen kennen und anhand fachlicher Argumentation die Probleme erläutern können.
LG opjutti
Tja, aber wenn du eh schon zuwenig Mitarbeiter hast, diese Pflegekräfte dann aber diese ganzen Jobs noch mitmachen, dann kostet jede Veränderung der Situation Geld. Es ist doch ganz klar, dass man am Personal am meisten sparen kann.
Die Leute die sich selbst ausbeuten, weil sie versuchen den Laden noch irgendwie am laufen zu halten, spielen Geschäftsführungen in die Hände, welche nicht mehr langfristig denken und Gewinne auf Kosten ihres Personalstamms machen.

Eine Leitung wie Dich würde ich mir wünschen, aber ich denke die meisten, und da spreche ich auch für Kumpels aus christlichen Häusern hier in der Region, kennen eher an kurzfristigen Gewinnen orientierte Politik auf Kosten der Mitarbeiter. Ein Lobbyist der Krankenhäuser hats auch mal offen gesagt, dass man nur noch an der Personalkostenschraube drehen kann, weil der Rest vom medizinischen Fortschritt vorgegeben wird.

Und nein, ich will niemand in der vollen Inkontinenzhosel liegenlassen, aber wenn man immer mehr Aufgaben von Schicht zu Schicht weiterreichen muss, weil man den Ärzten z.B. klipp und klar kommuniziert: sorry, dafür habe ich keine Zeit, dann liegen die Patienten am Ende länger auf Station und man hat weniger Durchlauf und dadurch wieder mehr Zeit pro Patient. Es gibt soviele Sachen die liegenbleiben können, die schon ein Chaos herstellen, ohne dass der Patient zu kurz kommt. Aber dafür muss erstmal die Bereitschaft vorhanden sein, nicht mehr den Laden auf biegen und brechen am laufen zu halten. Das seh ich nicht. Und dieses Argument mit "ich bin Mutter und brauche den Arbeitsplatz", sorry, mit aktueller Berufserfahrung bekommt man doch gerade als Krankenpfleger die Jobs hinterhergeworfen. Kann ich nicht mehr nachvollziehen diese Ängstlichkeit. Für mich ist das nur eine Angst vor Veränderung und nicht vor Arbeitslosigkeit. Das ist wie der Frosch im langsam erhitzten Wasser, der nicht rausspringt, weil er sich da wenigstens auskennt.
 
...und nach heute finde ich, dass die PflegestudentenInnen in der Praxis echt veräppelt werden und darüber auch noch sich aufzuregen...finde ich echt unangemessen. Oh man und dann kommt noch hinzu, dass von der Basis falsche Informationen in die Welt getragen werden....und das finde ich noch unangemessener ....grummel......darüber hinaus sehe ich es genauso, wie Fleschor_Max...es ist die Angst vor der Veränderung, die meine KollegenInnen dazu verleitet so über PflegestudentenInnen und die Azubis der regulären GuK - Pflegeausbildung zu reden. Ich biete allen SchülernInnen meine Hilfe an und vorallem biete ich Ihnen an, dass ich Ihnen geduldig etwas beibringe. Ebenso erfrage ich mir den Stand der Dinge direkt von den SchülernInnen und wie sie sich fühlen und wie sie es erleben. Es ist mir egal, was die KollegenInnen denken- ich unterstütze gerne Alle, die sich für diese Ausbildung entscheiden- egal über welchen Weg. Ich verurteile dies garnicht- im Gegenteil und kenne durchaus die Probleme durch die Gesetzesänderung und da ich über eine umfangreiche Berufserfahrung in diesem Beruf verfüge und seit den 90igern aktiv darin tätig bin- darf ich mir durchaus diese Feststellung erlauben, dass meine KollegenInnen ihr Handeln und vorallem Denken mal überdenken sollten. Denn ansonsten kehren wir zurück zum Eisen und Föhnen. Was dann widerum auch nicht gewollt wird und anstatt sich im Vorfeld als PA mit dem 2004er Krankenpflegegesetz auseinanderzusetzen und sich ebenso mit der Schule direkt abzusprechen und vorallem sich auch mit den unterschiedlichen Typen auseinanderzusetzen. Ich bin nicht gerade ein Fan davon, dass man sich darüber künstlich aufregt - anstatt genau diese Azubis zu unterstützen und dafür Sorge zu tragen, dass sie gut durch die Theorie und Praxis kommen. Es geht hierbei nicht um durchziehen, sondern um Sensibilisierung und Tips, Tricks und Fallen preißgeben. Aber dafür scheint sich die Basis (wie es ja so schön heißen soll) zu fein. Wer benimmt sich elitär: Die Basis oder diejenigen, die studieren ? Ja diese Frage stelle ich mir durchaus. Diejenigen, die studieren sind nicht alle über einen Kamm zu scheren und durchaus gibt es auch die schwarzen Schafe....aber die gibt es überall....
Positiv möchte ich erwähnen, dass es durchaus auch KollegenInnen gibt, die sich adäquat gegenüber Azubis verhalten und diesen auch etwas beibringen. Genau so sollte es laufen. Durchaus gibt es die Azubis, die auch im Oberkurs noch nicht so klar kommen. Aber da würde ich mir wesentlich mehr die Frage stellen, ob da in der Ausbildung nicht etwas verkehrt läuft. Es kann doch nicht sein, dass so viele GuK- Azubis durch das Examen rasseln. Das liegt definitiv nicht nur am System, sondern auch an den Ausbildern in der Theorie und Praxis. Es ist mir durchaus bewußt, dass es unter diesem enormen Druck von Aussen - kaum Zeit für Geduld- gibt, aber dies ist nicht fair. Somit sollte sich jeder - der Azubis in der Theorie und Praxis ausbildet - auch der Verantwortung bewußt sein.
 
aber es ist eben rein rechnerisch nicht möglich mit 3einhalb Köpfen die halbe Station pflegerisch zu versorgen, bei 2/3 der Pat. Blut abzunehmen, bei 2/3 der Pat. Infusionen, Antibiosen, Baunülen usw. zu regeln.... hab keine Lust hier alles aufzuzählen
da kann man sich organisieren wie man will

gebt das Blutabnehmen und Braunülen legen ab-ebenso sind iv Gaben ÄRZTLICHE TÄTIGKEITEN , es besteht die Möglichkeit Medizinische Fachangestellte einzustellen, die können pflegefremde Tätigkeiten übernemen.
 
aber es ist eben rein rechnerisch nicht möglich mit 3einhalb Köpfen die halbe Station pflegerisch zu versorgen, bei 2/3 der Pat. Blut abzunehmen, bei 2/3 der Pat. Infusionen, Antibiosen, Baunülen usw. zu regeln.... hab keine Lust hier alles aufzuzählen
da kann man sich organisieren wie man will

gebt das Blutabnehmen und Braunülen legen ab-ebenso sind iv Gaben ÄRZTLICHE TÄTIGKEITEN , es besteht die Möglichkeit Medizinische Fachangestellte einzustellen, die können pflegefremde Tätigkeiten übernemen.

Dies kommt auf den Bereich an. In der Anästhesie würde dir der Arzt etwas husten, wenn du keine Braunüle legst und im Intensivbereich würde dir der Arzt etwas husten, wenn er bei 20 Patienten alle 2 h eine BGA abnehmen müsste.
In Bezug auf Blut abnehmen gebe ich dir durchaus Recht, denn dann schaut der Arzt auch nach seinen PatientenInnen und zudem es ärztliche Aufgabe ist - nach den Laborwerten zu therapieren. Es ist allerdings die Aufgabe einer Anästhesie- und Intensivpflegefachkraft auch anhand der BGA`s Medikamente und Beatmung zu steuern. Im Intensivbereich arbeitet man in einem Behandlungsteam und nicht gegeneinander. Da profitiert ein PatientIn wesentlich mehr davon, wenn man in einem Behandlungsteam die Therapie bespricht und zudem an einem Strang zieht. Darüber hinaus gibt es genügend Möglichkeiten die Arbeitsabläufe zu optimieren. Das was oft bremst ist: " Das war schon immer so und wird immer so bleiben."
 
Ich finde es sehr gut, dass die Pflege sich akademisiert und damit auf Augenhöhe mit den Ärzten ist, Anordnungen und Anweisungen hinterfragt und damit endlich den Spruch: "Das haben wir schon immer so gemacht und das hat sich seit Jahren so bewährt" langsam auslöscht.
Auf meiner letzten WB habe ich den Spruch kennengelernt, der gerade für die Pflege sehr sinnbildlich ist: "Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit"!
Das heißt nicht, dass Personaleinsparungen geduldet werden sollen, sondern es muss den Personalchefs, PDL und der GF aufgezeigt werden, wofür das Personal benötigt wird. Und wieviel Zeit hinter jeder Aufgabe steckt. Wenn es sein muss mit Stoppuhr! Ich weiß, dass ist alles sehr zeitaufwändig und verkürzt die Zeit, die ihr eh nicht habt. Aber von nix kommt nix.

Z.B. bei uns ein heißes Thema in der ZSVA: Leihsiebe - Kontrolle und Aufbereitung. Diese benötigen einen Mehraufwand an Arbeit für die ZSVA, die mit dem Aufbereiten des Tagesprogrammes mehr als ausgelastet sind. Also wurde minutiös aufgeschrieben, wer wieviel Minuten/Stunden an dem Leihsystem gearbeitet hat, bis es steril für den OP bereitstand und bis zur Wiederabholung. Tagesprogrammsiebe blieben stehen, weil das Leihsieb dringender war lt. Arzt. Das gab natürlich Ärger, weil andere Operateure Programme umändern mussten o.ä. Daraufhin wurde diese Arbeit von der ZSVA weggenommen und an eine kostengünstigere Berufsgruppe abgegeben und der OP und die ZSVA bekam einen Lageristen, für die komplette Materialwirtschaft.

Patiententransport im Haus: GuK fährt Patient z. B. zum Röntgen, Diagnostik oder in den OP. Dadurch fehlt sie auf der Station und dort bleibt Arbeit liegen oder muss von anderen mit übernommen werden. GuK beklagen sich beim BR: Dieser verteilt Stoppuhren und alle, die einen Patiententransport durchführen, müssen dokumentieren, wielange sie für welchen Weg benötigen und wo sie wielange warten müssen (Aufzug). Es genügte eine Woche und es konnte anhand der Zahlen, Daten, Fakten der GF klar gemacht werden, dass für Patiententransporte ein Hol- und Bringedienst günstiger ist als eine examinierte Kraft.

Natürlich sind Veränderungen anstrengend, umständlich, kosten Zeit und Geld, aber wer nicht investiert, kann auch nicht profitieren. Das funktioniert nicht nur im finanziellen, sondern auch im personellen Bereich.

Für Weitblick brauchen wir in Zukunft die akademisierte Pflege mit Pflegemanagern, Pflegeökonomen, Pflegewissenschaftlern usw.
Sonst wird sich nix ändern und die Pflege selber wird nur aus Einzelkämpfern bestehen, die alleine nicht viel bewirken können. Man muss auch nicht immer gleich auf die Straße gehen, demonstrieren oder streiken. Es kann auch viel erreicht werden, indem die Pflege sich endlich ihrer Wichtigkeit bewusst wird und dieses mit Stolz vertritt. Und das fängt mit Gegenwehr im eigenen Umfeld an, wenn Missstände und entsetzliche Zustände herrschen.

LG opjutti
 
Tja, aber wenn du eh schon zuwenig Mitarbeiter hast, diese Pflegekräfte dann aber diese ganzen Jobs noch mitmachen, dann kostet jede Veränderung der Situation Geld. Es ist doch ganz klar, dass man am Personal am meisten sparen kann.
Die Leute die sich selbst ausbeuten, weil sie versuchen den Laden noch irgendwie am laufen zu halten, spielen Geschäftsführungen in die Hände, welche nicht mehr langfristig denken und Gewinne auf Kosten ihres Personalstamms machen.
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Ketzerische Frage: warum gibt Pflege nix ab? Wenn etwas hinzukommt wie Blutentnahme oder Waschschüsseln reinigen, dann muss ich von was trennen. Warum machen Pflegekräfet das nicht? Sie schreiben doch Ü-Anzeigen. Die müssten dann doch solche Aspekte enthalten.
These: Das Helfersyndrom und die Angst vor Sanktionen hält sie davon ab. Wobei- welche Möglichkeiten der Sanktionen gegen ein ganzes Stationsteam gibt es eigentlich?

Elisabeth
 
Wobei- welche Möglichkeiten der Sanktionen gegen ein ganzes Stationsteam gibt es eigentlich?
Es gibt oft informelle Führer im Team. Die werden zuerst entfernt. Dann schaut man auf die Leitung selbst... steuert sie dagegen oder macht sie mit? Macht sie mit, dann wird man auch für sie einen neuen Wirkungskreis finden, wenn eindringliche Gespräche nichts nützen. Als letzte würde man das ganze Team auflösen (im Haus verteilen, Gründe für eine Kündigung finden). Liebe eine unbesetzte Stelle als jemand, der eine Revolte führt.

! Ich bewerte hier nicht, ob diese Maßnahmen als Sanktion in dem Fall angebracht sind, sondern nur, mit welchem Maßnahmen man rechnen könnte ! (Es ist also nicht mein Vorgehen...nur um keine Diskussion über meinen Führungsstil loszutreten ;-) )

Das Problem bei den Ü-Anzeigen, die ich bisher "gelesen" habe, ist, daß Pflegekräfte sich damit völlig disqualifizieren. Da stehen dann wirklich oft Dinge drin, die höchste Priorität für die Krankenversorgung haben, aber nicht gemacht werden können...( so gehört es sich ja dann auch)... auf der anderen Seite sind aber in den Pflegeberichten Maßnahmen dokumentiert, die GAR nichts mit einer sicheren Krankenversorgung zu tun haben. Und wenn ich dann noch sehe, daß dem Stationsarzt hintergeräumt wird in so einer Situation...Ergo der PDL: die meisten Pflegefachkräfte, die Ü-Anzeigen schreiben, sind nicht ind er Lage die Notwendigkeit von Maßnahmen (in Streßsituationen) korrekt einzuschätzen. Tut mir leid, daß ich das so sagen muß. Ich sehe ja auch, daß es ganz schreckliche Tage gibt - aber die macht sich die Pflege leider zum Teil auch selbst und schafft damit unter Umständen erst gefährdende Situationen, in dem sie sich auf unmögliche Anforderungen einläßt... z.B. die Waschschüsseln. Wenn die GF das dezentral per Hand möchte, dann wird sich schon eine Hilfskraft dafür finden...
 
Liebe Elisabeth
es ist MIR, so mein ich, bewusst, was Du bezwecken möchtest, aber ich befürchte, dass die harten Worte ihren Sinn verfehlen.
Pegasuse hüpft im Dreieck, Verbesserungsvorschläge - mündeten prompt im Stellenabbau.
Gibt es kein nicht pflegefachliches Personal für z.B. BE's, Braunülen legen, stellt der AG auch niemanden ein, kostet ja extra.
Egal wer zusätzlich sinnvoll wär - wie z.B. MFA's, Bettenfahrdienste, nebst Bettenfahrgeräten - als "Obriger" in einem KH müsste man doch eigentlich, aufgrund der vielen Beschwerden mal über den eigenen Tellerrand schaun, Kliniken gibt es doch mehr als genug - mit entsprechendem Personalmix, Entlastungsmöglichkeiten.
Vlt. gab es das ja schon, die Weigerung delegationsfähiger (aber nicht zwingend pflegerischer) Tätigkeiten.
Nur scheint mir, dass sich da jeweils 1 aufreibt (Gespräche wurden geschildert) und bedröppelt wieder weiter macht, im täglichen Chaos.
Es scheint keinen Rückhalt zu geben, auf der Pflegegruppe. Die Abwärtsspirale scheint schon sehr weit fortgeschritten, mit all ihren Auswirkungen auf diejenigen, die an sich engagiert an Veränderungen mitwirken wollen.
Die beschriebenen Strukturen - ich kann mir vorstellen, dass das häufig nicht machbar ist.
Im momentanen Zustand der Pflegelandschaft befinde ich, dass Veränderungen vorwiegend von "unten" kommen.

An die nur scheinbar "gute alte Zeit" - habe ich etliche ungute Erinnerungen; Zeitraum - letzten 25 Jahre.
Eine gute hätt ich. Jedes Wochenende/ jd. Feiertag mussten die Ärzte selbst Blut abnehmen.
 
Wenn die Pflege die Quadratur des Kreises anstrebt, dann wird sich auch nix ändern. Kollegen, die dies boykottieren werden von der eigenen Berufsgruppe verachtet. Da kann man einfach nur sagen: selber schuld an den Zuständen.

*grübel* Liegt es an dem großen Harmoniebedürfnis vieler Pflegekräfte und an der mangelnden Konfliktbereitschaft?

Elisabeth
 
Es gibt oft informelle Führer im Team. Die werden zuerst entfernt. ...
*ggg* Kann ich bestätigen. Der Vesuch ging aber ins Leere weil die Ärzteschaft entsprechend interveniert hat.

Elisabeth
 
*ggg* Kann ich bestätigen. Der Vesuch ging aber ins Leere weil die Ärzteschaft entsprechend interveniert hat.

Elisabeth

Bei uns wurde der Ärzteschaft knallhart beigebracht das sie für die pflegerische Besetzung nicht zuständig ist!
Weder für die Anzahl der Planstellen, noch für die Besetzung einer Stelle durch eine bestimmte Person.
Genauso, wie es die Pflege nichts angeht, wo wieviel welche Ärzte sind
 
Das ist auch die Aussage unseres OAs gewesen. Der hat sich nur eingeschaltet, wenn die Pflege net weiter kam... u.a. auch um "informelle Führer" zu schützen. Wir hatten ja dieselben Interessen. In der Politik nennt man das, glaub ich, Koalition. In der Medizin heißt es therapeutisches Team.

Elisabeth
 
opjutti: Ich stimme Dir voll und ganz zu und genauso sehe ich es auch. Merci und toller Beitrag :daumen::daumen::daumen:
 
von Resigniert: Bei uns wurde der Ärzteschaft knallhart beigebracht das sie für die pflegerische Besetzung nicht zuständig ist!
Weder für die Anzahl der Planstellen, noch für die Besetzung einer Stelle durch eine bestimmte Person.
Hierarchie bis zur Grenze Diktatur: Das ist bei uns vom ärztlichen Direktor genauso weiter gegeben. Die Geschäftleitungen unterstützt das Ganze, weil es in ihrem Sinne ist.

von Elisabeth Dinse: Wir hatten ja dieselben Interessen. In der Politik nennt man das, glaub ich, Koalition. In der Medizin heißt es therapeutisches Team.
Genauso sehe ich das auch, nur "haben" wir gemeinsame Interessen und eine Koalition wird wegen dem "gewollten" Hierachiesytem unterbunden.
Die Leitungen haben halt noch zusätzliches übergeordnetes Interesse, ihre Karriere und die Wirtschaftlichkeit des Hause, aber auch für sich.

Aus der Presse wissen wir das zum Beispiel: Chirurgische Chefärzte an Op-Zahlen gebunden werden.
Ich denke das ist nur eine kleine Eisspitze vom Eisberg.
Es bietet sich an Geschäftsleitungen an einen Gewinnbeteidigung zu binden, sprich eine Provision am Jahresende, weil schwarze Zahlen geschrieben wurden.
 

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