Nö so geht das nicht. Die schaffen eine Schule nach ihrem Vorbild und schicken da ihre Kinder hin, unabhängig vom Land.
Die besten Gymnasien in Deutschland sind aber staatlich. Privatschulen sind nach objektiven Kriterien wie Erfolge bei Wettbewerben meist nicht sehr gut. An Privatschulen schickt man das Kind, wenn es auf einem öffentlichen Gymnasium kein Abitur bekommen würde, um dem Sohnemann das Abi zu kaufen, aber nicht wegen der Qualität. Wenn der Sohnemann das Abi auch so schafft, dann wollen Sie den Vorteil guter staatlicher Ausbildung. Privatschulen müssen irgendwo Gewinn machen oder sind ideologisch nach Willen der Geldgeber ausgerichtet, das ist nicht unbedingt förderlich für gute Lehre.
Meinst du die juckt das? Die sind garantiert nur einmal in so einem Krankenhaus, wo sie so behandelt werden, wenn sie sich nicht sogar vorzeitig selbst entlassen um sich in einer gefälligeren Umgebung auskurieren zu lassen.
Die gehen dahin wo sie die beste medizinische Behandlung bekommen, die sind nicht dumm, und die meisten Unikliniken sind noch nicht privatisiert. Dass sie dabei auf die entsprechende pflegerische Qualität verzichten müssen, das merken die schon. Sonst würden Sie ja nicht fragen, ob sie sich ne Privatschwester mitbringen dürfen.
Diese Drohung mit Flucht der Reichen ist doch quark, Skandinavien zeigt ja, dass man sehr extrem von oben nach unten verteilen kann, die Abstände zwischen oben und unten sehr klein halten kann, und die Leute trotzdem nicht auswandern.
Auch die Mehrheit der Reichen ist ja nicht blöd, die wissen dann tief im Inneren schon, dass es besser ist große Teile des Reichtums für einen Sozialstaat abzugeben, anstatt nur noch in Gated-Communitys eingegittert und rund-um-die Uhr überwacht zu leben. Dass jemand mit Milliarden Immobilienvermögen und eigener Insel oder als Dax-Konzernchef in einem öffentlichen Krankenhaus liegen kann, das klappt eben nicht mehr, wenn die Zustände noch heftiger eskalieren und sie vor Angehörigen der Armen Angst haben müssen.
Es gibt eben auch genügend Wohlhabende die selbst gerne mehr Steuern zahlen würden und das öffentlich fordern. Allerdings sind das dann eben nicht die Wohlhabenden, die sich Politiker einkaufen. Und dann gibts halt ne große Mehrheit vom Volk, die fälschlicherweise denken sie wären wohlhabend und die Angst vor mehr Umverteilung haben.
Ja, wir Deutschen sind ziemlich träge, aber irgendwann kippt so ne Stimmung auch.
@sqaw: Ich hätte die Beispiel nicht gebracht, wenn ich sie nicht erlebe. Wenn es den Leuten an den Kragen geht, dann wollen sie universitäre deutsche Medizin. Und dann fliegen sie auch gerne mal von der Südseeinsel zurück nach Deutschland, oder gehen als Konzernchef auf ne unterbesetzte Station.
Das schärfste was ich aber je erlebt habe war der CDU-Politiker mit hoher Wichtigkeit im Bundesland, dessen Partei praktisch in der landesgeführten Uniklinik die Strippen zieht, und der sich über die Zustände in der Notaufnahme aufregte und tatsächlich sagte "das Geld stecken sich doch die Banken ein". Da habe ich natürlich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg gehalten und hoffentlich auch einen entsprechend erbosten Eindruck hinterlassen. Dass der mit seiner Partei an den Strippen zieht und noch nichtmal davon weiß, das war irgendwie zuviel.
EDIT:
Tja, auch die meisten Pflegekräfte werden die CDU gewählt haben. Insofern scheint der Schuh bei den meisten nicht so zu drücken. Ich kann das Gejammer nicht ernst nehmen. Es sind ständig Wahlen, und man wählt ständig das Gleiche und wundert sich, dass sich nichts ändert. Herr, schmeiß Hirn vom Himmel.