Burn out - was kann ich machen?

Guten Abend,

zum Thema wurde viel Richtiges gesagt. Aus Erfahrung kann ich (als 1.Hilfe sozusagen) unbedingt eine Kur in einem Müttergenesungswerk (ohne Kinder) empfehlen.1 Anruf bei der Kasse genügt. Der Hausarzt unterschreibt die bei der KK angeforderten Unterlagen, dann wir der richtige Kurort gesucht, und Freunde/Oma... kümmern sich um die Kids und los gehts zum Schlafen, Weinen, Besprechen, Sporteln, Gleichgesinnte finden, innere Mitte suche, Konzept im kopf wieder herstellen, bekocht werden, noch mehr weinen und sich allmählich wieder aus dem freien Fall selber bremsen!
Eine für geringe Selbstbeteiligung von der Kasse geschenkte 3-wöchige Auszeit für die gesamte Person.
Die Nerven sind blank, sie werden da wieder aufgepolster.
Gute Besserung und bald viel Kraft und Lebensfreude.
HS

Absolute Zustimmung!
 
hallo ihr lieben...
ich arbeite seit 6 jahren auf einer chirurgischen station, vollzeit...
seit einigen monaten stelle ich fest das meine stressresistenz mehr und mehr abnimmt. ich kann mich nicht mehr dran erinnern wann ich das kh das letzte mal zufrieden verlassen hab. schlaflose nächte und ständig kreisende gedanken darum was man besser machen kann.
ich würd am liebsten meinen arbeitsvertrag reduzieren aber das will meine leitung nicht weil das meine probleme nicht lösen würde. es heißt dann müsse ich auch die station wechseln.
es wurde sogar so schlimm das ich vor den diensten brechen musste.
in meinem urlaub hab ich mich etwas erholt und abstand zu diesen dingen gewonnen...
jetzt arbeite ich wieder seit 2 monaten und befinde mich wieder auf dem absteigenden ast. meine unzufriedenheit wächst täglich...
die leitung meint ich solle mal ein paar wochen auf einer anderen station hospitieren um festzustellen was ich an meiner station hab. was soll mir das bringen wenn ich schon in meiner gewohnten arbeit überfordert fühle?
Beim arzt war ich noch nicht... fühle mich ja auch nicht krank... hat jemand einen ratschlag?
 
Du kannst akzeptieren, dass da was net stimmt, dass sich net mit einer kurzzeitigen Erholung beseitigen lässt oder die aktuellen Symptome ignorieren und auf den nächsten Urlaub hoffen.

Falls du es schaffst, ersteres für dich anzunehmen, dann solltest du einen Arzt aufsuchen.

Elisabeth
 
schlaflose nächte und ständig kreisende gedanken darum was man besser machen kann.
...
fühle mich ja auch nicht krank... hat jemand einen ratschlag?

Ich finde es schonmal gut, wenn man erkennt, wohin man steuert. Wenn Dir aber selbst keine Maßnahmen zum Ausgleich einfallen, dann würde ich mir fremde Hilfe suchen. Lieber rechtzeitig, als wenn der "Karren richtig im Dreck steckt".
 
ich denk immer ich übertreibe... oder das es nur schlechte phasen sind...
aber diese ständige unzufriedenheit kann man ja irgendwann selbst nich mehr ertragen.
klingt vielleicht lächerlich aber mit arztbesuchen unterstelle ich mir selbst schwach zu sein...
aber um mir selbst gerecht zu werden führt wohl kein weg am arzt vorbei...
 
is nich schlimm...
aber is trotzdem ein eingeständnis das man sich erstmal machen muss... und mir fällt das nich leicht.
dazu kommt noch das ich von meiner leitung nich ernst genommen werde und nich als simulant dastehen möchte...
 
Ich glaube, du bist noch net soweit. der Akku ist noch net ganz leer. Dir ist die Meinung der Umgebung über dich noch wichtiger als deine eigenen Bedürfnisse, deine eigene Befindlichkeit.

Ich kann dir versichern, dass wird sich mit Fortschreiten der Erkrankung ändern. Leider hat dies einen gravierenden nachteil- der Rückweg in die Gesundheit ist um einiges länger als aktuell.

Du wirst dich entscheiden müssen: deinem AG alles geben, auch das letzte bischen Energie mit dem Risiko, nie wieder komplett genesen zu können... oder Notbremse ziehen, sich um die eigene Gesundheit kümmern und damit eine Chance wieder komplett gesund zu werden.

Wenn du die Notbremse ziehst, musst du dir darüber im klaren sein, dass die Heilung einer psychischen Erkrankung Zeit braucht. Finanziell bist du über das Krankengeld abgesichert.

Dein AG kann dich nicht kündigen wegen einer schweren Erkrankung. Wenn er sich trotzdem bemüht dich loszuwerden, dann weißt du mit 100%iger Gewissheit, dass er dich, nachdem du ihm die letzte Energie geschenkt hättest, auch rausgeschmissen hätte. Dann bist bei dem AG eh net gut aufgehoben.

Elisabeth
 
ich bin mir bewusst darüber das ich leicht zu ersetzen bin...
zumal meine leitung ja nich hinter mir steht, stattdessen immer mehr druck auf mich ausübt...
ich werde mit früheren kollegen verglichen denen eine hospitation gut getan haben soll... wobei das noch mehr ängste in mir auslöst!
anderes team, keine routine... das kann doch nur noch mehr stress sein!
bisher hab ich einer hospitation nich zugestimmt und ernte dafür mangelnde bereitschaft zur konfliktlösung...
ich bin einfach enttäuscht von meiner leitung. in dieser sache nich ernst genommen zu werden ist das mieseste gefühl das mir im bezug auf die arbeit je wiederfahren ist.
wird man denn mit solch einer diagnose immer über monate krank geschrieben? und wenn ich noch in einem früheren stadium sein sollte, welche behandlungsmöglichkeiten gibt es dann?
 
Auch bei psychischen Problemen ist keine Ferndiagnose möglich. Man beantwortet die Fragen immer anhand der eigenen Erfahrungen. Da kann es durchaus passieren, dass man die Symptome nicht im Kontext sieht, weil einem der Kontext net bekannt ist.

Ergo: Such einen Arzt auf und lass dich beraten. Er kann dir helfen zu entscheiden, wo dein Problem liegt und kann dir bei der Problemlösung hilfreich zur Seite stehen.

Ich hab übrigens ehedem als erstes eine Einzelsupervision versucht. War zwar net ganz billig- hat aber erst mal die Burnout-Spirale für einige Monate gestoppt. Vielleicht hilft es bei dir besser und du kannst mit der Belastung besser umgehen und somit ein Burnout vermeiden.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag: Vielleicht bekommst hier Anregungen zur Reflexion deiner Situation: Stress und Burnout Informationen . So ein Test ist zwar net gleichzusetzen mit einer Diagnose, kann aber wegweisend sein.

Elisabeth
 
vielen dank erstma...
allein zu wissen das man mit solchen problemen nich alleine is, hilft schon.
der gedanke zur arbeit zu gehen stresst mich mehr als meinem arzt alles erklären zu müssen.
ich werd mir noch diese woche einen termin machen und alles weitere auf mich zukommen lassen...
 
Ich wünsch dir alles Gute auf diesem Weg, der kein leichter sein wird.

Elisabeth
 
Hallo ihr Lieben...
ich greife das etwas zurückliegende Thema nochmal auf...

Ich bin jetzt seit 5Jahren in dem Pflegeberuf, arbeite seit 2Jahren in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung..
Diese Station war damals meine Wunschstation und ich war ca.1Jahr hochmotiviert und überglücklich, dort arbeiten zu dürfen..
Seit Anfang dieses Jahres,merke ich aber,wie ich von Monat zu Monat mehr "abstumpfe", Ich habe 2Jahre als 100% kraft gearbeitet mit einer einzigen Kollegin noch,die anderen waren alles Teilzeitkräfte oder Aushilfen...Teilweise nur 2Tage frei im Monat,zzt.Überstunden bei 121 H.

Wir sind eine super Einrichtung,sehr bekannt im Umkreis,tolle Kollegen,dieses jahr haben wir uns Zertifizieren lassen...damit ist aber auch ein RIESEN Druck verbunden..Wir arbeiten nur noch mit der EDV Doku,meine 100%Kraft Kollegin und ich ,sind die einzig "jungen" im Team,der Rest alle an die 50 oder älter-->kommen mit der PC Arbeit nicht zurecht,wir 2andern müssen ALLES auffangen,obs die Pflegeplanungen sind,AEDLS;Risikoeinschätzungen,Pflegediagnosen etc.ALLES.
Dankeschön?wofür denn bitte auch?

Jede Woche mindestens 1Fortbildung,,einmal im Monat Teamsitzung,1mal im Monat Besprechung einzelner Teammitglieder-zusätlich zuden Diensten!Da geht dein Frühdienst schon mal bis 17Uhr.
NIEMALS Pünktlich Feierabend-wenn eine Aufnahme in deinem Dienst kommt und du den Dokukram nicht gepackt bekommst-musst du solange bleiben,bis die A,fertig ist-(Dies nimmt ,mind,30Minuten in Anspruch-und das schon für die schnelleren)

Du bist IMMER die einzige exam.Kraft im Dienst-für ALLES bist du verantwortlich_da Heimgesetz-->dürfen KPS nichtmal ATS o.ä.anziehen.

Als ich meine PXA Ausbildung abgebrochen habe,weil ich einfach nicht mehr konnte,hat man mir 110 Überstunden abgezogen,das mir die H,die ich da verbracht habe,ja nicht arbeiten konnte(ich war ganze 5Tage bei der Fortbildung!!)

80% Dokukram,20%bleibt,wenn überhaupt noch für die Pflege..

Ich bin nur noch genervt,meine kollegen sind alle nett und freundlich-ich kann sie im Moment aber kaum noch ertragen,-
die Bewohner "nerven" mich mittlerweile,ich werd sauer,wenn sie schellen oder bin genervt,hab keine Lust mehr,mich mit ihnen zu unterhalten(&dies tut mir selber alles so weh..):(
bin vollkommen unmotivert,
war früher für meine Fröhlichkeit und freundlichkeit bekannt und geliebt von den Bewohnern..
ich komm morgens nicht mehr aus dem Bett,
ständige Kopfschemrzen,Schwindel,Magenprobleme...
den ganzen Tag andauernde Müdigkeit, werde sofort wütend,wenn etwas nicht klappt oder will am liebsten alles hinschmeissen..
Mein Freund hälts bald nicht mehr aus mit mir..

kann auch zuhause nicht abschalten,denke ständig an die Arbeit,ob ich auch alles richtig gemacht habe und dass ich auch ja keinen ärger wieder bekomme....

beispiel: zimmerentlassung:habe ich überprüft-chefin checkt am nächsten Tag das Zimmer-es befand sich noch ein kleiner Reststaub an Rand eines oberen Bildrahmens: FOLGE: Sie schreibt eine Rundmail an ALLE Mitarbeiter und gibt an,dass sie äußerst entsetzt und betroffen über mein Verhalten ist!!:angry:

Und so geht es mittlweile bei jeder Tätigkeit ab,die nicht 100&richtig läuft!!

Ich bete mittlweile vor jeden Dienst sogar,dass ich diesmal keinen Ärger o.ä.bekomme!!:wut:

Ich erkenne mich mittlerweile selber nicht mehr wieder..ich weiss nicht,obs einfach an meinen Arbeitsumfeld liegt oder ich auch schon Ansätze eines Burnout habe...

Ich war schon oft bei meinem HA;der schreibt mich nur krank-sagt aber auch nicht viel..:cry:


Bitte entschuldigt meinen langen Text...

Alles Liebe
 
beispiel: zimmerentlassung:habe ich überprüft-chefin checkt am nächsten Tag das Zimmer-es befand sich noch ein kleiner Reststaub an Rand eines oberen Bildrahmens: FOLGE: Sie schreibt eine Rundmail an ALLE Mitarbeiter und gibt an,dass sie äußerst entsetzt und betroffen über mein Verhalten ist!!:angry:

Abgesehen von allen anderen Dingen, so was geht ja wohl gar nicht. Sicher ist es leicht, den Rat zu geben, sich eine andere Stelle zu suchen und vielleicht mußt du ja dort arbeiten, weil es in der Nähe nix gibt. Aber es unter solchen Bedingungen aushalten zu müssen ist ja fürchterlich.
Du bist ja kein Sklave.
Ich tät sagen, ändere die Bedingungen, ehe du den Spaß ganz verlierst.
Grüße, Marty
 
meine reaktion auf einen beginnenden burn-out, ich bin von vollzeit auf 3/4 gegangen, wenn feierabend ist,ist feierabend,egal welche arbeit nicht gemacht ist. die nächste schicht muß es eben machen. wenn fragen kommen wie, kannst du einspringen? sage ich grundsätzlich nein. mein stundenkonto bzw mehrarbeitsstunden weist eine sehr seltende zahl aus, die null.
ich weiss, einige kollegen hier und auf meiner arbeit finden das total daneben, aber das ist mir völlig egal, denn das hemd ist mir näher als die hose.
mir geht es dabei gut und meine sozialen kontakte außerhalb der arbeit haben sich sehr stabilisiert.
 
@Sommersprosse: Ich kann dir nur dringend raten, suche die eine neue Stelle! Du bist doch noch jung und motiviert, besitzt etwas, was leider den meisten Neulingen in der Pflege abhanden gekommen ist: Einfühlungsvermögen, sensibel etc. Du hast eigentlich Spaß an deinem Beruf, wirst da aber vor die Hunde gehen. Ich erkenne mich sehr gut wieder. Nach 12 Jahren Berufspraxis, hatte ich letztes Jahr auch genau deine Anzeichen. Habe dann was neues gesucht, und sofort was neues bekommen. Das hat mich wieder "beruhigt".... Bin dann im JUli diesen Jahres die neue Stelle angefangen und nach 3 Monaten war schon Schluß bei mir, es ging garnichts mehr. Von jetzt auf gleich.... Unfähig zu pflegen, habe das 1 Woche durchgehalten und bin jetzt seid bald 4 Wochen arbeitsunfähig. Die Bedingungen waren genau, wie bei dir. Nur, Stationsalltag PLUS Kurzzeitpflegestation. Nur älteres Semester, auch an Kollegen.... Genau das Gegenteil, was ich mir erhofft und was mir VERSPROCHEN wurde beim Vorstellungsgespräch. Guck dich doch bitte um, es gibt doch sicher was anderes/besseres. So eine ****e brauchste dir echt nicht geben.
In meinen Augen hast du sehr viel Potenzial, und wirst deinen Weg machen, aber nicht dort!Du stumpfst nicht ab, behälst deine Werte, was dich zu einem sehr wertvollen Menschen macht.
Spreche deinen Arzt drauf an, auch, das du eine Psychotherapie machen willst/ musst, schon alleine, um in diesem Job zu überstehen... Ich hätte schon vor Jahren eine Therapie anfangen sollen... Jetzt warte ich noch bis Januar, dann habe ich einen Termin beim Therapeuten... Mache schnell einen Termin, gibt lange Wartezeiten....:motzen:

Ich habe bei meinem jetzigen Arbeitgeber gekündigt, und wechsel wohl wieder zu meinem alten Arbeitgeber... Das erfahre ich nächste Woche. Habe mich aber auch anderweitig beworben. Ich werde diesmal aber voher mindestens 2 Tage hospitieren :daumen: Damit ich weiß, worauf ich mich einlasse.

Liebe Grüße, Mia
 

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