Burnout bis hin zur Depression nimmt zu - warum?

Wenn ich die Aussagen einiger User hier nehme, dann bedeutet dies übrigens im Umkehrschluss, dass die vor 20 + Jahren berufstätigen Mütter/Pflegekräfte gar nicht wissen, was Arbeit ist. Da möchte ich Mäuschen sein, wenn das der Generation der Pflegekräfte, die jetzt in der Rente ist, gesagt wird.
Genau so sehe ich das auch. Da würde ich auch gerne mal Mäuschen spielen.

Zum Jammern: Kritik wird gerne als Jammern bezeichnet, wenn keine vernünftigen Gegenargumente gebracht werden können.
 
Ich habe hier noch nicht einen einzigen Satz gelesen, wie man die aktuelle Situation meistert trotz der veränderten Situation. Ich lese immer nur die nicht endende Aufzählung warum man nix ändern kann.
Ergo: Keine Kritik sondern Gejammer.

Elisabeth
 
Es ist doch keine vernünftige Basis da um über eine Meisterung der Situation zu diskutieren. Man kann die Situation ändern, aber dafür sind viele kleine Schritte notwendig, die letztendlich zu einem ganzen zusammen wachsen. Diese Schritte müssen individuell auf den Einzelfall bezogen sein.

Fängt doch schon damit an, dass es enorm schwierig ist überhaupt Hilfe zu finden, vor allem, wenn etwas Zeitdruck dahinter steht. Du selbst hast weiter oben geschrieben, dass viel Leid erspart bleiben könnte, wenn zumindest die Profis um das Problem wüßten und sich schnelle Hilfe suchen.

Aber das ist ja eins der Grundprobleme. Auch Profis sind nur Menschen und die reagieren oft genauso wie Laien, wenn es um ihre eigene Gesundheit geht. Bei anderen Menschen etwas erkennen ist viel einfacher, weil man als Profi da in der Regel unvoreingenommen heran geht. Spätestens bei sich selbst ist man aber nicht mehr unvoreingenommen. Zudem wird durch eine Burnout Symptomatik die Wahrnehmung getrübt.

Alleine schon die unsägliche Diskussion über den Begriff Burnout ist hier völlig fehl am Platz. Ein Burnout muß auch nicht unbedingt eine Depression sein, wie hier einige behaupten. Es gibt mehrere Krankheitsbilder, die mit den üblichen Symptomen in Einklang zu bringen sind.
Z.B. F43.2 Anpassungsstörung, F 60.x Persönlichkeitsstörungen, F32.x Depression: Die Liste ist hiermit nicht vollständig, aber die wichtigsten Begriffe sind angesprochen worden.
Oft steckt hinter einem Burnout eine Mischung mehrerer Komponenten. Der Begriff Burnout ist doch nur ein Oberbegriff für eine komplexe Symptomatik, deren Bezeichnung sich mittlerweile im deutschen Volksmund so eingebürgert hat.

Das die Arbeitssituation einen entscheidenen Schlüsselbegriff darstellt, ist doch schon alleine über die Aussage, dass Burnout Symptome mit zunehmender Industrialisierung immer weiter ansteigen, glaubhaft darzustellen.

Das Grundübel ist doch, dass wir krampfhaft an einem System festhalten, dass in Wirklichkeit schon längst im Sterben liegt. Vereinfacht gesagt sind die heutigen sozialen Konstrukte nicht mehr finanzierbar unter der sich entwickelnden Bevölkerungsstruktur. Es wird aber mit aller Macht versucht, mit Hilfe der Pflege bestimmte Konstrukte aufrecht zu erhalten. Auf Kosten der Gesundheit des Pflegepersonals.

Wir stehen kurz vor dem Kollaps, nur will es sich keiner eingestehen.

Kräuterfrau hat sich auf die Verhältnisse in den USA bezogen. In den USA gibt es nicht die soziale Absicherung die es hier gibt. Da sind die Menschen auf sich alleine gestellt. Wer krank ist und kein Geld hat, hat Pech gehabt und stirbt vermutlich viel früher als in Deutschland.
 
Vereinfacht gesagt sind die heutigen sozialen Konstrukte nicht mehr finanzierbar unter der sich entwickelnden Bevölkerungsstruktur.
Wir haben <2,5Billiarden Gesamtstaatschulden. Wir haben >5Brd, also >5.000 Milliarden liquides Privatvermögen. Also nur Geld, Wertanlagen und halt Bundesschatzbriefe(!). Das ist ein Nullsummenspiel. Genauso wie die Japaner sind wir zu großen Teilen im eigenen Land verschuldet. Die Schulden des Staates, die Bundesanleihen, Bundesschatzbriefe, etc., sind im Gegenzug, gleichzeitig, die Vermögen der Privatleute die z.B. Bundesschatzbriefe besitzen und so dem Staat das Geld liehen.
Die privaten Sachvermögen, also private Betriebsvermögen, Immobilien etc. sind dann nochmal fast 10Brd wert.

Wenn wir jetzt alles liquide Privatvermögen in einen Topf werfen, erstmal die Staatsschulden zurückzahlen (also im Prinzip die Schatzbriefe wieder an den Staat verkaufen :D), und dann nochmal von vorne starten, hätte jeder 30.000 EUR aufm Konto. [/pispers]

Das sind immer noch >2.500 Milliarden alleine liquides Vermögen. Die Pflegeversicherung hat im Moment einen jährlichen Umsatz von 30Mrd. Das Geld was in der Pflegeversicherung umgesetzt wird, ist aber auch nicht verloren, es wird ja nicht verbrannt, sondern es ist ein Wirtschaftskreislauf. Pflegekräfte werden davon bezahlt, zahlen Steuern und Sozialabgaben, konsumieren.

Also die Behauptung, wir könnten uns Pflege nicht leisten, ist skuril. Zumal man bedenken muss, das demographische Problem ist ja kein ewiges. Zynisch gesprochen löst sich das nach paar Jahrzehnten wieder. Also wir müssen nicht bis ins Jahr 2080 denken. Ich bitte mich hier wirklich nur völligst abgehoben, Lauterbach-mäßig zu verstehen ;). Aber schon im Jahr 2060 wird dieses große Problem des Missverhältnis zwischen Arbeitskräften und älteren Menschen nicht mehr so dramatisch sein, weil die Geburtenquote nicht mehr so stark sinkt, bzw. sich auch stabilisiert hat.
 
In den USA gibt es nicht die soziale Absicherung die es hier gibt. Da sind die Menschen auf sich alleine gestellt. Wer krank ist und kein Geld hat, hat Pech gehabt und stirbt vermutlich viel früher als in Deutschland.
Die USA geben ca. das doppelte pro Kopf für Gesundheit aus. Stell dir mal vor, wir würden mal pro Jahr so einfach 200Mrd EUR mehr ins System stecken.
In den USA sind die sozialen Gegensätze vllt. drastischer, kann ich nicht einschätzen. Aber auch die versuchen es ja jetzt mit einer etwas gerechteren Verteilung.
 
Aber schon im Jahr 2060 wird dieses große Problem des Missverhältnis zwischen Arbeitskräften und älteren Menschen nicht mehr so dramatisch sein, weil die Geburtenquote nicht mehr so stark sinkt, bzw. sich auch stabilisiert hat.
Wer garantiert dir dass das wirklich geschieht?
 
Kein Mensch kann Dir irgendwas garantieren, erst recht nicht sowas! Aber das mit dem Jammern stimmt. Wobei ich das generell meine und nicht persönlich. Meine Sicht auf die Dinge: Love it, change it or leave it! Eine Ergänzung hätte ich aber noch: Such etwas Erfüllendes in Deiner Freizeit, das den Frust in der Arbeit ausgleicht und lerne, nein zu sagen.
 
Oft steckt hinter einem Burnout eine Mischung mehrerer Komponenten. Der Begriff Burnout ist doch nur ein Oberbegriff für eine komplexe Symptomatik, deren Bezeichnung sich mittlerweile im deutschen Volksmund so eingebürgert hat.
Das die Arbeitssituation einen entscheidenen Schlüsselbegriff darstellt, ist doch schon alleine über die Aussage, dass Burnout Symptome mit zunehmender Industrialisierung immer weiter ansteigen, glaubhaft darzustellen....
Das Grundübel ist doch, dass wir krampfhaft an einem System festhalten, dass in Wirklichkeit schon längst im Sterben liegt. Vereinfacht gesagt sind die heutigen sozialen Konstrukte nicht mehr finanzierbar unter der sich entwickelnden Bevölkerungsstruktur.

Punkt 1: Selbst Experten sehen Burnout als Mode- bzw. Alibidiagnose. Siehe meine geposteten Links. Alle Syndrome sind ja schließlich keine Krankheiten, sondern nur Einzelsymptome, die allerdings häufig miteinander auftreten.
Punkt 2: Zur Finanzierbarkeit der sozialen Konstrukte heutzutage ist zu sagen, daß nicht alles, was wünschenswert wäre, auf dem Rücken der Gemeinschaft ausgetragen werden kann. Frage mal, wie die Leute früher gelebt und ihre Familien durchgebracht haben!!!! Frage mal, wie woanders gelebt und gekämpft werden muß! Noch einmal: Wir haben derzeit Problem auf allerhöchstem Niveau!!!
 
@ED: Ich erzähle dir meine persönliche Strategie:

-Wenn ich Frust bei der Arbeit habe, dann werde ich sie auch da los. Und ich schaue es auch, dass ich es an der richtigen Stelle los werde.
-Ich habe es gelernt, die Arbeit so zu erledigen, dass ich es verantworten kann und mich nicht zu verausgaben. Ja auch kleine Machtkämpfe auszusitzen(ich räume die Schnabelbecher nicht in unsere Spülmaschine ein und aus, ich schicke sie trotz aller Proteste in die Küche und lasse sie wieder per Telefonanruf ankommen). Ich habe es gelernt, dass meine Arbeitskraft nicht nur für mich wertvoll ist sondern auch für meinen Arbeitgeber. Dementsprechend verlange ich entsprechenden Umgang.
-Ich arbeite in einem Bereich, wo Vieles in Umbruch ist. Für viele Kollegen ist es schwierig. Ich empfinde es als Herausforderung. Weil ich da die Chance sehe mir einen Platz zu finden, wo ich mich gut fühle
-Ich pflege meinen Körper. Ich laufe Halbmarathon, schwimme, fahre mit den Rollschuhen zur arbeit. Ich mache mich jeden Tag hübsch, weil ich es so liebe. Ich erscheine immer dezent geschminkt bei der Arbeit. Das gibt mir Ruhe. Ich gehe oft zum Friseur. Ich lasse mir alle 8 Wochen Füße pflegen.
-Ich habe sehr erfüllende freundschaftliche und familiäre Beziehungen. Vielleicht hört sich das bisschen komisch an, aber ich umgebe mich gerne mit "gesunden" Menschen.
-Ich koche gerne und gesund. Und esse ebenfalls so gerne.
-Ich habe einen gesunden Schlaf. Wo ich mich hinlege da schlafe ich innerhalb 10 Sekunden ein und schlafe wenn ich nicht auf Toilette muss durch. Eigentlich wenn ich schlafe, kann man bei mir einbrechen, solange man keinen riesen Krach macht, ist mir das egal.
-Ich habe Humor und Gelassenheit.
-Ich habe in meinem Lebenslauf viele Brüche und Schicksalsschläge(Krieg, Flüchtilngszeit, Armee, Auswanderung, verfrühten Tod meines Vaters, Scheidung). Ich habe es gelernt mein Leben so zu leben, dass ich am Ende des Tages mit mir selbst und allen Mitmenschen Frieden habe. Mir hilft dabei Glaube und Gebet. Das ist aber nur meine Strategie.
-Ich habe "jetzt erst Recht!" Mentalität
 
Es tat mir gut, Deinen Beitrag zu lesen, Käuterfrau! Deine persönliche Strategie ist vorbehaltlos weiterzuempfehlen.
 
Wer garantiert dir dass das wirklich geschieht?
Das kann man sich heute schon errechnen, denn die Geburtenquote ist ja bekannt. Demographie ist ja nichts, was einen plötzlich überrascht. Das mit der Überalterung war ja genauso schon seit 4 Jahrzehnten bekannt (Stichwort Pillenknick).
Es deutet auch nichts darauf hin, dass die Geburtenquote nach Jahrzehnten der Stabilisierung nochmal drastisch weiter sinken würde. Insofern ist das reine Mathematik.

Punkt 2: Zur Finanzierbarkeit der sozialen Konstrukte heutzutage ist zu sagen, daß nicht alles, was wünschenswert wäre, auf dem Rücken der Gemeinschaft ausgetragen werden kann.
Es ist doch die Gemeinschaft die bessere Pflege will, und nicht nur die Reichen. Und wir sind nunmal eine Sozialstaat, es heisst Eigentum verpflichtet. Es kann doch nicht das Ziel sein, dass wir nochmal 5000 Milliarden reines liquides Privatvermögen ansammeln, aber im Gegenzug etliche Menschen nicht mehr ordentlich versorgt sind.
Wir sind so eine reiche Gesellschaft, es ist absolut peinlich was hier abläuft. Reines Verteilungsproblem.
 
Ich habe hier noch nicht einen einzigen Satz gelesen, wie man die aktuelle Situation meistert trotz der veränderten Situation. Ich lese immer nur die nicht endende Aufzählung warum man nix ändern kann.
Ergo: Keine Kritik sondern Gejammer. Elisabeth
Die Frage lautet: Burnout bis hin zu Depression nimmt zu - warum?

Lösungsansätze wurden auch genannt:
- Einhaltung der Ruhezeiten zweischen den Diensten.
- keine oder minimale Mehrarbeits-/Überstunden.
- Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen schreiben.
- Personal und PR aktivieren.
- Eigenpflege.
- etc.

Beispiel: Ich stelle immer wieder fest: Ich halte die Ruhezeiten ein, gehe dann auch nicht zu "Pflicht"veranstaltungen. Folge: Mir wird unterstellt kein Interesse daran zu haben. Fakt ist aber: Ich "muss" an Pflichtveranstaltungen teilnehmen, der AG "muss" es mir aber auch ermöglichen.
Das ist eine Dienstplangestaltungssache und nicht mein Problem!

So manche Kolleginn/Kollege hält aber nicht die Ruhezeit ein, um solchen ermüdenden Diskusionen aus dem Weg zu gehen.

von stromrider: Zum Jammern: Kritik wird gerne als Jammern bezeichnet, wenn keine vernünftigen Gegenargumente gebracht werden können.
Genau so sehe ich das auch und meistens ist es noch schlimmer: Wir lieben den Verrat und hassen den Verräter.

Nix anderes wie, "seine" Inkompetenz verstecken, sich aufwerten in dem andere abgewertet werden.
 
Dem kann ich zustimmen, dass es sich, allerdings nur zum Teil, um ein Verteilungsproblem handelt. Aber es ist für die jetzt Kranken kein Trost, wenn sich die demographische Situation in ein paar Jahrzehnten geändert hat.

Die Belastungen in der heutigen Zeit sind, nicht nur im pflegerischen Bereich, allein schon durch den Ausbau der Kommunikationstechnik enorm gestiegen. Der täglichen Informationsflut, der ständigen Erreichbarkeit und dem Lärm während der Arbeitszeit sind die wenigsten auf Dauer gewachsen. Außerdem sind die fachlichen Anforderungen und ideellen Ansprüche höher als vor fünfzig Jahren, dazu genügt ein Vergleich der jeweiligen Lehrbücher.

Wer kaum eine Tätigkeit ohne Störung verrichten kann, nach Tagen mit ständigem Klingeln und Piepen von Patienten, Telefonen und diversen Geräten noch einen klaren Kopf bewahrt und auf Anhieb in den Schlaf finden kann, der ist zu beglückwünschen.
 
Dem kann ich zustimmen, dass es sich, allerdings nur zum Teil, um ein Verteilungsproblem handelt. Aber es ist für die jetzt Kranken kein Trost, wenn sich die demographische Situation in ein paar Jahrzehnten geändert hat.
Das Argument ist: Wir haben extrem viel Privatvermögen und es ist kein Dauerzustand, wir müssten nur wenige Jahrzehnte sehr viel mehr Geld ins System stecken, und das könnten wir auch ohne Probleme.
Den heutigen Kranken hilft man, in dem man an die Privatvermögen rangeht und das Geld sich da holt wo es ist.

Wenn wir z.B. statt 30Mrd jedes Jahr z.B. doppelt soviel in die Pflegeversicherung stecken, sind das in 50Jahren nur 1,5Billiarden Zusatzbelastung. Und nach 50Jahren braucht es diese zusätzlichen Geldmittel gar nicht mehr. Also selbst wenn wir für ein halbes Jahrhundert große private Vermögen in die Pflege stecken würde, würden die dadurch nicht aufgebraucht. Und die 1,5Brd würden auch wieder zu einem Teil an die Menschen zurückfliessen, das Vermögen wäre nicht komplett weg.

Und mit entsprechend mehr Geld könnten die Stellen finanziert werden und auch Gehälter wo wir genug Bewerber bekommen. Die ganzen genannten Belastungen sind doch nur akut, weil die Personaldecke so ausgedünnt ist. Das ist ein reines Verteilungsproblem, wohin soll das Geld gehen, auf die Konten von Wohlhabenden, oder in die Tasche von Pflegenden.
Allerdings wette ich, dass auch viele die hier über die Zustände meckerten, dann doch die CDU gewählt haben.
 
@ClaudiaB- wer sorgt nun dafür, dass diese Ideen eingehalten werden? Ausschließlich der AG? Oder hat der AN da nicht auch eine Verantwortung?

Man kann nicht jammern und sich selbst in die Schmollecke zurück ziehen mit dem Argument: ermüdende Diskussion. Das kann nicht angehen.

Themen wie z.B. http://www.krankenschwester.de/foru...edene-krankenpfleger-krankenpflegerinnen.html oder http://www.krankenschwester.de/forum/talk-talk-talk/39109-acht-stunden-schicht.html zeigen doch, es geht.... wenn man denn wirklich will.

FM hat in http://www.krankenschwester.de/foru...8479-tun-gegen-burnout-fuer-mehr-arbeits.html deutlich gemacht, dass es an jedem selbst liegt, ob er ins BO kommt oder nicht.

Wir hatten Threads, wo User versucht haben, die Unkollegialität der Kollegen, die NEIn sagen, anzuprangern. Schließlich würden sie unter so einem Handeln leiden.

...

@FM- die Bevölkerung, und hier besonders die Kinderlosen, dürften das gar net gerne hören mit der Erhöhung der Sozialbeiträge- hier speziell der Pflegebeitrag.
Nebenbei: 35.000 Euro Bruttojahresgehalt für 1,2 Mill. Pflegekräfte? Und es gibt bekanntlich noch mehr Berufsgruppen, die Gehalt wollen- z.T. mehr als nur das Pflegegehalt. .... Und was immer gerne vergessen wird: der Patient hat neben der Pflege auch noch andere Bedürfnisse. Welche? Einfach mal in der Umgebung umhören, wie sich die Sparmaßnahmen besonders bei chronisch Kranken auswirken.
Nicht vergessen wollen wir die Gelder, die der Staat sonst noch so auszugeben hat. Bildung war auch so ein Bereich, der eigentlich unterfinanziert ist.

Wir sollten bei Zahlenakrobatik mal die Nabelschau außer Acht lassen und überlegen: was kann man kostenneutral regulieren und was auf gar keinen Fall. Wo braucht es eine hochqualifizierte Fachkraft, wo nicht. Solange wir net bereit sind alte Zöpfe abzuschneiden.

Fliedners Zeiten der selbstlosen Aufopferung sollten eigentlich vorbei sein. Oder doch nicht?

Elisabeth
 
Wir sollten bei Zahlenakrobatik
Die war nur dazu da um mal zu zeigen, dass wir eigentlich ein stinkreiches Land sind und uns durchaus Luxuspflege leisten können.
2 Millionen zusätzliche Pflegekräfte kosten vllt. 100Mrd im Jahr, das könnten wir 50Jahre lang alleine aus den Geldvermögen bezahlen. Und irgendwann sind wir übern Berg, wir werden also sicher nicht dauerhaft so stark an die Vermögen rangehen müssen.

Es geht mir auch gar nicht um Kinderlose vs. Kinderreiche, sondern wir haben im Durchschnitt >>60.000 Geldvermögen pro Person. Da sind 8 Leute drunter mit eher gar nichts aufm Konto und 2 Leute mit jeweils >300.000. Da muss man das Geld abholen. Erste Maßnahme wäre, die Beitragsbemessungsgrenze aufzuheben und alle Einkünfte, incl. Kapitaleinkünfte in die Pflegeversicherung einzahlen zu lassen.

Für mich ist es ein reines Geldproblem. Mehr Geld bedeutet mehr Stellen, bedeutet höheres Gehalt, bedeutet mehr Interessenten für den Beruf.
Nicht wir müssen was ändern, sondern die Entscheider müssen mal in die Puschen kommen und den Wohlhabenden die Vermögen mal wieder kappen.

Wollen wir eine Gesellschaft der Millionäre sein, wo gleichzeitig unsere Alten unter miserablen Zuständen leben müssen?
Aber wenn ich hier ne anonyme Umfrage mache, haben sicher die meisten die Merkel gewählt. Die Mehrheit hat entschieden, dass sie lieber mehr Privatvermögen bei Wenigen, anstatt eine bessere Pflege für Alle will, also warum sollte ich mich da jetzt gegen den Mehrheitswillen engagieren?

EDIT: Ich erbe unter den heutigen Gesetzen irgendwann mal im deutlich siebenstelligen Bereich. Ich sehe keinen Grund, warum mir dieses Vermögen einfach so zufallen sollte, allein durch Glück der Geburt.

Dass man Vermögen von einem Toten auf einen Lebendigen übertragen kann, ist doch eine rein traditionelle Festlegung. Ich seh keinen Grund warum man das nicht wieder ändern kann. Da gabs auch schon andere Regelungen und es ist das Vermögen wieder an die Gesellschaft, in Form des Lehnsherren zurückgegangen.
Also mir könnt ihr gerne oberhalb von vllt. einer Trostsumme von 20kEUR und wenn ihr mir das kleine EFH von Muttern lasst (also Häuser <300kEUR Wert) den Rest problemlos abnehmen, also Erbschaftssteuer 100% oberhalb dieser Freigrenzen. Nur um mal klarzustellen, dass ich hier nicht nur von fremden Geld spreche.
 
Ich frage mich nur, wie Du an das ganze Geld kommen willst? Freiwillig gibt es Dir keiner und unser Staat unterstützt leider nur die "NOTLEIDENDEN" Banken...
 
Die Frage lautet: Burnout bis hin zu Depression nimmt zu - warum?

Lösungsansätze wurden auch genannt:
- Einhaltung der Ruhezeiten zweischen den Diensten.
[...]
Beispiel: Ich stelle immer wieder fest: Ich halte die Ruhezeiten ein, gehe dann auch nicht zu "Pflicht"veranstaltungen. Folge: Mir wird unterstellt kein Interesse daran zu haben. Fakt ist aber: Ich "muss" an Pflichtveranstaltungen teilnehmen, der AG "muss" es mir aber auch ermöglichen.
Das ist eine Dienstplangestaltungssache und nicht mein Problem!

So manche Kolleginn/Kollege hält aber nicht die Ruhezeit ein, um solchen ermüdenden Diskusionen aus dem Weg zu gehen.
Weil du das sooo oft schreibst, möchte ich jetzt doch nochmal nachhaken, was du denn für Arbeits- und Fobizeiten hast und was den Tarifvertrag (wenn denn) ist, dass du immer deine Ruhzeiten überschreitest... oder eben deine Kollegen?
 
Ich frage mich nur, wie Du an das ganze Geld kommen willst? Freiwillig gibt es Dir keiner und unser Staat unterstützt leider nur die "NOTLEIDENDEN" Banken...
Auf demokratischen Weg. 90% der Bevölkerung besitzt so gut wie nichts. Wenn der Leidensdruck groß genug ist, werden die hoffentlich mal für die richtigen Parteien stimmen, die an die Vermögen der 10% rangehen.
Solange diese 90% aber Parteien wählen, die Politik für die oberen 10% machen, ist das natürlich auch deren Entscheidung, wenn sie keine bessere Pflege wollen.

Andere Steuern zahlen die Leute auch nicht freiwillig, dennoch werden sie gezahlt.
 
von Elisabeth Dinse: @ClaudiaB- wer sorgt nun dafür, dass diese Ideen eingehalten werden? Ausschließlich der AG? Oder hat der AN da nicht auch eine Verantwortung?

Man kann nicht jammern und sich selbst in die Schmollecke zurück ziehen mit dem Argument: ermüdende Diskussion. Das kann nicht angehen.
Es sind immer AN und AG!!!!!

Beispiel: Eine Arbeitskollegin sitzt am Schreibtisch, hat die Hände im Schoß liegen, die Mundwinkel Richtung Kniee.
Sie: " Ich komme nach dem Dienst nach Hause, gehe zum Kühlschrank und kippe mir gleich eine Flasche Bier rein.
Warum macht denn keiner was, warum tut denn keiner was gegen diese Arbeitssituation?"
Ich: " Der Chef hält dir nicht die Pulle Bier am Hals, hält dir die Nase zu sodas du schlucken musst.
Hast du eine Gefährdungs-/Überlastungsanzeige geschrieben?"
Sie: "Nein, hat sowieso keinen Sinn sie haben gesagt, die kommen eh in den Reißwolf."
Ich: "Das sagen sie dir und du glaubst das. Warum? Damit du genau so weiter machst wie jetzt und alles bleibt wie es ist.
Übrigens: bis zu 5 Jahre Freiheitsstrafe kann man(n)/frau bekommen, wenn man den Strafbestand der Urkundenunterdrückung (§ 274 StGB) erfüllt. Wer eine Urkunde, und das sind Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen vernichtet, beschädigt oder unterdrückt, erfüllt diesen Tatbestand.
Also mach DU was, schreibe eine Gefährdungs-/überlastungsanzeige, Orginal an PDL, Kopie für dich, Kopie Klinikleitung, Kopie an PR und wenn wir alle das machen kann sich einiges ändern. Außerdem trinke lieber Milch aus dem Kühlschrank, ist gesünder."
 

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