Entsetzliche Zustände, was tun?

übrigens hab ich in meiner Ausbildung 10 Schulstunden Psychologie gehabt. DAs ist alles.

Und es wird einfach erwartet, dass man eine perfekte STerbebegleitung aus dem Hut zaubern kann... ach nee, quatsch, sowas gibs ja eh seit JAhren nicht mehr, weil es völlig utopisch ist, dass dafür Zeit bleibt.
es wird erwartet, dass ich Verständnis für alles und jeden habe.
Und wenn ich mich innerlich über unverschämte, unfreundliche Menschen aufrege, dann hab ich sicher ein Problem mit mir selbst. Na logisch.
ich kann selbstverständlich Angehörigengespräche von schwerkranken PAtienten führen, selbstverständlich psychologisch perfekt. Das ist bei mir genetisch verankert.
Und wenn mir jemand auf die rechte Backe hat, halte ich natürlich auch die linke hin...

Wie schon gesagt, ich vergreife mich äußerst selten im Ton, bleibe höflich.
Einen höheren Anspruch habe ich an mich wahrlich nicht


jaja, die lieben Fortbildungen
Als ich in meinem KH vor fast 15 Jahren angefangen hab, gab es 2 mal im Jahr dicke Hefte mit Angeboten für Fortbildungen.
Das gibt es schon lange nicht mehr
Obwohl doch. SEit neuestem gibt es eine, die heißt "gewaltfreie Kommunikation"
Da wirft man sich Wollknäule zu und so....
gebracht hat das absolut nix. Und das ist bei meinen Kollegen nicht anders.
Manchmal möchte man einfach seinem Gegenüber am liebsten einfach eins auf die Fresse hauen :-D
sorry, aber das musste jetz einfach raus

:-)

ich finde das einfach menschlich. Und JA, ich tus nicht und bleibe freundlich, oder zumindest höflich

aber vermutlich bin ich dann für den Beruf nicht geeignet? ok... mag sein.... ich und ca. 96 Proztent aller KRankenschwestern, die ich kenne. Und das sind sehr viele

wir könnten uns alle einen neuen Job suchen und alles perfekten Superschwestern überlassen....

sorry, aber ich lach mich grad wech....das ist ein wenig viel für mein ich und mein Überich. Ist vielleicht der Schlafentzug...
da fällt mir grad ein, ich sollte wirlich ins Bett...


achso, ja, Fortbildungen

die gibt es in anderen Einrichtungen. Man bekommt dafür sogar Überstunden angerechnet.... wow

aber zahlen darf man sie selbst.

und da du ja scheinbar in dem Bereich arbeitest wirst du wissen was sowas kostet

Leider zahlt mir mein Arbeitgeber auch nur das GEhalt für eine Schwester, die wohl scheinbar ihren Job verfehlt hat

Ob wohl die für alles Verständnis habenden eierlegendenvollmilchsauschwestern mehr bekommen?

dann würd ich da sogar glatt mal drüber nachdenken


habe fertich
 
Wieso Röntgenblick? Eine gute Pflegeamnanese sollte doch Auskunft darüber geben können, wer welche Defizite und Ressourcen hat.
Dafür ist vermutlich auch keine Zeit mehr?
 
von Elisabeth Dinse: Und zu guterletzt, wie immer, der Hinweis: die Zustände sind nur deshalb so, weil sie von der eigenen Berufsgruppe unterstützt werden.
Nur zu höchstens 1/3, meiner Meinung nach, richtig, "wir" haben auf die Personalpolitik (im Haus und Allgemein keinen großen Einfluss).
Wir sind keine Bahnangestellte (im Speziellen, die Riesenwelle aus Mainz betreffend), wo sich "jetzt" die Politik einschaltet und diese Sache mit in ihr Wahlprogramm (laut Presse) aufnehmen will. Ich finde, dass macht sehr deutlich welchen Stellenwert der Jahrzehntelang bekannte Personalmangel (Fachpersonal-Einsparungs- Politik) im Gesundheitswesen hat.

von Elisabeth Dinse: gibt zig Häuser in denen es anderes zugeht. Dahin kann man wechseln.
Wo, in welchem Umkreis zu meinem "Familien"umfeld (Kinder: Schulbezirk/Stadt/Land, Mann: Arbeitsstelle, zu versorgenden Senioren)?

von Elisabeth Dinse: Wenn ein Haus kein Personal mehr hat, muss es schließen.
und wird von größeren Kliniken geschluckt, es wird nicht gekündigt, sondern in andere Häuser verschoben. Sparen sie sich Abfindungen etc.. Wem wollen wir denn hier einen vormachen?
Kleine Häuser werden "mit" Personal verschachert. Klinikleitungen wissen immer schon vorher Bescheid, insbesondere die Geschäftsleitungen und weiß "sich" zu schützen.

von Elisabeth Dinse: Ausreden gibt es dafür viele.
Es ist wie es ist, wir machen was wir können, jeder auf seine berufliche Art und Weise, nur kommen wir immer an eine gewisse Grenze, wo wir nicht drüber kommen.
Jedes Ding hat zwei Seiten und jede Sicht hat ihre Berechtigung. Schlimmer geht immer, aber es könnte auch mal besser werden.
Ich habe das Gefühl, dass das Pflegepersonal sensibilisierter ist und das sie auch umsetzten, was sie im Rahemen ihrer Möglichkeiten umsetzen, können. Ich denke, die Reaktionen der Klinik Geschäftsführungen darauf, sind zum Beispiel, ständig befristete Verträge, so hält man sich das Personal handzahm: Wer beisst schon die Hand, die einen füttert? Sie wissen, mit ihren Hintergrund Haurrechtsanwälten, sehr wohl was sie wie machen können.
LG
Claudia B.
 
Wenn wir schon die Bahn bemühen... der Streik der Lokführer vor einigen Jahren zeigt, dass man auch ohne hohen Krankenstand was bewegen kann. Hier muss man allerdings ganz persönlich aktiv werden und kann es nicht an die höhere Instanz: PDL, Verwaltung, Politiker verschieben.
Und wir können sehr wohl... wenn wir denn wollten. Wir könnten dem Vorbild der finnischen Kollegen folgen. Wollen wir aber nicht. Wir fühlen uns in der Opferrolle pudelwohl.

Was hat deine Familie davon, wenn du dich aufopferst? Gar nix. Was hat der Pat davon? http://www.krankenschwester.de/foru...ringend-kompetente-beratung-2.html#post377411

Es gibt immer zwei- einen, der ausbeutet und einen, der sich ausbeuten lässt. Auch hier der Verweis auf das Vorbild Finnland und die Feststellung: deutsche Pflegekräfte lassen sich lieber ausbeuten als das sie persönlich aktiv werden, sich engagieren... net als Einzelperson sondern als Masse.

Wie war nochmal der Organisationsgrad in der Pflege? Selbst eine Zwnagsmitgleidschaft wird nix ändern. In D hat man mehr Angst vor der Obrigkeit als das man sich Vorgaben irgendeiner Institution- egal ob Gewerkschaft, Berufsverband oder- zukünftig- Pflegekammer.
Es war so, es ist so, es wird immer so sein... eine gute Beschreibung für das "endlose Jammertal" der deutschen Pflege.

Elisabeth
 
ich habe viele Kollegen, die die Wurzel allen Übels bei uns in der Pflegedirektion meinen zu finden.
Sie denken, die können einfach nicht wirtschaften und sind unfähig.
Das seh ich ein wenig anders.
Klar können da einige nicht richtig wirtschaften, aber das ist sicher nicht ausschließlich die Krankenhausleitung

Schließlich ist es in fast allen KRankenhäusern ähnlich. Und alle Mitarbeiter an der Spitze der Nahrungskette können schließlich nicht unfähig sein.


Was ich speziell in unserem Krankenhaus übel finde ist der Führungsstil

Als ich vor ca. 25 Jahren gelernt habe, ist ausnahmslos jeden Tag, teilweise sogar am WE die Pflegedienstleitung mindestens einmal über alle Stationen gegangen. Sie hat mit den Mitarbeitern gesprochen und hat sich einfach durch ihre Anwesenheit ein Bild von der Lage machen können.
Die meisten von diesen Oberinnen damals waren Vollblutschwestern. Sicher teilweise mit mächtig Haare auf den Zähnen, aber sie konnte wirklich mitreden, weil sie wusste wovon sie sprach.
Heute gibt es da fast nur noch BWLer.
Klar, wir sind ja auch ein Wirtschaftsunternehmen

Unsere Krankenhausleitung hat seit 20 Jahren keinem Opa mehr den Hintern abgeputzt (sorry für die etwas saloppe Ausdrucksweise), trägt ausschließlich Businessanzüge und lässt sich vielleicht einmal im Jahr auf Station blicken, wobei 10 Minuten sicher nicht überschritten werden.
Geredet wird mit dem "Fußvolk" nicht. Man verschwindet dann mit der Stationsleitung in der Küche und is dann auch gleich wieder weg.

Ich hab meinen Teamleiter mal gefragt, ob wir nicht mal eine Dienstbesprechung machen und uns dazu die Pflegedienstleitung einladen könnten.
Die könnte ihre Sichtweise, ihre Argumente für die Personalknappheit mal auf den Tisch legen und so vielleicht auch auf der anderen Seite ein wenig mehr Verständnis für die Notlage erhaschen.
Er meinte nur, das hätte er schon mehrfach getan, aber man wolle nicht.
Man könnte das auch einfach als Desinteresse am Fußvolk betiteln

Ich hab mal durch Zufall ein paar Brocken aus dem Gespräch von 2 Teamleitern mitbekommen, weil ich an dem Zimmer vorbei kam und die Tür offen stand.
Es ging um irgendein Dienstplanproblem und den Satz, den ich mitbekommen habe war: "Dann lass ich morgen früh Daniela laufen"

klar muss man das organisieren, aber die Wortwahl ist schon sehr bezeichnend.

Andres Beispiel:
Eine Kollegin ist seit 4 Wochen krank und hätte letztes WE arbeiten müssen. STand von Anfang an auf dem Dienstplan.
Man wusste eigentlich schon seit geraumer Zeit, dass an dem WE ein Engpass entstehen würde. Und wir haben auch nochmal mehrfach im Vorfeld darauf hingewiesen.
Ende vom Lied: Man hat FReitag Mittag um 12 angefangen jemand fürs WE zu bekommen. Und dann war man sichtlich mitfühlend, dass natürlich niemand gefunden wurde.
Das passiert immer wieder und wieder und wieder.
Inzwischen glaube ich, dass das Absicht ist. Wenn ein paar Tage vorher gefragt worden wäre, hätte man sicher jemanden gefunden und dadurch wieder Überstunden aufgebaut, die natürlich möglichst vermieden werden sollen

Wenn man einspringen soll, wird nicht gefragt ob ich einspringen möchte, es wird gefragt ob ich Zeit hätte.
Beim letzten Mal hab ich geantwortet, ich wolle mich mit meinem Freund in die Sonne legen und abends grillen.
Das gilt dann nicht. Wenn man nicht mindestens eine goldene Hochzeit oder eine Beerdigung nachzuweisen hat, warum kann man dann nicht arbeiten?
ganz einfach. WEil mal vielleicht einfach mal ein Wochenende frei haben möchte oder ganz einfach schlicht keine Lust hat.

Es ist selbstverständlich geworden bei jeder Gelegenheit einzuspringen. Ich bekomme durchschnittlich 3 Anrufe die Woche.
Logisch. Wenn die Besetzung so knapp ist, dass bei jedem Krankheitsausfall zwingend jemand einspringen muss.
Und bei der ARbeitsbelastung steigt die Krankheitsrate natürlich.

Früher war es selbstverständlich, wenn ein Engpass war, dass man aushilft. Da gingen spontan mindestens 4 Hände hoch, wenn danach gefragt wurde.

Die Zeiten sind vorbei. Man fühlt sich einfach nur noch benutzt.
In anderen Betrieben gibt es einen gewaltigen finanziellen Ausgleich dafür, wenn man neben der REihe arbeitet. Bei uns nicht. Warum nicht?

Überstundenzuschläge gibt es nur, wenn man voll arbeitet und dann noch zusätzlich.
Als Teilzeitkraft geht man leer aus. Natürlich sind Teilzeitkräfte die, die regelmäßig angerufen werden, weil die ja Zeit haben (und keine Zuschläge bekommen).

Wie war das doch gleich in braveheart?
"Schick die Iren, die kosten nix"
sorry, kam mir grad in den Sinn...

Dass die Teilzeitkräfte aber vielleicht auch einen Grund für ihren halben Vertrag haben, das ist unwichtig.

Da wird dann alle paar Monate eine riesengroße Teambesprechung gemacht. Jeder soll aufschreiben, wo er Probleme sieht, was er denkt, was man dagegen tun kann. Da werden Arbeitsgruppen gebildet, die neue Ideen einbringen sollen.
(Ist das nicht eigentlich der Job der Leitung?)
und was ist die Konsequenz?
Eine Woche später kommt die offizielle Ansage von oben, dass weitere 3 Planstellen ersatzlos gestrichen werden.
Hääää??

man hat dem dummen Volk Beachtung geschenkt, man hat ihm das GEfühl gegeben auch mal etwas beitragen zu können und gehört zu werden.

Und die wirlich einzige Konsequenz war diese....


Wenn fast alle Mitarbeiter (bis auf die Superschwestern) bereits am Limit sind, muss man ihnen dann auch noch das Gefühl geben, einfach nur Befehlsempfänger zu sein?
Ein freundliches Wort von oben, mit ein paar ERklärungen zur Situation, ein ganz klein wenig echtes Interesse nur....

dann würden einige Kollegen sogar wieder ans Telefon gehen wenn es klingelt.

ich geh übrigens immer dran und sage einfach nein, wenn ich nicht arbeiten möchte, kann oder was auch immer....

der Betriebsrat wird bei uns gaaanz klein gehalten, der hat nix zu sagen.

und was ich auch sehr traurig finde, ist dass man älteren Mitarbeitern das Leben noch schwerer macht.
Eine KRankenschwester, die 40 Jahre Dienst und mindestens 2 Bandscheibenvorfälle auf dem Buckel hatte, bekam früher die Möglichkeit ein wenig langsamer zu laufen weil genügend jüngere, kräftigere da waren, die dann eben ein bischen mehr gearbeitet haben...
Find ich völlig in Ordnung, denn auch die freuen sich, wenn sie auch in späteren Jahren nicht über ihre Leistungsgrenze hinaus müssen.
Das geht heute garnicht mehr. Jeder muss 1000prozentig einsatzfähig sein.
Friss Vogel oder stirb.
Blöd nur, dass man ab weiß garnicht genau ab wieviel Dienstjahren, irgendwann sozusagen unkündbar wird.
Aber das wird vermutlich auch noch geändert...



wie läuft sowas bei euch ab?

welche ERfahrungswerte habt ihr da?
 
@mary_jane, was meinst du, wie viel Zeit für das Erheben einer guten Pflegeanamnese nötig ist?

Selbst wenn für jeden Patienten eine Anamnese oder sogar schon eine Pflegeplanung vorliegt - wenn ich aus dem Frei komme und die Hälfte von ca. 35 Patienten gar nicht und die Veränderungen bei der anderen Hälfte auch nicht kenne, wieviel Zeit brauche ich dafür, alle Anamnesen und Berichte zu lesen und mir direkt zu merken?
Und wenn dabei noch "Störungen" durch Telefon, Patientenklingel und Ansprache durch verschiedene Personen auftreten?
 
@mary_jane, was meinst du, wie viel Zeit für das Erheben einer guten Pflegeanamnese nötig ist?

Selbst wenn für jeden Patienten eine Anamnese oder sogar schon eine Pflegeplanung vorliegt - wenn ich aus dem Frei komme und die Hälfte von ca. 35 Patienten gar nicht und die Veränderungen bei der anderen Hälfte auch nicht kenne, wieviel Zeit brauche ich dafür, alle Anamnesen und Berichte zu lesen und mir direkt zu merken?
Und wenn dabei noch "Störungen" durch Telefon, Patientenklingel und Ansprache durch verschiedene Personen auftreten?

und wann machst du deinen ersten Durchgang? Nach dem Frühstück oder vor dem Mittagessen?
Nicht so viel jammern: komm doch einfach 2 Stunden früher oder am Tag vorher vorbei :angry:
Ich kann mir jedenfalls nicht mehr alle Informationen von 18 neuen Patienten innerhalb 30 Minuten holen und merken! Das heißt, konnte ich noch nie.
Damit muss ich, der Patient und auch mein Arbeitgeber leben.
 
weia, Resigniert....

dann hassu womöglich auch deinen Beruf verfehlt?

jaja, dieses Personal von heute ist auch nich mehr das was es mal war

:sbaseballs::weissnix:
 
@ Pegasuse + Resigniert: seit Ihr in einer Gewerkschaft oder Berufsverband?
 
Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
Wenn dein starker Arm es will.

Georg Herwegh anno 1863

Unsere Altvorderen wussten noch, dass man nur gemeinsam was erreichen kann. Heute ist jeder sich selsbt der Nächste. Und damit man als solcher auch wahrgenommen wird muss man hat lauthals jammern. Denn bekanntlich bekommtnur das Baby, dass am lautesten schreit, seinen Schnuller.

Nur ganz nebenbei- die MFA lernt die gleichen medizinischen Aufgaben zu übernehmen wie eine GuK. Die Pflegehelfer lernen in 1 Jahr, wie man die Pflege durchführt. Es geht hier sogar noch schneller: Pflegeassistenten(Schwesternhelfer kann man in 3 Monaten dressieren. Das einzigste, was die GuK von beiden unterscheidet ist in KrPflG §3 (2) 1.a-c verzeichnet. Dies wird aber von Pflegekräften abgelehnt als unsinnig. Geht ja schließlich auch ohne.
Ergo: es dreht sich bekanntlich alles um SGB V §12. Man kann beim Personal sparen. Net an den Köpfen. Wohl aber an der Ausbildung.

Pflegeanamnesen werden fallorientiert aufgenommen. Ich muss net eine Checkliste ohne Sinn und Verstand abfragen/abzukürzeln. Wer keine Grundpflege braucht, muss auch net auf das Dekubitusrisiko gescort werden nur weil es auf dem Aufmahmeblatt steht.
Man würde schon unendlich viel Zeit sparen, wenn man die Ressourcen des Pat wahrnimmt und auch nutzt. Dazu muss man lediglich schon bei der Aufnahme fragen: wo brauchen sie Hilfe. Und man kann dann auch gleich klären, welche Hilfe möglich ist und welche nicht.
Leider fehlt diese Fähigkeit nach drei Jahren Dressur auf ATL/AEDL bei den meisten völlig. Sie glauben, dass nur die ausbildungsorientierte Pflegeplanung die einzigst richtige ist. Leider findet man den Irrglauben auch in diversen Chefetagen inklusive MDK.

...Manchmal möchte man einfach seinem Gegenüber am liebsten einfach eins auf die Fresse hauen :-D
sorry, aber das musste jetz einfach raus

:-)

ich finde das einfach menschlich. Und JA, ich tus nicht und bleibe freundlich, oder zumindest höflich

aber vermutlich bin ich dann für den Beruf nicht geeignet? ok... mag sein.... ich und ca. 96 Proztent aller KRankenschwestern, die ich kenne. Und das sind sehr viele
...
Dann muss es bei dir ein Nest geben. Ich habe in 30 Jahren Beruf nicht eine einzige Pflegekraft kennen gelernt, die solche Aggressionsfantasien hatte. Das halte ich demzufolge nicht für eine gesunde Verarbeitung. Da laufen in meinen Augen tickkende Zeitbomben durch die Gegend. Merkt das eigentlich keiner? Oder erst, wenn es zu spät ist?

Elisabeth
 
Nö. In einem ganz normalen KH auf einer ganz normalen Station mit einem entsprechenden Skillmix. Auch iwr haben uns von vielen Pflegeangeboten verabschieden müssen. Und trotzdem haben wir nicht das Gefühl, dass unsere Pat. schlecht versorgt sind. Es wird ehrlich miteinenander kommuniziert. Das schätzen die Pat. sehr.
Uns ist auch schwarzer Humor nicht fremd. Aber Aggressionsfantasien hatte nich nie jemand von uns.

Elisabeth
 
Pflegeanamnesen werden fallorientiert aufgenommen. Ich muss net eine Checkliste ohne Sinn und Verstand abfragen/abzukürzeln. Wer keine Grundpflege braucht, muss auch net auf das Dekubitusrisiko gescort werden nur weil es auf dem Aufmahmeblatt steht.
Man würde schon unendlich viel Zeit sparen, wenn man die Ressourcen des Pat wahrnimmt und auch nutzt. Dazu muss man lediglich schon bei der Aufnahme fragen: wo brauchen sie Hilfe. Und man kann dann auch gleich klären, welche Hilfe möglich ist und welche nicht.

Danke!

Es muss doch drin sein, die zu versorgenden Patienten zu fragen wo sie Hilfe benötigen und was noch ganz gut alleine oder mit minimaler Hilfestellung und Information etc. klappt und dies dann auch schriftlich festzuhalten. Nein, keine Romangeschichten für die Akte, die keiner mehr liest.

Kann eine Pflegeanamnese nicht sogar eine Zeitersparnis darstellen, wenn sie zielführend aufgenommen wird?
 
vielleicht hab ich mich auch ein bischen heftig ausgedrückt.

Aggressonen? ja, manchmal hab ich die...

Gewaltphantasien? nein, nicht mal ansatzweise


Aggressionen übrigens nicht immer nur in Bezug auf Patienten


und was die 30 Jahre angeht, bei mir sinds 27.
und Aggressionen kannte ich ca. 25 Jahre davon auch nicht

bei uns wird nicht ehrlich diskutiert, bei uns werden Befehle entgegen genommen

wenn man mal versucht anzudeuten, dass man evtl. seine Arbeit nicht schafft, bekommt man zur Antwort:
Dann musst du dich anders organisieren

und JA. Das schafft Aggressionen. Jedenfalls bei mir
 
Hast du mal drüber nachgedacht, was mit dir passiert sein könnte? Was du beschreibst, finde ich hier voll wieder: http://www.krankenschwester.de/forum/talk-talk-talk/29640-burnout-phasentheorie.html . Vielleicht kannst noch umkehren vor dem Absturz- der Erschöpfungsdepression. Denn der folgt unweigerlich, wenn du weiter machst wie bisher. Weder deine Familie noch die Patienten haben was davon, wenn du dich aufreibst.

Elisabeth
 
Mary, ja natürlich. Und sicher wird auch bei Aufnahme kurz mit dem Patienten gesprochen und so grundlegende Dinge festgelegt.

Aber leider gehen solche Infos beim ständigen Arbeiten am Limit dann doch öfter unter als es sein sollte...

nicht ständig, aber es kommt eben vor
 
Elisabeth, das ist ganz sicher so.

ich habe einen Kollegen, der wenns mal wieder besonders chaotisch ist, extra langsam läuft.
Er macht peinlichst genau Dienst nach Vorschrift.
die Arbeit, die er nicht schafft ist ihm egal, das müssen dann wir übernehmen.

man rennt von einer Klingel zur nächsten, der Herr betreibt am Schreibtisch Kurvenkosmetik und bringt es noch gegen Feierabend loszulassen:
"Ach, es ist doch alles schrecklich, mal sieht überhaupt keine Patienten mehr"

DA HATTE ICH GEWALTPHANTASIEN ! :kloppen:

es gab schon häufiger GEspräche mit Vorgesetzten, das wars dann aber auch.
Soetwas hat bei uns keine Konsequenzen

Vermutlich ist er der einzige, ders richtig macht. Der reibt sich ganz bestimmt nicht auf.

und JA. Hab vor kurzem mal sone Checkliste in Bezug auf burnout gelesen, da wurde mir dann doch ganz anders
 
..wenn ich so überleg - bei uns wird auch "nur mit Wasser gekocht" sprich die Probleme sind die selben, aber man bemüht sich
keine Frage: Aus der Sicht vieler noch lang nicht genug.
Die Strukturen haben sich die letzten Jahren enorm verändert, es gibt eine (regulär) neue PDL, gab ein "Bauernopfer", man hat Problemhitlisten die bearbeitet werden müssen, es gibt das Beschwerdemanagement, QM, Patientenfragebögen, Ausfallkonzepte und und und.
Meine Erinnerungen an die Jahre auf einer etwa 40 Betten Station sind noch sehr gut, ist ja auch noch nicht lang her,
ebenfalls 3 Pflegekräfte, ggfs. Schüler - aber eben auch MFA's, Hauswirtschaftskräfte, Fahrdienste.
Überleg mal - es kann nicht sein, dass man Patienten die sich nicht ausreichend selbst helfen können die halbe Schicht nicht sieht, ein solcher Patient braucht i.d.R. mehr als nur Unterstützung bei der Vorbereitung des Essens, da kann ich nicht sagen, kenn denjenigen ja nicht, bin heut neu.
Wozu habe ich eigentlich eine Übergabe, mache dabei eine Kurzeinschätzung, stelle Fragen. Erst mit dem Kollegen der zuvor zuständig war, dann am Bett, wo ich den Patienten sehe und miteinbeziehen kann.
"Wir" waren auf der großen Station sehr viele TZ-kräfte, somit hat ständig 1 oder mehr neu angefangen.
Selbstverständlich kann ich mir auch nicht alles merken, dafür hab ich dann meinen Merkzettel, zur Unterstützung.
Die Struktur und Organisation der Übergabe muss passen, da muss alles wichtige rein - und alles überflüssige raus.

Zu den ständigen Anrufen:
Schluss war spätestens nach einer gewissen Zeit (Geduld was genug vorhanden, Verständnis auch)
mit ebenfalls mehrmals wöchentlichen Anrufen im frei (bei TZ-beschäftigung) bei mir und auch anderen.

Zur Zeit haben wir ein, nenn es mal Luxusproblem. Aufgrund (ärztlich begründeter) Sperrung von Betten muss jeden Tag von der SL überlegt werden, wer daheim bleibt, oder einen Zwischendienst macht - jeden Tag.
Ein Ausfall, bekannt seit Wochen, ein nicht organisierter Dienst - eig. fehlen mir da schon die Worte.

Pegasuse - wo siehst für Dich einen Weg?
 

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