Versteh ich jetzt net. Das hab ich doch geschrieben. Es liegt net alleine am Menschen. Es gab schon immer Menschen die entsprechend gedacht und gehandelt haben.
Wenn ich deiner These folge, dann müssten alle ausbrennen. Tun sie aber net. Es betrifft eben nur die Mitmenschen, die ungünstige Voraussetzungen mitbringen- siehe Zitat:
http://www.krankenschwester.de/foru...stress-burn-out-praevention-5.html#post320128 .
Die Verdichtung der Arbeit wird sich kaum rückgängig machen lassen. Aber ich denke auch, dass hier nur ein Teil des Problems liegt.
Beispiel: Vor über 30 Jahren wusste ich noch genau, was von mir erwartet wurde. Es gab eine klare und eindeutige Rollendefinition auf die ich mit meiner Ausbildung vorbereitet wurde. Wir waren definiert als "Heilhilfspersonal". Das mag man nun gut oder schlecht heißen- aber es gab ganz konkret das Spielfeld vor. Hinzu kam eine autoritäre Führung. Auch das gab Sicherheit.
Wenn ich heute so schaue... was ist sicher? Das fängt mit den großen Fragen an: was ist Pflege und hört mit Kleinigkeiten auf: wer stellt was wann wo hin. Was morgens noch richtig war, wird mittags schon umgestoßen und ist abends net mehr wahr. Die Rolle der Pflegekraft ist dermaßen überfrachtet, dass es entsprechend disponierten Leuten einfach net gelingt sich abzugrenzen. Und dei sind dann tatsächlich ständig unterwegs und versuchen es allen recht zu machen: dem Stationsarzt, der PDL, den Kollegen, dem Pat. ... .
Burnoutprävention... da sind wir weit von entfernt. Das liegt m.E. auch daran, dass die allerwenigsten wissen, was da tatsächlich wie abläuft. Und so glaubt man mit den diversen gutgemeinten BGM-Angeboten alles richten zu können... und erreicht u.U. das genaue Gegenteil.
Was fällt mir ein, wenn es um die Arbeitsbedingungen geht:
* konsequente Einhaltung einmal geschriebener Dienstpläne
* detaillierte Stellenbeschreibungen, die dann auch eingehalten werden
* Verantwortung entsprechend dem Ausbildungsstand
* Gruppensupervison bei schwieriger Klientel (selbstredend in er Arbeitszeit)
* regelmäßige MA-Gespräche: Lob vor Kritik
* zielgerichtete Führung von engagierten Kollegen
* Projektmanagement bei Veränderungen mit ehrlicher IST-Analyse, realistischen Quickzielen und einem ehrlichen Endziel.
* keine sinnentleerte Beschäftigung z.B. mit der Dokumentation
...
Es geht m.M. nach darum, entsprechend disponierte Kollegen auch vor sich selbst zu schützen. Und das ist die Aufgabe des AGs. Es kann net sein, dass die Veranlagung mehr als 100% zu leisten lange Zeit gnadenlos ausgenutzt wird bis der Betroffene net mehr kann.
Elisabeth