Marty
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Der Chirurg-ein geborener Held!

...In unserem Beruf interessiert uns das Krankheitsbild (egal welche Krankheit), die Prävention und auch die Diagnostik, die Therapie (mit unseren Pflegerischen - Tätigkeiten).
...
"Wir" sind Teil der Gesellschaft, sollten wir die "in" diesem Beruf arbeiten nicht dafür Vorbild sein (mit der Schule)?von Elisabeth Dinse
*grübel* Vielleicht wäre es gut, bereist in der Ausbildung den Anfängen zu wehren und bei potentiell gefährdeten Azubis einen entsprechenden Verweis auf professionelle Hilfe zu geben.
Das würde aber erfordern, dass die Meinung der Gesellschaft zu psychischen Problemen von Schülern net übernommen wird.
Man sollte unterscheiden zwischen dem Modewort Burnout und einem echten Burnout.
Ein echtes Burnout entsteht net alleine infolge einer Arbeitsüberlastung. Der Betroffene muss eine persönliche Voraussetzung in Form von gelernten Handlungsmustern mitbringen um auszubrennen. Der Streß durch die Arbeitsüberlastung bringt das Fass lediglich zum Überlaufen. Ein echtes Burnout mündet immer in einer psychischen Erkrankung.
Prävention für ein echtes Burnout
- Ideale hinterfragen und ggf. anpassen an die Realität
- Beobachten, ob man zum Perfektionismus neigt
- Überlegen, warum man JA sagt bzw. ein schlechtes Gewissen hat, wenn man sich krank schreiben lässt- Bezieht man ev. sein Selbstwertgefühl aus dem Beruf?
- Beruf net als Berufung sehen
Ursachen für eine echtes Burnout kann man selten alleine beseitigen. Hier braucht es in der Regel professionelle Hilfe: Supervision, Psychotherapien.
Eine, z.B. im Internet gefundene, Checkliste gibt keine Auskunft darüber, wie gefährdet man ist bzw. ob man bereits ein Burnout hat.
Erste Anzeichen für eine solche Entwicklung: Man schafft es auf Dauer net die Tipps von aquarius2 umzusetzen weil der Tag dafür net ausreicht. Freizeitaktivitäten werden zugunsten der Arbeit massiv reduziert. Man kann sich gedanklich net von der Arbeit lösen.
Spätestens wenn somatische Symptome auftauchen sollten alle Alarmglocken schrillen.
Der Wechsel des Arbeitsplatzes bringt bestenfalls nur eine kurzfristige Besserung weil die Verhaltensmuster erhalten bleiben und bei entsprechender Antriggerung wieder anspringen. Das "Selbstwertgefühl aus dem Beruf gewinnen" lässt sich z.B. mit gutgemeinten Ratschlägen á la "du musst nur..." nicht beseitigen.
Elisabeth
Ich habe net geschrieben, dass du von heute auf morgen krank wirst. Ich gebe dir durchaus recht- man kann lange Zeit auch mit der Veranlagung sehr gut funktionieren. Der Weg bis zum Abgrund kann sehr lang sein.
Ob eine Erschöpfung nun die erste Warnstufe für ein Burnout ist oder ob es sich lediglich um eine kurzfristige Überarbeitung handelt, kann nur der Fachmann feststellen. Und auch nur dieser kann demjenigen im Falle eines Falles helfen net bis zur Endstufe durchzuwandern.
Wenn man eine somatische Erkrankung hat, die einen schweren Verlauf nehmen kann- wie z.B. Krebs, dann geht man mit den ersten Warnsymptomen zum Arzt und beginnt mit einer entsprechenden Therapie.
Dieses Vorgehen ist selbstverständlich und allgemein akzeptiert. Niemand käme auf die Idee, demjenigen zu empfehlen: kauf dir mal das Buch XYZ und besorg dir die Medikamente, die derjenige genommen hat- dann wirst du auch wieder gesund.
Warum macht man das eigentlich beim Burnout? Weil es keine somatische Erkrankung ist? Vielleicht könnte man dem einen oder anderen die Erfahrung einer schweren Depression ersparen. Btw. Depression wird oft auch als Krebs der Seele bezeichnet.
Übrigens- um so mehr ein Burnoutler sich mit dem Thema beschäftigt um so besser kann seine Symptome beschreiben. Betroffenen ist auch oft recht zeitig klar, dass es da was gibt, was bei ihnen anders läuft als bei den Kollegen. Manche erkennen auch ihre inneren Antreiber. Nur wo diese herkommen, warum man einem bestimmten Muster folgt und wie man das nachhaltig ändern kann... da wird auch das beste Buch nicht helfen können. Von daher sollte jedem empfohlen werden, sich an einen Fachmann zu wenden. Und mit Fachmann meine ich hier net den Hausarzt.
Elisabeth
Wer geht schon gerne zu einem Psychologen, Psychiater, man wird schnell in die Ballerburgschiene geschoben.Hier geht es um Prävention. Und die Burnoutprävention hat ganz klar ihre Grenzen. Die beginnen da, wo der Betroffene die falschen Handlungsmuster net langfristig ablegen kann und immer wieder von seinen tief verwurzelten Bewältigungsstrategien eingeholt wird.
Prävention beim Burnout bedeutet für mich, die Kollegen umfassend aufzuklären... inklusive der Tatsache, dass man Burnout bis dato net einheitlich definiert hat und weil man viele Parallelen zur Depression findet deshalb von einer Erschöpfungsdepression spricht.
Und wenn mir ein Kollege begegnet, der mir erzählt, er kann nicht mehr und mir all die bekannten Symptome schildert, dann verweise ich den an den Fachspezialisten und werde ihm net diverse Bücher empfehlen. Ich kann keine Diagnose stellen und therapieren schon gar net.
Elisabeth
Ist nicht eher die Frage "wer" will "wann", "wie" verhindern?von Elisabeth Dinse: Was will ich eigentlich verhindern? Die volle Ausprägung eines Burnouts? Oder geht es mir nur darum, dass der MA stets voll leistungsfähig ist und an seine Grenzen und u.U. auch kurzfristig darüber gehen kann?
von Elisabeth Dinse: Wenn ich überlege, wie viele mit dem Grundgedanken: ich will helfen in den Beruf einsteigen, mit völlig überhöhten Idealen anfangen, die dann auch noch von der Schule her bestätigt und gefördert werden... dann wundert es mich nicht, dass mit der Zunahme des Arbeitspensums net wenige bereist in der Ausbildung bzw. kurz danach ihren ersten Burnoutschub haben.
Gewissen Situationen können wir nicht vermeiden, wir müssen und zum Beispiel mit dem Tot, dem Sterben ect. auseinander setzenvon Elisabeth Dinse: Und wie dann weiter, wenn wir die Erkrankung Burnout verhindern wollen. welchen Einfluss habe ich auf welche Ursachen?
Arbeitgeber haben auch eine "Für"sorgepflicht.von Elisabeth Dinse: Was kann ich verändern... als Individuum, als Organisation?
Nur ich kenne meine Grenzen und ich lasse auch jedem anderen "seine" Grenzen. Was mir zu viel ist, ist dem Anderen vielleicht zu wenig. Ich denke, man kann nur über Gespräche feststellen, was für wen machbar ist. Im Team und auch für sich "alleine".von Elisabeth Dinse: Wie erkenne ich betroffene Kollegen- und zwar bevor die ersten Symptome auftreten? Was kann man ganz realistisch machen? Welche konkreten Veränderungen am Arbeitsplatz kann man wirklich dauerhaft schaffen?
Natürlich brennen dort auch die Kollegen aus. Nur "was" sind das für Kollegen?von Elisabeth Dinse: Ich kenne net wenige Einrichtungen, die ein sehr gutes Betriebliches Gesundheitsmanagement haben. Da gibt es viele Angebote- angefangen vom Sport bis hin zu Entspannungsmethoden. Es gibt viele Fortbildungsangebote. ... Und trotzdem brennen auch dort Kollegen aus.
Darum bin ich der Meinung es müsste schon "vor"her (Schule, Ausbildung, Arbeitgeber) informiert werden.von Elisabeth Dinse: These: Die Angebote werden von Kollegen genutzt, die eh über eine gute Work-Life-Balance verfügen. Kollegen, die sich bereits auf der Arbeit verausgaben, erreichst du nicht.
Weil Dich nicht jeder generell an sich (geschweige denn "in" sich) ran lässt.von Elisabeth Dinse: Warum kann ich net erkennen, ob mein Kollege gefährdet ist?
Die "ersten" Symtome werden oft von einem "Selbst" nicht wahrgenommen.von Elisabeth Dinse: Weil die Einstellungen, die für ein Burnout förderlich sind, net bekannt sind, weil die ersten Symptome eines Burnouts bei anderen net erkannt werden?
Das sind zweierlei paar Schuhe. Du kannst auch Läuse UND Flöhe haben.von Elisabeth Dinse:
Burnout entsteht net alleine durch Mobbingsituationen.
Angeschlagene Leute werden gerne zu Opfern gemacht, weil man mit ihnen leichters Spiel hat und sie oft nicht in der Lange sind sich rechtzeitig zu schützen.von Elisabeth Dinse:
Wobei burnoutgefährdete Kollegen sehr gute Mobbingopfer abgeben. Das dürfte mit der Persönlichkeitsstruktur und den individuellen Motivationen, Haltungen und Lebenszielen zusammenhängen.
Das sehe ich auch so.von aquarius2: Burnout Erkrankten hier über dieses Forum zu therapieren das schafft niemand, kein Forum dieser Art ersetzt die kompetente professionelle Hilfe der Therapeuten...
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