BPA und CDU gegen Abitur zur Zulassung zur Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung

Es fehlt die Definierung, welche Kompetenzen von welcher Ausbildung zu erwarten sind. Wenn ich die GuK eher im Bereich Grundpflege verorte, und das tun sowohl die Politiker als auch die Gesellschaft, dann dürfte eine Anpassung der Zugangsvoraussetzung (bereits erfolgt) und der Ausbildungsinhalte ausreichen. Für dieses Ziel eine Abitur zu fordern wäre tatsächlich absoluter.

NUR... in anderen Ländern übernehmen Pflegekräfte mehr im Bereich medizinische Diagnostik und Therapie als in D: Dort gelten BE, i.v. Spritzen u.ä. als einfache Tätigkeiten um die man net so ein Brimborium macht, wie in D.
Hab ich Großbritannien anders erlebt. Für die Blutentnahmen kam dort eine Laborassistentin. Pflegekräfte waren für die Pflege zuständig, die auch, aber nicht nur die Grundpflege umfasste. Es gab Primary Nursing und der Pflegeprozess bezog sich nicht nur auf das rein physische. Die zuständige Pflegekraft war für die ganzheitliche Versorgung da - inklusive psychosozialer Betreuung, Beratung, Organisation nachstationärer Versorgung... Und dafür brauchte sie natürlich eine entsprechende Ausbildung.

Es stellt sich also die Frage: was will die Gesellschaft zukünftig. Ich kann mich erinnern, dass anlässlich der Richtlinien zur Übernahme heilkundl. Tätigkeiten durch Pflegepersonal eine Umfrage net unbedingt das von uns gewünschte Ergebnis brachte. Ein großer Anteil vermutete net ausreichende Kompetenz in unseren Reihen und würde stets einen Arzt vorziehen, wenn es um eigenverantwortliche Diagnostik und Therapie geht. Die Politik hat ja entsprechend reagiert und hat sehr hohe Hürden aufgebaut.

So bleibt Pflege zwar dei selbständige Durchführung- aber erst nachdem Arzt dem zugestimmt hat.
Diese Umfrage ist mir unbekannt. Hättest Du eine Quelle?
 
@claudia: Ohne Abi auch kein Studium. Also eine 12 jährige Schulbildung setze ich gleich mit dem Abitur. Wo steht geschrieben, dass eine 12 jährige Schulausbildung auch eine Schulausbildung von z.B. 10 Jahren und eine zweijährige Ausbildung in der Pflege beinhalten darf? Zudem dies von Bundesland zu Bundesland nach wie vor sehr unterschiedlich geregelt ist und dementsprechend auch die Bewertungen ausfallen.

Gibt es eine Quelle zu deiner Aussage?
 
Konkret fordert die EU eine zwölfjährige Allgemeinbildung oder deren Äquivalent. Nicht: Schulbildung.

Quelle u.a. DBfK - - DBfK begrüßt Entscheidung der EU-Kommission Zugangsvoraussetzung anzuheben

Dann ist die Überschrift und vorallem die Diskussionen über 283 Beiträge vollkommen am Thema vorbei! Das bedeutet u.a. auch, dass es sich um ein gravierendes Mißverständnis handelte;-) Bitte nimm es mir nicht übel, aber die Überschrift befasst sich vorallem mit dem Abi und nicht, wie in deinem verlinkten Artikel mit der Allgemeinen Ausbildung;-)

Thema vorbei: Schulnote 5 (Deutschland)
 
Das ist mir schon klar, aber eben nur in technischen Berufen und/oder über den 2./3. und 4. Bildungsweg. Zudem meine Aussage eher provokativ gemeint war....;-)
 
Das ist mir schon klar, aber eben nur in technischen Berufen und/oder über den 2./3. und 4. Bildungsweg. Zudem meine Aussage eher provokativ gemeint war....;-)

Nö, nicht nur da.
Es gibt auch in nicht-technischen Berufen die Möglichkeit die Fachhochschulreife zu erlangen. Z.b Verwaltung etc... :besserwisser:

Interessant aber, das alle hier 12 Jahre Schule mit Abi gleichsetzen. Scheinen sich hier doch wohl einige vor Abiturienten zu fürchten. Keine Sorge- die beißen nicht....:mrgreen:
 
Dann ist die Überschrift und vorallem die Diskussionen über 283 Beiträge vollkommen am Thema vorbei! Das bedeutet u.a. auch, dass es sich um ein gravierendes Mißverständnis handelte;-) Bitte nimm es mir nicht übel, aber die Überschrift befasst sich vorallem mit dem Abi und nicht, wie in deinem verlinkten Artikel mit der Allgemeinen Ausbildung;-)
Das ist nicht verwunderlich, da die Presse dieses Missverständnis erst in die Welt gesetzt hat. Z.B. die gewöhnlich seriöse Tagesschau.

Und auch in der Pflege kann man heutzutage schon ohne Abitur studieren.
 
Natürlich kann eine KS oder ein KP ohne Abi studieren,da zählt dann der Berufsabschluss sowie Berufserfahrung zu den Voraussetzungen.
Die Freie Universität Berlin z.B. bietet diese Studiengänge an und das tun sicher auch andere Uni's.
Die Zugangsvoraussetzung Abi für die Pflegeausbildung ist insofern Unsinn,denn es werden erstmal auch nicht mehr Azubi's ausgebildet,das muß sich erst einspielen. Anschließend hat man nen Haufen "Abitur-****",welche sich dank ihrer höheren Bildung zu schade für's Bett sind und die dann ein Studium aufnehmen,wo sie anschließend mit ihrem BA oder Master an irgendeinem Schreibtisch sitzen und nun überhaupt nix mehr mit der Krankenpflege am Bett zu tun haben.
Wozu hat man diese Abiturienten denn zum GUK ausgebildet ? Es fehlt so weiterhin Personal an der Basis und nur wo es eine Basis gibt,kann auch ein Studierter,z.B. als PDL,tätig werden. Es sollen also bevorzugt Häuptlinge gezüchtet werden,aber der Stamm stirbt zwangsläufig aus,wenn's keine Indianer mehr gibt,weil die Häuptlinge dann nämlich nicht mehr arbeiten können und überflüssig sind.
Ergo : Wer als Akademiker gerne arbeitslos sein will,der soll studieren oder aber bodenständig bleiben und in der Pflege arbeiten !
Die Möglichkeit zur Kompetenzerhöhung besteht ja auch noch durch die normalen SL/PDL-WB's,da muß man zwar kleiner anfangen,ist aber für's Ego schon was Besseres.
 
Die Zugangsvoraussetzung wäre sowieso nicht das Abitur, das haben wir doch jetzt geklärt.

Seit Jahren haben wir Abiturienten in der Pflege, zurzeit wohl ca. ein Drittel, und die Welt ist davon noch nicht untergegangen.

In den übrigen EU-Ländern ist der dem Abi entsprechende Abschluss Voraussetzung und diese Pflegekräfte sind besser angesehen als wir, werden von den übrigen Berufsgruppen als gleichwertig behandelt und haben ein breiteres Arbeitsfeld als wir und mehr Möglichkeiten. Das hat mit Häuptlingen nichts zu tun.

Ein Arzt studiert auch, ist aber anschließend nicht sofort Chefarzt. Tatsächlich werden das die wenigsten.
 
Wollen wir die Fragestellung nicht einfach mal umkehren? Die Ausbildungsvorraussetzungen fuer die Krankenpflege in Deutschland sind doch auf das Hauptschulniveau herabgesetzt worden. Weiss jemand, ob das den grossen Durchbruch gebracht hat?
 
Wollen wir die Fragestellung nicht einfach mal umkehren? Die Ausbildungsvorraussetzungen fuer die Krankenpflege in Deutschland sind doch auf das Hauptschulniveau herabgesetzt worden. Weiss jemand, ob dasdie grossen Durchbruch gebracht hat?

Nein, sind sie nicht! Wie kommst Du darauf?

Es wurde darüber diskutiert, festgelegt wurden sind sie aber bisher nicht.
Was passiert ist aber 2004, das man das Ausbildungsalter herunter auf 16 Jahre gesetzt hat.
 
Gegenfrage: Weiss eigentlich jemand, wieviele Hauptschüler bereits die Ausbildung absolviert haben?

LG opjutti
 
Frage dazu von mir: Ohne Krankenpflegehelferausbildung davor oder mit?
Zählen wir auch die Hauptschüler dazu, die das 9+1 Modell erfolgreich absolviert haben?
 
Hab ich Großbritannien anders erlebt. Für die Blutentnahmen kam dort eine Laborassistentin. Pflegekräfte ...

Um Gottes Willen- solch wichtige Aufgabe kann man doch net an Assistenten abgeben. *duckundweg*

Elisabeth
 
Frage dazu von mir: Ohne Krankenpflegehelferausbildung davor oder mit?
Zählen wir auch die Hauptschüler dazu, die das 9+1 Modell erfolgreich absolviert haben?

Deren Schulabschluss hat sich ja nicht geändert. Selbstverständlich landen die als Hauptschüler in der Statistik.

Die Schüler, die mit erweiterten Hauptschulabschluss ohne vorherige Ausbildung direkt in die dreijährige Ausbildung gehen konnten (in den wenigen Bundesländern, in denen es sowas nach der zehnten Klasse gibt), sind jetzt immer noch Azubis. Dass dieser Schritt die Zahl der Bewerber spürbar erhöht hätte, wäre mir nicht bekannt.

Nach dieser Studie können sich mehr Hauptschüler als Realschüler oder Gymnasiasten einen pflegerischen Beruf vorstellen - das ist aber nicht so überraschend, die haben einfach weniger Möglichkeiten zur Auswahl. Auffallend war für mich, dass der Pflegeberuf für Gymnasiasten attraktiver ist als für Realschüler. So gesehen wäre es ja nicht falsch, sich auf diese zu konzentrieren - die Leute mit der mittleren Reife, die hier viele favorisieren, haben weniger Interesse als die verschmähten Abiturienten.
http://www.ipp.uni-bremen.de/downloads/ippschriften/ipp_schriften05.pdf

(Die Studie hab ich hier zwar schon mal verlinkt, aber der Thread ist inzwischen so lang...)
 
So gesehen wäre es ja nicht falsch, sich auf diese zu konzentrieren - die Leute mit der mittleren Reife, die hier viele favorisieren, haben weniger Interesse als die verschmähten Abiturienten.
Verschmäht nicht, ich stehe dem kritisch gegenüber. Zu meiner Ausbildungszeit haben Abiturienten uns oft Ausbildungsplätze blockiert. Sie wollten in den Pflegeberuf, weil sie 1. wenn sie keinen Studienplatz bekamen, NOTfalls ihre Zeit nicht (lernmäßig) vertrödelten um 2. eventuel ihr Studium mit dem Beruf finanzieren zu können.
Kaum jemand ist für länger nach der Ausbildung in dem Beruf tätig gewesen (unter 5 Jahre).
Außerdem hat sich der Markt verändert. Es haben sich neue berufliche Perspektiven eröffnet.

Ich bin kritisch, ob es dadurch mehr PFLEGEkräfte geben wird, die länger (durchschnittlich 6-8 Jahre nach der Berufsausbildung) als Gesundheit- und Krankenpfleger(in) berufstätig sind.
Ich denke auch, dass diese 6-8 Jahre nach der Berufsausbildung zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in genauer angeschaut werden sollten.
Praktika, FSJ, Ausbildung zur Krankenpflegehelfer/in, danach berufstätig als Krankenpfleger/in und dann die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in, bedeutet das die Leute schon wesentlich mehr an Jahren berufsTÄTIG waren.

LG
Claudia B.
 
Der frühzeitige Berufsausstieg bezieht sich aber sicher nicht nur auf die Abiturienten. Schade, dass die NEXT-Studie nicht auch die Schulabschlüsse erfragt hat - aber welchen Sinn hätte dies bei einer europäischen Studie gemacht? Bis auf ein Land sind die Abschlüsse ohnehin gleich.

Ich lerne einen Beruf und arbeite anschließend Teilzeit, um mir ein Studium zu ermöglichen. Welch ein Verbrechen. Genauso gut könntest Du alle weiblichen Pflegekräfte kritisieren, weil die ja ohnehin bald ein Kind kriegen und dann reduzieren.

Was ist mit denjenigen, die hier im Forum (oder sonstwo?) nach Weiterbildungsmöglichkeiten oder Studium ohne Abitur fragen? Ist das in Deinen Augen nicht genauso verwerflich?

Du musst die Arbeitsbedingungen derart verbessern, dass die Pflegenden auch im Beruf bleiben wollen und können. Das hat mit dem Schulabschluss erstmal nichts zu tun. Der Gedanke der Politiker ist ja eher der, dass die niedrig qualifizierten weniger und weniger interessante Möglichkeiten zum Aus- und Aufstieg haben - und gleichzeitig ermöglichen sie paradoxerweise das Studium ohne Abitur, weil uns die Akademiker fehlen. Das soll mal einer verstehen.
 
Irgendwie scheint man die Aufwertung der Ausbildung in Deutschland ganz einfach nicht zu moegen. Denke mal, da sind irgendwelche tiefenpsychologischen Aengste im Spiel und ganz viel Neid. E s könnte da mal jemand kommen, der den alltaeglichen Trott durcheinanderbringt. Und der ein bisschen reflekterierter die Sache angeht.
Es ist wirklich ein Fest, diese Starrheit der deutschen Pflegekraefte zu beobachten. Ich habe eigentlich immer geglaubt, die Situation in Deutschland sei so statisch, weil da grosse Maechte aus der Medizin und der Wirtschaft im Spiel seien. Aber eigentlich können sich die Schwestern und Pfleger in Deutschland auch ganz alleine kleinhalten.
Solange diese mentale Kleinbuergerlichkeit (oder will man es Antiintellektualismus nennen) u n t e r den Pflegekraeften die vorherrschende Denkweise bleibt… wird wohl die Pflegequalitaet in Deutschland weiter sinken, und die Gehaelter werden das Gleiche tun.

Und zum tausendundersten Mal: akademischausgebildetepflegekraeftearbeitennichtnuramschreibtisch!
 
Ich finde es absolut erschreckend wie hier zum Teil argumentiert wird.
Abiturienten könnten die Pflege ja schnell wieder verlassen, da der Weg Studium offen steht.
Hallo?
....Die anderen Hanseln müssen ja bleiben , denn wo sollen sie denn hin mit ihrem Abschluss...oder wie soll man so eine Argumentation verstehen???

Ich studiere momentan auch und dass obwohl ich die Ausbildung mit stinknormalen Realschulabschluss begonnen habe.
Das Abitur hab ich nachgeholt neben einer Vollzeittägikeit, auch diese Möglichkeit steht einem also offen um zu flüchten:aetsch:.
Mittlerweile kann man ja sogar ohne Abi studieren.
Von daher verstehe ich diese Sorgen null!

@bisauf
dein letzter Beitrag::daumen:
 

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