Was treibt die Leute aus der Pflege?

Und dann?
Dann hab ich noch mehr Theoretiker auf Station,die nicht mit den Händen arbeiten können...oder wollen!

Aber ja doch :verwirrt:

In fast allen Industrieländern ist Krankenpflege ein Studium. Glaubst Du, wir seien die Einzigen, die arbeiten?

Claudia (Theoretikerin, die die Praxis nicht scheut :besserwisser:)
 
Ich bemerke das in der aktuellen Entwicklung,der Theorieanteil in der Ausbildung steigt und die Schüler können "handwerklich" immer weniger. Natürlich nicht alle,wir wollen ja nicht pauschalisieren,aber der Trend geht dahin. Leider!


Wenn man sich zum Hiwi machen läßt,dann nützt auch kein Studium! :wink:

Darum geht es nicht! Es geht um Abgrenzung von anderen Berufsgruppen, um Eigenständigkeit und Selbstbewußsein.:besserwisser:


DtD
 
Es geht um Abgrenzung von anderen Berufsgruppen, um Eigenständigkeit und Selbstbewußsein.:besserwisser:


DtD

genau das ist es was die pflege dringend braucht...schade nur das die meisten davor scheinbar angst haben

mal ein beliebtes beispiel: Ärzte - Pflegende

"ja herr doktor...jawohl herr doktor..."

das ist doch leider noch viel zu häufig der umgangston
man sollte aber meiner meinung nach sehen das ärzte und pflegende 2 verschiedene berufsgruppen sind die 2 verschiedene aufgabenbereiche haben.
der/die pflegende sind schon längst keine instrumente der ärzte mehr...und so sollte man auch arbeiten - miteinander - und nicht der eine für den anderen

und das ist leider auch die ansicht der gesellschaft - pflegende sind hilfspersonal - und seit wann sollte ich hilfspersonal gut bezahlen - diesen job kann schließlich jeder depp von der straße machen...

leider ist deutschland in der westlichen welt - was das angeht - noch sehr zurückgeblieben...in anderen ländern ist die pflege - auch vor der gesellschaft - schon sehr viel weiter emanzipiert
 
der/die pflegende sind schon längst keine instrumente der ärzte mehr...und so sollte man auch arbeiten - miteinander - und nicht der eine für den anderen
ja, nur da hilft uns keine Akademisierung, so lange die Pflege keinen Tätigkeitsvorbehalt bekommt (eine Forderung, die ich schon seit Anfang der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts stelle)

leider ist deutschland in der westlichen welt - was das angeht - noch sehr zurückgeblieben...in anderen ländern ist die pflege - auch vor der gesellschaft - schon sehr viel weiter emanzipiert
aber auch nur unwesentlich besser bezahlt. Auch wenn ich mich unbeliebt mache: die Bezahlung in der Pflege ist jetzt auch nicht sooooo schlecht. Schaut doch mal andere Ausbildungsberufe an (oder Akademiker im sozialen Bereich), da schneidet die Pflege gar nicht schlecht ab :)
 
aber auch nur unwesentlich besser bezahlt. Auch wenn ich mich unbeliebt mache: die Bezahlung in der Pflege ist jetzt auch nicht sooooo schlecht. Schaut doch mal andere Ausbildungsberufe an (oder Akademiker im sozialen Bereich), da schneidet die Pflege gar nicht schlecht ab :)

Findest Du 1100 Euro als ex KP für angemessen? Ich weiss, es ist (noch) nicht überall so, aber die Tendenz ist klar zu sehen....:emba:

DtD
 
afaik werden Berufseinsteiger heute mit TVÖD 7 eingestellt, entsprechend 1800.-, nach einem Jahr kommen sie in Stufe 2, entsprechend 2000.-.
Das ganze noch zuzüglich Zulagen. Das ist nicht üppig, im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen ist es aber nicht schlecht. Schau nur mal Sozialpädagogen an -- ein akademischer Beruf!

Ich für meinen Teil würde für eine Erhöhung der Zulagen (Nacht-, WE- und Feiertagsdienste), für eine bessere Bezahlung von Fortbildungen (für was macht jemand den Intensivkurs, wenn man ohne nach 2 Jahren genau so viel verdient) und für eine bessere Stellung der Stationsleitungen plädieren (auf meiner alten Station war es so dass die Leitung -durch Wegfall diverser Zulagen- weniger verdient hat als die Mitarbeiter)
 
afaik werden Berufseinsteiger heute mit TVÖD 7 eingestellt, entsprechend 1800.-, nach einem Jahr kommen sie in Stufe 2, entsprechend 2000.-.
Das ganze noch zuzüglich Zulagen. Das ist nicht üppig, im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen ist es aber nicht schlecht. Schau nur mal Sozialpädagogen an -- ein akademischer Beruf!

Ich für meinen Teil würde für eine Erhöhung der Zulagen (Nacht-, WE- und Feiertagsdienste), für eine bessere Bezahlung von Fortbildungen (für was macht jemand den Intensivkurs, wenn man ohne nach 2 Jahren genau so viel verdient) und für eine bessere Stellung der Stationsleitungen plädieren (auf meiner alten Station war es so dass die Leitung -durch Wegfall diverser Zulagen- weniger verdient hat als die Mitarbeiter)

ja, bei TVÖD...richtig, aber nicht bei Haustarifverträgen! Und auch nicht bei den lieben Klinikkonzernen, die auf -os enden :wink1: Da darf man mit z.B. 4 Jahren Berufserfahrung mit 1100 Euro netto anfangen...

Zum zweiten Punkt gebe ich dir völlig recht!


DtD
 
Ich war ja schon ziemlich schnell aus der Pflege wieder draußen.
Nach der Ausbildung ein Jahr gearbeitet und nun studiere ich auf Lehramt (auch ein stressiger Job).

Warum habe ich das getan?
Primär waren es persönliche Probleme so das sich ein Neuanfang einfach angeboten hat. Aber die Pflege hat es mir in der Beziehung auch leicht gemacht. Ich hatte zwar ein nettes Team aber die Arbeit war mega stressig und überstunden normal.
Zeit für anderweitiges Privatleben blieb überhauptnicht.
Das andere war der finanzielle Aspekt, von 1900 Brutto kann man keine großen Sprünge machen. Vorallen wenn man ein Mann ist und es einfach erwartet wird das man später eine Familie ernähren soll.
Ich hatte die aussicht auf 2 Fortbildungen (Wundmanager und Mentor) was natürlich nur Arbeit aber nicht mehr Geld bedeutet hätte. Lohnerhöhungen liegen deutlich unter der Inflation so das ich eigentlich jedes Jahr weniger verdiene.
Da hab ich die Notbremse gezogen und bin ausgestiegen bevor ich zu alt für ne Studium bin.
 
ja, nur da hilft uns keine Akademisierung, so lange die Pflege keinen Tätigkeitsvorbehalt bekommt (eine Forderung, die ich schon seit Anfang der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts stelle)

akademisierung hilft meiner meinung nach eh nur wenig - wenn überhaupt -

die pflege sollte weiterhin ein ausbildungsberuf bleiben...weil nun mal -und das kann keiner abstreiten - in diesem job eine unheimlich große forderung an praktische kentnisse und fähigkeiten gestellt wird
 
ja, bei TVÖD...richtig, aber nicht bei Haustarifverträgen! Und auch nicht bei den lieben Klinikkonzernen, die auf -os enden :wink1: Da darf man mit z.B. 4 Jahren Berufserfahrung mit 1100 Euro netto anfangen...
das ist Mist, keine Frage. Aber auch da ist die Pflege konform zu anderen Ausbildungsberufen: auch da gibts AG die besser zahlen, und manche die schlechter zahlen.
Ist halt eine Sache von Angebot und Nachfrage. So lange sich genug Leute finden, die für 1100 netto (das entspircht bei Steuerklasse I ungefähr 1600 brutto) arbeiten, wird sich auch nichts ändern
 
Ich bemerke das in der aktuellen Entwicklung,der Theorieanteil in der Ausbildung steigt und die Schüler können "handwerklich" immer weniger. Natürlich nicht alle,wir wollen ja nicht pauschalisieren,aber der Trend geht dahin. Leider!
diese Frage -der immer schlechter werdenden Schüler- habe ich mir in meiner Pflegezeit auch sehr oft gestellt.
Kann es nicht sein dass dir die Schüler immer schlechter vorkommen weil du mit zunehmender Erfahrung immer sicherer und besser wirst?
Das wirk für mich immer so wie "die Jugend von heute...". Der Spruch kam auch schon immer :)
 
Seltsamerweise erlebe ich es eher anders herum: Die Schüler mögen hilfsbereit sein und gern "schaffen", wenn man ihnen sagt, was sie zu tun haben. Mit der Frage: Wie würdest Du denn entscheiden? sind sie dagegen völlig überfordert. Sie können dir eventuell noch die Normwerte der Vitalzeichen herunterbeten. Welche Konsequenzen auf entgleiste Werte zu folgen haben, erfordert schon zu viel Mitdenken.

Nicht gegen Leute, die zupacken, aber das theoretische Wissen ist mindestens ebenso wichtig. (Und ein Mensch, der weiß, warum er etwas tut, scheut sich deshalb nicht zwangsläufig, sein Wissen auch praktisch anzuwenden.)
 
.........und auch hier im Thread drängt sich mir wieder die Gegenfrage zum Threadtitel auf : Was treibt die Leute ( eigentlich ) in die Pflege ?

Nun, die Plätze in den Schulen sind voll besetzt und zu vielen Ausbildungsstätten gelangen gar nicht so selten 10 Bewerbungen auf einen Platz !
Alles nur potentielle Medizinstudenten, die versuchen, die Wartesemester mit praktischer Vorbildung sinnvoll zu nützen ?

Liebäugeln alle Bewerber etwa mit der Rolle der zukünftigen PDL oder der des Pflegemanagers ???

Wohl kaum ! Es gibt also doch offenbar immer noch genug Leute, die meinen, für sich in der Pflege eine berufliche Perspektive zu gewinnen.

Und das, obwohl es mittlerweile wohl bis zu den nicht-informiertesten Köpfen vorgedrungen sein muss, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege immer schlimmer werden. Sogar Deutschlands beliebteste
Dauerkrimiserie " Tatort " hat zwischenzeitlich bereits schon 3 Folgen der Pflegerischen Dauerkatastrophe gewidmet...... das sagt schon Einiges !
 
afaik werden Berufseinsteiger heute mit TVÖD 7 eingestellt, entsprechend 1800.-, nach einem Jahr kommen sie in Stufe 2, entsprechend 2000.-.
Das ganze noch zuzüglich Zulagen. Das ist nicht üppig, im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen ist es aber nicht schlecht. Schau nur mal Sozialpädagogen an -- ein akademischer Beruf!

Ich für meinen Teil würde für eine Erhöhung der Zulagen (Nacht-, WE- und Feiertagsdienste), für eine bessere Bezahlung von Fortbildungen (für was macht jemand den Intensivkurs, wenn man ohne nach 2 Jahren genau so viel verdient) und für eine bessere Stellung der Stationsleitungen plädieren (auf meiner alten Station war es so dass die Leitung -durch Wegfall diverser Zulagen- weniger verdient hat als die Mitarbeiter)

das ist Mist, keine Frage. Aber auch da ist die Pflege konform zu anderen Ausbildungsberufen: auch da gibts AG die besser zahlen, und manche die schlechter zahlen.
Ist halt eine Sache von Angebot und Nachfrage. So lange sich genug Leute finden, die für 1100 netto (das entspircht bei Steuerklasse I ungefähr 1600 brutto) arbeiten, wird sich auch nichts ändern

Richtig...und genau an dem Punkt versagt unserer Berufsverband auf ganzer Linie.
Sicherlich liegt es aber auch an unserer Mentalität, nicht dagegen zu protestieren, sondern es so hinzunehmen. Schaut man mal bei unseren europäischen Nachbarn vorbei, die sind da anders unterwegs und kippen schon mal 10 Tonnen Kuhmist vor das Parlament oder nehmen mal kurzerhand Manager als Geisel.....Oo :sbaseballs:

DtD
 
Hmmmm...gutes Thema! :emba:
Also ich bin ganz frisch examiniert und habe jetzt meine erste Stelle in einem großen Haus in München angenommen.
Bereits im Verlauf der Ausbildung stellte ich für mich persönlich fest, dass ICH die Geduld für Patienten oftmals nicht mitbringe, was aber auf der anderen Seite viele erfreuliche Momente und der Umstand dass ich oftmals viel mit Patienten lachen muss und kann, wettmacht!
Ganz allgemein muss ich sagen, dass die dreijährige Ausbildung, wirklich anspruchsvoll aber auch überaus interessant war. Als Gesundheits- und Krankenpfleger bist du als Allroundtalent ausgebildet, du hast von allem etwas: Medizin, Technik, Pharmazie, Biologie, Chemie, Physiologie, Psychologie, Anatomie, Organisation, Arbeit am PC, Recht, Schreibkraft, Servicekraft, Frisör, ....
An sich finde ich das wirklich toll, aber wenn mir dann viele ehemalige Schulkollegen berichten, wie ihr Alltag aussieht: Patienten waschen, Patienten auf die Schüssel setzen, Urinflschen und Urinbeutel leeren, Betten schieben, Teekannen spülen, Küchenarbeit, monotone Arbeiten verreichten...ist das erfüllend???? Reizvoll??? Und vor allem: hat sich dafür diese qualitativ hochangesiedelte Ausbildung rentiert?
Und werden Deine Ressourcen denn wirklich genutzt? Oder bist du Deinem Krankenhaus vlt. auf den Leim gegangen, weil du erst jetzt realisierst, dass du als reines Arbeitstier ausgebildet wurdest und nun als reines Arbeitstier eingesetzt wirst!?
Über das Einstiegsgehalt freut sich sicherlich jeder nach der Ausbildung und jährlich steigt man ja auch auf in der Gehaltsklasse, aber wenn ich mir überlege, wenn man später nach vlt. 15 Jahren Praxisanleiter, Mentor, Fachpfleger oder Stationsleitung oder alles zugleich ist, ist das Gehalt dann noch angemessen? Aber das Geld spielt weniger eine Rolle, solange du nur Spass an Deiner Arbeit hast. Und dabei spielt wiederum das Team und Deine Vorgesetzten eine große Rolle, ebenso das Arbeitsklima auf Station.
In den vielen Stationen, die ich im Rahmen der Ausbildung durchlaufen durfte, habe ich immer wieder festgestellt, dass es etliche Stationen gibt, auf denen die Mitarbeiter
a) eingeschüchtert
b) unterwürfig
c) extrem leidensfähig
d) völlig ausgebrannt
e) ohne jeglichen Spaß an der Arbeit
f) hinten rum über einzelne Mitarbeiter tratschen...

Im Übrigen wird in der Ausbildung ja auch vermittelt "Komm möglichst vor Dienstbeginn, gib Dein Gehirn am Eingang ab, lass Dir Alles, einfach Alles sagen und vorschreiben, mach das so wie ich sage, frage nicht nach, arbeite, bis die Knochen bersten, bleibe länger im Dienst und lächle dabei, trenne den Müll, damit wir was zum Verheizen haben und untersteh dich und lehne Dich gegen die Obrigkeit auf!"
Und es gibt tatsächlich Menschen die dem natürlich Folge leisten, Ihnen gefällt es, nicht selber denken zu müssen. Und weil diese Menschen das tun und so "leidensfähig" :kloppen: und übrigens auch politisch wenig interessiert sind, werden die Nachfolger in dem Beruf dementsprechend ausgebildet, denn es hat ja in früheren Jahren auch schon so funktioniert.


Und wieso sollte ich mir das antun, wenn ich doch die Möglichkeit habe mir FH-Reife ein Studium durchzuziehen oder aber gar mit meinem erlernten Beruf des Gesundheits- :besserwisser: und Krankenpflegers in ganz anderen Bereichen wie zB Prävention, Forschung, Aufklärung, als Gesundheitscoach in großen Versicherungskonzernen oder Beratungsunternehemen, Pharmakonzernen viel bequemer zu arbeiten? Und gegebenenfalls sogar mit mehr Geld???
Der Pflegenotstand tut der Branche wirklich gut, weil sich JETZT nämlich die Arbeitnehmer die Arbeitsstellen aussuchen und Forderungen stellen können, worüber sich Arbeitgeber, PDLs und Stationsleitungen langsam klar werden dürfen!

Und allen anderen Pflegekräften, die das Spiel der täglichen "Hetze" auf Station weiter mitspielen, sei gesagt:

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Immanuel Kant
 
Richtig...und genau an dem Punkt versagt unserer Berufsverband auf ganzer Linie.

Für Tariffragen sind nicht die Berufsverbände zuständig sondern die Gerwerkschaft- der TvÖD wurde mit verdi ausgehandelt. Und da in dieser Gewerkschaft ja soviele Mitglied sind kann ebend nur das rauskommen. Die Ärzte sind halt besser oraganisiert und jammern nicht nur... und der Erfolg ihres Arbeitskampfes spricht Bände.

Elisabeth
 
@ pip2202m: Klasse Beitrag!


Zum Thema Gehalt: Ich hatte etwa 1800 netto im Monat. Klingt - für nen Ausbildungsberuf - tatsächlich gut. Wenn ich dann allerdings insgesamt 5 Jahre Ausbildung, Dreischicht, WE, Intensivtätigkeit, etc. mit reinrechne ist das nicht mehr gut. Dazu kommt die nicht zu verleugnende Tatsache, das ab spätestens 35 die Vollzeit-Dreischicht ernstlich lebensverkürzend wirkt...

Die hier in einem Beitrag angemerkten "praktischen Fähigkeiten" einer Pflegekraft übersteigen die anderer Berufe wohl kaum. Ein genaues und sauberes Arbeiten gilt heute egtl. als primäre Schlüsselqualifikation im Berufsleben. Die geforderten psycho-sozialen Fähigkeiten einer Pflegekraft sind da schon ein anderes Thema.

Eine Akademisierung - und ich rede hier nicht von Pflegewissenschaftlern die an der UNI dann Forschung oder sonstwas betreiben - für zu Pflegeexperten sowohl im Stationsablauf als auch in allen anderen Bereichen des Krankenhauses. Pflege könnte dadurch tatsächlich transparent, erkennbar und BEWERTBAR gemacht werden. In Verbindung mit einem konsequenten Controlling und QM führt das zu Effizienz. Und ich meine nicht zu "billigerer" Pflege sondern tatsächlich zu besserer Pflege.

Nur wenn diese Schlüsselbereiche - QM, Controlling und CM - nicht von der Pflege bedient werden können (mangels akademisch geschultem Personal) werden sie von anderen Berufszweigen besetzt. Geschätzt wird (in nem Vortrag gehört, daher keine Quelle verfüglich) ein Bedarf von 7-10 % an akademisierten Pflegeexperten. Es bleiben genug "Handwerker" übrig...

Ich würde den theoretischen Anteil der 3-jährigen Ausbildung noch höher schrauben. Mir ist es persönlich schnurz, ob ein Schüler ein Bett hübsch beziehen kann, eine Blutdruckmessung sicher durchführen oder gar eine Blutentnahme gut erledigt. Das kann ich ihm auch in kurzer Zeit beibringen. Aber ein echtes VERSTÄNDNIS für die Dinge die er/sie da so täglich treibt, eine echte KENNTNIS der Zusammenhänge - das muss die Schule leisten.

Bettenschieben, zwanzig Leute fragen ob sie Huhn- oder Auberginen-Frikadelle wollen oder irgendwelche Päckchen richtig einsortieren...dafür brauch es noch nicht mal 4 Wochen Ausbildung.


DS
 
Der Pflegenotstand tut der Branche wirklich gut, weil sich JETZT nämlich die Arbeitnehmer die Arbeitsstellen aussuchen und Forderungen stellen können, worüber sich Arbeitgeber, PDLs und Stationsleitungen langsam klar werden dürfen!
mit Verlaub, das ist quatsch. Ich habe meine Ausbildung 1983 begonnen und diverse Pflegenotstände mitgemacht. Die kommen und gehen, die Pflegekraft kriegt mal einen Lutscher (Poolbeteiligung, irgendwelche aussertariflichen Zulagen, die man dann auch schnell wieder nehmen kann, etc.) und schon ist sie wieder ruhig.
In der Zwischenzeit holt man mal Pflegekräfte aus Korea, Weißrussland oder Ex-Yugoslawien (ich denke die zeitliche Abfolge stimmt so).
Hauptsache nichts strukturell ändern: Tätigkeitsvorbehalt? Fehlanzeige. Verkammerung? Damit auch gestorben.
Zum Thema Gehalt: Ich hatte etwa 1800 netto im Monat. Klingt - für nen Ausbildungsberuf - tatsächlich gut. Wenn ich dann allerdings insgesamt 5 Jahre Ausbildung, Dreischicht, WE, Intensivtätigkeit, etc. mit reinrechne ist das nicht mehr gut.
schlecht ist es aber auch nicht. Schaut euch doch mal in anderen Jobs um. Gut, dass die WE-, Nacht- und Feiertagsdienste besser bezahlt gehören habe ich weiter vorne schon geschrieben.
5 Jahre Aus- und Weiterbildung bekommst du auch woanders hin. Auch in anderen Berufen wird von den MA verlangt dass sie sich weiterbilden, was auch in "der freien Wirtschaft" nicht immer mit mehr Gehalt verbunden ist.


In Verbindung mit einem konsequenten Controlling und QM führt das zu Effizienz. Und ich meine nicht zu "billigerer" Pflege sondern tatsächlich zu besserer Pflege.
will das jemand??
Ich habe immer mehr den Eindruck, dass eine "gute" Pflege gar nicht Ziel der Maßnahmen ist, eher eine günstige Pflege
 
Für Tariffragen sind nicht die Berufsverbände zuständig sondern die Gerwerkschaft- der TvÖD wurde mit verdi ausgehandelt. Und da in dieser Gewerkschaft ja soviele Mitglied sind kann ebend nur das rauskommen. Die Ärzte sind halt besser oraganisiert und jammern nicht nur... und der Erfolg ihres Arbeitskampfes spricht Bände.

Elisabeth

Ach so, habe nicht gewusst, dass der DBfK nur moralische Hilfestellung gibt :weissnix:

Die Organisation ist Aufgabe des Berufsverbandes, aber das scheinen die nicht mal selber zu wissen, für was sie eigentlich auf der Welt sind. Aber danke für die Belehrung in Sachen Tarifpolitik, als Mitglied weiss ich so etwas natürlich nicht:D


DtD
 
Die Organisation ist Aufgabe des Berufsverbandes, aber das scheinen die nicht mal selber zu wissen, für was sie eigentlich auf der Welt sind. ...

Das würde ich so nicht sagen. Beispiel: DBfK

http://www.dbfk.de/inhalte/Aktionsprogramm-2010-dbfkTeil1.pdf
http://www.dbfk.de/inhalte/Aktionsprogramm-2010-dbfkTeil2.pdf

Das Problem dürfte wohl eher bei den Mitgliedern liegen, die erwarten, dass die da oben (hier mal nicht das Management sondern der Verband) es gefälligst richten sollen.
Geringe Mitgliederzahlen. Passive Mitgliedschaft vor aktiver Mitgliedschaft. Unser Landestreffen fiel dieses Jahr aus wegen "zu zahlreicher Nachfrage".

In Verantwortung auf andere schieben ist Pflege ein hochkompetenter Experte.

Elisabeth
 

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