Total unprofessionelle Zustände auf Station: was kann man dagegen machen?

Lana86

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26.02.2008
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61
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Nephrologie
Hallo,
ich weiß nicht ob das Thema im richtigen Bereich steht, sonst eifach verschieben.
Ich arbeite nun seit über einen Jahr auf einer nephrologischen Station, es ist eigentlich eine "Innerestation" aber eben überwiegend mit NTx Patienten. Entweder frisch transplantiert aus dem AWR oder eben nach NTx und den Folgeproblemen.

Es passieren immer wieder Sachen die ich nur sehr schlecht mit meinen Wissen und Gewissen vereinbaren kann. Braunülen werden einfach mit einen blauen Stöpsel geschlossen und Mandrins kaum benutzt und dann wundert man sich warum die Viggo dicht ist und das obwohl die Patienten bei uns ziemlich empfindliche Venen haben und es immer schwierig ist eine neue Viggo zu legen.
Bilanzen werden von der Pflege kaum geführt obwohl das gerade bei Nierenpatienten sehr wichtig ist. Auch BZTP werden gerne ignoriert obwohl der Pat. eine SDH Stoßtherapie bekommt und teilweise einen BZ von 250 hatte.
Drainagen die dann ohne Sog laufen müssen werden einfach mit der Kanüle durchgestochen damit es nicht zum unterdruck kommt, und die gefahren einer retrograden Infektion einfach übersehen.
Pat. mit MRSA gehen mit Mundschutz einfach in die Stationsküche und holen sich Tee....ZVK´s sind Tagelang nicht in benutzung und auch nicht geblockt...ZVK´s werden auch überwiegend ohne Handschuhe abgestöpselt.
Die legung eines Dauerkatheters wird nicht dokumentiert, genauso wenig wie die Liegedauer, hatte erst letztens einen Patienten der 4 Monate den selben DK liegen hatte und alle sich gewundert hatten woher die Fieberschübe kamen.

Seit vorgestern wurde eine Patientin auf Staion von der Intensiv verlegt die ein Monitor haben sollte mit 24 STd. EKG/RR/O2 überwachung, dazu 2 Infusomaten und 3 Perfusoren (Heparin/Prograf/Nepresol). Daszu hat die Patientin eine Magensonde und ein dauerhaft blutendes Ulcus im Duodenum was zu 4 Std. Hb Kontrolle und 2-4EK´s täglich führt.
Die Patienten wird nicht palliativ behandelt sondern Maximaltherapie, aber wie soll man das gewährleisten auf einer Station mit 38 Betten, 4 Pflegekräften im Frühdienst und jewals 2 im Spät- und Nachtdienst.
Ich habe schon versucht mit der Staionsleitung und auch mit der Bereichsleitung drüber zu sprechen. Immer kommen die selben Antworten "Wir arbeiten nach ärztlicher Anordnung und außerdem sind wir sehr schlecht besetzt, da muss man eben das beste draus machen"

Aber irgendwie reicht es mir nicht, die Ärzte sind alle frisch aus dem Studium und kriegen von den Oberärzten kaum Anleitung, natürlich sind die massiv übervordert und teilweisen von 6-22 Uhr auf Station nur um irgendwas fertig zu kriegen. Das alles regt mich irgendwie so auf weil ich damit meiner Meinung nach gegen etliche Hygienevorschriften und einfach nicht zum besten des Patienten handel. Ich habe schon öffter überlegt die Station zu wechseln da ich weiß das es auf anderen Staionen anders läuft. Das Problem ist nur ich mag den Bereich sehr gerne in dem ich arbeite :(

Wie ist es beieuch so??? Viggo abstöpseln, ZVK oder Dk liegedauer??? Oder Patienten die Dauerüberwacht werden sollen mit mehreren Perfusoren und zeitgleich natürlich 2 Frischtransplantierte die 2 Std. Vitalwertekontrolle haben und dazu noch jemanden der Hypoglykämisch ist und sich meist bei 30-60 Blutzucker aufhällt?
 
Arbeitest Du auf einer Normalstation oder auf einer Intensiv??? Das geht für mich aus deinem Beitrag nicht hervor.
Aus meinem alten Haus kenne ich es so, dass frische NTX-Patienten mehrere Tage auf Intensiv lagen - mit entsprechendem Stellenschlüssel, wegen 1:1-Betreuung nach Transplantation.
 
Waren diese Punkte schon Thema in Dienstbesprechungen?
Wenn Stations- und Bereichsleitungen das so hinnehmen und keine Veränderung wollen, stelle ich es mir schwer vor, etwas zu ändern...
Was sagen deine Kollegen dazu?
 
Hallo,

Begründet deine Stationsleitung auch das unprofessionelle Handeln der Kollegen, z.B. bzgl. Viggo, ZVK mit der schlechten Personalbesetung??
Zu wenig Personal kann man für vieles verantwortlich machen, aber nicht für alles.
Denn ich sag mal ne Infusion mit Mandrin oder CombiStopper abzustöpseln unterscheidet sich nicht im Zeitaufwand. Auch Handschuhe anziehen dauert nun nicht ewig lange.
Ich denke die Ursachen für diese Dinge sind wohl eher in den Personen selbst zu finden.
Hast du schon mal mit den Kollegen direkt gesprochen die so arbeiten?

Ich muss gestehen ich habe von Nephrologie nicht wirklich viel Ahnung.
Aber auch nochmal die Frage: Ist es eine Normalstation?
Klingt vom Stellenplan ja eher so, kann mit ne Intensiv mit 38 Betten und 2 Pflegern im Spätdienst nur schwer vorstellen.

Habt ihr planmäßig Überwachungsplätze auf der Station?

Und wie viele Stellen sollte es bei euch geben? Also wie viele sind unbesetzt?


Wenn sich die Stationsleitung quer stellt und nichts ändern will, wird es wohl wirklich schwer. Wenn die Kollegen sich sonst auch auf der ihre Seite stellen.
Wenn das so ist?

Ansonsten solltet ihr ganz schnell anfangen euch zu wehren. Ein Patient der 24 Stunden überwacht werden muss, kann bei dem Stellenplan nicht 24 Stunden überwacht werden. Da wäre es auch gut mit den verantwortlichen Ärzten zu sprechen, das dies auf eurer Station nicht gewährleistet werden KANN.
Denn du hast ja schon auch irgendwo mit eine Verantwortung gegenüber dem Patienten. Und weißt aber ganz genau das du ihn nicht mal annähernd so überwachen kannst wie es sein muss. Das sollte schon auf alle Fälle gemeldet werden.

Habt ihr schon mal mit dem Betriebsrat gesprochen? Gefährdungsanzeigen?
Bei solchen Situationen könntest du eigentlich täglich ne Gefährdungsanzeige schreiben.

Sinnvoll wäre es natürlich auch sich an die PDL zu wenden, wegen der schlechten Besetung, nein unbedingt notwendig wäre es.
Aber wenn die Stationsleitung sich quer stellt ist es eben schwer.
Hast du mal vorgeschlagen, dass man ja mal Druck auf die, die was zu sagen haben, auzuüben? Was sagt die Stationsleitung dazu?
 

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