Katastrophale hygienische Zustände

Tachycardchen

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17.03.2014
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5
Beruf
Krankenschwester
Ich bin neu hier und komme gleich mit einem großen Problem.

Bei uns in der Klinik laufen seit geraumer Zeit große Umbauarbeiten. Die Nachbarstation, die direkt vor unserem Stützpunkt endet wird derzeit von Grund auf renoviert. Dadurch haben wir sehr viel Baustaub auf unserer operativen Station... Der Stützpunkt wird auf Grund massiver Einsparungen im Reinigungsdienst nur noch einmal pro Woche gereinigt und unsere Reinigungskraft hat gerade mal 2,5 Stundenam Tag Zeit zum Putzen für die ganze Station (30 Betten), trotz der Bauarbeiten.... Im Stützpunkt ist alles staubig, auf den Ablagebereichen kann man "Sau" schreiben, wie es darunter aussieht mag ich gar nicht weiter beschreiben.... Egal was wir anlangen, alles ist staubig, der Dreck macht nicht eimal vor den Medikamentenschränken Halt.... Natürlich wischen wir fortlaufend im Rahmen unserer Möglichkeiten alle Oberflächen ab, aber wir sind im Normalfall nur zu zweit im Dienst (Früh und Spät...) und sind froh, wenn wir mit der Arbeit über die Runden kommen...
Patienten, die in Betten oder RS am Gang stehen und darauf warten daß sie zu Untersuchungen abgeholt werden stehen im Baustaub... Eine Kollegin ist mittlerweile krank geschrieben, da sie auf Grund des Baustaubes eine massive Kontaktallergie entwickelt hat, wir anderen husten uns phasenweise die Bronchien aus dem Hals, da wir gar nicht genug viel trinken können, um den Dreck runter zu spülen.... Unsere Beschwerden werden als lächerlich und intollerant bezüglich der notwendigen Bauarbeiten abgetan, Unterstützung von Seiten der PDL / Direktion ist gleich Null! Eine Kollegin hatte letzte Woche beim zuständigen Gesundheitsamt angerufen (mit der Bitte um vertrauliche Bearbeitung...) aber da wurde ihr gesagt, daß man erst die Woche vorher eine Ortsbegehung gemacht habe und die Bedingungen natürlich Toleranz erfordern würden, aber keinen Anlaß für Handlungsbedarf bestünde! Wir wissen wirklich nicht mehr weiter. Unsere Ärzte haben auch schon versucht mit der Obrigkeit zu sprechen, da die Situation auch in ihren Augen nicht tragbar ist....
Die hygienischen Zustände sind wirklich unter aller Granate und wir wissen nicht mehr was wir machen sollen.....
 
Hallo Tachycardchen,

wenn Ihr das auch als Bedrohung für die eigene Gesundheit (Kontaktallergie der Kollegin) anseht, könnte noch der Weg zum Betriebsarzt und Personalvertretung weiterführen.
Ansonsten sollte der Reinigungszustand die Hygienefachkraft eigentlich verstärkt interessieren?
Letztlich bleibt Euch nur alles was Ihr unternommen habt gewissenhaft zu dokumentieren......
 
mir fällt jetzt spontan noch eine Beschwerde beim Bauaufsichtsamt- ein schriftlich, mit Fotos+Termin. Mit Fotos+schriftlich sollte man auch nochmal beim Gesundheitsamt vorsprechen, den Betriebsarzt mit ins Boot holen. Es sollte doch möglich sein,die "Sauerei" lückenlos fern zu halten und vernünftig abzukleben. Bei uns wird auch viel saniert-allerdings Stockwerkweise...
Vielleicht haben aber andere Kollegen ähnliches erlebt??
 
@TZ... as Problem hier- Einhaltung der Hierarchie. Erst wenn du schriftlich nachweisen kannst, dass in einem angemessenen Zeitraum nix passiert ist, kannst dich dahin wenden. Da würde ich dann nicht nur die Fotos hernehmen sondern auch schauen, ob sich ev. einen Nachweis von Sporen o.ä. erbringen lässt. Eure Ärzte unterstützen euch ja.

Meine Erfahrung- schriftlich, und nur schriftlich, mit der vorgesetzten Ebene kommunizieren. Fotos anfertigen, Gerichtsurteile beilegen. Hinweis auf geplantes weiteres Vorgehen nicht vergessen. Alles gleichzeitig an PDL, Chefarzt und Betriebsrat abschicken... per Einschreiben. Gerade letzteres ermöglicht euch einen Nachweis, dass ihr euch gemeldet habt.

Wie sehen das eigentlich die Pat.? Die stört das nicht? Ist da keiner bei, der sich beschweren möchte... bei der örtlichen Presse. Denn bei der PDL wird es nix bringen. Da gibt es lediglich einen netten Antwortbrief.

Elisabeth
 
Die Angehörigen der Patienten haben sich teilweise auch schon beschwert, da wurde ihnen gesagt, daß sie gerne in eine andere Klinik gehen könnten. Naja, das nächste KH ist 50 Km entfernt........, muß ich mehr sagen?

Es ist wirklich zum Verzweifeln. Die Kollegin die die Kontaktallergie hat geht morgen zum Betriebsarzt und versucht das als "Arbeitsunfall" durch zu kriegen, vielleicht wird die BG dann wegen des Arbeitsschutzes tätig.

Wir werden auf alle Fälle gut dokumentieren und diverse Bilder machen (vielleicht finden die ja auf "Umwegen" zur Presse...)
Ein weiteres Problem ist, daß der neue Verwaltungsdirektor versucht jeden mundtot zu machen, der Kritik am Haus übt, auch wenn sie berechtigt und konstruktiv ist...
 
Ist eure bisherige Kommunikation mit der Leitung nur mündlich oder schriftlich erfolgt? Mündliche Antworten sollten zu Papier gebracht und die entsprechende Unterschrift eingefordert werden.

Angehörige sollten ebenfalls darauf hingewiesen werden, dass eine Beschwerde schriftlich zu erfolgen hat.

Mit der Weitergabe von Fotos wäre ich mehr als vorsichtig. Ich bezweifele auch, dass ein seriöser Journalist, der an der Deckung seiner Quelle interessiert ist, diese veröffentlichen würde.

Elisabeth
 
Es geschehen Zeichen und Wunder
Nachdem lt Aussage einer Kollegin eine Besucherin / Angehörige gestern Vormittag mit dem Fotoapperat auf Station unterwegs war und dann sehr schnell verschwunden ist, stand am Nachmittag das Gesundheitsamt auf der Matte! Als ich heute früh in die Arbeit kam, dachte ich erst, ich habe mich im Stockwerk geirrt, denn so sauber habe ich diese Station seit Wochen nicht mehr gesehen! Es gibt auf einmal sogar eine Staubschutzwand!!!!!!!! Es würde mich interessieren, was die gute Frau den Herrschaften am Gesundheitsamt erzählt hat...... Schaun wir mal, wie lange diese positive Veränderung anhält!
 
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Na wenn erst mal der Anwalt vor der Tür steht,dann geht's auch richtig rund.Das kann dann richtig teuer werden. Das Gesundheitsamt macht ja erst mal "du, du. kannst net machen".Wenn da nicht regiert wird,wird es böse.Na ist doch aber schön ,das es bei der Obrigkeit geklingelt hat.
 

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