Burnout bis hin zur Depression nimmt zu - warum?

Der größte Unterschied dürfte zu Zeit der Industrialisierung gewesen sein, daß es keinerlei Alternative und kein soziales Netz gegeben hat. Die Ansprüche dürften andere gewesen sein. Welche Möglichkeiten hätte man denn mit einem Burnout in der Zeit vor der Einführung der Sozialversicherung gehabt? Wenn mein Vater früher krank war, dann hatte er noch Karenztage in denen er überhaupt nichts verdiente und die Familie benötigte das volle Einkommen um überhaupt über die Runden zu kommen. Vor lauter Hunger wären die alternativen Probleme, die sich daraus ergeben hätten viel größer geworden, als daß er sich damit überhaupt hätte auseinandersetzen können. Die Folgen eines Burnouts, wenn man den damals schon so genannt hätte wären andere gewesen als in unseren Zeiten. An der Wochenarbeitszeit kann es nicht gelegen haben. Aber sicherlich war das Verhalten der Menschen untereinander ein anderes. Liebe Grüße Fearn
 
Was haben wir in den sozialen Berufen unseren Kindern vorgelebt und wie haben sie diese Zeit empfunden? Was haben sie daraus gelernt? http://www.faz.net/aktuell/beruf-ch...tiony-freizeit-als-statussymbol-12212620.html

Ich finde es ehrlich gesagt befremdlich, dass man von engagierten Kollegen erwartet, dass sie ihre Freizeit zur Verfügung stellen sollen zum Wohl des Hauses. Um nicht falsch verstanden zu werden: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps- der Spruch muss auch heute noch Gültigkeit haben- aber bitte in Reinkultur. Engagement sollte nich gelichgesetzt werden mit Selbstaufgabe. Das war ein Schwerpunkt und Fliedner. Wenn ich mich recht erinnere, sollte diese Tradition ja mit Karl beendet werden.

Was macht krank bzw. unzufrieden? Ich möchte hier einen weiteren Aspekt einbringen, der vor allem in unserem Beruf zum Tragen kommt. Das Rollenverständnis hat sich in den letzten 30 Jahren stark verändert. Aber statt sich neu auszurichten wird es zunehmend diffuser. Die eierlegende Wollmilchsau wurde geboren. Es scheint als wenn die Politik inklusive der Berufsverbände und das Management immer noch nicht so ganz genau wissen, was die Pflegefachkraft denn nun wirklich übernehmen soll. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man vornehmlich um Harmonie untereienander kämpft statt für Veränderungen. Letztere würden nicht wenige Kollegen schwer treffen. Das will man wohl um jeden Preis verhindern.
Nur: "Allen Leuten recht getan ist eine Kunst die niemand kann."

Elisabeth
 
Warum immer die Vergleiche früher und heute?
Die heutige Arbeit ist mit der früheren nicht mehr zu vergleichen. Früher war die körperliche Belastung oft höher. Ich denke da z.B. an die große Wäsche. Aber die geistige Belastung war weitaus geringer. Man mußte nicht 3-4 Arbeiten auf einmal erledigen.
Es gab zwar weniger Geld, aber die Bedürfnisse waren auch anders als heutzutage. Zudem arbeiteten die meisten Frauen nicht. Sie blieben zuhause und kümmerten sich um die Kinder.

Was machen wir Frauen heute?
Wir arbeiten, oft weit über das notwendige Stundensoll hinaus. Wir haben kein regelmäßiger Frei zum Entspannen, unser frei wird uns oft genommen. Wir versorgen nebenher unsere Kinder und den Haushalt. Früher waren die Frauen mit Haushalt und Kindern alleine schon genug beschäftigt. Mit den heutigen Hilfsmitteln sind antürlich etliche Arbeiten schneller zu erledigen. Aber durch diese Schnelligkeit entsteht auch eine wesentlich größere Konzentration auf möglichst viele Arbeiten innerhalb kurzer Zeit.

Heutzutage schaffen es viele Männer nicht, genügend Geld nach Hause zu bringen, um die Familie zu ernähren. Die Frau muß einspringen. Trotzdem hat sich das Bild der Frau nur wenig verändert. Oft ist es so gestaltet, dass Frau die Erziehungsarbeit zum großen Teil übernimmt, sowie die Hausarbeit, erweitert um die nicht geringe Stundenanzahl die die Arbeit mit sich bringt.

Es gibt keine Ruhepunkte mehr. Alles ist eintönig, Arbeit, Arbeit, Arbeit. Festgesetzte Ruhetage, auf die man sich früher freuen konnte, gibt es nicht mehr. Ich denke, das Kombipaket, Haushalt, Kinder und Arbeit, dass heutzutage den Frauen auferlegt wird, ist viel zu groß. Die enorme Komprimierung macht die heutigen Probleme.

Auffällig finde ich die Verteilung der Burnout-Erkrankungen, zumindest aus meinem Umfeld. Es sind zu mindestens 75 % Frauen. Die Gründe dafür habe ich ja schong enannt.
 
Es war in Neufünfland normal, dass net nur der Mann die Taler verdiente. Ohne meinen Beruf hätte mir was gefehlt. Dysstreß war vor der Wende eher die Ausnahme. Erst die Unsicherheit des Arbeitsplatzes hat Auswirkungen gehabt.

Mein Wahlspruch damals: ich erhol mich auf der Arbeit von zuhause und zuhause von der Arbeit. Ich hatte allerdings- wie net wenige Ostfrauen- das Glück, dass das Wort Emanzipation keine sinnentleerte Worthülse war. der vielgepriesene Haushaltstag hätte bei meiner großen Familie net ausgreicht für die anfallenden Arbeiten.
Mein Mann hatte bereits bei seinen Eltern gelernt, dass ein Haushalt nur funzt, wenn alle mit anfassen. So haben wir es bei den Kindern auch gehalten. Sie haben von klein auf ihre Pflichten gehabt.

Elisabeth
 
Du kannst aber nicht von dir ausgehen.
Die Pflege erfordert eine enorme Belastbarkeit. Die ist aber bei vielen Frauen nicht gegeben, wegen ihrer sozusagen doppelten Berufstätigkeit. (Arbeit - Haushalt, Kinder)
Eigentlich müßten in der Pflege all die Männer arbeiten, die sich den Freiraum geschaffen haben, nach ihrer Arbeit die Füße hoch legen zu können ;-).
 
Hallo,

meine generellen Gedanken zum Thema "Burnout" sind:

1) es scheint ein Modebegriff zu sein, der auch häufig inflationär gebraucht wird - um einen Burnout zu haben, muss man auch mal für eine Sache "gebrannt" haben. Ich habe es aber ganz oft im Zusammenhang mit Arbeitsunzufriedenheit und Perspektivlosigkeit bezogen auf die Berufswahl erlebt

2) Depressionen und Burnout - ich denke, dass sich hinter vielen Burnoutfällen schlicht und ergreifend eine Depression verbirgt. Da die Diagnose "Depression" aber irgendwie den Makel des undynamischen Trauerkloßes beinhaltet, sagt man mitunter lieber "Burnout" - das klingt ja auch leistungsfähiger... Wie auch immer...Betroffene sollen diejenige Hilfe erhalten, die sie individuell benötigen - egal ob tatsächliches Burnout oder als Burnout nach außen getarnte Depression.

3) Burnout - das Kind hat nun einen Namen und vielleicht erweckt es nur deshalb den Anschein, dass ein Burnout nun häufiger auftritt
 
Da spricht man immer von der Emanzipation der Frau und wie sieht die aus?

Die Frau muss sich scheinbar nach wie vor zu 100% um den Haushalt und die Kindererziehung kümmern. Weil das Geld aber nicht ausreicht, geht sie zusätzlich noch einer Arbeit nach, die sie zwar nur je nach Stundenzahl bezahlt bekommt, aber wieder zu 100 oder mehr % ausfüllt.:wut:

Ist doch klar, dass so etwas zur Überforderung beiträgt. Wann lernt Frau endlich sich und anderen Grenzen zu setzen, beruflich wie privat?

Da kann Frau schon was von Mann lernen! Schaut euch doch mal in eurem beruflichen Umfeld um, wie die männlichen Pflegekräfte agieren. Diese lassen sich nicht nötigen, kennen und halten ihre Grenzen ein. Wenn was zuviel wird, signalisieren und kommunizieren sie das und dann kommt Frau und springt in die Bresche.:schraube:
Da wird von Helfersyndrom gesprochen, man äh Frau tut alles, damit es den Patienten gut geht, die dürfen ja nicht leiden. Die Angst vor dem Versagen, wenn einem evtl. gekündigt wird, weil man auf seine Rechte pocht, bringt Frau wieder in Gewissenskonflikt. Deshalb werden Situationen und Belastungen ausgehalten, die an die eigene Gesundheit gehen.

Wie soll der AG eure Grenzen der Belastbarkeit kennen, wenn das Wort NEIN!! im Sprachgebrauch nicht vorkommt?
Es wird doch wieder eingesprungen, Ruhezeitverletzungen, Überstunden, Mehrarbeit und unbezahlte Tätigkeiten werden toleriert, Schikanen seitens der Führungsetagen werden nicht offen gelegt und Frau ist noch dankbar, dass sie dort arbeiten darf.

Zeigt doch endlich mal der Geschäftsführung, PDL, SL oder einfach "denen da oben" die Grenzen der Belastbarkeit auf. Fordert das Recht auf eure gesetzlich verankerten Ruhezeiten und die Gültigkeit, des von der PDL freigegebenen, Dienstplanes ein.
Die Pflichten sind meistens gut bekannt, weil sie ja von oben kommuniziert werden. Mit den Rechten sieht es ganz anders aus. Da lassen sich leider sehr viele immer noch ein X für ein U vormachen und nehmen vieles ungefragt hin.
Ohne uns alle geht's doch nicht, dass muss aber mal in allen Köpfen ankommen!!

Und im privaten Bereich spricht nix dagegen auch mal alle Fünfe gerade sein zu lassen. Ich muss nicht in meiner evtl. knappen Freizeit den kompletten Haushalt erledigen und zusätzlich noch ein Powerprogramm an Freizeitaktivitäten abspulen.

LG opjutti
 
Da spricht man immer von der Emanzipation der Frau und wie sieht die aus?

Die Frau muss sich scheinbar nach wie vor zu 100% um den Haushalt und die Kindererziehung kümmern. Weil das Geld aber nicht ausreicht, geht sie zusätzlich noch einer Arbeit nach, die sie zwar nur je nach Stundenzahl bezahlt bekommt, aber wieder zu 100 oder mehr % ausfüllt.:wut:
Komisch, das habe ich jetzt öfter gelesen.

Vielleicht solltet ihr also erstmal euer Privatleben in den Griff kriegen, bevor hier dem Job die "Schuld" für sgn. BurnOuts in die Schuhe geschoben wird.


Ich kenne in meinem Bekanntenkreis (jeden ALters) übrigens nicht ein einziges Beispiel von dem Fall, den ihr hier als feste Gegenenheit darstellt.

Entweder es arbeiten beide und beide kümmern sich um alles oder es arbeitet nur einer und der andere kümmert sich um den Rest.
Gibts auch mit Abstufungen, durch Teilzeitarbeit.
 
Da kann Frau schon was von Mann lernen! Schaut euch doch mal in eurem beruflichen Umfeld um, wie die männlichen Pflegekräfte agieren. Diese lassen sich nicht nötigen, kennen und halten ihre Grenzen ein. Wenn was zuviel wird, signalisieren und kommunizieren sie das und dann kommt Frau und springt in die Bresche.:schraube:

Nein. Das stimmt nicht. Vielleicht ist es bei dir auf Arbeit so. Bei mir nicht. So gar nicht. Am schlechtesten geht es zur Zeit einem Mann.

Und die Emanzipation der Frau? Langsam wird es gesellschaftlich dringlicher, sich mehr um Rollenverständnis, Position und Befindlichkeiten der Männer zu kümmern.
 
Vielleicht solltet ihr also erstmal euer Privatleben in den Griff kriegen, bevor hier dem Job die "Schuld" für sgn. BurnOuts in die Schuhe geschoben wird.
Keine Problem, dann gibts ab sofort keine Kinder mehr.

Man man mannnnnnnn die Argumentation ist einfach nur doof.
Immerhin gibt es für den Begriff Burnout Z73.0.
Burnout als Modebegriff zu bezeichnen löst das Problem nicht.
 
Du kannst aber nicht von dir ausgehen.
Die Pflege erfordert eine enorme Belastbarkeit. Die ist aber bei vielen Frauen nicht gegeben, wegen ihrer sozusagen doppelten Berufstätigkeit. (Arbeit - Haushalt, Kinder). ...
Ich gehe mir dir konform, dass in unserem Beruf viele arbeiten, die dort einfach net hingehören. Leider werde ich das gefühl nicht los, dass so mancher bewusst mit dieser, für ihn, Überbelastung koketiert. Die "arme Frau" muss nicht alles selber machen- sie will es. Ich versteh ehrlich nicht warum man in 2013 immer noch nicht geschafft hat, die Arbeiten im Haus so zu verteilen, dass niemand auf der Strecke bleibt.

@Quallenfuß- du hast recht bezüglich der Deutung des Begriffes Burnout. Aber ist nun mal so, dass eine Depression in den Augen vieler ein Ausdruck von Versagen ist. Da macht sich ein Burnout besser. Und wenn man die Ursachen einem anderen zuschieben kann, dann ist es nahezu perfekt. Man muss sich selbst nicht ändern.

Und weil der ICD-10 so gerne zitiert wird: ICD-10-GM-2013 Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung ICD10 - Demnach hat Maniac mit seinem Hinweis, sich erst mal um das eigene Privatleben zu kümmern, völlig recht. Da steht nix mit: der AG ist schuld oder die Gesellschaft hat schuld.

Opijutto hat wohl recht: die kürzeste Formulierung der Prävention: Ich sag nicht Ja on Vimeo

Elisabeth
 
Demnach hat Maniac mit seinem Hinweis, sich erst mal um das eigene Privatleben zu kümmern, völlig recht. Da steht nix mit: der AG ist schuld oder die Gesellschaft hat schuld.
Dazu gehört aber auch die Chance etwas ändern zu können. Aber genau diese Chance fehlt vielen. Man steht alleine mit dem Problem.
Ich bin einen Weg gegangen der mich daraus befreit hat. Ich habe diesen Beruf aus meinem Leben so weit elimiert wie ich es wollte. Aber selbst dazu hat nicht jeder die Chance. Ich hab unendlich viel Glück gehabt. Muß aber auch nicht mehr Rücksicht auf Kinder nehmen.

Die gesamte Diskussion ist ein Schlag in den Nacken für alle betroffenen. Hier wird doch nur gezeigt, dass sie unfähig sind, nicht anpassungsfähig genug. Mehr geschieht hier nicht. Solange keine vernünftigen Arbeitsbedingungen vorhanden ist, wird sich nichts daran ändern.
 
Scheint ein nettes Buch zu sein: Warum Burnout nicht vom Job kommt.: Die wahren Ursachen der Volkskrankheit ... - Helen Heinemann - Google Books . *fg* Ich hab nur das Intro gelesen und gehe davon aus, dass es den Nagel auf den Kopf treffen wird.

@stormrider- Du müsstest als Betroffener doch eigentlich am besten wissen, dass ein Aushalten nix bringt, dass der Zusammenbruch unweigerlich kommt. Der Zusammenbruch der dann zu Veränderungen zwingt, die man vorher für unmöglich hielt. Muss erst jeder wieder und wieder durch die Hölle gehen?

Die Veränderung des Arbeitsplatzes kann ein Anfang sein. Er wird über kurz oder lang nicht reichen. Den Schatten der Vergangenheit, die jeden prägen und das aktuelle Verhalten beeinflussen, kann man net davonlaufen. Sie holen einen auch am neuen Arbeitsplatz über kurz oder lang wieder ein.

Elisabeth
 
Ich glaube wir sind alles Memmen überspitzt gesagt, wir erwarten zuviel, wollen zuviel und wenn wir dann mal arbeiten müssen weinen wir. Es ging uns als Gesellschaft noch niemals so gut wie heute. Burnout ist eine Krankheit der Erfolgsgesellschaft. Und es ist ja interessant je mehr Rechte Arbeiter haben je mehr fordern sie ein, deshalb geht es ihnen noch nicht besser.
Wenn ich die Arbeitsbedingungen Amerika und Deutschland vergleiche, war ich am Anfang geschockt, wie wenig Rechte ich hier habe. Aber lustigerweise gibt es hier nicht mehr Burnouter und die müsste es doch geben? Weil Amis sind ja nicht härter im Nehmen, oder?!
Mutterschutz, was ist das? Hier wird bis zum letzten Tag gearbeitet und dann kann man wenn man lang genug hier ist, das Glück haben unter FMLA zufallen und hat damit ein Anrecht 3 Monate unbezahlt frei zumachen. Hier wird ganz normal weiter am Pt.bett gearbeitet, Naschte etc.... Keiner beschwert sich alle finden das normal ( ich net :D)
dein Arbeitgeber darf dich ab dem ersten Tag krank feuern, wenn du keinen Urlaub mehr hast den du nehmen kannst
du arbeitest at will das heist du kannst von heute auf morgen gefeuert werden ohne Angabe von Gründen
wenn keine Arbeit da ist wirst du obwohl du einen Vertrag hast heim geschickt unbezahlt natürlich
es gibt keinerlei Anrecht auf Frei nach Nächten...

und wenn man sich dann noch die armen Fabrikarbeiter in den dritte Weltländer anschaut!?

Ich weiss nicht, aber ich glaube wirklich das wir heute zuviel erwarten und daher zuschnell enttäuscht werden und daher wir in Burnout verfallen. Ich hatte auch mal viele Ansprüche an meinen Arbeitsplatz und war super unzufrieden und es wurde immerschlimmer, wollte nicht mehr hin, mochte nicht mehr essen, etc..... es hat sich geändert als ich meine Ansprüche zurückschraubte ....
 
Keine Problem, dann gibts ab sofort keine Kinder mehr.

Man man mannnnnnnn die Argumentation ist einfach nur doof.
Immerhin gibt es für den Begriff Burnout Z73.0.
Burnout als Modebegriff zu bezeichnen löst das Problem nicht.
Bitte reiß meine Aussage nicht aus dem Zusammenhang!

Ich sprach hier von der Aufteilung der Pflichten zwischen den Partnern! Angeblich leisten Frauen ja zum Job noch 100% zu Hause, während die Männer auf der Couch liegen.
 
von stromrider: Die ist aber bei vielen Frauen nicht gegeben, wegen ihrer sozusagen doppelten Berufstätigkeit. (Arbeit - Haushalt, Kinder)
Bei vielen eine "Drei"fach Belastung auch wenn der Mann, neben seiner Vollzeitanstellung hilft.
Du hast die zu pflegenden Angehörigen (zum Beispiel die Senioren) vergessen.

von Maniac: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis (jeden ALters) übrigens nicht ein einziges Beispiel von dem Fall, den ihr hier als feste Gegenenheit darstellt.

Entweder es arbeiten beide und beide kümmern sich um alles oder es arbeitet nur einer und der andere kümmert sich um den Rest.
Gibts auch mit Abstufungen, durch Teilzeitarbeit.
Jeder hat "seinen" Bekanntenkreis und es sind die bekannten (festen) Gegebenheiten, die die Schreiber hier offenbaren. Glaubst Du sie haben zu viel Reality Fernsehn geschaut und saugen sich diese gegebenen Realitäten nur aus den Fernseher in ihre reale Welt?

Fakten: -Frauen sind biologisch dazu bestimmt Kinder zu bekommen.
-Männer bekommen immer noch ein besseres Gehalt.
-Karrieren sind nicht mit Pausen und/oder in Teilzeit förderlich. Warum sonst nehmen Männer kaum Erziehungszeiten?
-Die Lebensunterhaltskosten, Rentenvorsorge, Pflegevorsoge, Ausbildung der Kinder, Unterstützungs (unter Umständen auch Kosten) unserer Senioren steigen.
-Frauen leisten aus den bekannten Gründen immer noch die meiste Pflegearbeit bei den zu pflegenden Angehörigen.

Das sind "gesellschaftliche" Probleme, die bekannt sind, aber wenn ich arbeiten gehe sind es "nur" meine Probleme.
Ich will arbeiten? Dann muss ich auch sehen wie ich meinen Arbeitsvertrag erfüllen kann und zwar so wie der AG es will, wie er mich braucht etc..

Flexibilität ist das Zauberwort dieser Zeit, 24 Stunden Arbeitseinsatzbereitschaft, Mehrarbeits-Überstundenbereitschaft, Unterschreitungen der Ruhezeiten, zusätzliche Arbeitsleistungen (Ausarbeitungen von XYZ); Fort- und Weiterbildungen, Selbstpflege, Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen werden gesammelt (vom PR, damit, weeeenn mal eine Klage kommen sollte vor Gericht, aber weiter ignoriert von den Leitungen) blablabla, alles "mein" Problem.

Isso, fertig aus.
 
@stormrider- Du müsstest als Betroffener doch eigentlich am besten wissen, dass ein Aushalten nix bringt, dass der Zusammenbruch unweigerlich kommt. Der Zusammenbruch der dann zu Veränderungen zwingt, die man vorher für unmöglich hielt. Muss erst jeder wieder und wieder durch die Hölle gehen?
Sicher weiß ich das. Ich will nicht immer über mich reden. Ich hatte die Chance einiges zu ändern. Das haben andere aber nicht. Man kann natürlich das Problem nicht sehen wollen oder die Leute, die erkranken für unfähig abkanzeln. Das ist der einfachste Weg.
Mir hat geholfen: Geregelte Dienstzeiten, feste Freizeiten, keine Überstunden, ich habe die Möglichkeit, etwas zu planen, ohne ständig wieder alles umschmeissen zu müssen, weil jemand anderes die Bedingungen geändert hat. Als jemand anderes bezeichne ich hier z.B. die AG mit ihren Forderungen nach immer mehr Arbeit, Umschmeißen von Dienstplänen etc.

Ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen: Da ich nach wie vor weiter pflegen will, habe ich mir Möglichkeiten geschaffen, ohne Zeitdruck in der Pflege arbeiten zu können. Ich kann den Menschen das geben was sie wirklich brauchen. Verständnis und Zeit. Ich muß nicht mehr in 20 Min. jemanden komplett geduscht angekleidet und "befrühstückt" haben.

@Maniac
Angeblich leisten Frauen ja zum Job noch 100% zu Hause, während die Männer auf der Couch liegen.
In meiner 1. Ehe war das so. Aber deshalb schreibe ich auch mittlerweile 1. Ehe.

Und ich kann nachfühlen, wie es vielen hier geht die mit Burnout Symptomen zu kämpfen haben. Solche diskussionen helfen ihnen garantiert nicht.
 
..., während die Männer auf der Couch liegen.
Warum kann man den eigentlich net hochtreiben? Oder will man es vielleicht nicht weil man nur als Frau alles richtig machen kann. Da würd ich mich als Mann auch trollen und das Feld für die Überfrau und -mutter räumen.

@Stormrider- nur du hattest die Kraft? Anderen sprichst du diese Fähigkeit ab indem du ihnen mitteilst: sie können es ja eh net wegen der Umstände? Das finde ich ein wenig anmaßend.

Elisabeth
 
@Stormrider- nur du hattest die Kraft? Anderen sprichst du diese Fähigkeit ab indem du ihnen mitteilst: sie können es ja eh net wegen der Umstände? Das finde ich ein wenig anmaßend.
Elisabeth was soll das jetzt?
Ist wieder der typische Gang eines Threads. Wer nicht in die Argumentation passt den versucht man tot zu kriegen. Ich habe nirgendwo anderen Fähigkeiten abgesprochen.

Claudia B. triffts auf den Punkt.
 
Ergo: Jeder hat die Möglichkeit seine Umgebung zu ändern, wenn er meint, dass diese ihn krank macht. Man muss nicht warten, bis die Bedingungen einen so krank machen, dass gar nix mehr geht.

Fakt ist, dass es Frauen gibt, die befreien sich beizeiten von Überlastung und andere erdulden es, weil sie glauben, dass sie selber machtlos sind. Aufgaben abgeben scheint für nicht wenige gleichbedeutend mit einem Statusverlust zu sein. Wenn man net alles selber macht dann taugt es nix.

Elisabeth
 

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