BPA und CDU gegen Abitur zur Zulassung zur Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung

In dem zitierten Artikel geht es um Proteste, die Diktaturen beendet haben in Nahen Osten beispielsweise und Menschen, die diese Revolutionen initiiert haben. In Europa wurden korrupte Machtinhaber zu Fall gebracht. In den USA fand ebenfalls ein politisches Umdenken statt. Der Kern des Artikels dreht sich aber um die Demontrationen und deren Spitzen, die um Menschenrechte kämpften. Von daher finde ich den 1:1 Vergleich mit der Pflege schwierig.
Diese junge und gebildete Mittelschicht scheint in der Pflege komplett zu fehlen.
Glaube ich nicht, denn....
Die "Abtrünnigen" werden entweder wieder auf Kurs gebracht oder ausgegrenzt.
 
@Bisauf

Duerfen in Daenemark Krankenhäuser Gewinn erwirtschaften?

Hat jeder den Zugang zu der gleichen Versorgung?


Also ich denke diese Nummer mit vorsotieren für den Hausarzt ist eine gute Sache, denn wieviele Rentner sitzen jeden Morgen in den deutschen Arztpraxen weil sie nicht besseres zutun haben.

Ja, und wenn sie Verluste haben, dann muessen sie Personal feuern!
Ja! Wir versorgen sogar Deutsche, die hier verungluecken.
Man kann eine Zusatzversicherung abschliessen und hat dann wohl noch mehr Moeglichkeiten. Ist aber unueblich.
 
@pericardinchen- es gibt bereits genug Vernetzungen in der Pflege... nennt man Verbände. Und gerade dieses "nur auf sich selbst und den eigenen Vorteil schauen" macht ein gemeinsames Handeln unmöglich. Und die Wirtschaft nebst Politik freuts. Teile und Herrsche- das wusste schon der olle Römer.

Wenn ich S21 nehme, dann sehe ich, dass man dort ein eindeutiges Ziel verfolgt. Man hat es bis zur Medienaufmerksamkeit geschafft und das sogar über die Grenzen drüber weg.

Worauf ich immer noch warte...auf einen Flashmob. Organisiert von den "Jungen Wilden" in unserer Branche- wenn es sie denn gibt. Und zwar net zur Demonstration, wie schlimm unser Beruf doch ist sondern mal was ganz anderes: warum bin ich in die Pflege gegangen und was sind meine täglichen kleinen Highlights. Man stelle sich vor: in jeder Stadt auf dem größten Platz treffen sich zig (hundert) Pflegekräfte in Dienstkleidung und suchen ganz bewusst den Kontakt zum Bürger um ihm zu erklären: ich übe meinen Beruf gerne aus.
Das sind meine Träume. Der gehört in die Kategorie: wird nie Realität. Eher treffen wir uns zum gemeinsamen Jammern in der hintersten Kammer. Aber träumen darf man ja. *gggg*

Elisabeth
 
@Lusche- erwischt. *fg*

Elisabeth
 
Ja, und wenn sie Verluste haben, dann muessen sie Personal feuern!
Ja! Wir versorgen sogar Deutsche, die hier verungluecken.
Man kann eine Zusatzversicherung abschliessen und hat dann wohl noch mehr Moeglichkeiten. Ist aber unueblich.

Wird der Gewinn dann wieder ins Gesundheitssystem gesteckt oder wird es dem Gesundheitssystem entzogen, durch AGs und soweiter?


Hm, gehoert Zähne machen zum Verunglücken? Dann würde ich meinen nächsten Urlaub bei euch planen.
 
99 % der Kliniken gehoeren dem Staat, also den Regionen. Die muessen aber auch wirtschaftlich arbeiten und eine ordentliche Qualitaet aufweisen. Sonst gibt es kein Geld. Wenn Geld ueberbleibt, wird meist investiert und etwas fuer Problemzeiten zurueckgelegt.
Zur Zeit wird das Krankenhauswesen total umorganisiert. Man plant, drei "Superkankenhaeuser" zu bauen und viele Operationen nur noch in grossen Zentren anzubieten. Dies soll wirtschaftlicher sein und der Qualitaet zugute kommen. Sollen uebrigens "Nullenergie-Krankenhaeuser" werden. Die kleinen Krankenhaeuser haben dann nur noch eine Akutfunktion oder werden geschlossen. Dafuer wird der Retungsdienst ausgebaut.
Wenn man beispielsweise einen Herzinfarkt hat, dann ist das heute schon so. Die Patienten werden im Rettungswagen oder Hubschrauber anbehandelt und in Zentren geflogen, wo sie sofort einen Herzkatheter bekommen. So spart man Zeit. Die Ueberlebensquote ist besser als in Deutschland. Das "daenische Modell" soll jetzt irgendwann und irgendwie auch in Deutschland eingefuehrt werden. Stoesst auf Widerstand, weil dann die kleinen Kliniken die Patienten nicht mehr bekommen. Ist klar.

Zahnbehandlung als akut.. das sieht schlecht aus...
Damit die Kinder nicht staendig Cola trinken, bekommen sie in den Schulen umsonst Mineralwasser. Klappt ganz gut. Die Zahnbehandlung der Kinder zahlt man uebrigens teilweise mit der Zuckersteuer, die ziemlich hoch ist.
 
Ist nix mehr mit jung und wild?? Vielleicht wird es ja was, wenn die alten Hasen den jungen Wilden mal zeigen, wie es geht.
Ich wär dabei.

Leider muss ich hier passen, weil mir die Vernetzung fehlt. Denbar wäre aber z.B. die verdi-jugend oder die jungen Verbandsmitglieder. Die müssten ja eigentlich in der Lage sein, sich mit Gruppen bundesweit zusammen zu schließen. Dann hättest auch eine entsprechende Anzahl die du erreichen könntest. Stichwort: Schneeballsystem.

Als Alleingänger scheiterst du an den notwendigen bundesweiten Kontakten. Zudem komme ich aus der hintersten Provinz. *fg*

Elisabeth

PS *grübel* Ob man als alter Hase mal den DPR anschreibt?
 
Leider muss ich hier passen, weil mir die Vernetzung fehlt. Denbar wäre aber z.B. die verdi-jugend oder die jungen Verbandsmitglieder. Die müssten ja eigentlich in der Lage sein, sich mit Gruppen bundesweit zusammen zu schließen. Dann hättest auch eine entsprechende Anzahl die du erreichen könntest. Stichwort: Schneeballsystem.

Die Vernetzung ist dabei nur ein kleines Problem. Ich bin selber seit einigen Jahren in der ver.di-Jugend aktiv und sehe das Problem eher in der Gleichgültigkeit der Pflegekräfte.

2008 gab es beispielsweise die Kampagne "Der Deckel muss weg", bei der Proteste gegen die miserable Krankenhausfinanzierung organisiert wurden. Die Hauptdemo fand am 25. September in Berlin statt. Von unserem Krankenhausverbund haben wir von der JAV bzw. dem BR Busse nach Berlin organisiert und was war? Aus Schleswig-Holstein gerade einmal knapp 100 Teilnehmer bei fast 5000 (!) Mitarbeitern in der Region! Und dass, obwohl man ein Anrecht darauf hatte, mitzukommen, es galt sogar als Arbeitszeit... Den meisten ist die Gesundheitspolitik egal, solange jeden Monat ihr Gehalt auf's Konto kommt - auch wenn dieses recht mau ausfällt.
 
Hallo Krabbenmädchen,

du beschreibst zwar den Ist-Zustand, hast aber ausser dem Stichwort Gleichgültigkeit keine weiteren Gründe dafür genannt, warum die Pflege so offensichtlich nicht in der Lage ist, ihre Interessen zu vertreten.

Ein Soziologe würde wohl so argumentieren:

Frauenberuf
Damit verbunden immer noch häufig Doppel-und Dreifachbelastung =
Haushalt und Kinder
zumindest in der Altenpflege hoher Anteil an MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund
Helfender Beruf = Helfersyndrom = Altruismus??
niedriges Einkommen, Abhängigkeit vom Arbeitsplatz
niedriges Bildungsniveau
...

Der letzte Punkt führt uns zur aktuellen Diskussion zurück.

Solche Argumente hören wir Pflegekräfte nicht gerne, man kann sich auch trefflich darüber streiten. Bequemer und anschlussfähiger ist es oft, dunkle Mächte für uner Schicksal verantwortlich zu machen: wahlweise die Ärzte, die Politik, die Kostenträger oder die Arbeitgeber verhindern dann, das wir endlich bekommen was uns zusteht. (Die Argumentation ist nicht ganz sauber, gebe ich gleich zu. Ein bisschen Polemik kann aber gelegentlich hilfreich sein)
 
:-* @ thorstein
 
Nur einige Beispiele für die Probleme:
http://www.krankenschwester.de/foru...-unterrichtsmethoden-krankenpflegeschule.html
http://www.krankenschwester.de/forum/ausbildungsinhalte/27106-problem-unterrichtsgestaltung.html
http://www.krankenschwester.de/forum/ausbildungsinhalte/26484-unterschiede-art-unterrichts.html
http://www.krankenschwester.de/forum/ausbildungsinhalte/33586-erste-woche-um-schon-ueberfordert.html

Ich denke, dass die Realschüler- Hauptschüler gleich sowieso- schlecht vorbereitet sind auf den Lernstil, den man aktuell verfolgt/verfolgen möchte. Ergebnis: die Ausbildung verliert an Niveau. Dafür kann der Azubi nix. Man könnte den Lernstil wieder umändern, müsste dann aber massiv auf Inhalte verzichten. Und dann haben wir das Ziel der Gegner erreicht: Niedrige generalistische Grundausbildung die man entsprechend niedrig vergüten kann. Die Spezialausbildungen gibt es ja bereist jetzt im Schnellverfahren von 3 Jahren.

Warum legt man außerhalb von D eigentlich so einen großen Wert auf Fachkompetenz?
These: da ist der Doc net mehr der Gott in Weiß, der eh alles besser weiß und kann- selbst wenn es um pflegewissenschaftliche Erkenntnisse geht. Er hat schließlich ein Pflegepraktikum gemacht und von daher weiß er, was er von seinen Pflegekräften zu erwarten hat.

Elisabeth
 
Warum legt man außerhalb von D eigentlich so einen großen Wert auf Fachkompetenz?
These: da ist der Doc net mehr der Gott in Weiß, der eh alles besser weiß und kann- selbst wenn es um pflegewissenschaftliche Erkenntnisse geht. Er hat schließlich ein Pflegepraktikum gemacht und von daher weiß er, was er von seinen Pflegekräften zu erwarten hat.

Elisabeth


...interessante Gedanken, ich würde sagen dies ist eine realistische Sichtweise...
 
Nur einige Beispiele für die Probleme:
http://www.krankenschwester.de/foru...-unterrichtsmethoden-krankenpflegeschule.html
http://www.krankenschwester.de/forum/ausbildungsinhalte/27106-problem-unterrichtsgestaltung.html
http://www.krankenschwester.de/forum/ausbildungsinhalte/26484-unterschiede-art-unterrichts.html
http://www.krankenschwester.de/forum/ausbildungsinhalte/33586-erste-woche-um-schon-ueberfordert.html

Ich denke, dass die Realschüler- Hauptschüler gleich sowieso- schlecht vorbereitet sind auf den Lernstil, den man aktuell verfolgt/verfolgen möchte. Ergebnis: die Ausbildung verliert an Niveau. Dafür kann der Azubi nix. Man könnte den Lernstil wieder umändern, müsste dann aber massiv auf Inhalte verzichten. Und dann haben wir das Ziel der Gegner erreicht: Niedrige generalistische Grundausbildung die man entsprechend niedrig vergüten kann. Die Spezialausbildungen gibt es ja bereist jetzt im Schnellverfahren von 3 Jahren.


Elisabeth

Da waere mal eine Studie interessant, wer mehr Probleme hat während der Ausbildung und wie hoch die Abbrecherraten, und die Notenspiegel Realschüler vs. Hauptschüler vs. Gym.
 
Ich frage mich, wer von den Abiturienten denn überhaupt in die Pflege will...
In Deutschland hat sie ja ein ganz anderes Image wie in anderen Ländern oder auch früher in der DDR.

Dennoch gibt es eine hohe Anzahl von Bewerbern mit Abitur. Gab es schon vor Einführung der dualen Studiengänge. Letztere machen meines Erachtens die Pflege gerade für Abiturienten sehr attraktiv, während der Realschüler mit schlechtem Durchschnitt Schwierigkeiten haben könnte, einen Ausbildungsplatz zu finden.

Hier: http://www.ipp.uni-bremen.de/downloads/ippschriften/ipp_schriften05.pdf
Scroll mal runter auf Seite 51. Es wollen mehr Abiturienten als Realschüler in die Krankenpflege.
 
ist interessant.
Steht aber ein bißchen im Widerspruch zu S. 4:
"Zentrale Ergebnisse:
Pflegeberufe haben momentan sowohl für Schüler/innen als auch für deren Eltern ein eher negatives Image. Die Motivation zur Wahl eines Pflegeberufes ist derzeit äußerst gering ausgeprägt."


und Seite 5:
"Image der Pflegeberufe und Berufsbewertungen
Pflegeberufe werden von den Schüler/innen und Eltern weder zu den „In“–Berufen
gezählt, noch gehören sie zu den potenziell in Frage kommenden Berufsgruppen.
Stattdessen werden Pflegeberufe allgemein, vor allem aber die Altenpflege, von den
Schüler/innen explizit zu den „Out“–Berufen gezählt. Berufe, die momentan sowohl aus
Sicht der Eltern und Schüler/innen besonders „in“ sind, finden sich vor allem in der
kaufmännischen und Verwaltungsbranche sowie in Kreativ- und Design-Berufen.
Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen bestehen insofern, dass Jungen eher Berufe mit technischem Hintergrund als „in“ bezeichnen, während für Mädchen eher Kreativ- und Design-Berufe „in“ sind."
und auch auf S. 5:
"Motivation für einen Pflegeberuf
Die innerhalb der Studie festgestellte Motivation für einen Pflegeberuf ist vor allem bei
Jungen äußerst gering, während Mädchen sich z. T. bis zu fünfmal häufiger die Wahl eines Pflegeberufes vorstellen können. Die Gründe für die Ablehnung von Pflegeberufen, die Schüler/innen nennen, sind fehlendes Interesse und fehlende persönliche Voraussetzungen („das kann ich nicht“). Die Schüler/innen erscheinen unabhängig vonden Inhalten insgesamt nur in geringem Maße über Pflegeberufe informiert. Ein Pflegeberuf kommt für die große Mehrheit der Schüler/innen nicht in Frage. "


Den Vortrag habe ich übrigens auf dem Hauptstadtkongreß gehört...
 
Trotzdem kann sich in dieser Studie ungefähr ein Drittel der befragten Gymnasiasten einen Pflegeberuf vorstellen. Die werden nicht alle kommen - ich denke, die meisten Schulabgänger haben mehrere Möglichkeiten im Kopf und sehen dann halt, welche Bewerbung Erfolg hat - aber sooo schlecht finde ich das nicht.

In den Krankenpflegeschulen, die ich kenne, hat mindestens die Hälfte der SchülerInnen Abitur.
 
Daß so viele Schüler bereits heute Abitur haben, überrascht mich jetzt doch.
Dennoch ist hier die Frage zu beantworten, ob es richtig ist, den Zugang für geeignete und interessierte Leute ohne Abitur auszuschließen.
Daß das Abitur in den letzten Jahren eine gewaltige Abwertung erfahren hat, gehört da natürlich auch mit rein.
 

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