Zustände im Pflegedienst

Die Schüler kommen sehr gerne zu uns. Wir bemühen uns auch sehr, dass die Schüler eine schöne Zeit bei uns haben, schließlich ist das unser Nachwuchs, den wir hegen und pflegen wollen und die wir auch gerne als Kollegen gewinnen wollen. Ich freue mich jedes Jahr auf diese Zeit, auf frischen Wind, auf fachliche Diskussionen, es frischt auch mich immer wieder auf und das ist klasse.

Mir ist es wichtig - und das auch innerhalb des Kollegiums - dass nicht gehetzt wird. Das ist kein Umgang miteinander. So bemühe ich mich in der Klinik bei Überleitungen auch um Verständnis, um Sichtweisen außerhalb meines eigenen Spektrums und versuche auch umgekehrt dieses Interess zu wecken.

Wir sollten alle miteinander arbeiten und nicht gegeneinander, die Rahmenbedingungen sind doch bereits schlecht genug, als das wir uns auch noch gegenseitig schlecht machen. Letztendlich bestimmen oft auch die Bedingungen die Zustände.
 
Dem ist wohl kaum noch etwas hinzuzufügen ;)

Liebe Nasty Nääs, wie ich aus Deinen Beiträgen lesen kann, befindest Du Dich im ersten Ausbildungsjahr. Mit ziemlicher Sicherheit wirst Du noch Einsätze erleben, die Dir nicht zusagen.
Nimm bitte mit auf den Weg, trotzdem den Respekt vor Deinen zukünftigen Kollegen zu wahren, auch im interdisziplinären Team.

Und: Etwas zu lernen gibt es IMMER. Bis zu Deinem Abschluss sogar noch eine ganze Menge!
 
Nächste Woche werden die PGL`s bei einigen Mitarbeitern die Touren mit einer Stoppuhr begleiten. Hier werden Fahrzeiten und die Pflegezeiten ermittelt - herzlichen Glückwunsch!
 
Als ich meinen Einsatz im ambulanten Pflegedienst hatte hieß es dauernd:
"Wir haben soviel Druck, wir haben keine Zeit für die Patienten.." trotzdem wurde ausnahmslos JEDEN tag 2 stunden früher Feierabend gemacht... klar wenn es darum geht jemanden Medikamente zu "liefern" oder Injektionen zu verabreichen ist das ja durchaus an einen Zeitplan gebunden, das will ich gar nicht abstreiten. Aber ich wage mal zu behaupten dass es all den älteren Herren und Damen da draußen schnuppe ist, ob der Pfleger nun um 8 oder um 9 kommt solange dieser sich viel Zeit für seine "Kunden" nimmt und sich auch mal 5 Minuten zu ihm sitzt und ein Gespräch führt... Oder die von meiner Vorrednerin betitelten "Bimbo-Spiele" .. man darf doch nicht andauernd an bezahlte Leistungen denken...

Diese Scheinheiligkeit des Pflegedienstes ging mir seit dem ersten Tag auf den Keks.
Ich weiß nicht wie es in anderen Ambulanten Pflegediensten läuft, aber für mich ist das nichts.
 
Du willst doch sicher auch nicht für lau arbeiten- oder? Damit kannst nur das erbringen, was auch bezahlt wird.

*grübel* Aber war da nicht was, dass man zukünftig Zeitkontingente ordern kann statt Maßnahmen? Das würde dein Problem ja lösen.

Elisabeth
 
Eine gewisse Planung ist notwendig. Selbst die Versicherungsvertreter haben einen Zeitplan. Und den älteren Menschen ist es nicht egal ob der Pflegedienst um 8 oder um 9 kommt. Sie haben einen Dienstvertrag und Anspruch auch auf Pünktlichkeit. Und das Ganze muss noch bezahlbar sein.

Nehmen wir Beispiel Kompressionsstrümpfe. Die Menschen bleiben in der Regel im Bett bis der Pflegedienst da ist. Und wenn sich der Pflegedienst bei einem anderen Patienten Zeit lässt, dann bleiben sie bis Mittag im Bett.

Loyalität gegenüber einem einzelnen Klienten wird der Loyalität den anderen Klienten oder der Gesamtheit gegenübergestellt.

Was sind die Vorschläge?

Natürlich ist es schade, wenn der Anleiter nicht unbedingt das beste Beispiel ist.
 
Als ich meinen Einsatz im ambulanten Pflegedienst hatte hieß es dauernd:
"Wir haben soviel Druck, wir haben keine Zeit für die Patienten.." trotzdem wurde ausnahmslos JEDEN tag 2 stunden früher Feierabend gemacht

An was machst du den früheren Feierabend fest?
Dass nicht 8 Stunden gearbeitet wird?

man darf doch nicht andauernd an bezahlte Leistungen denken...

Doch, das muß man sogar, denn jede Pflegekraft möchte ihr Gehalt haben.

Aber war da nicht was, dass man zukünftig Zeitkontingente ordern kann statt Maßnahmen? Das würde dein Problem ja lösen.
Theoretisch ist es mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz seit Januar diesen Jahres so.
Praktisch hatten oder haben (?)aber noch nicht alle Bundesländer die Abschlüsse ausgehandelt, was es denn für Zeit an Geld geben wird.

Niedersachsen z.B hat gerade die Verhandlungen beendet, der Punktwert steht jetzt fest.

Ich möchte nochmal betonen, dass es nicht in jedem Pflegedienst so zugeht.

Ich habe für eine Körperpflege bei Patienten mit eingeschränkter Mobilität z.B durch Apoplex zwischen 30 und 40 Minuten Zeit.
Hat man soviel ungestörte Zeit in der Klinik auch für die Körperpflege?
Ich habe Zeit für Basale, für Rituale und für aktivierende Pflege.
 
12 Tage am Stück arbeiten ist unzulässig!!! Wer macht bei euch die Dienstpläne? Du musst das deiner Schule melden!!!
 
12 Tage am Stück arbeiten ist unzulässig!!! Wer macht bei euch die Dienstpläne? Du musst das deiner Schule melden!!!
Die 12 wären unzulässig, wenn die TE noch unters Jugendarbeitsschutzgesetz fiele.

Das Arbeitszeitgesetz gestattet maximal 19 Tage am Stück, der TVÖD auch, mit den anderen Tarifverträgen kenne ich mich nicht so gut aus. Wenn also im Tarif oder hausintern nichts anderes geregelt ist, sind die 12 Tage am Stück rechtlich völlig in Ordnung.
 
Was für ein Quatsch!! In äußersten Ausnahmefällen ist das vielleicht, aber nur vielleicht zulässig!!! Wer kann nach 10 Tagen Vollzeit am Stück in der Pflege noch überhaupt denken?! Weißt du was du hier schreibst? Ich weiß nur von 10 Tagen am Stück und nur aus Personalmangel aber nicht als Regel!
 
Der Quatsch heißt Arbeitszeitgesetz und das Thema hatten wir hier schon gefühlte 100 Mal. Bitte benutz die Suchfunktion und schließ Deine Wissenslücken.

Bei einer Sechs-Tage-Woche hast Du nur die Wahl zwischen 12 Tage Arbeit und freies Wochenende oder kürzeren Arbeitsblöcken mit nur je einem freien Tag dazwischen. Rate mal, was von den meisten bevorzugt wird.
 
Ich arbeite in der Pflege seit 20 Jahren und musste noch nie 19 Tage am Stück arbeiten. Wenn man eine gute Leitung hat, die Pläne schreiben beherrscht, geht alles, ohne dass man überfordert wird! Ich arbeite höchstens 7 Tage, mo-so, dann 2 Tage frei fürs WE, dann mi-fr und WE FREI!
 
Dann freu dich darüber dass es bei dir anders läuft, aber das Gesetz sagt nun mal - wenn man es bis auf's letzte ausreizt und richtig rechnet - dass es 19 Tage sein können.
 
Also sicherlich gibt es hier und da grenzwertige Fälle in ambulanten Pflegediensten und das ärgert wiederum die, die sorgsam mit ihrem Personal umgehen, weil dieses Stigma einmal im Raum steht. Es bewirbt sich so gut wie niemand mehr. Das Teildienste stattfinden ist zwar ärgerlich läßt sich aber mancherseits nicht ändern. In meinem Pflegedienst gehen sie maximal 12 Tage durcharbeiten und das dann auch nur wenn Urlaubszeit ist, ansonst hat jeder seine Wochenenden frei, seine Wunschdienste und und und.
 
Bei uns gibts nie mehr als 7 Tage Dienst und geteilte Dienste haben wir auch abgeschafft bis auf Mittagsdienst, den wir ab und zu an den Frühdienst dranhgehängt bekommen. Wir haben eine gute PDL, die überfordert uns nicht und deshalb sind wir auch fast nie krank, wegen Erschöpfung, burn out oder Kreuzschmerzen. Wenn ich eure Beiträge hier lese, weiß ich warum so viele aus der Pflege aussteigen oder krank werden durch die Arbeit.
Man muss sich aber auch wehren und auch mal NEIN sagen können. Wir sind jetzt solche Mangelware, dass wir auch Mitspracherecht haben. Pflegekräfte sind einfach zu sozial, wir lassen unsere Leute nicht unversorgt, deshalb sind wir auch immer ausgenutzt bis zum geht nicht mehr. Ich habe mich jetzt in der Schweiz beworben, mal sehen wie es dort ist.
 
Ich arbeite in der Pflege seit 20 Jahren und musste noch nie 19 Tage am Stück arbeiten. Wenn man eine gute Leitung hat, die Pläne schreiben beherrscht, geht alles, ohne dass man überfordert wird! Ich arbeite höchstens 7 Tage, mo-so, dann 2 Tage frei fürs WE, dann mi-fr und WE FREI!

Das sind ja traumhafte Zustände! Glückwunsch!

Ich habe gerade in einem Zeitraum von 18 Tagen EINEN Tag frei. Sieben Tage Dienst, einen Sonntag frei, dann wieder 11 Tage arbeiten.

Ich habe in der ambulanten Pflege eine sechs-Tage Woche. In der Regel 12 Tage Dienst, dann WE frei, dann wieder 12 Tage Dienst usw.

Beim Vorstellungsgespräch habe ich gesagt, dass ich Teilzeit arbeiten möchte, sprich 30h/Woche, also 75%.

30h/Woche verträge gibt es nicht, wurde mir gesagt, es gäbe nur nur Verträge 20-30h/Woche oder 30-40h/Woche Arbeitszeit.

Da ich mich und meine Familie durchbringen muss, bin ich auf den 30-40h/Woche Vertrag eingegangen.
Die Realität sieht so aus: Ich bin als Teilzeitkraft eingestellt, steht sogar so auf meinen Stundenzettel, arbeite aber Vollzeit.
Gut, die Mehrstunden bekomme ich natürlich auch bezahlt.
Mir war aber Freizeit immer wichtiger als Geld und im KH hat das gut funktioniert.
Ich arbeite gern in der ambulanten Pflege, aber das halte ich auf Dauer nicht aus.
 
Entschuldigung, da bist du doch selbst Schuld!

Wenn du einen Vertrag ausschust, der 30-40h pro Woche vorgibt, dazu ein Unternehmebn wo in der 6Tage-Woche gearbeitet wird, dann ist eine solche Dienstplanung die logische Konsequenz...
 
Das ist richtig! Freizeit ist unbezahlbar und unsere Gesundheit auch!
Wir arbeiten um zu leben und leben nicht um zu arbeiten.
Man kann nicht die gesunden Menschen mit der Krankenpflege krank machen! Was hat das bitte für einen Sinn?? Unsere Gesundheit ist immer auf der 1 Stelle und nicht die Patienten! Aber leider wird das immer wieder ignoriert und vergessen.
 
Natürlich bin ich selber Schuld.
Hab ich mir ja selber ausgesucht diese Vertragsbedingungen.

Jeder,der im Niedriglohnsektor arbeitet für 7,50 die Stunde hat sich seinen Job und seinen Vertrag auch so ausgesucht. Wir haben ja alle die freie Wahl in diesem Land.

So,Ärger beiseite.

Ich schrieb ja bereits, dass ich das nicht auf Dauer machen möchte aber bevor man arbeitslos wird, lieber sowas als gar keinen Job.
Schade nur,das der Job ansonsten echt nett ist, die Kollegen und PDL auch. Ist halt ein kleiner Pflegedienst, wo gute Arbeit am Patienten geleistet wird.
Nur mit dem Dienstplan lassen die nicht mit sich reden und die Quittung wird kommen, wenn der nächste bessere Job gefunden ist.
Kann ich mir ja schließlich aussuchen..
 
Ich versuche mir selber einen rolltag auf meinem Wuschdienstplan einzutragen, was zu 30% klappt *g*. Im regelfall ist es so, dass die keinen Rolltag kennen und das auch Quatsch finden(...). Wir arbeiten alle 12 Tage durch inkl. Teildienste.
Bei anderen Kollegen kommen noch die Rufbereitschaften Nachts dazu und am Wochenende 24Stunden Rufbereitschaften plus normalen Wochenenddienst, welches ich nicht mache und gerade mit meinem AG darüber streite.
Dienstplan haben wir auch nicht wirklich, wir bekommen 3 Tage vor Wochenanfang einen Plan für 7 Tage. Demnächst sollen wir aber selber unseren Dienstplan schreiben, der wird dann ausgehängt und wir müssen uns einig werden... super Idee...
 

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