Fehlzeiten überstritten - hat es noch einen Sinn?

Seewind

Junior-Mitglied
Registriert
24.02.2015
Beiträge
46
Beruf
Ausbildung GKP
Akt. Einsatzbereich
Gyn|Seno
Hallo ihr Lieben,

nach gut einem Jahr wende ich mich wieder an dieses Forum da ich mit meinem Latein und meinen Nachforschungen am Ende bin.
Ich versuche, mich kurz zu halten, muss allerdings etwas weiter ausholen.

Ich war bereits in meinem ersten Einsatz gut 1 1/2 Wochen aufgrund eines Infektes krank geschrieben, vorher auch schon mal eine Woche wegen Noro. Im Oktober folgte der nächste Einsatz, welcher gut 7 Wochen ging. Allerdings war ich 5 davon krank. Ich hatte eine Thrombose, welche spät entdeckt wurde, da sie im Stirnbereich lag. Mir war ständig schwindelig, ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, hatte Kopfschmerzen. Meine Ärztin ging gute drei Wochen von einer tiefliegenden Sinusitis aus. Nach einer Einweisung ins KH kam dann die Diagnose mit der Thrombose. Leider trafen mich in dieser Zeit auch private Schicksalsschläge und meine Depressionen kehrten wieder zurück.
Ich stand also schon dort, im November letzten Jahres, über den Fehlzeiten mit 12%.
Danach hatten wir bis Mitte Februar Schule, ein Gespräch mit der Schule folgte erst am letzten Blocktag. Eher war angeblich kein Bedarf. Dort teilte man mir mit, dass man möchte, dass ich die Ausbildung abbreche und mich von meinen privaten Problemen erhole. Leider ist mir dies nicht möglich, da ich eine komplexe Wohnsituation habe und deswegen kein Arbeitslosengeld erhalten würde ( bin 200km weit weg bei meinem Vater gemeldet da ich aktuell "illegal" bei jemanden wohne und mich dort nicht melden kann müssten also dort alles beantragen und zu den Terminen ) und einem bei Kündigung zudem erstmal die Sperre droht. im gleichen Atemzug teilte man mir mit, dass man einen Härtefallantrag oder eine Ausbildungsverlängerung nicht unterstützen würde, egal ob meine Leistungen im sehr guten Rahmen bleiben und die Fehlzeiten nicht höher werden.
Bereits da wunderte ich mich über die hohe Anzahl. Unsere Klinik arbeit mit 7,0 Stunden und ich war durchaus über freie Tage AU geschrieben. Ich erfuhr, dass die Schule jeden Fehltag mit 8,0 Stunden berechnet und auch freie Tage unter der Woche mit 8,0 Stunden berechnet!

Ich bewarb mich nach diesem Gespräch wieder im Einzelhandel und habe dort einen Ausbildungsplatz gefunden, welchen ich antreten könnte.
Allerdings hat der letzte 11-Wochen Einsatz mir klar gemacht, dass die Gesundheits- und Krankenpflege mein Traumberuf ist. Meine Praxisanleiterin konnte das nur bestätigen wie ich aufgeblüht bin. Ich möchte nichts anderes lernen.
Allerdings wurde ich dort wieder krank. Insgesamt wieder 12 Tage, Kehlkopfentzündung(+ Antibiotikaunverträglichkeit ) und wieder die Sinusitis ( letzteres ist chronisch derweil ) ich kam krank zum Dienst und wurde von der PDL heimgeschickt.
Es folgte wieder ein Gespräch in der Schule, diesmal begleitete mich meine beste Freundin als Beistand und Zeugin. Man teilte mir mit, die Fehlzeiten liegen derweil bei 16% man rät mir dringend zu einer Beendigung des Ausbildungsverhältnisses, da sie mich ja nicht kündigen dürfen. Meine Schulleitung machte schon mehr Druck, teilte mir erneut mit, dass er den Härtefallantrag und die Ausbildungsverlängerung nicht unterstützen wird, egal ob meine Noten weiter in diesem guten bis sehr guten Bereich wie sie jetzt sind bleiben. Er möchte es nicht persönlich, so sagte er es uns.

Nun habe ich Urlaub und kann eigentlich nicht entspannen. Ich habe Kontakt zur Stadt aufgenommen, welche ja die Prüfungen abnimmt. Die Dame war sehr kompetent und hat viel geforscht und teilte mir mit: Es obliegt der Schule, ob sie mich weiter machen lassen bzw. einen Härtefallantrag mit unterstützen. Normalerweise stellt der Schüler diesen alleine, teilte sie mir mit. Aber hier in NRW muss die Schule hinter einem stehen - was sie in meinem Falle leider nicht tut. Sie sieht aber in meinem Falle gute Chancen, dass der Härtefallantrag genehmigt werden würde, aber sagte auch, dass man die Zwischenprüfungen abwarten sollte. Durch meine chronische Erkrankung und den Depressionen ( von letzteren ist die Schule in Kenntnis gesetzt wurden ) könnte ich auch nochmal Pluspunkte sammeln. Ich bin deswegen auch in Therapie, welche Erfolge zeigt.
Meine Schule macht auf mich den Eindruck, dass sie mich loswerden wollen. Mir wurde zu wenig Gehalt ausbezahlt, man hat mir Fehltage aufgebrummt, die nicht existieren und zu guter letzt sagte man der Dame der Stadt ( als sie sich genauere Auskunft holen wollte ) dass eine Schülerin namens Seewind ( also mein Name ) dort nicht gibt.

Ich hatte nun vor, mich mit unserem Schulsprecher zusammenzusetzen und mit ihm und der Schulleitung nochmal ein Gespräch zu suchen ob er mich wirklich nicht unterstützen möchte. Immerhin bezahlen sie mich ja dann bis zum Examen umsonst.
Aber hat das alles einen Sinn? Ich habe Angst dann nächstes Jahr ohne Zulassung dort zustehen und 2018 ohne einen Berufsabschluss von der Schule zu gehen. Das Angebot im Einzelhandel klingt nicht gerade schlecht, aber ich habe damals nicht ohne Grund vom Einzelhandel in die Pflegeausbildung gewechselt und mein letzter Einsatz hat mich in diesem Berufswunsch noch mehr bekräftigt.

Liebe Grüße.
 
Schwierige Situation, in der Du da steckst.
Ich persönlich würde meine Ausbildung nicht da machen wollen wo ich eigentlich nicht erwünscht bin.Du könntest dich an anderen Häusern bewerben, um da die GuK-Ausbildung zu machen.Im Zweifel vielleicht sogar nochmal von vorne anfangen.In dem Haus zu bleiben wo du jetzt bist macht wenig Sinn.Du bekommst ja keinerlei Unterstützung.Wobei es mich ehrlich gesagt sehr wundert, dass du auch bei guter Noten keine Verlängerung bekommst.Eigentlich sollte die Schule ja ein Interesse daran haben auch dich erfolgreich durch die Ausbildung zu bringen.Und ich kann mir auch nicht vorstellen was dagegen spricht,wenn deine Noten gut sind und du in der Praxis auch gut davor stehst.Fehlzeitenüberschreitungen sind ja nun kein Grund die Ausbildung nicht erfolgreich beenden zu können.
Ob du ansonsten die Ausbildung im Einzelhandel antrittst musst du selber wissen.Macht meiner Meinung nach aber wenig Sinn, wenn du es eigentlich nicht willst.
 
Ohne AU noch keinen, wir hatten aber auch erst drei Einsätze, da unser erstes Lehrjahr zu 60% nur aus Theorie bestand ( gut 28 Wochen ). Ich bin oft trotz Krankheit zum Dienst, wurde aber z.B im letzten Einsatz heim geschickt, da ich aufgrund der Kehlkopfentzündung keinerlei Stimme hatte und kaum sprechen konnte. Dies zog sich durch eine Antibiotikaunverträglichkeit leider auch in die Länge.

Ich hatte auch überlegt, woanders weiter zu machen. Allerdings gibt es hier wenig Schulen, vielen verlangen einen PKW welchen ich nicht habe. Ich habe nicht mal mehr einen Führerschein. Wobei ich schon nachgedacht, mich wenn dann deutschlandweit zu bewerben, da ich aufgrund der ganzen Schicksalsschläge gerne einen Neuanfang wagen würde.

Die Dame von der Stadt konnte sich auch nicht vorstellen, dass die Schule mich nicht mehr unterstützen möchte, auch wenn die Noten gut sind. Ich stehe praktisch 2, habe meine Defizite durch die Fehlzeiten sehr gut einholen ( sagt man das so? ) können was auch in meinem Zeugnis steht und aus dem Praxistagebuch hervorgeht. Laut Schulleitung müsste ich bei Verlängerung ins 1. Lehrjahr, da dort die Fehlzeiten entstanden sind.
 
Warum einen PKW,wenn man GuK lernt!? Verstehe ich nicht so ganz:gruebel:
Du hast nicht mal mehr den Führerschein !? Wurde dir abgenommen,oder wie ist das zu verstehen?
Du hattest keinen Einsatz bisher ohne AU,bist dann auch noch oft trotz Krankheit zum Dienst erschienen...bist Du schon immer so oft krank gewesen? Sorry,jeder kann mal krank sein, und auch echt Pech haben dass man in einem Jahr auch mehr krank ist.Aber kann es vielleicht sein dass dein Immunsystem echt im Eimer ist!? Vielleicht sind deine Depressionen doch einfach schlimmer als Du denkst/dir eingestehen magst und du bist deswegen auch so oft krank und fängst dir so ziemlich alles ein was gerade so rumschwirrt?Wenn die Seele krank ist, macht der Körper oft auch irgendwann nicht mehr mit.
Vielleicht wäre es das Beste wenn du erstmal wieder richtig auf die Beine kommst, und dann nochmal durchstartest. Vielleicht ist die GuK-Ausbildung aber auch doch nicht das Richtige für dich.Auch wenn es dir Spaß macht.
Ich wünsche dir alles Gute.
 
Hallo Seewind
Du hast Dir weder die Akuterkrankungen, noch die chronischen, noch die anderen, auch schicksalhaften Umstände rausgesucht, alles zusammen scheint aber schon ein riesiges, schweres Paket zu sein, welches Du mit Dir rumschleppst. Ich kann die Schule im Ansatz verstehen, dass sie im Moment nicht sieht, dass Du die restliche Ausbildung erfolgreich durchstehst, gesundheitlich. Der Rat - dass Du Dich erst mal erholen solltest, erscheint sinnvoll.
Es könnte sein, dass die Schule möglicherweise Dir genau deswegen nicht die Chance geben will weiterzumachen wie bisher. Du nutzt niemanden und Du schadest Dir wenn Du krank zur Arbeit gehst.

Dass Du auf der Arbeit aufblühst, die Beurteilung positiv ausfällt, kann ich auch nachvollziehen, es lenkt von den eigenen Problemen ab, wenn man sich um andere kümmert, die einen brauchen. In dem ganzen Trubel, der Hektik, dem Stress auf der Station - ist einfach keine Zeit mehr zum grübeln über die eigene Situation, sich zurückziehen. Du gibst und gibst und gibst. Ich glaube Dir auch, dass Du sehr gerne gibst, Dich um andere kümmerst, aber wo bleibst Du da, im Moment?
Die Frage ob Du mit der Auszubildendenvertretung bereits Kontakt hattest - find nix dazu - hast?

Welche Alternativen, jenseits der Fortführung der jetzigen Ausbildung, überhaupt einer - könnte es geben?
Vielleicht sollte der Druck da raus, wäre es sinnvoll übergangsweise eine Tätigkeit auszuüben, welche Dir deutlich mehr Freizeit lässt, Dich besser um Dich zu kümmern. Als 1 Bsp. von vielen denkbaren, ein Jahrespraktikum.
Du hast mal geschrieben, dass Dein Onkel PDL ist - könnte da Hilfestellung möglich sein?
 
Ich hatte auch überlegt, woanders weiter zu machen.
Die Fehlzeiten werden beim Wechsel an eine andere Schule mitgenommen...wenn bereits viele Fehlstunden vorliegen, wird es auch sehr schwer werden, überhaupt eine Schule zu finden, die einen nimmt!
Ein Führerschein wird meistens in eher ländlichen Regionen benötigt ...bedenken mus man auch, dass es sehr viele Verbundschulen gibt, zu deren Kooperationspartnern (praktische Einsätze) man weit fahren muss.

Ich denke es ist am besten, nochmal mit der Schule zu sprechen und nach einer Lösung zu suchen.
 
Hallo,

Habe eben beim säubern meiner Passwörter diesen Thread gefunden, welcher geschlossen werden kann.

Nachdem mir die Schulleitung ins Gesicht gesagt, dass sie mich nicht unterstützten will und einen Härtefallantrag/Ausbildungsverlängerung ausschlägt, weil er es nicht möchte, habe ich gekündigt. Es sind noch andere Dinge seitens der Schule passiert, die meine Entscheidung befürwortet haben. Ich habe mich daher für die Ausbildung im Handel entschieden und werde schauen, inwiefern ich der Pflege/Medizin in meiner Freizeit erhalten bleiben kann - also etwas freiwilliges :)

Liebe Grüsse!
 
Auf Deinem Weg wünsche ich Dir alles Gute, lass es bitte langsam angehen und sei achtsam mit Dir.:flowerpower:
Selbstverfreilich viel Spaß und Erfolg in der Ausbildung.:daumen:
 

Ähnliche Themen