Hallo,
kurzer Einwurf meinerseits...
Das Abiturienten per se (in Bezug auf Gehaltsdiskussionen oder Inhalte von Arbeitsverträgen) kritischer und diskussionsfreudiger sind, wage ich zu bezweifeln.
Während der Schulzeit lernen die Kinder recht früh, dass es viel leichter ist, sich nicht aufzulehnen. Wer gute Noten haben möchte, übt lieber keine Kritik, lacht über schlechte Lehrerwitze und trägt dem Lehrer die Tasche. Das setzt sich fort bis zum Abschluss, völlig Wurscht ob es ein Haupt-, Realschul-, oder Gymnasialabschluss ist. „Aufmucker“ sind idR Repressalien ausgesetzt.
Dieses gelernte Duckmäusertum „bewährt“ sich dann auch in der Ausbildung. Wer nicht meckert, kommt leichter an´s Ziel. „Aufucker“ sind auch hier nicht wirklich erwünscht, auch wenn immer propagiert wird „ wir wünschen uns mündige, kritikfähige Azubis´“
Im Betrieb, auf Station, in der Abteilung das gleiche Bild. Wer still hält, sich nicht über miserable DP beschwert, der Leitung nicht widerspricht und noch so sinnlose Entscheidungen durchwinkt, der bekommt seine FB oder WB schneller. Schnell klettern diese Kolleg/Innen auf der Karriereleiter nach oben. Auch berufsbegleitende Studiengänge sind kein Problem, da gibt es die passenden Freistellungen und der DP wird angepasst. „Aufmucker“ werden übergangen und ausgespart, bekommen diese Chancen selten bis gar nicht.
Eine reelle Chancengleichheit zum Aufstieg besteht mE nicht, unabhängig davon wer welche Schulbildung genossen hat.
Das sollte auch ein Ansatz sein.
Solange, wie Leitbilder nur Leidbilder sind und die Worte von Mündigkeit und dem Wunsch nach selbstbewussten Mitarbeitern eben nur schöne Worte auf tollem Papier sind, wird sich am Ansehen des Berufes nicht viel tun.
Bevor wir als PK auf unser Ansehen im Ausland schielen, sollten wir erst mal dafür sorgen, dass wir „zu Hause“ die Einstellung zum Beruf verbessern und den Job attraktiver machen. Solange, wie „Fahradfahrer“ Karriere machen und die, die wirklich etwas bewegen wollen, künstlich klein gehalten werden, wird sich das Ansehen nicht verbessern, wird es Flucht aus dem Job geben.
Die Anwärter, die sich auch dafür interessieren, ob selbstbewusste Azubis und Kolleg/Innen wirklich gewünscht sind, recherchieren uU vorher und werden abgeschreckt, bleiben also weg.
Und ja... mir ist bewusst, dass es sicher auch die Kliniken und Vorgesetzten gibt, die wirklich dankbar für kompetente, selbstbewusste und mündige Mitarbeiter sind und diese auch nicht klein halten.
VG lusche
kurzer Einwurf meinerseits...
Das Abiturienten per se (in Bezug auf Gehaltsdiskussionen oder Inhalte von Arbeitsverträgen) kritischer und diskussionsfreudiger sind, wage ich zu bezweifeln.
Während der Schulzeit lernen die Kinder recht früh, dass es viel leichter ist, sich nicht aufzulehnen. Wer gute Noten haben möchte, übt lieber keine Kritik, lacht über schlechte Lehrerwitze und trägt dem Lehrer die Tasche. Das setzt sich fort bis zum Abschluss, völlig Wurscht ob es ein Haupt-, Realschul-, oder Gymnasialabschluss ist. „Aufmucker“ sind idR Repressalien ausgesetzt.
Dieses gelernte Duckmäusertum „bewährt“ sich dann auch in der Ausbildung. Wer nicht meckert, kommt leichter an´s Ziel. „Aufucker“ sind auch hier nicht wirklich erwünscht, auch wenn immer propagiert wird „ wir wünschen uns mündige, kritikfähige Azubis´“
Im Betrieb, auf Station, in der Abteilung das gleiche Bild. Wer still hält, sich nicht über miserable DP beschwert, der Leitung nicht widerspricht und noch so sinnlose Entscheidungen durchwinkt, der bekommt seine FB oder WB schneller. Schnell klettern diese Kolleg/Innen auf der Karriereleiter nach oben. Auch berufsbegleitende Studiengänge sind kein Problem, da gibt es die passenden Freistellungen und der DP wird angepasst. „Aufmucker“ werden übergangen und ausgespart, bekommen diese Chancen selten bis gar nicht.
Eine reelle Chancengleichheit zum Aufstieg besteht mE nicht, unabhängig davon wer welche Schulbildung genossen hat.
Das sollte auch ein Ansatz sein.
Solange, wie Leitbilder nur Leidbilder sind und die Worte von Mündigkeit und dem Wunsch nach selbstbewussten Mitarbeitern eben nur schöne Worte auf tollem Papier sind, wird sich am Ansehen des Berufes nicht viel tun.
Bevor wir als PK auf unser Ansehen im Ausland schielen, sollten wir erst mal dafür sorgen, dass wir „zu Hause“ die Einstellung zum Beruf verbessern und den Job attraktiver machen. Solange, wie „Fahradfahrer“ Karriere machen und die, die wirklich etwas bewegen wollen, künstlich klein gehalten werden, wird sich das Ansehen nicht verbessern, wird es Flucht aus dem Job geben.
Die Anwärter, die sich auch dafür interessieren, ob selbstbewusste Azubis und Kolleg/Innen wirklich gewünscht sind, recherchieren uU vorher und werden abgeschreckt, bleiben also weg.
Und ja... mir ist bewusst, dass es sicher auch die Kliniken und Vorgesetzten gibt, die wirklich dankbar für kompetente, selbstbewusste und mündige Mitarbeiter sind und diese auch nicht klein halten.
VG lusche