Burn out - was kann ich machen?

Hallo alle Zusammen,
auch ich kann ein Lied davon singen. Nervenzusammenbruch während des SD. Ich war insgesammt 4 Monate krankgeschrieben, 3 Monate davon in einer Psychosomatischen Klinik. Ich wollte noch nicht einmal sterben, war ja schon tot.
Die Zeit in der Klinik war das Beste das mir in dieser Situation passiert ist. Es war geschenkte Zeit - und nur für mich. Ich würde es jederzeit wiederholen, sollte es noch einmal nötig sein.

@Kira Maus und alle anderen, denen es auch sehr schlecht geht,bzw. die einen Burn out haben. Ich habe fast die gleiche Erfahrung wie AnetteZ gemacht.

Es ging mir schon von September letzten Jahres an ziemlich schlecht, da bin ich von der urologie zurück in die Innere Medizin verstzt worden und es war die Hölle, ich habe fast nur mit Zeitarbeitskräften zusammen gearbeitet, jeden tag kam jemand anderes, keiner kannte sich aus,ich hab mir ständig den Mund fusselig geredet, es war übelst viel zu tun und mir ging es stetig schlechter.
Ich habe kaum noch geschlafen, fast nur noch geheult, war überhaupt nicht mehr stressresistent und meine gedanken kreisten ständig nur noch um die Arbeit, ich habe mich für nix anderes mehr interessiert.
Weihnachten 2008 war ich dann mit Nachtdienst eingeteilt und da bin ich dann , bzw. danach während der 01. Nacht zusammengebrochen, ich hatte Panikatacken, mein herz raste und mir war übel. Ich kriegte nichts mehr auf die reihe.

Anfang januar hatte ich einen Termin in einer Psychosomatischen Klinik zum Vorgespräch. Diesen Termin hatte ich schon 2 Monate, da mir nach meinem ersten "kleineren" Zusammenbrauch im September 08 bewusst wurde, dass es "so" nicht mehr weiter gehen kann mit mir,da ich depressive Phasen aus meiner Vergangenheit nur zu gut kannte.
Da ich so "fertig" war und es die bettensituation auf der Psychosomatischen Station zuließ, wuzrde ich eine knappe Woche später dort aufgenommen.
Ich war 8 Wochen dort in Behandlung bin jetzt erst am 11.03. wieder entlassen worden.
Mein Fazit: das war meine letzte Chance,wenn das so weiter gegangen wäre wie die letzten Monate zuvor, weiß ich nicht was passiert wäre. Und es war gut, dass ich das gemacht habe. Es geht mir jetzt wesentlich besser.
Ab kommenden Montag beginne ich m it einer stufenweisen Wiedereingliederung nach dem hamburger Modell. mit 4 Stunden Arbeit täglich über 4 Wochen, danach erhöhe ich auf 6 Stunden täglich. Nach 8 Wochen möchte ich dann wieder "richtig" arbeiten.
Allerdings ist mir auch in der Psychosomatischen Klinik, mit dem nötigen Abstand und der Ruhe klar geworden, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. In der Pflege war ich schon längere zeit unglücklich, da es nicht mehr mit dem zu tun hat, was ich mal gelernt habe. Und so will ich das nicht mehr.

Ich kann dir Kira-Maus nur raten, dich mal über psychosomatische Kliniken zu informieren, da gibt es ganz sicher auch was in deiner Nähe. Denn wenn du eine stationäre Therapie machst, hast du den Vorteil, das es dir relativ "schnell" besser geht, als wenn du eine ambulante Therapie beginnst. In deiner Situation,ist es wichtig, dass dir schnell geholfen wird
Auch wenn der Zeitraum der sich in so einer Klinik, je nach Erkrankung durchschnittlich 6-10 Wochen dauert,erstmal abschreckend ist, ich kann es nur jedem, der solche probleme hat raten. Das ist eine große Chance! Man muss erstmal raus aus dem "Desaster" indem man sich befindet.Allerdings sind auch dei Wartezeiten für so einen sationären Aufenthalt auch nicht zu verachten, die liegen in der Regel auch nochmal zwischen 4- 6 Wochen, aber man kann auch Glück haben, so wie ich.
Besprich das doch mal mit deiner hausärztin
.
Zu Opipramol kann ich sagen: Ich nehme es auch, seit einigen Monaten regelmäßig 50mg zur nacht. Anfangs war von der Wirkung auch noch nicht viel zu merken, aber mittlerweile kann ich wesentlich besser schlafen.

Ich kann dir auch noch empfehlen, dich auf jeden fall weiter krank schreiben zu lassen, die karnkenkasse zahlt Krankengeld für 1 1/2 Jahre. Klar ist es 30% weniger von dem was dir dein Arbeitgeber zahlt,aber denk jetzt erstmal an dich und deine Gesundheit:
Wenn du noch fragen hast kannst du mir gerne schreiben.

Auch wenn die lage aussichtslos scheint,es gibt eine Lösung, ich habe es selber erfahren!

 
Hallo, würde mich mal interessieren, ob jemand von euch Kinder hat. Da stellt sich nämlich das Problem, das man nicht so ohne weiteres 8 oder mehr Wochen von zu Hause wegbleiben kann. Selbst mit Partner ist das nicht möglich, schließlich muß der oder die ja auch arbeiten gehen und bekommt keine Freistellung. Für mich stellt das zusätzlich zum Burnout ein fast unüberwindliches Hindernis dar. Für Anregungen wäre ich dankbar. LG Kätchen:cry:
 
Tagesklinik wäre eine Möglichkeit der Therapie.
Mutter- Kind-Kuren sind in der Regel auch auf Burnout spezialisiert.
Familienpflegerin beantragen bei der Krankenkasse?

Elisabeth

PS Diverse Kliniken ermöglichen auch die Mitaufnahme eines Kindes.
 
Hallo zusammen!
Ich habe früher im ambulanten Dienst gearbeitet und war hauptsächlich bei Familien eingeteilt, bei denen die Mütter krank waren und längere Zeit im Krankenhaus sein mußten. Ich weiß nicht, ob dies heute auch noch von der Krankenkasse übernommen wird, also der Einsatz einer Familienpflegerin (so oder so ähnlich nannte sich das). Wäre ja aber bei den Krankenkassen raus zu bekommen. Ich habe damals die Kinder betreut, denen Essen gemacht, bei den Hausaufgaben geholfen usw. Teilweise haben die Ehemänner den Haushalt geschmissen, war dies nicht möglich, habe ich das übernommen. Was auch wichtig ist, ich wurde von den Müttern ausgesucht! Wir hatten vor dem Klinikaufenthalt ein Treffen, waren wir uns sympathisch habe ich dort gearbeitet, ansonsten wurde jemand anderes gesucht.
Auf jeden Fall geht eure eigene Gesundheit vor! Auch der Familie bringt es nichts wenn ihr durchdreht! Vielleicht sind ja Tanten oder Großmütter da die einspringen können? Freunde?
Lieben Gruß, Annette
 
Ich glaube, die Familienpflegerin wird nur gezahlt, wenn die Kinder unter einem bestimmten Alter sind. Bei Teenagern finanziert die Kasse sie nicht mehr.
 
Danke schon mal für die Ratschläge, meine Kinder sind 11 und 12 und mein Mann arbeitet 70 Kilometer entfernt mit sehr unterschiedlichen Feierabendzeiten so zwischen 18 und 22 Uhr. Meine Mutter (die Oma) ist behindert und kann sich nicht um die Kids kümmern andere Großeltern gibt es nicht und Freunde sind zwar mal für ein paar Stunden zu erreichen, aber nicht Wochenlang und schon gar nicht zuverlässig was Zeiten betrifft(sind fast alle in Schichtberufen). Eine Haushaltshilfe müsste da schon von 6 Uhr( da muß mein Mann los) bis mindestens 21 Uhr zur Verfügung stehen, glaube kaum, daß sich das machen lässt.
Vielleicht gibt es über eine Tagesklinik die Möglichkeit, werde mich mit meinem HA schlau machen. LG Kätchen:gruebel:
 
vielleicht wäre der gang zu einem psychotherapeuten hilfreicher als ein psychologe....dashilft bestimmt.das heisst nicht gleich ,dass du irre oder so bist. ich selbst bin da wegen einem anderem grund,aber ich hab viel für mich dazu gelernt. und kann davon nur profitieren.
die stationsleitg. von meiner momentanen station hat so eine therapie auch gerad hinter sich ,wie mir erzählt wurde,war auch n halbes jahr krankgeschrieben und jetz fängt sie langsam wieder an, mit 4 stdn arbeit von 8-12h z.b.

wünsch dir viel erfolg!!! und alles gute!!!Du schaffst es!!!

lg anna:-)
 
Ein Psychotherapeut kann ein humanmedizinisches oder ein Psychologie-Studium hinter sich haben. Relevant ist die WB zum Therapeuten.

Elisabeth
 
[...]meine Kinder sind 11 und 12 [...]

Eine Haushaltshilfe müsste da schon von 6 Uhr( da muß mein Mann los) bis mindestens 21 Uhr zur Verfügung stehen, glaube kaum, daß sich das machen lässt.

*Ähäm*

Deine Kinder sind 11 und 12, nicht 5 und 6!

Da muss nicht rund um die Uhr jemand zu Hause sein. Ich war da im 6. bzw 7. Schuljahr...
 
Hallo,
auch wenn die Kinder 11 und 12 sind, heißt das nicht unbedingt das die Kinder auch geistig schon auf alleine Klar kommen eingestellt sind. Es gibt die Möglichkeit das die Haushaltshilfe für 2 Stunden vormittags da ist und dann ab Nachmittags wieder für nochmal 6 Stunden oder so, desweiteren gibt es auch die Möglichkeit einer Tagespflege, das heißt die Kinder werden in Pflegefamilien untergebracht morgens vom Vater hingebracht und abends abgeholt, oder es gibt auch die Möglichkeit das die Kinder für diese Zeit komplett in einer Pflegefamilie untergebracht werden. Darüber kann aber die Krankenkasse und das zuständige Jugendamt informieren.

Ich wünsche allen die mit dem Burn out zu kämpfen haben, dass es Euch bald wieder besser geht.
 
@kätchen:
Ich denke auch, mit 11 und 12 Jahren kann man ihnen schon ein paar Stunden alleine zumuten - ich red ja nicht vom ganzen Tag.

Darf ich fragen, als was dein Mann arbeitet? Wenn er um 6 Uhr los muss, 70 km fährt (rechne da ca. mit 1 h Fahrt) und um 22 Uhr nach Hause kommt, arbeitet er täglich 14 Stunden :eek1: ???

Gruß,
Lin
 
Hallo Lin, also mein Mann ist Projektleiter in der Baubranche und pendelt unter anderem zwischen mehren Baustellen, FFM ,Offenbach, Mannheim und dem Büro hin und herEr arbeitet nicht jeden Tag solange, aber es lässt sich halt nie klar sagen, wann er Feierabend hat, was die Planung mit irgendwo Kinder abliefern und abholen schwierig macht. Zum Thema Kids möchte ich nur kurz sagen das sie natürlich jeden Tag ein paar Stunden allein sein können, aber wer Kinder in der Pubertät hat weiß sicher auch, das ohne Kontrolle der Hausaufgaben öfter mal keine gemacht werden und Abends ist es dann oft zu spät. Mit einer Pflegefamilie hätte ich persönlich ein Problem, ich weiß nicht, wer sich da Gedanken gemacht hat, aber krank sein ist schwer genug, die Kinder dann Wochenlang nicht bei sich zu haben( bin keine Glucke) ist für mich extrem hart. LG Kätchen
 
... aber krank sein ist schwer genug, die Kinder dann Wochenlang nicht bei sich zu haben( bin keine Glucke) ist für mich extrem hart.

Da kann übrigens eins deiner Probleme liegen: nicht loslassen können. Aber das weißt du sicher selbst. Und du kannst bestimmt am besten selbst beurteilen, wie selbständig deine Kinder sind.

Berate dich mit deinem Hausarzt. Der erste Schritt wäre: Suche nach einem Therapeuten. Das kann schon viel Zeit in Anspruch nehmen. Frage außerdem nach einer Mutter-Kind-Kur. Du kannst die Kinder nur bis zu einem bestimmten Alter mitnehmen (15 Jahre?). Du wirst wahrscheinlich primär eine Ablehnung erhalten. Gehe dann in Widerspruch. Man muss sich alles erkämpfen.

Ich habe bis zum totalen Zusammenbruch durchgehalten und immer geglaubt: ohne mich geht nichts. Es geht und es muss jetzt gehen- auch ohne mich. Vielleicht schaffts du ja vorher den Absprung.

Elisabeth
 
Hallo Kätchen,

also ich bin Mutter von 3 kleinen Kindern Alter fast 3, 6 und fast 8 Jahre, was meinst Du wie schwer es mir fällt meine Kinder alleine zu lassen aber ich habe leider schon öfters im Kh gelegen, sozusagen beide Seiten kenne ich zur genüge. Meine KH Aufenthalte waren mit mehrmals 10 Tage und dann noch 2 mal 4 Tage auch nicht gerade kurz, zu dem Glück meiner Kinder konnte sich jedesmal mein Mann sich frei nehmen, im Rahmen der Haushaltshilfe die einem von der KK bewilligt wird solange man Kinder im Alter von unter 12 Jahren hat. Wenn die Kinder schon älter sind wird ihnen zugemutet alleine klar zu kommen. Also käme für Dich wenn du ambulant in eine Tagesklinik gehst nur in Frage Deine Kids bei einer Betreuung abzugeben und dann abends wieder selber da abzuholen. Wochen lang seine Kinder nicht zu sehen ist nicht einfach, dass hat auch keiner gesagt aber wenn Du gesund werden möchtest, brauchst Du eine Therapie die Dir dabei hilft!

Überlege mal was ist besser?

Eine Mutter die zusammenklappt? gar nichts mehr kann? und dann wochenlang vielleicht sogar Monatelang in einer Klinik liegt?

oder eine Mutter die sich noch rechtzeitig von Ihren Kindern für eine kurze Zeit trennt?
Denn auch wenn man mit vielleicht 8 Wochen rechnen muß ist das doch immerhin noch kürzer als wenn man für 6 Monate weg ist und ändern tut sich das nicht von alleine.

Du brauchst Hilfe und zwar schnell.

Je länger Du wartest destso schwerer wird der Weg zurück in ein normales Leben.

Alles Gute

Cleo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
hab die Beiträge mit großem Interesse verfolgt, da ich auch in der Situation bin... Sämtliche SSympthome, die hier beschrieben worden, von Herzrasen, Schweißausbrüchen, Konzentrationsstörungen über die Kälte, die sich immer mehr innerlich ausbreitet, die Panik schon vor Arbeitsbeginn und besonders schlimm, die letzten paar Schritte bis zum Krankenhaus.
Auch ich wollts mir, und vor allem vor den "Anderen" nicht zugeben, daß ich nicht mehr kann!!!
Als dann gräßliche Nervenschmerzen dazu kamen, hab ich mich meiner HÄ anvertraut (unter Sturzbächen von Tränen).
Jetzt bin ich seit 4 Wochen krank geschrieben. So richtig akzeptieren, daß ausgerechnet mir sowas passiert, kann ich es immer noch nicht. Ich habe das Gefühl total versagt zu haben...
Ich weiß auch nicht wie weiter!? Im Moment kann ich mir nicht vorstellen nochmal in meinen Beruf zurückzukehren. Ich arbeite auf einer gemischten Station, Cardiologie und Gefäßchirurgie, somit "wirklich" kranke, alte Menschen. Ich habe mittlerweile ( ich bin geschockt über mich selber) eine wahnsinnige Abneigung gegen alte Menschen entwickelt, ja, schon einen richtigen Ekel.
Wenn ich die Beiträge hier lese, werd ich wohl an einer psych. Behandlung nicht vorbei kommen...
Aber, ich schäme mich, fühl mich als absoluter Versager...
Hab außer mit meiner HÄ und einer einzigen Kollegin mit niemand mal Klartext, wie es in mir drin ausschaut, geredet, und deshalb unheimlich froh dieses Forum entdeckt zu haben, und zu sehen, daß ich nicht allein mit meinen Problemen bin!!!
 
Hallo lizzi,

Du brauchst Dich für Deinen Zustand nicht zu schämen!

Du hast sicher viele Jahre lang Dine Patienten aufoperungsvoll gepflegt und Dich und Deine Seele dafür geopfert.

Damit muß jetzt Schluß sein!
Du bist auch nur ein Mensch und keine Heilige!

Auch ich war in einer solchen Lage:

Eines Nachmittags bin ich nach dem Nachtdienst aufgewacht und habe mir gedacht:

"Wenn ich jetzt aus dem Fenster springe, brauch ich keinen Nachtdienst mehr zu machen!"

Es hat den ganzen Nachtdienst gedauert, bis ich mich davon distanziert habe und war am nächsten Tag bei meiner Stationsleitung.

Er hatte großes Verständniss und hat mich aus den nächsten ND`s rausgenommen, aber auch gesagt, das er dieses nicht lange machen könne. Ich sollte mich nach einer anderen Stelle umsehen.

Dadurch kam ich in die Dialyse und fühle mich sehr wohl.
Auch unsere "Nachtdienste"bis Mitternacht sind für mich kein Problem!

Mein Tipp:

Rede offen mit Deiner SL und PDL, im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht wird sich sicher etwas finden.

Viele liebe Grüße

Werner
 
Esrt mal vielen Dank, Werner, für deine Rückmeldung...
Ich bin schon dabei, mich nach einer anderen Stelle umzuschauen. Evtl. wird etwas in der Anästhesie frei. Allerdings wärs mir am liebsten gar nicht mehr zurück ins KH zu müssen. Der Gedanke allein löst im Moment schon Übelkeit und Atemnot aus. Im Landratsamt wird eine sozial-med. Ass. gesucht. Morgen schick ich meine Bewerbung dafür raus.
Ich würd alles mögliche machen, meinetwegen auch Regale bei Real einräumen...
 
Ich würd alles mögliche machen, meinetwegen auch Regale bei Real einräumen...

Solche Gedanken habe ich auch gehabt.. bzw. habe sie zwischenzeitlich immer noch.. muss ja nicht für immer sein evtl., aber einfach mal für eine längere Zeit Abstand von Pflege an sich.. mir ging es wie dir, ich hab, ja man kann es schon so ausdrücken, nen richtigen Hass auf die Patienten gehabt, wie schon mal geschrieben, jedes Steckbecken-Holen war mir zuviel.. "Schwester?" wenn ich die Patienten das schon habe rufen hören, verdrehte ich automatisch die Augen und wäre am liebsten gar nicht hingegangen.

Im Grunde ist es schade, denn man hat den Beruf ja schließlich mal gelernt, weil man es wirklich wollte, es hat einem Spaß gemacht und man war sich sicher "Das ist das Richtige für mich". Das es jetzt auf einmal (und selbst wenn es nur für eine gewisse Zeit ist) anscheinend nicht mehr geht, macht mich persönlich sehr traurig. :cry1:
 
Hallo Lizzi,
mir ging es genauso. Als ich meinen Burn-out hatte arbeitete ich in der Geriatrie, die Hälfte der Pat. Apoplex, die andere Hälfte war auch nicht besser dran. Altersdurchschnitt 86 Jahre, Juchhu.
Auch ich hatte nen Hass auf alte Menschen, ich hätte richtig gemein werden können. Nachdem ich so lange krank war und mit meiner Arbeit wieder begonnen hatte, hatte sich das gelegt. Ich habe gelernt, daß nicht die "Alten" an meinem Elend schuld sind, sonder einerseits mein Arbeitgeber - der ja die miesen Rahmenbedingungen schafft und aber vor allem mein Drang zum Überperfekten. Ich war selbstbewusster, habe dann meine eigenen Prioritäten gesetzt und wenn sich Ärzte oder PDL beklagt haben habe ich denen freundlich aber sehr bestimmt gesagt, daß ich gerne alles machen würde wenn ich die Zeit dazu hätte und ich halt gezwungen war, Prioritäten zu setzen. Mit der Zeit hat sich keiner mehr beklagt...
Was ich damit sagen will, ändere nicht den Job, sondern deine Einstellung. Du wirst auch respektiert wenn du nicht perfekt bist. Was ich auch gelernt habe - den Pat. mal zu sagen, daß sie sich unmöglich benehmen und ich nicht dazu da bin sie zu bedienen (Wenns angebracht war) Das mache ich im übrigen noch immer, meine jetzigen Kollegen bestaunen das und sagen daß sie sich das nicht trauen würden?! Ich behandle meine Pat. mit Respekt und das fordere ich mir auch von denen ein. Es heißt ja nicht, daß man unfreundlich und nicht empathisch ist.
Nun gut, genug von mir gelabert...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und ein Umfeld, daß dich stützt! Halte durch, auch wenn es jetzt nicht so aussieht, es wird besser werden und du wirst stärker denn je aus dieser Situation herausgehen!
Ganz lieben Gruß, Annette
 
Danke für die wunderbaren, aufmunternden Worte...
die Einsicht, daß nicht nur das Patientengut, sondern sehr stark das Ganze drmrum, wie der Druck nur ja alles genauestens zu dokumentieren... Papier ist geduldig, schreiben kann man viel... aber schaff ich es auch alles zu erledigen, wo hinter ich auch mein Handzeichen setze, interessiert kaum, wie die Vergrösserung unserer Station auf mittlerweile 50!!! Betten und dem damit verbundenen Lärmpegel. Zeitweise befinden sich im Stützpunkt 6 KS, 3 Ärzte + Azubis und Praktikanten...
Es herrscht nicht mal eine Sekunde Ruhe. Wenn nicht gerade jemand spricht, läutet das Telefon oder die "Com"-Zentrale quakt.
Ich war oft so narrig, daß ich am liebsten laut geschrien hätte.
Naja... wie auch immer... ich muß einen Weg finden wie es weitergeht.
Hab grad meine 1. Bewerbung seit 12 Jahren geschrieben... und es hat mir richtig Spaß gemacht!
 

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