PPR A4: was ist der Sinn?

Bezogen aufs System gebe ich Elisabeth schon Recht, nur könnte man das in jeden Thread pressen, weil es eben das große Ganze betrifft. Mit dem Thema PKMS hat das nur peripher etwas zu tun...

Dennoch:

Im Gesundheitssystem wird generell keine optimale Gesund"machung" oder -erhaltung honoriert, sondern immer nur die Krankheit.

DRG werden bezahlt, nach Schweregrad. Je kränker der Pat desto mehr Geld. Je komplexer und intensiver die durchgeführten Therapien, desto mehr Geld. Je länger beatmet, desto mehr Geld.

Optimal wäre eine Finanzierung die darauf fußt, den Pat über Jahre und über alle "Professionen" und vor Allem über alle Sektoren gesund zu erhalten, bzw an der Gesundung und auch Versorgung optimal zu erreichen...

Schwierig bis unmöglich ;)
 
Vielleicht habe ich ja einen Denkfehler. Mal ganz einfach:
Ein Krankenhaus ist für Kranke, die Arbeit, die das Krh. für einen Kranken erbringt, wird gezahlt. (bei uns in Form von DRG, auf Grund ärztlicher Diagnosen).
Durch die PKMS soll erstmalig die Pflege honoriert werden, wenn auch nur bei hoch aufwändigen Patienten. Finde ich per se erstmal eine gute Idee und sage: "endlich wird der Pflege zumindest ein kleiner Teil direkt bezahlt".
Wie kommt Ihr denn jetzt zu dem scheinbar logischen Schluss, dass durch dieses System z.B. eine schnelle Gesundung nicht anerkannt wird?
Mir ist schon klar, dass das Gesundheitssystem sicherlich an vielen Punkten kritisiert werden kann, aber dass ich nur Geld für erbrachte Leistungen erhalte kenne ich überall so.
Mein Maler/Klempner/Gärtner/Mechaniker...ect. erhält auch nur Geld für erbrachte Leistungen und dem schaue ich auch über die Schulter, dass er nicht mehr Stunden erbringt als er muss. Warum sollen denn die "Arbeiter" im Gesundheitssystem für Leistungen bezahlt werden, die sie nicht erbringen?
Warum soll denn PKMS bezhalt werden, wenn der Patient nicht mehr darunter fällt, ich habe doch dann auch weniger Arbeit?
Das System, bzw. dessen Funktionsweise ist m.M. nach nicht die Krux, sondern was die Nutzer daraus gemacht haben.
Die Frage ist WARUM die Nutzer dies daraus gemacht haben?
Da sehe ich mehrere Ansatzpunkte:
keine adäquate Bezahlung von erbrachten Leistungen
Leistungsempfänger ist nicht gleich Leistungsbezahler (sprich keine direkte Rechnungsstellung)
Leistungsnachfrage bestimmt Leistungsgeber
.....usw
 
Der Nutzer kauft das, was er kennt. Beim Maler will ich die Wand gestrichen haben. Welcher Pat. weiß schon, dass die Pflegeausbildung eigentlich nicht darauf ausgerichtet ist, ihn zu waschen, zu füttern und trocken zu legen? Er denkt, dass die Hauptaufgabe einer GuK ist. Gefolgt von den ärztl. Hilfstätigkeiten.

Pflege selber hat das aus dem Beruf gemacht. Und wenn ich mir überlege, dass man nur einen Mehraufwand beim Waschen, Füttern, Trocken legen honorieren will, dann saht das ganz viel über die Wertvorstellung bezüglich unserer Arbeit aus. Der Versuch, die eigene Tätigkeit durch die PKMS zu adeln kann nur dahin führen, dass man zwanghaft versuchen wird, möglichst viele Pat. unter das Dach der PPE 4 zu bekommen. In den 90ern hat das zur Abschaffung der PPR 3 geführt. Unter dem finanziellen Druck der Krankenhausfinanzierung dürfte der PKMS über kurz oder lang dasselbe beschieden sein.

Die Politik hat bereits den Paradigmenwechsel vorgegeben- es geht in Richtung Einsatz von Hilfskräften. Und da die bekanntlich billiger sind, dürfte es nicht mehr lange dauern mit der Abwertung der heißgeliebten Grundpflege. Die MFA kann die ärztl Tätigketen übernehmen. Wo bleibt dann eigentlich noch die Professionelle Pflege?

Die PKMS gehört in den Pflegeprozess und nicht in die Reihe der Abhaklisten.

Elisabeth

Elisabeth
 

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