Burnout bis hin zur Depression nimmt zu - warum?

Weil du das sooo oft schreibst, möchte ich jetzt doch nochmal nachhaken, was du denn für Arbeits- und Fobizeiten hast und was den Tarifvertrag (wenn denn) ist, dass du immer deine Ruhzeiten überschreitest... oder eben deine Kollegen?
Unterschreitest, ich habe nur ND, Dienstschluß 6.45h, "Pflicht"veranstaltungen (Brandschutz/Reanimationstraining) ab 13.30h. 13.30h - 6.45h = 6,15 Stunden Ruhezeit.
Kolleginnen/Kollegen, SD, Dienstschluss 21.45h. FD, Dienstbeginn 6.30h, 21.45h bis 6.30h = 8.45h Ruhezeit. Also immer deutlich unter 10 Stunden Ruhezeitpflicht und die Berufsgenossenschaft zahlt dann gegebenenfalls bei Arbeitswegeunfällen nicht.
 
Das ist einfach. Dann kommt man am nächsten Tag einfach eine Stunde später. Wir haben uns auf Station so geeinigt, dass die Kollegen die morgens vom Nachtdienst die Übergabe bekommen einfach abends früher gehen. Und umgekehrt, die die länger bleiben kommen später. Außerdem selbst bei ganz wenig Stellen lassen sich die Dienstpläne so gestalten, dass man nicht schaukeln muss, wenn man es nicht möchte. Ich hatte in letzten 4 Monaten keinen einzigen kurzen Wechsel. Das sollte da geregelt werden.
Wenn wir Ausfälle haben rufe ich einfach unsere Pflegedienstleitung an. Denn sie sind aus unserem Personalstand nicht aufzufangen. Und es funktioniert. Die ersten 3 Male hat sie gesagt ich sollte erstmal die Station abtelefonieren. Ich habe nur trocken geantwortet, dass die Hälfte der 100% Kräfte da ist und die andere Hälfte den nächsten Dienst antreten sollte und die Teilzeitkräfte haben schon ihre Gründe für Teilzeit. Wir bekommen mittlerweile aus dem Springerpool kommentarlos immer wenn wir anrufen eine Aushilfe. Es ist geplant den Stellenplan aufzustocken.

Betten werden nur noch nach Sicht und bei Isopatienten regelmäßig bezogen. Ebenfalls entscheidet die Bereichsverantwortlichepflegekraft über Häufigkeit der VZ Messung. Spülmaschine wird nicht ausgeräumt. Die Beschwerden der Patienten leiten wir gerne an die Pflegedirektion weiter mit der Anmerkung, dass die Pflege für solche Serviceleistungen zu schlecht besetzt sei.

Ende der Geschichte: wir haben 2 Hauswirtschaftskräfte unabhängig von Pflegestellenplan. Sie unterliegen der Hauswirtschaftsabteilung.
 
Du sagst 90% der Bevölkerung besitzt so gut wie garnichts. Stimmt, sehe ich auch so. Du willst das ändern. Ist dir klar, dass diese Struktur schon seit ewigen Zeiten so besteht? Es gibt immer ein paar Mächtige und ganz viele arme Untergebene. Schon seit Jahrhunderten. Nur weil sich die Begriffe ändern, ist die Situation doch im Prinzip immer noch vergleichbar. Das was du haben willst ist Sience fiction. Vielleicht machbar wenn die gesamte Erde als eine Einheit gesehen wird und alle an einem Strang ziehen, mit dem Ziel, eine gerechte Verteilung aller Güter zu erreichen. Alle sind gleich, alle bekommen genau das was sie wirklich benötigen.
Zum wählen - Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass diese gesamte Situation um die Parteien, Wahlen etc. doch eigentlich nur Makulatur sind. Die Personen, die wir wählen, sind nur Repräsentanten für das Volk. Die eigentliche Lenkung aller Vorgänge ist doch im Hintergrund längst gelaufen, unabhängig von den Programmen der Parteien. Jede Partei versucht sich natürlich durch bestimmte Aussagen in den Fokus zu stellen, um möglichst viele Stimmen zu bekommen. Das sind aber alles nur Worthülsen. Die wirklichen Geschehnisse sind nicht abhängig von der aktuell führenden Partei.

Die Parteien sind doch nur noch Hampelmänner. Machen einen Diener nach oben, an die Stellen, wo wirklich die Macht und somit auch das Kapital sitzt und versuchen den kläglichen Rest von 90% der Bevölkerung still zu halten, um einen kleinen Teil von diesem göttlichen Kuchen abzubekommen. Ab und zu gibt es mal ein kleines Bonbönchen für das Volk. Oder es wird zumindest vor den Wahlen mal versprochen, mit dem Effekt, dass trotzdem völlig ungewiss ist, ob es jemals umgesetzt wird.

Du hast recht mit Forderungen wie z.B. die Beitragsbemessungsgrenze abzuschaffen. Aber was passiert denn dann? Die kapitalkräftige Macht in unserem Staat läßt sich dies nicht gefallen. Dann verabschieden die sich aus Deutschland und du schaust in die Röhre, weil du nicht mehr an die Gelder heran kommst.

Die Probleme der Pflege sind im Bezug auf die gesamte Problematik unserer Gesellschaft peanuts. Wir schaffen es aber noch nicht einmal, diese peanuts aus dem Weg zu räumen, weil wir uns selbst hier nicht einig sind und keine solidarische Gemeinschaft entwickeln können.

Ich behaupte, dass wenn wirklich Einigkeit besteht und alle an der Pflege beteiligten Gruppen sich konstruktiv wehren würden, sich die Problematik schnell zum positiven wendet. Es ist aber absolut unmöglich, derzeit eine solche Einigkeit aufzubauen.

Eine konkrete Frage an Fleschor_Max:
Wie kommst du darauf, dass sich die Problematik der Bevölkerungsstruktur zur Mitte des jetzigen Jahrhunderts wieder ändern wird?
Es sieht doch derzeit eigentlich ganz anders aus. Die Belastung durch den Beruf nimmt immer mehr zu. Die Zeit für Kindererziehung wird immer geringer. Ich würde mich, wenn ich jetzt in dem Alter wäre, wo ich die Weichen für Kinder stellen müßte, gegen Kinder entscheiden. Ich glaube nicht, dass ich die einzige bin. Kinder sind in Zukunft nur noch für die machbar, die finanziell gut da stehen, nicht auf die niedrigen Löhne angewiesen sind, bzw. derart gut verdienen, dass sie sich Betreuung für Kinder erkaufen können, um selbst genug Zeit für die Arbeit zu haben.
 
Auf demokratischen Weg. ...
Der kommt gut. *lol* I-wie hast du anscheinend die Wahlergebnisse der letzten demokratsichen Wahl verpasst. Der Bürger hat gewählt und sich gegen die "Reichensteuer" entschieden. Genug gewarnt wurden sie ja- wenn du an das Geld der Unternehmer gehst, dann geht der Unternehmer. Und das ist nicht als leere Drohung zu verstehen. Der Bürger ist durchaus lernfähig und hat gesehen, wie die Betriebe reagieren, wenn ihnen das produzieren hier zu teuer erscheint.

Selbst die SPD, die ja mit der "Reichensteuer" auf Stimmenfang gegangen ist, hat sich davon mittlerweile distanziert. Die Quittung dürfte bei der nächsten demokratischen Wahl folgen. Siehe die Wahlversprechen der FDP. Obwohl- vielleicht braucht es gar net das warten bis zur nächsten regulären Wahl. Eine Neuwahl dürfte die gleichen "Erfolge" haben.

Wer nun hofft, dass dann endlich 2017 die Rot-Rot-Grüne Koalition kommt, wird sich enttäuscht sehen. 2017 wird die CDU/CSU die absolute Mehrheit haben. Und was das für die AN bedeutet, braucht man wohl nicht ausbreiten. Christlich und sozial steht da nur weil man wohl den Parteinamen net ändern mag. Müssten ja alle Briefbögen, Adressen usw. geändert werden. Wer soll das bezahlen? Die Spendengelder werden anderweitig gebraucht- z.B. für das Rethoriktraining: wie lulle ich den Bürger ein. Denn das muss man der CDU lassen, Mutti hat alles versprochen und gleichzeitig nix. Sie kann also eines Wahlbetruges net bezichtigt werden.

Elisabeth
 
von Kräuterfrau: Das ist einfach.
Bei uns nicht.
von Kräuterfrau: Wenn wir Ausfälle haben rufe ich einfach unsere Pflegedienstleitung an.
Japh, drei Lösungen werden praktiziert: 1. bevorzugt wird, eine ND bleibt bis 7.30h und bekommt zur Belohung (zynisch gemeint) zusätzlich 15 Minuten mehr an Pausenzeit abgezogen, weil sie über 9 Arbeitstunden da ist. Ein anders mal eher gehen oder später kommen wird nicht praktiziert. 2. SD Personal kürzt seine Ruhezeit. 3. PDL kommt, sehr, sehr ungerne, weil kein anderes Personal vorhanden.
 
Zum wie vielten mal eigentlich... der AN ist selber schuld wenn so was mitmacht.

Es gibt nie nur die eine Lösung. Eigenartigerweise funzt sie aber bei bestimmten Kollegen immer. Bei den anderen kommt die PDL- wenn auch ungerne. Aber was interessiert mich das Befinden der PDL? *g*

Elisabeth
 
Der kommt gut. *lol* I-wie hast du anscheinend die Wahlergebnisse der letzten demokratsichen Wahl verpasst. Der Bürger hat gewählt und sich gegen die "Reichensteuer" entschieden. Genug gewarnt wurden sie ja- wenn du an das Geld der Unternehmer gehst, dann geht der Unternehmer. Und das ist nicht als leere Drohung zu verstehen. Der Bürger ist durchaus lernfähig und hat gesehen, wie die Betriebe reagieren, wenn ihnen das produzieren hier zu teuer erscheint.
Das war vllt. in den 90er noch so, aber es kommen ja auch viele wieder zurück. In China herrscht mittlerweile ein Mangel an Wanderarbeitern, die Gehälter sind drastisch gestiegen. Das gleiche wird natürlich in Rumänien genauso passieren. Plus steigende Energiepreise, also erhöhte Kosten für Transport.

Und Unternehmer wollen ihre Kinder auch lieber in Deutschland zur Schule schicken und nicht in China. So schnell ziehen die schon nicht weg.
3/4 der Wirtschaft sind mittelständige Betriebe, darunter viele Familienbetriebe. Großunternehmen die wirklich verlagern könnten, sind nur 1/4 der Wirtschaft. Die haben halt mehr Aufmerksamkeit.

Und am Ende können doch gerne 2Mio Arbeitsplätze in der Industrie wegfallen, wenn wir dafür 2Mio mehr Pflegekräfte einstellen.

Klar, du hast Recht, bis jetzt wählen 90% der Leute Parteien, die nur Politik für die oberen 10% machen, vllt. mit der Hoffnung selbst mal zu den 10% zu gehören, oder vllt. glauben auch viele sie gehörten zu den Wohlhabenden und wissen gar nicht, dass ihr bescheidener Wohlstand gar nicht das Ziel von solchen Umverteilungsaktionen ist.
Aber irgendwann ist der Leidensdruck groß genug. Bevor es soweit ist, wäre es kämpfen gegen Windmühlen, wollte man das Große-Ganze ändern. Vllt. nicht 2017, vllt. nicht 2021, aber doch 2025, spätestens 2029 wird uns das hier alles richtig um die Ohren fliegen.

Und auch wohlhabende landen in öffentlichen Krankenhäusern und nein, wir lassen deren Privatschwestern nicht rein. Ein Chef vom Dax-Konzern oder jemand dem hier ein halbes Stadtviertel gehört, müssen genauso die Zustände ertragen, da hilft ihnen auch kein Einzelzimmer oder der Besuch vom Chefarzt. Ich hab nur zwei Hände, auch wenn es ein Konzernchef ist. Diese Typen genauso lange warten zu lassen, wie jeden anderen Bürger, und nicht Untertan zu spielen, verändert doch mehr als unsere Diskussionen hier ;).
 
Und Unternehmer wollen ihre Kinder auch lieber in Deutschland zur Schule schicken und nicht in China. So schnell ziehen die schon nicht weg.
Nö so geht das nicht. Die schaffen eine Schule nach ihrem Vorbild und schicken da ihre Kinder hin, unabhängig vom Land.
3/4 der Wirtschaft sind mittelständige Betriebe, darunter viele Familienbetriebe. Großunternehmen die wirklich verlagern könnten, sind nur 1/4 der Wirtschaft. Die haben halt mehr Aufmerksamkeit.
Das Kapital liegt aber nicht bei den mittelständischen Betrieben. Nur einige wenige machen da eine Ausnahme.
Aber irgendwann ist der Leidensdruck groß genug.
Wie lange wird darauf schon spekuliert? Das scheint nicht wirklich zu funktionieren.
Und auch wohlhabende landen in öffentlichen Krankenhäusern und nein, wir lassen deren Privatschwestern nicht rein. Ein Chef vom Dax-Konzern oder jemand dem hier ein halbes Stadtviertel gehört, müssen genauso die Zustände ertragen, da hilft ihnen auch kein Einzelzimmer oder der Besuch vom Chefarzt. Ich hab nur zwei Hände, auch wenn es ein Konzernchef ist. Diese Typen genauso lange warten zu lassen, wie jeden anderen Bürger, und nicht Untertan zu spielen, verändert doch mehr als unsere Diskussionen hier ;).
Meinst du die juckt das? Die sind garantiert nur einmal in so einem Krankenhaus, wo sie so behandelt werden, wenn sie sich nicht sogar vorzeitig selbst entlassen um sich in einer gefälligeren Umgebung auskurieren zu lassen.
 
Habt Ihr schon mal einen Konzernchef eines DAX- Unternehmens in einem Krankenhaus liegen sehen? Ich nicht. ich sehe auch die ganze Träumerei als ziemlich unrealistisch an. Gewählt wurde gerade erst und was dabei rausgekommen ist, wird uns noch viel Freude machen.
 
Nö so geht das nicht. Die schaffen eine Schule nach ihrem Vorbild und schicken da ihre Kinder hin, unabhängig vom Land.
Die besten Gymnasien in Deutschland sind aber staatlich. Privatschulen sind nach objektiven Kriterien wie Erfolge bei Wettbewerben meist nicht sehr gut. An Privatschulen schickt man das Kind, wenn es auf einem öffentlichen Gymnasium kein Abitur bekommen würde, um dem Sohnemann das Abi zu kaufen, aber nicht wegen der Qualität. Wenn der Sohnemann das Abi auch so schafft, dann wollen Sie den Vorteil guter staatlicher Ausbildung. Privatschulen müssen irgendwo Gewinn machen oder sind ideologisch nach Willen der Geldgeber ausgerichtet, das ist nicht unbedingt förderlich für gute Lehre.
Meinst du die juckt das? Die sind garantiert nur einmal in so einem Krankenhaus, wo sie so behandelt werden, wenn sie sich nicht sogar vorzeitig selbst entlassen um sich in einer gefälligeren Umgebung auskurieren zu lassen.
Die gehen dahin wo sie die beste medizinische Behandlung bekommen, die sind nicht dumm, und die meisten Unikliniken sind noch nicht privatisiert. Dass sie dabei auf die entsprechende pflegerische Qualität verzichten müssen, das merken die schon. Sonst würden Sie ja nicht fragen, ob sie sich ne Privatschwester mitbringen dürfen.

Diese Drohung mit Flucht der Reichen ist doch quark, Skandinavien zeigt ja, dass man sehr extrem von oben nach unten verteilen kann, die Abstände zwischen oben und unten sehr klein halten kann, und die Leute trotzdem nicht auswandern.

Auch die Mehrheit der Reichen ist ja nicht blöd, die wissen dann tief im Inneren schon, dass es besser ist große Teile des Reichtums für einen Sozialstaat abzugeben, anstatt nur noch in Gated-Communitys eingegittert und rund-um-die Uhr überwacht zu leben. Dass jemand mit Milliarden Immobilienvermögen und eigener Insel oder als Dax-Konzernchef in einem öffentlichen Krankenhaus liegen kann, das klappt eben nicht mehr, wenn die Zustände noch heftiger eskalieren und sie vor Angehörigen der Armen Angst haben müssen.
Es gibt eben auch genügend Wohlhabende die selbst gerne mehr Steuern zahlen würden und das öffentlich fordern. Allerdings sind das dann eben nicht die Wohlhabenden, die sich Politiker einkaufen. Und dann gibts halt ne große Mehrheit vom Volk, die fälschlicherweise denken sie wären wohlhabend und die Angst vor mehr Umverteilung haben.

Ja, wir Deutschen sind ziemlich träge, aber irgendwann kippt so ne Stimmung auch.

@sqaw: Ich hätte die Beispiel nicht gebracht, wenn ich sie nicht erlebe. Wenn es den Leuten an den Kragen geht, dann wollen sie universitäre deutsche Medizin. Und dann fliegen sie auch gerne mal von der Südseeinsel zurück nach Deutschland, oder gehen als Konzernchef auf ne unterbesetzte Station.

Das schärfste was ich aber je erlebt habe war der CDU-Politiker mit hoher Wichtigkeit im Bundesland, dessen Partei praktisch in der landesgeführten Uniklinik die Strippen zieht, und der sich über die Zustände in der Notaufnahme aufregte und tatsächlich sagte "das Geld stecken sich doch die Banken ein". Da habe ich natürlich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg gehalten und hoffentlich auch einen entsprechend erbosten Eindruck hinterlassen. Dass der mit seiner Partei an den Strippen zieht und noch nichtmal davon weiß, das war irgendwie zuviel.

EDIT:
Tja, auch die meisten Pflegekräfte werden die CDU gewählt haben. Insofern scheint der Schuh bei den meisten nicht so zu drücken. Ich kann das Gejammer nicht ernst nehmen. Es sind ständig Wahlen, und man wählt ständig das Gleiche und wundert sich, dass sich nichts ändert. Herr, schmeiß Hirn vom Himmel.
 
Das schärfste was ich aber je erlebt habe war der CDU-Politiker mit hoher Wichtigkeit im Bundesland, dessen Partei praktisch in der landesgeführten Uniklinik die Strippen zieht, und der sich über die Zustände in der Notaufnahme aufregte und tatsächlich sagte "das Geld stecken sich doch die Banken ein".
Damit bestätigst du doch im Prinzip meine Marionettentheater-Theorie. Die Politiker sind nur vom Volk gewählte Repräsentanten, die sich vor das Volk stellen und denen sagen, was sie von höherer Stelle aus vorgegeben bekommen. Die haben nur eine Aufgabe, alles so zu formulieren, dass der einzelne nicht merkt, wie er permanent über den Tisch gezogen wird.

Hast du dir mal Gedanken gemacht, warum die CDU bei den Wahlen einen guten Stand hat?
Ein entscheidender Faktor ist der Name - Christlich Demokratische Union. Viele wahlen die CDU wegen dem Begriff christlich. Wer christlich ist ist doch glaubwürdig und ehrlich.

Hast du mal nachgehakt, was die Beweggründe in vielen Köpfen für die Wahl einer Partei sind? Hast du mal ansatzweise versucht Antworten zu bekommen, warum eine Person sich für eine Partei entscheidet? Fragen nach dem Wahlprogramm gestellt? Wenn man da wirklich mal gräbt kommt erschütterndes zutage. Die Mehrzahl der Menschen, die wählen gehen, haben keine Ahnung, für was sich ihre Partei konkret einsetzt.

Mir fällt gerade eine Aussage eines älteren Familienmitglieds ein. Ist schon ein einige Jahre her. Diese Person, zu dem Zeitpunkt 65 Jahre alt, weiblich, Großmutter, sagte mir, dass sie die Partei XY wählen wird, weil die dafür sorgen, dass das Kindergeld erhöht wird. Die gute hatte überhaupt nicht geschnallt, dass das Kindergeld ein wenig erhöht wurde, aber gleichzeitig an anderer Stelle für den Bereich mehr abgezogen wurde, als durch die Kindergelderhöhung überhaupt herein kam. Sie hat in ihrer "Einfältigkeit" überhaupt nicht registriert, dass sie durch ihre Wahl dafür sorgt, dass ein Minusbetrag entsteht. Sie war der festen Überzeugung, dass hier Gutes für die Kinder getan wird.

Auch wenn dieses Beispiel ein paar Jahre alt ist, hat sich bisher nichts geändert. Es gibt immer noch viel zuwenig Leute, die sich mit dem Programm der einzelnen Parteien befassen. Es gibt immer noch viel zuviele Traditionswähler, die seit vielen Jahren schon immer dasselbe wählen. Ich bin für einen "Wahlführerschein". Wer wählen geht muß nachweisen, das er sich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt hat ;-).

Zum Glück ist das hier der Talk-Bereich wo man offtopic nicht so genau nehmen muß ;-)
 
@FM- wir sind net in Skandinavien- wir sind in D. Und D liebt nun mal den Sonderweg- nicht nur in der Pflege. Träumen darf man- die Realität holt dich aber ein. Und zur Realität gehört nun mal, dass das gesamte Volk zwar jammert und Veränderungen will... aber bitte welche, die sie selber nicht treffen. Mehr Geld für XYZ- aber bitte ohne Erhöhung i-welcher Abgaben bzw. die Reduzierung von Leistungen.

Die Wirtschaft wandert nicht ab... frag mal die Leute von Nokia, was sie dazu sagen. Aktuell sind es meiner Erinnerung nach die Automobllfirmen. Man muss übrigens noch nicht mal abwandern. Man kann seinen Gewinn auch auf diversen Banken lagern um der Steuer zu entgehen. Es ist egal, wie du es drehst- für die, die den Reichtum schaffen bleibt net viel.

Elisabeth
 
Wahlverhalten *ggg* exakt | MDR.DE >>> 18.9. auswählen und dann links den Beitrag "Wählercgekc mit MDR" auswählen. Viel Spaß mit der Realsatire oder sollte man lieber sagen: bittere Wahrheit.

Elisabeth
 
Auch wenn´s nicht wirklich zum Thema gehört: Promis oder auch Politiker gehen doch eher in eine Privatklinik. Die Superstars bekommen natürlich auch mal ein Stockwerk einer Klinik abgesperrt...
Und wer denkt, die Kinder dieser Reichen gehen auf die eine normale Schule...ja, es mag mal vorkommen, doch meistens fällt da die Auswahl auf eine Nobelinternat oder auf die Privatschule der nächsten größeren Stadt.
Hier eine schöne Geschichte aus der Zeit, natürlich etwas tendenziös...

Soziale Kluft: Maria und Josef im Ghetto des Geldes | ZEIT ONLINE
 
Auch wenn´s nicht wirklich zum Thema gehört: Promis oder auch Politiker gehen doch eher in eine Privatklinik. Die Superstars bekommen natürlich auch mal ein Stockwerk einer Klinik abgesperrt...
Quatsch. Ich könnte dir jetzt locker mehr als zwei Handvoll Prominente aufzählen, die bei uns in der Klinik lagen, teils in der Klinik auch verstorben sind, Stammgäste sind.
Sag mir doch mal welche Privatklinik deiner Meinung nach das Niveau einer Universitätsklinik hat?
Und wer denkt, die Kinder dieser Reichen gehen auf die eine normale Schule...ja, es mag mal vorkommen, doch meistens fällt da die Auswahl auf eine Nobelinternat oder auf die Privatschule der nächsten größeren Stadt.
Wie gesagt, ich war auf einem staatlichen Elitegym, zwei Spiegel-Artikel über mein Gym, das schafft keine Privatschule. In 10 Jahren nach der Wende mehr Preise bei Jugend Forscht als jedes westdeutsche Gym in den 40Jahren Gesamtlaufzeit. In meine Klasse gingen haufenweise Kinder von Vermögensmillionären, von Bundestagsabgeordneten, der Sohn des Architekten der die neuen Gebäude für meine Uni entwarf. Etliche Absolventen sind in internationalen Finanzberaterfirmen oder Banken gelandet, McKinsey könnte vermutlich ein Klassentreffen von uns finanzieren und es wäre gerechtfertigt. Rest ist Arzt, Professor, Schauspieler in London oder New York.

Es gab auch Kinder die unsere Schule verließen und auf ein Internat gingen, das waren die die bei uns das Abi nicht bekommen hätten. Das war sozusagen die Notlösung, damit das Söhnchen wenigstens einen repräsentativen Abschluss hat.
Klar gibts auch viele Reiche die aufs Internat gehen, weil das z.B. degenerierter alter Adel ist, wo keiner die Gendefekte merken soll, und die so im geschützten Reservat nicht so auffällig werden. Wer als Elternteil sein Kind auf ein Internat schickt und denkt es bekommt da ne bessere Ausbildung als an ner staatlichen Schule, zeigt nur, dass er ebenfalls zur Generation Erbe ohne Verstand gehört.

EDIT: Im übrigen habe ich beim kurzen Überfliegen in dem Artikel keinen Beleg für deine Behauptungen gefunden.
Kann sein, dass in Westdeutschland mehr Kinder auf Internate gehen, staatliche Eliteförderung war da ja durch die 68er eher verpönt. Hier in den neuen Ländern macht das niemand der vernünftig ist, die staatlichen Elitegyms sind viel besser als die Internate.
 
Der Artikel bezog sich nicht auf die Schulen, sondern auf die andere Lebenswirklichkeit von Reicheren Mitbürgern.

Btw. meine Freundin ging auf so ´ne Privatschule...die ganzen Promis aus unserer Hauptstadt schickten da Ihre Kinder hin. Als Tochter von leitenden Ingenieur/Ärztin war sie die "Ärmste"...
Vielleicht ist es in Deiner Heimat anders (sind die Gymnasien vielleicht renomierter...), in meiner Klasse und Schule waren jedenfalls keine Promis.
 
Sorry, aber wie das ganz normale Leben in Deutschland klingt Fleschor_Max' Schilderung nun ganz und gar nicht. Die Realität, die die meisten von uns kennen, sieht da anders aus. Und vielleicht sollten wir von den Promi- Enteignungen mal wieder wegkommen zum Threadthema.
 
Der Artikel bezog sich nicht auf die Schulen, sondern auf die andere Lebenswirklichkeit von Reicheren Mitbürgern.

Btw. meine Freundin ging auf so ´ne Privatschule...die ganzen Promis aus unserer Hauptstadt schickten da Ihre Kinder hin. Als Tochter von leitenden Ingenieur/Ärztin war sie die "Ärmste"...
Vielleicht ist es in Deiner Heimat anders (sind die Gymnasien vielleicht renomierter...), in meiner Klasse und Schule waren jedenfalls keine Promis.
Ich denke der große Unterschied ist, dass die Wohlhabenden im Westen hauptsächlich Erben sind und halt Adelige. Also Leute die nichts geleistet haben, auch keinen großartigen Intellekt brauchen und deswegen sich vermutlich so dumm verhalten. In den neuen Ländern sind die Wohlhabenden diejenigen die nach 1990 ihren Verstand nutzten.
Bei uns war jeder Wohlhabende daran interessiert sein Kind auf einem staatlichen Elitegym unterzubringen, ich denke sowas gibts einfach nicht im Westen.
Und dass diese Prominenten in dem Artikel bei einer ernsthaften Erkrankung in eine Privatklinik gehen und nicht in die Uniklinik, das glaubst du doch selbst nicht.

Klar, für Entzug, oder für die Reha, da haben die vllt. ihre eigenen Kliniken, aber die Versorgung und das wissenschaftliche Know-How einer Uni kann eine Privatklinik nicht erreichen. Ich bin mir sicher selbst bei euch geht die Prominenz und die Reichen in die Unikliniken. Du bekommst halt nicht viel davon mit, weil man meistens ja schweigt. Kann sein, dass während der Dax-Vorstand auf unserer Station lag, noch ein zweiter Dax-Vorstand oder ein Prominenter auf ner anderen Station lag, ohne dass ich das mitbekam. In einem großen Unternehmen bekommste das nicht mit, und da es so häufig vorkommt, dass auf einer der Stationen Prominenz liegt, ist es auch nicht unbedingt ein großes Gesprächsthema. Man tauscht sich dann höchstens mal innerhalb der Fachrichtungen, also so von Normalstation zu ITS und zurück, über die Marotten der Prominenz aus. Manche Promis sitzen wirklich auf der Klingel und klar, manche Kollegen behandeln die dann auch noch besser als andere Patienten. Aber das ist das Problem dieser Kollegen.

So ein Artikel ist auch nur ein Ausschnitt, einer der Stimmung machen soll. Viele Wohlhabende leben auch gar nicht so, die haben Millionen und kleiden sich und wohnen wie ein ALG2-Empfänger. Man bekommt nur immer einen Eindruck von den Reichen, die das auch nach aussen leben. Der übergroße Mehrheit der Millionäre in seiner direkten Umgebung wird man das gar nicht anmerken.

Ich komme aus solchen Kreisen und kenne nicht nur ein Dorf, vllt. ist die Oberschicht in den neuen Ländern wirklich so anders als die Oberschicht in den alten Ländern. Aber ihr habt mMn noch weniger Einblick.
Und ich hab mit dem Thema "wie tickt die Oberschicht" nicht angefangen.

EDIT: In einem normalen Gym findeste bei uns auch keine Prominenz. Ich war aber auf einer staatlichen Elitegym für Hochbegabte, ohne Schulgebühr, dafür mit Aufnahmeprüfung (die DDR hat sich vor Elitenförderung nicht gescheut, während das im Westen verpönt war durch die 68er). Da du sicher nicht auf so einem Gym warst, weil es die im Westen nicht gibt, verwundert mich das nicht, dass du keine Promis in der Klasse hattest.
Vllt. sind die Internate bei euch wirklich besser als die staatlichen Gyms, bei uns ist das im Bereich der Eliteförderung nicht der Fall.
 
@Fleschor_Max!

Wieso soll es in Westdeutschland keine Elitegymnasien gegeben haben? Und was befähigt einen Promisohn- oder tochter hochbegabt zu sein? Bloß weil er/sie Promistatus hat?

Das ist ja das kranke an unserer Gesellschaft. Ein Kind aus einem normalen Haushalt oder ein Kind mit Migrationshindernis wird bereits in der Grundschule aussortiert und auf die Hauptschule verwiesen, weil sie keine Lobby haben.

Das Promikind kann einen IQ "knapp über der Körpertemperatur haben" (O-Ton V. Pispers), wird aber trotzdem immer die Befähigung für eine gymnasiale Schulbildung bekommen.

Meine beiden Söhne sind nachgewiesen hochbegabt. Aber was musste ich kämpfen, damit sie auf das Gymnasium konnten und vor allen, damit sie Klassen überspringen durften. Inzwischen ist mein Ältester 22 Jahre alt, hat bereits seinen Bachelor in Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in der Tasche und studiert derzeit auf Master im 2. Semester. Jede Prüfung hat er mit Bestnoten abgeschlossen, obwohl er fast nichts lernen muss. Der Jüngere hat sich für einen Weg im Computerbereich entschieden, studiert zwar nicht, ist aber der Beste in seiner Ausbildung und muss auch kaum etwas dafür tun.

Als Alleinerziehende war ich immer stolz darauf einen Beruf zu haben, der es mir und meinen Kindern ermöglicht hat ein relativ gutes Auskommen zu haben. Ich habe den Spagat zwischen Arbeit, Kindererziehung und Haushalt geschafft und damals gab es den Begriff Burn-Out noch gar nicht. Manchmal bin ich zwar an meine Grenzen gestoßen, aber ich habe immer Menschen in meinem Umfeld (Arbeit und Privat) gehabt, die mich wieder aufgerichtet haben. Die Arbeit konnte ich immer sehr gut mit den Betreuungszeiten meiner Söhne vereinbaren, da stand meine damalige Chefin voll hinter mir. Es gab zwar Kollegen, die das anders wollten, aber die hatten keine Chance auf Mobbing.

Als sich die Hochbegabung meiner Söhne herausstellte, habe ich mir sehr schnell professionelle Hilfe geholt, die mich unterstützten und mir Möglichkeiten aufzeigten, damit wir die richtigen Wege gehen und ich nicht daran zerbreche. Hochbegabte Kinder sind für eine normalbegabte, berufstätige und alleinerziehende Mutter ein zusätzlicher Stressfaktor, dem man rechtzeitig entgegen wirken muss.

Regelmäßig habe ich mir Auszeiten in Form von Mutter-Kind-Kuren genommen. War bei mir kein Problem diese zu bekommen.
Und ich habe sehr bald gelernt auf mich und meine eigenen Bedürfnisse zu achten und entsprechend Grenzen zu setzen. Sei es nun privat oder beruflich. Damit bin ich jetzt seit 19 Jahren gut gefahren und bis heute vom Burn-Out verschont geblieben.

Ich hoffe, wir sind wieder beim Thema.
LG opjutti
 
Ja, Fleschor_Max, als Arbeiterkind durfte ich froh sein, überhaupt aufs Gymi zu kommen. So war das früher im Westen. Trotz passendem Notenschnitt nur zögernde Empfehlung fürs Gymnasium.
Ich hoffe, die Strukturen haben sich etwas gewandelt, doch wie kriegen wir die Kurve zum Burn-out?
Vielleicht kann uns objutti ja helfen, zu erkennen, was helfen kann.
Mutter-Kind-kuren sind das Eine, aber was ist Selbstpflege? Wie geht das alles nebenher?
 

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