Burnout bis hin zur Depression nimmt zu - warum?

Ein großes Problem ist, das Leute wie du die Diskussionen so drehen, dass alles als Gejammere angesehen wird und somit Kritik abblocken wollen.
Die Kollegen, die den Beruf verlassen weil sie sich mit den Bedingungen nicht identifizieren wollen, schaffen es doch auch.
Ist mir viel zu pauschal.
Und selbst die, die im Beruf bleiben und nicht erkranken haben Wege gefunden, sich- um mal bei der Argumentation zu bleiben- nicht ausbeuten zu lassen. Sie achten auf sich und bringen das Selbstbewusstsein mit, dass sie schützt vor der Erkrankung.
Genauso pauschal wie der Satz davor. Es gibt nicht nur schwarz-weiß, sondern viele Grautöne.
Sie brauchen das Workaholic-Dasein inklusive Selbstaufopferung.
Die meisten sind nicht freiwillig "workaholicer".
Erst wenn den Ü-Anzeigen auch Taten folgen wird der AG munter.
Du müßtest die zahlreichen Anmerkungen, dass Überlastungsanzeigen oft nix bringen eigentlich hier im Forum gelesen werden.
 
@ED: Ich habe das Gefühl, dass dich dieses Thema sehr beschäftigt, und dass du Lösungsansätze suchst.


Ich glaube, wir können uns einigen. Die Arbeitsbedingungen sind nicht berauschend und weder gefährdete, noch nicht-gefährdete Kollegen hätten nichts dagegen unter besseren Bedingungen zu arbeiten. Ich empfinde dich ED als immer noch empfindlich wenn es um dieses Thema geht und ich kann es nachvollziehen, wenn du vielleicht nicht immer den Abstand findest.


Unter dem Strich: Die Kombination zwischen erhöhter Vulnerabilität und schlechter Arbeitsbedingungen ist sehr ungünstig.

Deswegen war meine Frage wo dockt die Therapie an. Ich hätte eher gedacht, dass es sich darauf richtet, die vorhandenen Ressourcen zu herauszuholen und sie in die Stressbewertung mit einzubeziehen.

Stressmodell von Lazarus ? Wikipedia

Ich entnehme deiner Wortwahl eine emotionelle Bewältigungsstrategie. Wie ich es mit problemorientierter?
 
Stressmodell von Lazarus ? Wikipedia

Spätestens beim letzen Punkt ist Ende: "Neubewertung" ( "Anpassung" und Lernen)

Meine Mantras: 1. Das ist nicht meine Aufgabe.
2. Wir haben genug Pflegepersonal (laut Aussage des ärztlichen Direktors).

Ich kann es drehen und wenden wie ich will, ich kann die Situation "selbst" und den Bezug zu der Situation nicht positiver Beeinflussen wie es in meiner Macht steht.
Das bedeutet mich zu coatchen und/oder die vorhandenen Umstände ist dem vorhandenem Haussystem unterworfen.

"Von Oben" kann ich die Situation "immer" retten, in dem ich mache was "sie" wollen. Ich kann nicht ihre Denkweise ändern, weil sie es anders bewerten, aber ich kann mich von ihnen distanzieren.

Leide ich zu sehr, ist die Konsequenz, die innere Kündigung oder sogar die Berufskündigung.
Mir, und ich höre es auch von vielen anderen aus dem Pflegeberuf, macht weniger die "Arbeit" zu schaffen, wie das " Arbeits-Drumherum".

Teilzeitarbeit ist nicht Teilzeitarbeit und wenn mehr Leistung erbracht wird, wird es nicht gerecht entlohnt, sondern dem ungerechten (bekannt ausgehandelten) Tarifverträgen untergeordnet.

Vorgesetzte werden genau nach dem vorhandenem System nach ausgesucht usw..

Damit das klar ist, es gibt natürlich auch die positiven Vorgesetzen, AG`s, aber leider ist es noch so das ungefähr 80% eben die altbekannte Pflegepersonalnotstandschiene bewusst fördert, zu Gunsten der Wirtschaftlichkeit.
 
Claudia B.

Aber die "Berufskündigung" und "innere Kündigung" sind das Resultat der Neubewertung.

Ich kann an den Bedingungen nichts ändern, mein "von Oben" aber schon.

Ich glaube diese "Bewertung": "ich habe es unter Kontrolle" macht schon den Unterschied aus. Denn dann bewerte ich die Situation, so dass sie nicht Verlust oder Drohung bedeutet sondern Herausforderung.

Vielleicht ist es eine Einbildung, aber meine Bewältigung war, diese "ich bin von Oben" Position anzunehmen.


Und zu den Mantras:

1. Das kann ich delegieren
2. Ich rufe PDL an
 
von kräuterfrau: Und zu den Mantras:

1. Das kann ich delegieren
2. Ich rufe PDL an

Kurz: Ich delegiere, ich rufe die PDL an und dann jankt mir die PDL die Ohren voll wegen den Dauerkranken, neu erkranktem Personal, unflexiblen Personal was nicht einspringen will, blablablubbblubb. Teilweise werde ich auch zynisch belächelt, die verbalen Äußerungen zeugen von einer Führungsinkompetenz ohne Gleichen, weil ich die Ruhezeiten einhalte, nicht einspringe, delegiere, die PDL anrufe.....

Nur sie, die nicht "mit" uns arbeiten müsste (laut ihrer Aussage), aber zur Zeit wegen Personalmangel ND macht, teilweise mit Leihpersonal ist Kompetent, fachlich superdupper Kompetent, hat einen superhohen IQ und hat "immer" Recht. Sie möchte gerne ihr Ego gestreichelt bekommen, nicht mehr und nicht weniger, dafür bin ich aber nicht zuständig! :roll:

Kurz, sie will nicht verstehen, weil nur sie recht hat.

Mantra: 1. Sie will es so und deren Vorgesetzte auch!
 
Aber die "Berufskündigung" und "innere Kündigung" sind das Resultat der Neubewertung.
Aber lediglich die Berufskündigung zeigt deutliche Wirkung weil man sich dem Problem entzieht. Das kann aber nicht jeder, weil unterschiedliche Faktoren vorhanden sind. Hinzu kommt, dass es schwierig ist, einen besseren Arbeitsplatz zu finden. Der Verlust des Arbeitsplatzes kann auch zu schwerwiegenden Folgen führen, Ängste die daraus entstehen und eine Depression fördern sind nicht selten. Manche kommen aufgrund der folgenden Situation nicht aus dem teufelskreis heraus und die Symptome bleiben unverändert oder verstärken sich sogar. Der BegrifF Existenzängste spielt hier eine große Rolle.

Ich kann an den Bedingungen nichts ändern, mein "von Oben" aber schon.
Was er kann ist uninteressant, können kann er viel, er will aber nicht, weil der wirtschaftliche Aspekt vor dem Menschen steht.

Ich glaube diese "Bewertung": "ich habe es unter Kontrolle" macht schon den Unterschied aus. Denn dann bewerte ich die Situation, so dass sie nicht Verlust oder Drohung bedeutet sondern Herausforderung.
Wen es wirklich erwischt hat, ist selten Herausforderungen gewachsen. Nur wenige schaffen es, aus dem problem wirklich heraus zu kommen.

Vielleicht ist es eine Einbildung, aber meine Bewältigung war, diese "ich bin von Oben" Position anzunehmen.
Wenn die Bedingungen dazu da sind, ist das absolut ok, die sind aber oft nicht da.

1. Das kann ich delegieren
2. Ich rufe PDL an
Zu 1. delegieren kann man nur wenn eine Möglichkeit da ist zu delegieren.
Zu 2. Und was nutzt das? Die PDL steht meist auf der Schiene des AN. Je nach Persönlichkeitsstruktur steckt sie selbst ständig in der Zwickmühle, weil ihr die nötigen Mittel fehlen um dem betreffenden Mitarbeiter zu helfen.


Und zu den Mantras:

1. Das kann ich delegieren
2. Ich rufe PDL an[/QUOTE]

Mir, und ich höre es auch von vielen anderen aus dem Pflegeberuf, macht weniger die "Arbeit" zu schaffen, wie das " Arbeits-Drumherum".
Das sehe ich auch so.

@ED: Ich habe das Gefühl, dass dich dieses Thema sehr beschäftigt, und dass du Lösungsansätze suchst.


Ich glaube, wir können uns einigen. Die Arbeitsbedingungen sind nicht berauschend und weder gefährdete, noch nicht-gefährdete Kollegen hätten nichts dagegen unter besseren Bedingungen zu arbeiten.
Lösungsansätze suchen ist schon ein guter Weg. Aber es kann nicht sein, dass die Lösungsansätze nicht heißen dürfen, dass Verhalten der AG an den Pranger zu stellen.
Wie ich schon sagte: Das Leben besteht für mich als 3 Phasen, die man grob in 8 Std. Arbeit, 8 Std. für Familie/Freizeit und 8 Stunden für Schlaf einteilen kann. Wenn eine Phase zu übermächtig wird, gerät alles ins Wanken. Hier in diesem Diskussionsthread wird aber der AG als den Hauptbeeinflusser der Phase Arbeit nicht in die Pflicht genommen. Und das stört mich gewaltig.

Eine Therapie sollte nicht dazu dienen, jemand anpassungsfähiger zu machen für die Bedingungen der AG.
 
Eine Therapie sollte nicht dazu dienen, jemand anpassungsfähiger zu machen für die Bedingungen der AG.

Manchmal ist es schade kein "Like" zu haben.
Auch wenn ich zur Fraktion - ich muss mein Verhalten überdenken - gehöre, der AG muss dies genauso.
Ich muss das Verhalten meines AG ers kritisieren können/dürfen ohne auf die Schiene "Jammerer" abgeschoben zu werden.
Während meiner Erkrankung war kein "sich wehren, keine Distanzierung" etc. auch nur im Bereich des Möglichen.
Aber jetzt kann ich es. Jetzt versuche ich meine Kollegen zu sensibilisieren Probleme anders anzupacken, Situationen anders zu beurteilen.
Aber, wie schon geschrieben, ich habe das Glück einen recht guten AG zu haben. Auch wenn ich das erst weiß seit ich hier mitlese
 
Der AG muss gar nix. Er bekommt, was er will. Es wird ihm sogar freiwillig geschenkt- tagtäglich vieltausendfach. Es wird bewiesen, dass mit noch weniger Personal eine durchaus akzeptable Leistung erbracht werden kann.

Treibt mich das Problem um? Ich denke schon. Ich suche einen Lösungsweg wie man die ewig lamentierenden Kollegen dazu bringt, selbst die Inititative zu ergreifen. Der Thread zeigt mir einmal mehr, dass eine Gruppe hier völlig ausscheidet. Es sind die Kollegen, die sich nicht selber verändern können. Sie scheuen diese Veränderung und erhoffen sich die Lösung ihres Konfliktes durch andere, übergeordnete, Instanzen.

Wenn die Therapie in der Anpassung an die Arbeistanfprderungen gipfelt, dann ist da was gewaltig schief gelaufen. Es geht net darum, dass man nach der Therapie so weiter machen kann wie vorher. Das Ziel einer Therapie liegt woanders- in der Akzeptanz, dass man eigene Grenzen hat und diese nicht ungestraft ignorieren kann. Es werden neue Handlungsmuster erlernt und geübt... und sei es solche banalen Sachen wie die Reaktion auf unterschwellige Drohungen des AGs. Der Umgang mit Ängsten wird hinterfragt und bearbeitet. Oft kommt dann die Erkenntnis, warum man zum Opfer wurde. Die Erkenntnis hilft, neue Wege zu suchen- sich zu befreien.

Nebenbei- es gibt sichtbare Unterschiede zwischen einer Befindlichkeits- und einer Ü-Anzeige. Verhältnis von Fakten und Emotionen. Selbstverständnis und Zusammenhalt des Teams. Der AG weiß sehr wohl, wie er wann reagieren muss und kann. Da sollte man mal drüber nachdenken... vor allem die Kollegen, die weder gefährdet noch erkrankt sind.

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: Nebenbei- es gibt sichtbare Unterschiede zwischen einer Befindlichkeits- und einer Ü-Anzeige. Verhältnis von Fakten und Emotionen. Selbstverständnis und Zusammenhalt des Teams.
Und der AG "beurteilt"/"bewertet" das, sind wir wieder, unter anderem, bei der Wertschätzung der Pflege und dem Personal. Ich empfinde so manche AG als skrupellos.

von Elisabeth Dinse: Der AG weiß sehr wohl, wie er wann reagieren muss und kann.
Das beweist der Pflegenotstand.
 
@Claudai B.- es scheint, als wenn du es jetzt verstanden hast. Der AG testet, wie weit er gehen kann. Und die Pflege gibt bereitwillig. Viele über ihre Grenzen hinweg. Die Gesunden verlassen die Einrichtungen, in denen der AG zu sehr an der Personalschraube dreht. Es bleiben die Kranken. Und mit denen kannst machen was du willst. Die werden allen Anforderungen nachkommen... bis sie selber nicht mehr können.
Und da der Prozentsatz der "Übermotivierten"- um es mal freundlcih auszudrücken- in den letzten Jahren steigt, braucht der AG keine Angst haben, dass der Nachschub gefährdet ist.

Ich finde es interessant, dass es viele Kollegen gibt, denen ausreichend Respekt und Wertschätzung entgegen gebracht werden. Es sind in der Regel die Kollegen, die sich nicht bange machen lassen. Es sind die Kollegen, die mit einem geraden Rücken und hocherhobenen Kopf bei der PDL reingehen und auch wieder herauskommen. Und diese Kollegen werden nicht krank. Sie haben ihre Copingstrategien.
Es sind die Kollegen, die nicht darauf angewiesen sind, dass man ihnen ständig zeigt, wie wertvoll sie doch sind. Um mal bei deiner Dreiteilung zu bleiben: sie schützen ihre 8 Stunden Freizeit.

Mantra- mag sein. Schlimm genug, dass man es mantraartig wiederholen muss. Und noch schlimmer, dass so mancher, vor allem Betroffene, immer wieder abweisen mit: kann ich nicht. Genau dieses "kann ich nicht" ist ein Symptom der Erkrankung. Die Ängste lassen es nicht mehr zu. *grübel* Muss man dann nicht erst mal an den eigenen Ängsten arbeiten statt endlos Befindlichkeitsanzeigen zu schreiben, die der AG mit einem Lächeln in den Papierkorb fegt? Er weiß ja, dass so einem Papier keine einschneidenden Taten folgen werden.

Elisabeth
 
Wie ich schon sagte: Das Leben besteht für mich als 3 Phasen, die man grob in 8 Std. Arbeit, 8 Std. für Familie/Freizeit und 8 Stunden für Schlaf einteilen kann. Wenn eine Phase zu übermächtig wird, gerät alles ins Wanken. .

Da hast du Recht, es gerät alles ins wanken durch diese Betrachtung.

Frag mal die Leute, wie es früher war?

Da war die Aufteilung eher 12h Arbeit, 6(-8?)h schlafen, Rest Freizeit.

Heutzutage verschiebt sich das Wunschdenken der Gesellschaft immer mehr ins Richtung Freizeit. Und das macht scheinbar unzufrieden.

Für mich wären 4h,8h, Rest Freizeit ganz toll. Deswegen ist das trotzdem nicht der allgemeingültige Sollzustand.

Geh mal 100 Jahre, oder gar 200 zurück und recherchiere wie es da war. Oder geh in andere Länder schauen, wie es dort ist.


Ich will hiermit nicht sagen wir sollen wieder 70 Stunden/ Woche arbeiten, aber das Anspruchsdenken wird immer höher, mMn
 
Maniac hat Recht, frag mal in der USA jemand nach der Dreiteilung, viele Kollegen arbeiten hier zwei Vollzeitstellen oder eine Vollzeitstelle und mindestens noch eine halbe. Zu deutlich schlechteren Sozialleistungen.... Kündigungsschutz gibt es kaum, wirst du krank, darfst du vom ersten Tag an gekündigt werden, was viele natürlich nicht machen, weil gute Mitarbeiter hält man.... Krank am Wochenende wird am nächsten freien Wochenende nachgearbeitet. Urlaub?! Im Gesundheitswesen haben viele Glück , 10-15 Tage sind normal, aber die werden auch selten nur zusammengenommen.In anderen Jobs hast du kaum Urlaub. Krankenversicherung? Altenvorsorge? Nicht umsonst haben wir KS die mit 70 noch jeden Tag zur Arbeit marschieren. Mütter arbeiten bis zu den Wehen und haben maximal 3 Monate unbezahlt frei, etc... und trotz allem gibt es hier kaum die Diagnose "BurnOut" und es wird nicht mehr gemeckert als in Deutschland.. ich möchte das nicht gutheißen wie hier gearbeitet wird, aber doch frage ich mich warum es hierso anders ist? Liegt das daran, das die Wertschätzung an sich höher ist im Beruf oder die Bezahlung oder ist es die "nationale Einstellung" zu Dingen?

Ich meine nicht die Kollegen die eine wirkliche Erkrankungen haben, sondern uns alle die im täglichen Leben rummeckern (auch nicht böse gemeint,... aber im Vergleich denke ich mir neuerdings manchmal in was für einen Paradies habe ich eigentlich in Deutschland gelebt- aber warum sind wir so unzufrieden).
 
Ich kann nur kurz was sagen da ich zur Zeit kaum tippern kann.
Die Vergleiche mit früher hinken gewaltig, weil sich das Leben verändert hat und viel schnelllebiger geworden ist. Diese Schnelllebigkeit ist ein großes Problem für den Menschen. Die enoreme Arebtisverdichtung die damit verbunden ist.

70 jährige KS? Ok mags geben, aber das ist eine Minderheit, die Seltenheitwert hat und sicher nicht ds volle Programm packt. In den USA sind die Menschen genauso krank wie hier. Das ist mir alles viel zu pauschal. Und hier gibts auch Menschen die mehrere Stellen haben. Das ist sicher nicht so häufig wie hier, aber wird hier zunehmend mehr.
 
von Maniac: Frag mal die Leute, wie es früher war?
Ich arbeite jetzt 33 Jahre in der Pflege:

von monaluna: Krank am Wochenende wird am nächsten freien Wochenende nachgearbeitet.
SD/Woche, WE Dienst SD (Sa. /FD So., Einhaltung der Ruhezeit nicht möglich), FD/Woche, einspringen WE Dienst, SD/Woche, normales WE Dienst, = "21" Tage arbeiten.
14 Std. Dienste und und und.....

Wir haben "gearbeitet" (mehr an Pat.), brauchten weniger Arbeitszeit zum delegieren uuund hatten auch noch Spaß an der Arbeit, weil wir ein angenehmes Arbeitsklima hatten!!!!

Ich kenne aus Erzählungen, die über 40 Stunden Woche mit Mittagspause, eigendlich 30 Minuten, aber es wurde 1 Stunde in der Sonne gesessen. Es gab nicht soviel zu tun, aber man musste seine Zeit herum bekommen und hat geschladdert etc. Weihnachtsfeiern, Betriebsfeiern waren Feiern und nicht eine Pflichtveranstaltung auf Bo-Frostnivau (der Mercedes-Lieferant in der Tiefkühl-Lebensmittel-Branche ;-)) plus gefrosteter Wertschätzungsaussagen.

von monaluna: Ich meine nicht die Kollegen die eine wirkliche Erkrankungen haben, sondern uns alle die im täglichen Leben rummeckern (auch nicht böse gemeint,... aber im Vergleich denke ich mir neuerdings manchmal in was für einen Paradies habe ich eigentlich in Deutschland gelebt- aber warum sind wir so unzufrieden).
1. kranke Menschen sind meistens zu schwach sich zu weren und das wird in diesem System ausgenutzt. 2. Es kann sich nichts ändern, was nicht "erkannt" wird, um sich zu ändern.

von Maniac: Ich will hiermit nicht sagen wir sollen wieder 70 Stunden/ Woche arbeiten, aber das Anspruchsdenken wird immer höher, mMn
und das betrifft nicht nur Leute aus dem Pflegeberuf. Die Gesellschaft hat sich verändert und deutlich wird immer wieder wie die Schere aufgeht. "Oben" immer mehr und "Unten" kommt immer weniger an.
Die erbrachten Leistungen werden nicht so honoriert, weder finanziel und weder verbaler (einige kennen noch nicht mal das Wort: "Danke"), wie es angebracht wäre.
Das Arbeitsklima wird bestimmt durch die Anspruchshaltung immer schneller, immer fexibler, immer mehr, aber mit immer weniger Pflegefachpersonal.
Schaffste nicht? Biste nix und fällst aus unserer ach so geschätzen Leistungsgesellschaft heraus.

Claudia B.
 
Warum muss man sich denn an dem schlechten Bsp, den USA messen? Warum nicht an einem guten Bsp wie Norwegen?
Natürlich sind die Arbeitsbedingungen in Deutschland besser als in den USA. Aber die USA haben auch eine besch*ssenes System ohne jegliche Menschlichkeit. Wir messen unsere Arbeitsbedingungen ja auch nicht an denen von Minenarbeitern aus Ostafrika. Denn die arbeiten härter, für weniger Geld und kriegen offiziell keinen Burn Out.
Aber es käme niemand auf die Idee Deutschland damit zu vergleichen.

Warum wird nicht gesagt: "Hey es gibt Länder, da läuft das ganze besser, vllt sollten wir mal kucken was die anders/besser machen?!"

Aber nein, wir streben ja danach so wie die USA zu werden -.-
 
...
Wir haben "gearbeitet" (mehr an Pat.), brauchten weniger Arbeitszeit zum delegieren uuund hatten auch noch Spaß an der Arbeit, weil wir ein angenehmes Arbeitsklima hatten!!!!

Ich kenne aus Erzählungen, die über 40 Stunden Woche mit Mittagspause, eigendlich 30 Minuten, aber es wurde 1 Stunde in der Sonne gesessen. Es gab nicht soviel zu tun, aber man musste seine Zeit herum bekommen und hat geschladdert etc. Weihnachtsfeiern, Betriebsfeiern waren Feiern und nicht eine Pflichtveranstaltung auf Bo-Frostnivau (der Mercedes-Lieferant in der Tiefkühl-Lebensmittel-Branche ;-)) plus gefrosteter Wertschätzungsaussagen.
Dahin wollen wir also wieder zurück? Es muss soviel Personal her, dass die Fachkraft sich eine Stunde sonnen und ihr Eis genießen kann. Aber vielleicht ist es ja nur ein Freudscher Verschreiber.

Es war so, es ist so, es wird immer so sein... wer dieses Ziel verfolgt dürfte bitter enttäuscht werden. Und Enttäuschungen siind bekanntlich nicht gut für eine kranke Seele.

Schaffste nicht? Biste nix und fällst aus unserer ach so geschätzen Leistungsgesellschaft heraus.
Willkommen in dieser, unserer Gesellschaftsordnung. Man kann leider net nur die Segnungen wie z.B. "Konsum ohne Ende" mitnehmen sondern muss sich auch mit dem anderen arrangieren. Wasch mir den Pelz und mach mich net nass funzt halt net.

Elisabeth
 
Es geht nicht darum nach Amerika oder nach Amerikanischen Standard zustreben, sondern ich frage mich warum es so ist... Gerade wenn ich das Arbeiten in beiden Gesundheitssystemen (aus eigener Erfahrung) vergleiche! Und amerikanische Krankenschwestern an ostafrikanischen Mienenarbeiter zuvergleichen ist etwas an der Realität vorbei. Ich gebe dir durchaus Recht man sollte sich immer an besseren Ländern messen!

Amerika ist so vielspaltig, das es hier den Rahmen sprengt, aber ich musste feststellen, das es hauefig nicht so ist wie Medien uns etwas verkaufen wollen. Viele hartarbeiten Niedriglohnempfaenger (wozu nicht die KS gehört) wollen gar nicht solch ein Sozialstem haben, was mich jedes Mal aufs Neue verwundert. Aber das führt off topic.

Werden wir je mehr wir bekommen anfälliger für Unzufriedenheiten, sind wir weniger bereit was zuleisten?! Hat es evtl. was mit der Erziehung zutun, wie eine komplette Gesellschaft etwas sieht? Woran liegt es das die Amerikaner mit soviel Mehrbelastung und weniger Freizeit so viel besser klarkommen? Ist das wirklich nur Geld und Anerkennung?! Das war meine eigentliche Frage?



Ich beziehe mich nicht auf die wirklichen Depressionen/ BurnOuts! Also bitte keiner angegriffen fühlen der erkrankt ist.
 
Ich kann nur kurz was sagen da ich zur Zeit kaum tippern kann.
Die Vergleiche mit früher hinken gewaltig, weil sich das Leben verändert hat und viel schnelllebiger geworden ist. Diese Schnelllebigkeit ist ein großes Problem für den Menschen. Die enoreme Arebtisverdichtung die damit verbunden ist.

70 jährige KS? Ok mags geben, aber das ist eine Minderheit, die Seltenheitwert hat und sicher nicht ds volle Programm packt. In den USA sind die Menschen genauso krank wie hier. Das ist mir alles viel zu pauschal. Und hier gibts auch Menschen die mehrere Stellen haben. Das ist sicher nicht so häufig wie hier, aber wird hier zunehmend mehr.

Minderheit- ich lade dich herzlich ein- mich zubesuchen und hier zuhospiteren! Viele versuchen einen Job als Haussupervisor oder als Stationsleitung etc. zubekommen, wo sie weniger im Tagesgeschäft sind,.... aber wir haben sie auch im Tagesgeschäft, und dort ist häufig das Problem das sie Stellen besetzen die eigentlich junge Kollegen bräuchten, da diese Arbeitslos sind und sie selber in dem heutigen Tempo kaum noch mithalten. Ich will das amerikanische System auch nicht für gut heissen oder so, aber mir fallen halt diese enormen Unterschiede auf und ich frage mich ehrlich woran es liegt!
 
Ich sehe die Probleme in der heutigen Pflege in Deutschland durchaus, bin ja erst 4 Jahre raus.... und ich habe auf einer Station gearbeitet wo es nur um höher/weiter/schneller ging.... wo ein nicht angeschrien werden ein Lob war, ich habe aufgehört mit über 300h Ueberstunden.... ging es mir gut unter den Arbeitsbedingungen-Nein- ich war im Absprung bereit.

Hier ist die Arbeitsdichte mit Sicherheit nicht wie auf meiner alten Station, dafür sind 12 und 16 h Schichten normal, und deutlich weniger Urlaub und frei.... trotzdem ist es anders... woran liegt das, ist das weil ich deutlich mehr Geld (dafür aber keine Sozialleistungen was sich im ende ausgleicht ) bekomme?! Oder weil hier ständig "bitte, und danke" gesagt wird, die allseitsbekannte Hyperfreundlichkeit der Amerikaner?

Warum ist das so unterschiedlich?
 

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