Entsetzliche Zustände, was tun?

... Genauso sehe ich das auch, nur "haben" wir gemeinsame Interessen und eine Koalition wird wegen dem "gewollten" Hierachiesytem unterbunden.
Die Leitungen haben halt noch zusätzliches übergeordnetes Interesse, ihre Karriere und die Wirtschaftlichkeit des Hause, aber auch für sich.
...
Eben weil sie gebunden sind, haben sie das größte Interesse, dass alles optimal läuft. Informelle Führer zu beseitigen führt halt net zum Ziel weil diese in der Regel für Veränderungen sind. Ihnen ist daran gelegen, dass diese mehr Einfluß bekommen.

Ketzerische Frage: wer will net, dass es zu einer Koalition zwischen Ärzten und Pflegekräften kommt? Wer beansprucht die Monopolstellung auf die Pflegekräfte? Wer sanktioniert und behindert damit Button-Up-Entwicklungen? Wer fordert zu mehr Abgrenzung gegenüber den Medizinern auf?

Ich komme aus einem Land, wo man Grabenkämpfe erst kennen lernte, als die die neuen Pflegemanager kamen. Die nachfolgenden Ärzte waren oft verwirrt, weil sie die Form der Zusammenarbeit erst kennen lernen mussten. Aber auch Ärzte sind lernfähig. *fg* Vor allen Dingen wenn sie merken- es geht net gegen sie sondern darum, wie man am besten das gesteckte Ziel erreichen kann.

Elisabeth
 
Informelle Führer zu beseitigen führt halt net zum Ziel weil diese in der Regel für Veränderungen sind.
Informelle Führer können in gleichem Maße eine Entwicklung blockieren. Führung kann auf formeller und informeller Ebene positiv oder negativ gelebt werden.

Wer sanktioniert und behindert damit Button-Up-Entwicklungen? Wer fordert zu mehr Abgrenzung gegenüber den Medizinern auf?
Das frage ich mich auch!? Wenn, dann geht es darum, REGELN in der Zusammenarbeit einzuhalten, aber nicht um Mauern aufzubauen.
Ich komme aus einem Land, wo man Grabenkämpfe erst kennen lernte, als die die neuen Pflegemanager kamen.
Die Grabenkämpfe kamen, als bewußt wurde, daß die zu verteilenden Ressourcen knapper werden. Die Pflegemanager kamen, um nicht völlig wehrlos zu sein. Die Macht im Gesundheitswesen habe die Ärzte... allein aufgrund ihres medizischen Wissens. Ob sie führen, organisieren, wirtschaften usw. können, spielt hier keine Rolle. Genauso war es vorher in der Pflege. Heute braucht man alle Kompetenzen und da die wenigstens das in einer Person vereinen können, muß man halt "notgedrungen" mal professionell im Team zusammenarbeiten - jeder das was er kann, um gemeinsam gesteckte Ziele zu erreichen. "Pflege" weiß das eigentlich, aber ist zu sehr damit beschäftigt, sich selbst zu bekriegen (und natürlich zu wehklagen). Sind jetzt die neuen Pflegemanager die Wurzel des Übels? Dann lieber gleich vom ärztlichen Dienst auch führen und über die Personalausstattung bestimmen lassen? Manchmal denke ich, Pflege hätte das eigentlich verdient!

Hierarchie bis zur Grenze Diktatur
Wenn man es als Diktatur bezeichnet, daß der Arbeitgeber (= Geldgeber für bestimmte Leistungen) Vorgaben macht, die einzuhalten sind. Auch wenn man weiß, daß Mitarbeiter beteiligt werden müssen, damit das Unternehmen erfolgreich bleibt, bleibt es trotzdem ein Vertragsverhältnis. Über Gesetze stimmt in Deutschland auch nicht jeder Bürger mit ab; das machen unsere Vertreter, die wir gewählt haben. Und im Betrieb werden die Regeln vom selbst gewählten Arbeitgeber und ggf. dem gewählten BR gemacht. Da geht es uns hierzulande wirklich gut. In vielen fortschrittlichen Industrienationen gilt Euch heute noch "hire and fire".
 
von Elisabeth Dinse: die neuen Pflegemanager kamen
Die werden bei uns, aus Kostengründen, erst garnicht eingestellt.

Man(n) sucht sich "das" was zu man(n) passt. "Hierarchie"unterwürfig, diktatorischer Führungsstil und Geldbeutel schonend.

Sie wollen einen Mercedes, zahlen für einen Smart und schieben ihre Verantwortung ab.
Sie fühlen sich nicht verantwortlich für eine schlechte Pflegequalität bedingt durch, einen Medien bekannten, unterbesetzten Pflegefachpersonalstand.

Ein Zauberwort ist "Selbst"verwaltung, Segen und Fluch.

Gier gepaart mit Gewissenlosigkeit untergräbt jede Moral. Hauptsache die Zahlen stimmen und nach außen die Leitsätze.
 
Die werden bei uns, aus Kostengründen, erst garnicht eingestellt.
Da ist das Haus echt sparsam. Eine PDL mit Berufserfahrung ist meist billiger als ein einziger Assistenzarzt als Berufsanfänger...
 
...
Man(n) sucht sich "das" was zu man(n) passt. "Hierarchie"unterwürfig, diktatorischer Führungsstil und Geldbeutel schonend. ...
Da merkt man doch mal wieder: man hat Glück gehabt... oder es gibt sie, die Häuser, wo es funzt. Letzteres sollte man behalten. Und es liegt wohl zu einem nicht geringen Anteil daran, dass bei uns eben net Fliedners Ansichten zur Aufgabe der Pflege durch die Hallen wandeln. Danke für diese Sichwtweise. Es wertet uns auf.

@Hypurg- eine PDL gehört ins Management und net ans Bett. Un im Management ist die Berufserfahrung, die einen Assi aussticht nicht relevant. Ich erwarte von einer PDL mehr als das sie der "beste Schrauber" ist.

Leider sind scheinbar in der Leitungsfunktion zu oft net der "beste Chef" und schon gar net der "beste Schrauber". Aufstiege werden in einigen Häusern wohl an dem Bekenntnis zu den Fliednerprinzipien festgemacht: autoritärer Führungsstil verbunden mit Obrigkeitshörigkeit und Unterwürfigkeit. Un dann stellt sich tatsächlich die Frage: braucht man eine "Mutter Oberin".

Elisabeth
 
Un im Management ist die Berufserfahrung, die einen Assi aussticht nicht relevant.
Da wurde mein Post mißverstanden. Mir ging es eher darum den Kostenfaktor "Pflegemanagement" etwas im Vergleich zum ärztlichen Dienst einzusortieren. Hier herrschen wohl nach den verfolgten Posts der letzten Tage etwas falsche Vorstellungen.
Leider sind scheinbar in der Leitungsfunktion zu oft net der "beste Chef" und schon gar net der "beste Schrauber"
Soll vorkommen. Es schraubt auch nicht jeder Schrauber gut. Die Menschen sind verschieden, so auch ihre Fähigkeiten. Die Fluktuation in der oberen Hierarchieebene ist auch nicht zu verachten. Da ist die Luft dünn und man ist schnell weg vom Fenster.
braucht man eine "Mutter Oberin".
Nein. Wirtschaftlich gesehen nicht. Vorstellungsgespräche kann der Geschäftsführer oder Chefarzt der Abteilung machen oder delegieren, die können Pflegekompetenz sowieso am besten beurteilen. Arbeitszeugnisse schreibt die Personalstelle nach Beurteilung des Stationsarztes... die vermissendie Mutter Oberin sowieso.. die konnte alles, wußte alles und war immer da. Wenn es so jemanden nicht mehr gibt, dann braucht´s wahrscheinlich wirklich gar keinen mehr.

Ich sehe das wohl gar nicht so falsch... Pflege ist zu arg damit beschäftigt, sich selbst zu bekriegen als zusammen an Lösungen zu arbeiten.
 
von Elisabeth Dinse: Danke für diese Sichwtweise. Es wertet uns auf.
Nix zu danken und das sollte mehreren bewusst werden.

Dieser autoritärer Führungsstil verbunden mit Obrigkeitshörigkeit und Unterwürfigkeit hat nur den Sinn und Zweck, dass die Obrigkeit ihre Macht nicht verliert.

Ausgesuchte PDL`s und andere Leitungen, die das nicht hinterblickt haben oder noch nicht hinterblicken, sorgen genau dafür, dass der jetzige Pflegestand so ist wie er ist. Meiner Erfahrung nach, sind es meistens solche ehemaligen Kolleginnen/Kollegen, die nur ihre Karrie im Blick haben. Sie bekommen Macht und daran halten sie sich fest. Ihre ehemaligen Berufsstandsichtweise passen sie der Obrigkeit unterwürfig an.

Ich denke aber die nächste Generation rückt an, die jüngeren Kolleginnen/Kollegen sehen das schon mit anderen Augen und wissen es auch zu nutzen. Wissen bedeutet Macht und genau diese bekommt das Pflegepersonal, wenn sie nicht ständig ge/erdrückt wird.
 
Ich sehe das wohl gar nicht so falsch... Pflege ist zu arg damit beschäftigt, sich selbst zu bekriegen als zusammen an Lösungen zu arbeiten.
:klatschspring: :klatschspring: :klatschspring: :klatschspring: :klatschspring: :klatschspring: :klatschspring:

Wer will den Lösungen? Dann kann man doch net mehr jammern. *duckundweg*

Eliabeth
 
Ich habe leider immer wieder das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen.

Jeder Versuch die Pflege zu emanzipieren, wird im Keim erstickt. Und Schuld ist natürlich die "böse" Obrigkeit. Die "armen geknechteten" Pflegemitarbeiter haben nicht die Zeit, Kraft und Macht etwas an ihrer Situation zu verändern.

Ist doch auch in diesem Thread immer wieder zu lesen. Wenn jemand von der Basis kommt, sprich ehemalige Berufskollegen, dem wird von vorn herein unterstellt, dass er das nur gemacht hat, um Karriere zu machen und damit Macht über die (ehemaligen) Kollegen zu bekommen und sich unterwürfig der Obrigkeit anpassen.

Es gibt sicherlich diese Spezies unter den PDL´s und SL´s. Diese kommen aber mit ihrer Unterwürfigkeit oft nicht sehr weit und sind schneller weg vom Fenster, als sie geglaubt haben.

Modernes Management in eine Krankenhaus wird mit diesem Modell nicht vorankommen und den Wechsel von einem hierarchischen Chefärztemachtmodell zu einem Wirtschaftsunternehmen, welches ein Krankenhaus inzwischen nun mal ist, nicht stemmen können. Was dann kommt ist das "Schlucken" durch Großkonzerne mit einer straffen Struktur, die von oben gelenkt und ihr Augenmerk auf schwarze Zahlen hat.
Wenn dieses Management u. a. mit studierten Pflegekräften, die von der Basis kommen, besetzt ist, kann das nur gut für die Pflege sein. Weil diese ehemaligen Kollegen wissen, worauf es ankommt und beide Seiten kennen. Sie haben Argumentationsgrundlagen, die sie mit einbringen können.
Ein BWl´er ist ein reiner Zahlenmensch, der ein KH auf dem Papier und anhand von Zahlen abbildet. Der Pflegemanager, -ökonom, oder -wissenschaftler, der in seinem Studium auch Einblick in die BWL bekommt, ist aber in der Lage die Praxis mit der Theorie zu verbinden und hat dadurch die fachliche Qualifikation, die Pflege in einem Management so zu vertreten, dass sie davon letztendlich profitiert. Es muss nur endlich mal Vertrauen in diese neue Form der Pflege entstehen, sonst tritt "Pflege" weiterhin auf der Stelle.

Jeder hat die Möglichkeit an den Veränderungen selber mitzuarbeiten und sein Arbeitsleben so zu gestalten, wie es am besten für ihn passt. Entweder durch Weiterbildung, Studium, Arbeit im BR oder, oder. Wenn ich was verändern möchte, muss ich schauen, dass ich dort hinkomme, wo ich die Veränderung mitgestalten kann. Auch wenn es viele Jahre dauert, aber: DER WEG IST DAS ZIEL!!

LG von einer, die auch von der Basis kommt und trotzdem nicht Obrigkeitshörig ist. Im Gegenteil!!

opjutti
 
Es geht um Lösungen. "Diagnosen" hatten wir in dem Thread schon genug. Wie sieht deine Lösung konkret aus? Wie schaffst du es, die üblichen Vorurteile gegen die Kollegen, die eine andere Wahrnehmung haben, abzulegen?

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: Wie schaffst du es, die üblichen Vorurteile gegen die Kollegen, die eine andere Wahrnehmung haben, abzulegen?
Ich trenne zwischen Position (was für eine Stelle besetzt diese Person), sachlichen und persönlichen Problemen. Beispiel: Der Arbeitsaufwand ist ein sachliches Problem, wie gehen Kolleginnen/Kollegen damit um? Wo harkt es? Also das was wir hier immer wieder haben, die Probleme werden vermischt und sie müsssen erstmal getrennt werden, um einzelne Probleme anschauen zu können.
Ich schaffe bestimmte Aufgaben nicht nur alleine, sondern es betrifft die gesammte Station, Abteilung etc.. Warum aber bleibt diese Arbeit bei mir liegen und bei anderen nicht? Eigentlich hinterfrage ich mich erstmal, mein Verhalten, meine Erfahrungen usw..
(Nebenbei, das hier hat mir viel gegeben:
Charlie Chaplin über SELBSTLIEBE - YouTube , vielleicht gibt es hier den Ein oder Anderen unter uns der auch davon profitiert).
Meine Kolleginnen/Kollegen sind nicht besser oder schlechter wie ich, jeder hat seine perönliche Art und Weise, fachlich, haben wir alle aber den gleichen Beruf.

Deutlicher wird es bei dem Personal "not" stand. Ich persönlich kann keine Leute einstellen, ich habe aber Einfluss darauf was und wie ich meine Aufgaben erfülle, um vor Ort deutlich zu machen wie sich der Personalmangel bemerkbar macht.
Der Presse bekannte Pflegequalitätsmangel ist ein Produkt vom Personalmangel und nicht "mein" persönliches Versagen (auch wenn es mir noch so oft von den Obrigkeiten versucht wird einzureden).

von Elisabeth Dinse: Wie sieht deine Lösung konkret aus?
Es gibt nicht "die" Lösung, geschweige denn nur meine.
Ich denke es gibt viele Lösungswege, die wir nur noch nicht sehen. So wie es ist, kann es nicht bleiben. Der Weg ist das Ziel.
Das erste Problem ist unser Selbstbewusstsein, danach das Berufsbewusstsein von einem Selber, aber auch von anderen Kolleginnen/Kollegen, damit wir uns nicht länger klein reden lassen.
Lernen (zum Beispiel durch dieses Buch:Das Harvard-Konzept: Der Klassiker der Verhandlungstechnik: Amazon.de: Roger Fisher, William Ury, Bruce Patton, Ulrich Egger, Werner Raith, Wilfried Hof, Jürgen Neubauer: Bücher), ausprobieren, umsetzen, aus Fehlern lernen, korrigieren usw.

Claudia B.
 
Mal ganz ehrlich: Die KollegenInnen die sich in ihren eigenen Wunden lecken und darüber hinaus noch gegen Alles sind. Ja diese KollegenInnen interessieren mich ab sofort garnicht mehr, weil diese beratungsresistent, unkollegial, anstrengend, jammernd, nörgelnd und denken: " Was soll ich dafür tun ? Das ist die Aufgabe meines Chef`s und der anderen Chef`s über meinem Chef:" Ebenso ist mir das ehrlichgesagt mittlerweile echt zu viel. Ich bin es leid diese Art von KollegenInnen aufzuklären, zu beraten und ebenso auch mir diesen Unsinn länger anzuhören. Sehr viele Pflegende verursachen mit dieser Art und Weise sehr viel mehr Kosten, als sie sich vorstellen können und das ist allerdings nicht mein Problem. Wenn der Arbeitgeber es nicht schafft seine MitarbeiterInnen adäquat zu führen und wieder zur Wirtschaftlichkeit motiviert, dann wird genau die Situation nicht besser, sondern schlechter.

Ein Betreiber einer Gesundheitseinrichtung kann durchaus Geld einsparen, aber garantiert nicht mit keinem Personal. Ohne Personal funktioniert nämlich ein Betrieb nicht oder doch ....? Das wäre mir neu! :gruebel::schraube:

Deswegen sollte sich der AG durchaus mal Gedanken machen, wie er sein Personal führt und vorallem auch mal von den Befristungen runterkommen, ebenso von Aufnahmestops und den ganzen Unsinn. Das verursacht nämlich richtig Geld und kurzfristige Denke hat dem Gesundheitswesen mehr geschadet, als die Fallpauschalen selbst. ...auch hier komme ich immer wieder zu dem Schluss: " Ohne Pflegepersonal kann man kein Krankenhaus betreiben. "
 
Mal ganz ehrlich: Die KollegenInnen die sich in ihren eigenen Wunden lecken und darüber hinaus noch gegen Alles sind. Ja diese KollegenInnen interessieren mich ab sofort garnicht mehr, weil diese beratungsresistent, unkollegial, anstrengend, jammernd, nörgelnd und denken: " Was soll ich dafür tun ? Das ist die Aufgabe meines Chef`s und der anderen Chef`s über meinem Chef:" Ebenso ist mir das ehrlichgesagt mittlerweile echt zu viel. Ich bin es leid diese Art von KollegenInnen aufzuklären, zu beraten und ebenso auch mir diesen Unsinn länger anzuhören. Sehr viele Pflegende verursachen mit dieser Art und Weise sehr viel mehr Kosten, als sie sich vorstellen können und das ist allerdings nicht mein Problem. Wenn der Arbeitgeber es nicht schafft seine MitarbeiterInnen adäquat zu führen und wieder zur Wirtschaftlichkeit motiviert, dann wird genau die Situation nicht besser, sondern schlechter. Ein Betreiber einer Gesundheitseinrichtung kann durchaus Geld einsparen, aber garantiert nicht am Personal. Ohne Persönal funktioniert nämlich ein Betrieb nicht oder doch ....? Das wäre mir neu! :gruebel::schraube:
Deshalb ist es auch wie es ist und kann sich nicht ändern.
 
Das ist doch mal ein Ansatz Claudia... besser als immer das verlinken des Buches. Danke.

Vielleicht sollte man sich net immer an dem festklammern, was nicht geht. Nicht endlos jammern sondern nach Lösungsmöglichkeiten schauen. Wie war nich mal der Satz: Man muss mit der Zeit gehen... . Gegen sie kostet nur unnötig Kraft.

Btw.- das was die Medien berichten ist net übertragbar auf ALLE Einrichtungen. Umso bedauerlicher finde ich es, dass die Medien sich überhaupt net über gelungene Anpassungen an die neuen Bedingungen berichtet.

Elisabeth
 
Mein Reden und deswegen werde ich mich nur noch mit den KollegenInnen auseinandersetzen und die sind glücklicherweise oft in der Mehrzahl, die nicht nur ständig jammern, nörgeln und motzen, sondern auch etwas Positives in dem Blick über den Tellerrand sehen.
Die paar Hanseln, die nur jammern sind mir ehrlichgesagt Jacke wie Hose....die sind sich oft selbst der Nächste und das ist nicht zielführend und mir kostet es zuviel an Nerven und Zeit.
 
Natürlich muss man auch sich selbst der Nächste sein. Wenn ich krank werde, kann ich auch keinem Patienten mehr helfen. Und egal wieviel wir an Effizienz hinzugewinnen und was wir für tolle neue Techniken haben, am Ende hats uns keine Arbeit weggenommen, sondern wir bekamen von anderer Seite doppelt soviel neue Arbeit.
Man kann High-Tech-Medizin machen und Sterberaten weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt haben, und trotzdem unhaltbare Zustände in der Pflege und tägliche Fehler. Wenn mir junge Kollegen, wenn sie sich ins Medizinstudium verabschieden, sagen, "Ich mach täglich mindestens ne Handvoll Fehler, hauptsächlich undramatische, aber das ist ja so gewollt", wenn man selbst zum Chef geht und sagt: "sorry 3 Patienten, davon 2 instabil, da passieren mir als Anfänger Fehler" und du merkst, das ist kein Problem, weil die Fehler kosten weniger als mehr Personal, wenn an der Charité jeden Tag eine Überlastungsanzeige geschrieben wird, dann muss man meckern und schimpfen. Mit Routine kann man noch viel ausgleichen, die wirklich gearschten sind die Newbies, die mittlerweile mit minimalster Einarbeitung ins kalte Wasser geworfen werden.
Ich werd primär dafür bezahlt meine Patient stabil über die Schicht zu bekommen, im optimalen Fall noch ihren Zustand zu verbessern. Da setze ich ganz klar meine Priorität und wenn dafür andere Dinge liegenbleiben, kann ich das mittlerweile gut mit mir vereinbaren. Für mich sind die Kollegenschweine diejenigen, die versuchen noch alles zu wuppen und die sich nicht beschweren über unhaltbare Zustände.
Die Forderung der Charité-Kollegen nach ner Mindestpersonalbesetzung bringt unsere Probleme doch aufn Punkt, und das wird nicht besser, wenn ihr es euch schön redet, sondern nur wenn es Gegenwind von unten gibt.
 
Nur um dir den Druck zu nehmen... niemand ist fehlerfrei. Und das zwanghafte Kontrollieren der eigene Handlungen um nur ja keinen Fehler zu machen führt in der Regel genau zu Fehlern.

Bezüglich der Forderungen der Charite... die Politik will Fakten. Schaffen wir also Fakten mit den Instrumenten, die man uns an die Hand gibt. Man könnte die unsinnige Idee der Minutenpflege ausnutzen und ihnen um die Ohren hauen. Die InneK benutzt m.W. die PPR bei der Berechnung der Pflegeleistungen.

Aber alles wird schlussendlich daran scheitern, dass man nur auf das Outcome und die dafür notwendigen Kosten schauen wird. Beides stimmt auf das ganze Land gesehen und damit entfällt der Handlungsbedarf. Die Politiker haben das Problem in der Bundestagsdebatte zu dem Thema wieder an die Kassen verwiesen. Es muss individuell geschaut werden. Nur wie?

Elisabeth
 
Aber alles wird schlussendlich daran scheitern, dass man nur auf das Outcome und die dafür notwendigen Kosten schauen wird. Beides stimmt auf das ganze Land gesehen und damit entfällt der Handlungsbedarf. Die Politiker haben das Problem in der Bundestagsdebatte zu dem Thema wieder an die Kassen verwiesen. Es muss individuell geschaut werden. Nur wie?
Wenn die Charite ihren Tarifvertrag bekommt mit Mindestpersonalquoten, selbst wenn die noch unterhalb der Forderung liegen, ist das schon ein Meilenstein, weil ein Pilotvertrag für andere Häuser. Dammbruch.
Die Kollegen da jetzt zu unterstützen, ist doch das effektivste und effizienteste was wir zur Verbesserung der Pflege in Deutschland machen können. Die kämpfen für uns alle. Das wird um Dimensionen mehr bringen als Pflegekammern und Protestaktionen.

EDIT: Fehler machen ist sicher normal, wir sind alle keine Roboter. Kriminell wirds aber dann wenn man Newbies ins kalte Wasser wirft und das kühl einkalkuliert. Solange zuwenig Patienten klagen, kosten Fehler nicht soviel. Früher hats doch teils deutlich über ein Jahr gedauert bis man auf ITS an einen beatmeten Patienten gelassen wurde, und bei allen Interventionen war die Schichtleitung mit dabei, die keinen Patienten hatte. Das kann doch nicht alles übertrieben gewesen sein.
 
Es ist kein Dammbruch in Richtung "gesetzliche Festlegung". Es zeigt, dass es auf das Verhandlungsgeschick der Einrichtungen ankommt. Net mehr, aber auch net weniger.

Bedeutet: jeder muss sich darüber im klaren sein, dass die Charite für sich kämpft und net für das eigene Haus. Merkst schon daran, dass die Ergbenisse im hauseigenen Tarifvertrag verankert werden sollen. Man kann sich ein Beispiel daran nehmen und dem Vorbild der Charite folgen und auch streiken usw.. Aber wenn ich es recht verstanden habe, lautet die Erkenntnis mal wieder: Hannemann geh du voran, du hast die größten Stiefel an.

Elisabeth



Elisabeth
 

Ähnliche Themen