BPA und CDU gegen Abitur zur Zulassung zur Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung

Und wir sind eben nicht alle bei der gleichen Versicherung. Wäre Herr Ackermann oder Schumi mit den Normalverdienern in der gleichen Sozialversicherung, ohne Beitragsbemessungsgrenze, dann wäre die Einnahmenseite deutlich entspannter.

Ein Vorteil der Finanzierung über die Steuern: Man kann sich nicht einfach aus der Solidargemeinschaft ausklinken, wenn man hohe Einkünfte hat.
 
Man hat hier auch gewisse Probleme mit stark uebergewichtigen Patienten. Deshalb hat man die Steuer auf Suessigkeiten und Fett d e u t l i c h erhoeht. Mit dem Geld werden dann die zusaetzlichen Behandlungen bezahlt. Gleichzeitig versucht man, durch die hoeheren Preise fuer die suessen Sachen eine gewisse Umorientierung des Verbrauchers zu erreichen.
 
Die Ausgaben für das Gesundheitssystem sind in Dänemark und Deutschland vergleichbar. Das heisst, im Topf ist gleich viel Geld, es wird nur anders verteilt.
 
Ich glaub ich sollte dänisch lernen:D
Das System in Dänemark klingt wirklich traumhaft. Ich bin wirklich gespannt ob das in Deutschland irgendwann überhaupt ansatzweise mal möglich sein wird/kann.
Aber hier sind sich die Pflegekräfte selbst nicht mal einig was man überhaupt will.
Bei jeder Diskussion die in Richtung Akademisierung etc. geht habe ich das Gefühl, dass "gestandene" Pflegekräft große Angst haben, man könnte ihnen die Butter vom Brot nehmen und deswegen erst mal jede Entwicklung lieber mal blockieren.
Dass wir davon alle profitieren können ist leider den wenigsten bewusst.
 
Viel Spass beim daenischlernen! Das ist ein groesseres Projekt.. Die anderen skandinvischen Laender machen es aber aehnlich. Und schwedisch ist leichter. In Suedschweden gibt es zur Zeit sogar ganz gute Moeglichkeiten was zu kriegen. Daenemark ist zur Zeit dicht.
Das Problem in Deutschland ist doch eher ein gesellschaftliches. Es gibt ein oben und ein unten. Oben sind die Leistungstraeger, die bekommen alles. Und unten ist halt der Rest. Diese Spaltung ist auch im Gesundheitswesen zu finden. Oben die Aerzte.
Und im Bildungswesen. Fuer die da oben Privatschulen, fuer die da unten Massenschulen.
Man kann das deutsche Gesundheitswesen nicht vom politischen System isoliert betrachten. Wenn man neoliberal waehlt, dann bekommt man eben auch Privatkliniken (Renditeerwartung von Vivantes: 15 % pro Jahr!).
Und wenn man das Gesundheitswesen "dem Markt" ueberlaesst anstatt es zu regulieren, dann bekommt man halt Fehlentwicklungen, die man spaeter bitter bezahlt.
Ich denke, dass die jeztige Regierung keinerlei Interesse hat, etwas zu aendern. Den "Leistungstraegern" geht es doch gut, und der Rest ist egal.
 
Und nun sollen die da oben (Abiturienten) auch noch die anspruchsvolleren Pflegetätigkeiten bekommen und die da unten (Real- und Hauptschüler) den ungeliebten Rest. So kann man natürlich auch argumentieren.

Elisabeth
 
Naja, irgendwo muessen doch die vielen Lehrerkinder untergebracht werden...
Deutschland sollte an dem Auseinanderdriften der Gesellschaftsschichten arbeiten und Chancengleichheit versuchen herzustellen. Wenn man die Pflege nach "unten" oeffnet, werden Abiturienten sicher nicht mehr Krankenschwester.
Wir hatten oder haben doch noch das Jahr der Pflege. Ich halte solche Aktionen fuer reine Hinhaltetaktik. Niemand will den Pflegekraeften was Gutes. Sie sollen eben nur noch ein Jahr laenger ruhiggestellt werden. Die Streiks soll die nachste Regierung aushalten muessen.
Ich finde auch die Aktion "Gelbe Karte" vom DBFK irgendwie lustig. Wenn man mit der Gelben droht und nichts passiert, dann muss doch logischerweise die rote Karte kommen! Aber nicht in der Pflege. Da bleibt man jahrelang gelb. Laecherlich!
Ihr lasst Euch von der Politik nach Strich und Faden ...
 
@bisauf: Nun wissen wir ja Bescheid durch deine Hilfe:lol:



Ich bin durchaus nicht gegen die Akademisierung- im Gegenteil. Das System ist allerdings noch nicht ausgereift.

Zudem es hierbei nicht um den Schulabschluss alleine geht, sondern um die Möglichkeit die z.B. fachgebundene Fachhochschulreife für ein Pflegestudium im dualen System zu erlangen. Dies kann durchaus auch mit Praktikas und ein- oder zweijährigen Ausbildungen oder Ähnlichem abgedeckt werden. Zudem könnte man auch die Möglichkeit zur Verfügung stellen ein ernsthaftes duales System zu verfolgen, wo jeder ab dem Realschulabschluss in dieses duales System einsteigen kann und dann später nach drei Jahren gesplittet wird oder z.B. ein NC eingeführt wird, um dann das Jahr für den Bachelor noch hinten dran zu hängen mit entsprechendem NC. Wieso nicht? In technischen Berufen ist das schon sehr lange üblich. Dieses System würde zudem noch die Motivation fördern und vorallem das Interesse für diesen Beruf steigern.

Ein Elitedenken halte ich dahingehend für vollkommen unangemessen und nicht zielführend. Zudem die Grundpflege zum Pflegeverständnis u.a. beiträgt. Ohne Grundpflege durchaus auch keinerlei Pflegewissenschaften /- konzepte/- theorien u.s.w.

Juchli, Roper, Henderson und Karll wurden niemals geboren, sind daher bedeutungslos und der ganze Verberuflichungs- und Professionalisierungsprozess in der Pflege wurde niemals in die Wege geleitet und weiterverfolgt. Wenn Agnes Karll niemals gelebt hätte, dann wäre die Krankenpflege ohne Geschichte bzw. die Geschichte ohne Krankenpflege!


:gruebel:
 
Das klingt gut, was du da schreibst, es wird nur nicht so kommen!
 
Woher weißt du das ?

Es gibt kein politisches Interesse daran, die Wirtschaftsunternehmen arbeiten streng tayloristisch, und haben laengst ihre eigenen Akadiemien fuer die kleine Managementelite.
Die Pflegekraefte selbst sind schlecht politisch organisiert.
Ich sehe da ziemlich schwarz. Wuerde mich gerne irren mit meiner Einschaetzung!
 
Es gibt kein politisches Interesse daran, die Wirtschaftsunternehmen arbeiten streng tayloristisch, und haben laengst ihre eigenen Akadiemien fuer die kleine Managementelite.
Die Pflegekraefte selbst sind schlecht politisch organisiert.
Ich sehe da ziemlich schwarz. Wuerde mich gerne irren mit meiner Einschaetzung!

Die liebe Politik, aber das wissen wir ja schon lange. Die Wirtschaftsunternehmen und vorallem der größte Klinikkonzern arbeitet durchaus tayloristisch, aber sie kooperieren mit kommunalen Trägern. Es gibt natürlich Klinikkonzerne, die da gezielt in- und outsourcen, so wie sie es brauchen. Aber damit sind schon einige in ihrem Ansehen zu Schaden gekommen. Die Viecher schaffen es aber immer wieder sich von hinten anzuschleichen und das Köppchen zu streicheln und dann anzugreifen mit Outsourcing und Lohndumping, wie Schlecker.

Mit der Pflegekammer und dem Dominoeffekt würden wir politisch wesentlich besser da stehen. Kammern sind in Deutschland Körperschaften des öffentlichen Rechtes.

Na hoffen wir mal das bald der Skandal um Wulff beendet ist und die SPD mit ihren blöden Ablenkungsmanövern aufhört.
 
Mir leiht keiner 500.000 ... warum eigentlich nicht? Wulff wird schon noch mal mit einem blauen Auge davonkommen.
 
Ich würde sie dir leihen. Hab's nur grad nicht passend.
 
Es gibt keine Bewegung aus der Pflege heraus. Jegliche Aktivität in diese Richtung wird von der Pflege selbst im Keim erstickt. Die "Abtrünnigen" werden entweder wieder auf Kurs gebracht oder ausgegrenzt.

Eine Veränderung von außen ist ebenso unwahrscheinlich. Die Wirtschaft, respetive die Politiker, sind daran interessiert, die Dienstleistung Pflege so billig als möglich anzubieten. Dabei werden sie von sehr, sehr vielen Pflegekräften unterstützt indem diese sich weit unter wert verkaufen.

Würdigung des globalen Protestes
Weiter heißt es in der jüngsten Ausgabe des Magazins: "Es ist bemerkenswert, wie viel die Spitzen der Protestbewegungen gemein haben. Überall sind sie zum großen Teil jung, der Mittelklasse zugehörig und gebildet." Fast alle Bewegungen dieses Jahres hätten unabhängig von bestehenden politischen Parteien oder oppositionellen Gruppen begonnen
"Time Magazine": "Der Demonstrant" ist die Person des Jahres 2011 - Politik | STERN.DE
Diese junge und gebildete Mittelschicht scheint in der Pflege komplett zu fehlen.

Elisabeth
 
"Sie leisteten Widerstand, stellten Forderungen, ohne aufzugeben, selbst wenn die Antwort in Form einer Tränengaswolke oder eines Kugelhagels kam."
So weit würde ich jetzt nicht gehen. Bin aber auch nicht mehr jung.
 
@elisabeth: Das wird es immer geben und zwar in jeder Branche und Schicht. Da brauchst du dir nicht unnötig den Kopf zu zerbrechen. Welcome in good old germany. ;-) *zwinker*

Es gibt glücklicherweise auch Freiberufler die sich vernetzen. Also es besteht noch Hoffnung....:rocken:

Zumindestens auf der selbständigen Basis werden die Honorarpreise steigen!
 
@Bisauf

Duerfen in Daenemark Krankenhäuser Gewinn erwirtschaften?

Hat jeder den Zugang zu der gleichen Versorgung?


Also ich denke diese Nummer mit vorsotieren für den Hausarzt ist eine gute Sache, denn wieviele Rentner sitzen jeden Morgen in den deutschen Arztpraxen weil sie nicht besseres zutun haben.
 

Ähnliche Themen