Hi Lisa bin gerade mal so über dein Thema gestolpert und ich denke du weißt um den Umstand: "Die Kälteelipse nach Adorno" (oder "Cooldown im Pflegealltag)" - nachzulesen in: Negt, Oskar, Kältestrom, Goettigen 1994, S.13. Wobei ich dazu sagen muss das Informationen zur Kälteelipse nur sperlich im Internet zu finden sind.
Im wesentlichen handelt es sich dabei um eine Studie die sich mit den Bewältigungsstrategien im Pflegealltag beschäftigt, nämlich die Alternative zum Burn- Out- Syndrom. Inhaltlich jetzt alles wiederzukäuen wäre etwas viel, aber vlt. hilfts dir ja weiter, wenn du die Studie noch nicht kennst.
Zu deinen Fragen kann ich folgendes sagen:
1) Ist es der Pfleger / Patientkontakt ein Einseitiges Geben?
Pauschal ist diese Frage meiner Meinung nach nicht zu beantworten, da die Standardisierung in der Pflege zwar eine große Rolle spiel, jedoch jeder Patient als Individuum gepflegt wird* (kann man ja auch in jedweder Pflegetheorie nachlesen, ob im Juchlie-, Roper-, Handerson- Komplex o. Bedürfnistheoretisch bei Maslow).
Geben als Pflegekraft finde ich ist auch vom Schweregrad der Erkrankung abhängig, da ich mal gelernt habe, das man einen Patienten da abholen muss wo er sich befindet nach dem Sprichwort:
"Wer weniger gibt als nötig ist ein Dieb;
Wer mehr gibt als nötig ist ein Mörder"
* Demnach ist auch die Reaktion des Patienten in der außergewöhnlichen Lage "Krankenhausaufenthalt" und überhaupt, erkrankt sein mit der Folge eines Krankenhausaufenthaltes, individuell (Bezug: Coping- strategien u. Sence of chherence nach Antonovski). Damit will ich auch sagen, das mit zunehmender Pflegebedürftigkeit und schwere der Erkrankung (pauschal) auch die Pflegeintensität steigt (zeitlich teilweise nichtmal zu bewältigen ist) und somit wiederum die Herausforderung effizient zu pflegen.
Zusammengefasst will ich damit sagen:
- Wir als Pflegekräfte (das beinhaltet die Frage ja schon) geben ohnehin
- Ob der Patient uns hingegen etwas gibt (z.B. Anerkennung: "Das Gefühl etwas Gutes getan zu haben bzw.") ist abhängig davon ob wir den Patienten "da abgeholt haben wo er sich befindet" - sprich: Gute Pflege geleistet haben (Ausnahme: Patienten die man nicht erreichen kann)
- Es ist demnach auch immer von der Pflegekraft selbst abhängig, ob Pflegen ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist (unter Berücksichtigung der strukturellen und wirtschaftlichen Situation der jeweiligen Institution sowie der Zielsetzung selbiger [Bezug: z.B. Hospiz gegenüber einer chirurgischen Abtl. im KKH])
Puu... hab jetz schon soviel geschrieben ich geh jetzt nochmal schlafen ^^, vlt. konnte ich ja etwas zu deinen offenen Fragen beitragen
P.s.: Es handelt sich bei der Schilderung um meine persönlichen Empfindungen > Diskurs von daher zwecklos
