- Registriert
- 29.05.2002
- Beiträge
- 19.809
- Beruf
- Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
- Akt. Einsatzbereich
- Intensivüberwachung
Dann nehmen wir mal wieder das Wort Burnout. Damit kommt so mancher wohl besser klar. zeigt es doch, dass man nicht an einer psychischen Erkrankung leidet, die mit Schwäche assoziiert ist. Burnout entsteht ja durch zuviel arbeiten. Depression mit maniformer Abwehr ist da eher ein Stigma.
Ergo: Ein Burnoutler ist krank. Und ein Kranker brauchen professionelle Hilfe. Es reicht nicht, den Arbeitsplatz zu wechseln. Die Problematik bleibt bestehen.
Und es ist Betroffenen und Gefährdeten auch nicht anzuraten, alles auszuhalten udn sich anzupassen. Das erhält die Verhaltensmuster aufrecht, die genau zur Erkrankung führen.
Leider begreift der Burnoutler erst nach dem Zusammenbruch, dass der Umgang mit Stress und hoher Arbeistbelastung falsch lief. Als Kollege und Familienmitgleid kannst du bis dahin nur hilflos zuschauen. Aber wie bei jeder Sucht, so auch bei der Arbeitssucht, ist es kontraproduktiv dem Betroffenen zu ermöglichen, seine Sucht zu rechtfertigen. Hier im Forum kann man da vieles an Gründen finden, warum man sich nicht befreien kann.
Übrigens: Schlimm genug, dass der Betroffenen diese imense Leistung der Selbstaufgabe nicht selber erkennt und wertschätzt. Schlimm genug, dass den Betroffenen die Leistung der Selbstaufgabe nicht anerkannt wird- weder hier im Forum noch in der realen Welt. Und schlimm, dass man weder hier im Forum noch im realen Leben diesen Kollegen aufzeigt: es gibt mehr im Leben als nur diese Selbstaufgabe.
Du Kollege bist ein Mensch, der darf. soll und kann an sich selber denken. Du musst nicht- du darfst. Du Mensch hast das Recht dich nicht selber auszubeuten, dich ausbeuten zu lassen. Du hast ein menschenwürdiges Leben verdient. Und Menschenwürde fängt nicht mit der Leistungsfähigkeit an- wie viel Dienste, wie oft eingesprungen, wie oft die Verantwortung übernommen, obwohl gar nicht zuständig, wie viel Geld nach Hause gebracht, wie gut den Haushalt gepflegt, ... . Der Mensch ist aus einem ganz einfachen Grunde wertvoll- er ist da. Das ist das Besondere und nicht das besondere Verantwortungsgefühl, die besondere Sensibilität für die Bedürfnisse anderer oder sonst was.
Und wenn man hier im Forum schon sein eigenes Helfersyndrom ausleben will...dann hilft es dem Betroffenen mehr, wenn man ihm immer wieder signalisiert: du darfst krank sein. Die unterschwelligen Vorwürfe, dass es an der Arbeit liegt bringt den Betroffenen nur dazu, das Hamsterrad noch schneller laufen zu lassen. Sie sind ja nicht dumm. Sie sehen, dass es andere besser hinbekommen und keine Symptome zeigen. Das impliziert bei ihnen, dass sie zu wenig tun um mithalten zu können.
Für alle Gesunden- es wäre schon mal ein guter Anfang, wenn man diese Kollegen die Möglichkeiten verwehrt, ihre Sucht zu befriedigen und ihnen nicht ermöglicht sich für all und jedes verantwortlich zu fühlen. Man muss hier aber damit rechnen, dass der Absturz unter Umständen schneller eintritt. Aber damit hätte der Kollege ev. eine Chance wieder komplett zu genesen. In diesem Genesungsprozess kann man ihn begleiten... und bitte nicht mit: wann kommst du wieder?
Elisabeth
Ergo: Ein Burnoutler ist krank. Und ein Kranker brauchen professionelle Hilfe. Es reicht nicht, den Arbeitsplatz zu wechseln. Die Problematik bleibt bestehen.
Und es ist Betroffenen und Gefährdeten auch nicht anzuraten, alles auszuhalten udn sich anzupassen. Das erhält die Verhaltensmuster aufrecht, die genau zur Erkrankung führen.
Leider begreift der Burnoutler erst nach dem Zusammenbruch, dass der Umgang mit Stress und hoher Arbeistbelastung falsch lief. Als Kollege und Familienmitgleid kannst du bis dahin nur hilflos zuschauen. Aber wie bei jeder Sucht, so auch bei der Arbeitssucht, ist es kontraproduktiv dem Betroffenen zu ermöglichen, seine Sucht zu rechtfertigen. Hier im Forum kann man da vieles an Gründen finden, warum man sich nicht befreien kann.
Übrigens: Schlimm genug, dass der Betroffenen diese imense Leistung der Selbstaufgabe nicht selber erkennt und wertschätzt. Schlimm genug, dass den Betroffenen die Leistung der Selbstaufgabe nicht anerkannt wird- weder hier im Forum noch in der realen Welt. Und schlimm, dass man weder hier im Forum noch im realen Leben diesen Kollegen aufzeigt: es gibt mehr im Leben als nur diese Selbstaufgabe.
Du Kollege bist ein Mensch, der darf. soll und kann an sich selber denken. Du musst nicht- du darfst. Du Mensch hast das Recht dich nicht selber auszubeuten, dich ausbeuten zu lassen. Du hast ein menschenwürdiges Leben verdient. Und Menschenwürde fängt nicht mit der Leistungsfähigkeit an- wie viel Dienste, wie oft eingesprungen, wie oft die Verantwortung übernommen, obwohl gar nicht zuständig, wie viel Geld nach Hause gebracht, wie gut den Haushalt gepflegt, ... . Der Mensch ist aus einem ganz einfachen Grunde wertvoll- er ist da. Das ist das Besondere und nicht das besondere Verantwortungsgefühl, die besondere Sensibilität für die Bedürfnisse anderer oder sonst was.
Und wenn man hier im Forum schon sein eigenes Helfersyndrom ausleben will...dann hilft es dem Betroffenen mehr, wenn man ihm immer wieder signalisiert: du darfst krank sein. Die unterschwelligen Vorwürfe, dass es an der Arbeit liegt bringt den Betroffenen nur dazu, das Hamsterrad noch schneller laufen zu lassen. Sie sind ja nicht dumm. Sie sehen, dass es andere besser hinbekommen und keine Symptome zeigen. Das impliziert bei ihnen, dass sie zu wenig tun um mithalten zu können.
Für alle Gesunden- es wäre schon mal ein guter Anfang, wenn man diese Kollegen die Möglichkeiten verwehrt, ihre Sucht zu befriedigen und ihnen nicht ermöglicht sich für all und jedes verantwortlich zu fühlen. Man muss hier aber damit rechnen, dass der Absturz unter Umständen schneller eintritt. Aber damit hätte der Kollege ev. eine Chance wieder komplett zu genesen. In diesem Genesungsprozess kann man ihn begleiten... und bitte nicht mit: wann kommst du wieder?
Elisabeth