Hallo Lenchen,
alte Menschen bezweifeln beim Verlust bestimmter Fähigkeiten ihre Lebensexistenz.
Fähigkeiten, die sich auf die Selbstpflege beziehen
Fähigkeiten der Kommunikation- schlecht hören, schlecht sehen, nicht mehr so schnell dem Gespräch folgen können
Fähigkeiten des selbstbestimmten Lebens- abhängig sein von anderen, den Tagesablauf nicht mehr selbst bestimmen zu können
Fähigkeiten in der Gesellschaft, in ihrer sozialen Schicht oder für ihr soziales Umfeld noch wertvoll zu sein.
Siehst Du Dir nun den normalen Alterungsprozess an, so ist ein Abbau all dieser Fähigkeiten vorhanden, dazu kommt, dass geliebte Personen versterben, sich das soziale Umfeld gewaltig ausdünnt.
Die Fragen, die diese alten Menschen beschäftigen:
bin ich noch etwas wert, trotz meines Alters, trotz meiner Behinderung, trotz meiner Einschränkungen?
Selbstwert definiert sich vom Menschen selbst, aber er wird bestätigt durch andere.
Ich halte es wie meine Vorposterin schlichtweg für unmöglich, anderen Menschen Sinn zu geben; aber sie zu unterstützen, das ist wohl machbar.
Was war die Person früher? Worin hatte sie besondere Kenntnisse? Mal um einen Rat fragen hilft dem Menschen, sich seiner Fähigkeiten zu erinnern.
Was kann der Mensch noch selbst? Die Ressourcen sehen und loben, nicht die Defizite erwähnen- könnte unterstützen.
Die noch vorhanden sozialen Kontakte unterstützen- oft kommen ja solche Aussagen: meine Kinder kümmern sich garnicht... der Fokus liegt stark auf der eigenen Einsamkeit, nicht auf dem Terminkalender der Angehörigen. Mal gut zureden, von sich aus jemand anzurufen... Kontakt zu anderen Gleichaltrigen, ein Phänomen, welches ich beobachte. Viele sind einsam, aber sie schaffen es einfach nicht, auf andere zu zugehen. Menschen zusammen zu bringen, denn sie brauchen die Gleichaltrigen, weil sie ähnliche Biografien haben und darüber sprechen können. Der Gleichaltrige versteht das, der Junge eben nicht.
Gruß Dino