BPA und CDU gegen Abitur zur Zulassung zur Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung

ZNA-Öse, DAS verstehe ich! Wir machen das so, weil man es woanders auch so macht.
Elisabeth, meine Erfahrung ist, daß der Pflegeprozeß nicht am fehlenden Abitur scheitert, sondern an anderen Dingen. Fehlende Zeit, fehlendes Interesse usw.
 
Es ist schwer, die Löhne zu vergleichen. Rein rechnerisch verdient man in der Schweiz oder Skandinavien viel mehr als hier - die Lebenshaltungskosten sind aber auch viel höher. In Großbritannien gelten die Pflegekräfte (und Ärzte!) im NHS als unterbezahlt - andererseits gibt's dort sowieso keine wirkliche Mittelschicht, was die finanzielle Seite angeht.

Wir hatten mal eine Userin aus Australien, die verdiente etwa soviel wie wir und gab jährlich ein Netto-Monatsgehalt für Fortbildungen aus - sonst wäre ihre Registrierung in Gefahr gewesen.
 
Hat jemand eine Statistik über die Lohnunterschiede in der Krankenpflege in den einzelnen Ländern? Würde mich interessieren, wo man mehr verdient. sind es die Länder mit akademischer Ausbildung oder eher die ohne?


..dann müsste man aber auch die Lebenserhaltungskosten miteinbeziehen, damit es realistisch wird..., denn ich kann mir vorstellen, dass in den Ländern, in denen diese teurer sind, auch die Gehälter anders ausfallen...

Wie sieht es denn in Dänemark aus? Wieviel Prozent verdient man mehr, als in Deutschland und wie hoch sind die Nebenkosten?
 
Netto ungefähr das doppelte, etwa 20 Prozent höhere Nebenkosten. Gibt es noch andere Ausländer?
 
Es müsste doch die Möglichkeit geben, einen allgemeinen Vergleich anzustellen. Pflegekräfte stehen mit ihrem Gehalt an der Stelle X im Vergleich aller Berufe.

Elisabeth
 
Netto ungefähr das doppelte, etwa 20 Prozent höhere Nebenkosten. Gibt es noch andere Ausländer?


Amerika

Verdienst fuer ne RN, zwischen 40 000- 80 000 Dollar, abhängig vom Staat und Klinik.
Tax, Steuern ca 20-40%

Lebenshaltungskosten sind die gleichen
Ausbildungskosten und Fortbildungskosten deutlich höher wie in Deutschland!
 
Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.: Pflegeausbildung in Europa:


Klare Argumentation von einem ausgewiesenen Fachmann. Insofern mutig, da dieses Intitut wahrscheinlich auch von öffentlichen Geldern abhängig ist. Für mich die einzige Erklärung dafür, dass sich die Pflegewissenschaft in dieser Frage eher bedeckt hält.

Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.: Pflegeausbildung in Europa:

Hoffe, der Link funktioniert.
 
Klare Argumentation von einem ausgewiesenen Fachmann. Insofern mutig, da dieses Intitut wahrscheinlich auch von öffentlichen Geldern abhängig ist. Für mich die einzige Erklärung dafür, dass sich die Pflegewissenschaft in dieser Frage eher bedeckt hält.

Letzteres tut sie nicht. Es gibt gleich mehrere gut ausgefeilte Konzepte, wie eine abgestufte Pflegeausbildung aussehen könnte. Denn die Politiker haben in einem Punkt nicht unrecht - wir brauchen mehr Personal, und wir haben zuwenig Abituríenten, um den Bedarf der nächsten Jahrzehnte zu decken. Es wird auf einen Personalmix mit unterschiedlichen Qualifikationen hinauslaufen müssen.

P.S.: Link funzt :up:
 
Na ja, man verfolge zum Vergleich irgendeine Debatte, in der es nur um kleinste Veränderungen bei den Medizinern geht. Wer führt diese Debatte? Wer führt die Debatten, wenn es um Themen der Pflege geht?
Pflegeexperten? Es ist geradezu hahnebüchen, wer sich mit welcher Pflegeerfahrung in diesem Land Pflegeexperte schimpft. Und von der doch inzwischen etablierten Pflegewissenschaft hätte ich mir deutlich mehr Engagement gerade bei dieser Debatte erhofft.
Ich bin ja auf Reaktionen auf obiges Statement gespannt. Man wird sehen, wie und ob sich KollegInnen aus der Zunft positionieren.
Und ich pflege da auch durchaus mein Vorurteil: wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.
 
Um was gehts jetzt hier eigentlich in dem thread, ich Blick langsam nicht mehr durch?

1. um Zugangsvoraussetzung ABI
oder
2. um die Akademisierung?
oder
3. Kammer?

Na ja, man verfolge zum Vergleich irgendeine Debatte, in der es nur um kleinste Veränderungen bei den Medizinern geht. Wer führt diese Debatte?
Ja, die Funktionäre der Kammer, die politisch tätigen.
Wir wollen offensichtlich weder Kammer und schon keine Funktionäre.

Wer führt die Debatten, wenn es um Themen der Pflege geht?
Wer sollte uns denn Vertreten, bei dem hohen Organisationsgrad?
Na offensichtlich keiner, will ja auch kaum jemand.
Sonst würde man sich doch Organisieren?

Und von der doch inzwischen etablierten Pflegewissenschaft
Ja, wer sollte das denn sein und wo und bei wem ist "die Pflegewissenschaft" denn etabliert?

@clauia:
Es wird auf einen Personalmix mit unterschiedlichen Qualifikationen hinauslaufen müssen.
Das ist doch gelebte Realität, wird sich wahrscheinlich in Zukunft noch etwas verstärken, wenn noch möglich, wobei ich denke, dass man damit auch sehr bald an eine machbare Grenze kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es braucht eben eine Pflegekammer !!
 
Autsch...und was lernt man daraus ? Daß Pflegekräfte nich wissen,was gut für sie ist. So jedenfalls kommt der Tenor des Artikels für mich rüber.
 
Autsch...und was lernt man daraus ? Daß Pflegekräfte nich wissen,was gut für sie ist. So jedenfalls kommt der Tenor des Artikels für mich rüber.

Ja, um ehrlich zu sein, so kam mir persönlich der Thread hier auch bisher so rüber.

Was aber auch verständlich ist- die bekannten Probleme sind vielschichtig; der Mix der Pflegenden bunt- es kann niemals eine generelle und für alle gültige Meinung dazu geben.


Allerdings hoffe ich doch das Frau Weyandt weiß, das wir hier nur ein sehr winzig kleinen Querschnitt aller Pflegenden in Deutschland bilden, und somit unser Bild, das hier abgegeben wurde, auch nicht repräsentativ ist.

Ich persönlich finde das System der Schweiz am ehesten noch zu uns in Deutschland passend. Dänemark, so wie das bisauf beschrieben hat, klingt zwar auch fast schon wie ein "Traum", aber dazu wären umfangreiche Änderungen im gesamten Sozial- und Gesundheitssystem notwendig. Etwas, mit was sich Deutschland meiner Meinung nach ohnehin schon sehr schwertut.
 
Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich keine persönlichen Daten hier eingegeben habe :).
 
Sichtweisen dürfte subjektiv sein. *ggg*
Allerdings hätte ich es, ehrlich gesagt, gerne gesehen, wenn man mich vorher informiert hätte, dass man mich zitieren will. Habe ich bisher jedenfalls so erlebt, wenn man konkrete Zitate verwendet hat. Vielleicht sollte man doch mal EgoGoogeln betreiben. *fg*

Elisabeth
 
@elisabeth: Da gebe ich dir absolut recht. Ich bin mit einem Journalisten eng befreundet und dahingehend sind dies eher BILD- Zeitung - Qualitäten. Sie überprüfen die Aussagen noch nicht einmal auf ihre Objektivität oder Richtigkeit. Allerdings Vermutungen darf ein Journalist durchaus äussern und ebenso seine eigene Meinung hineinbringen. Somit hält sich das hier ja wohl noch im Rahmen. Allerdings die feine englische Art ist es nicht. Nun ja für unsere Lobby kann es nur gut sein. Allerdings sehe ich es nach wie vor so, dass Dänemark und viele andere Länder innerhalb der EU von der Allgemeinen Schulbildung und ebenso von den Ausbidlungsstunden /- inhalten absolut nicht miteinander vergleichbar sind. Das ist der Kasus Knacktus. Ein Stufensystem und ebenso eine adäquate Aufgabenverteilung sowohl als auch eine Übergangsregelung wird bestimmt kommen, aber auch nicht viele Freunde finden.

Erst gestern Abend erlebte ich eine Diskussion bezüglich Akademisierung der Pflege und zwar mit Österreichern+ Schweizern. Dabei ging es u.a. auch um die unterschiedlichen Strukturen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine Vereinskollegin von mir steckt derzeit mitten in der Matura (Abitur) und möchte viel lieber die Pflegeausbildung in drei Jahren absolvieren, als vier Jahre Pflege zu studieren. Ebenso ging es darum, dass die Schweiz ja vollkommen aussen vor ist und nicht überall anerkannt oder nur schlecht anerkannt wird. Dahingehend bin ich der Meinung, dass die Ausbildung, Nachdiplomstudiengänge (= Fachweiterbildungen) in der Schweiz sehr gut strukturiert und auch wesentlich mehr wertgeschätzt werden. Zudem kommt hinzu, dass die Schweiz was die Fachpraxis angeht enorm vorbildlich unterwegs ist. Deutschland tut sich dahingehend enorm schwer.

Ein Abi kann im Übrigen nicht jeder absolvieren und ebenso wenig ein Studium. Es erschließt sich mir immernoch nicht, wieso nun ein Abitur als Zugangsvorraussetzung seine Berechtigung hätte. Ich empfinde es als absolut überzogen. Wie ich dies allerdings empfinde interessiert nicht. Wichtiger ist es wohl eher eine adäquate Lösung zu finden.
 
Ein Abi kann im Übrigen nicht jeder absolvieren und ebenso wenig ein Studium. Es erschließt sich mir immernoch nicht, wieso nun ein Abitur als Zugangsvorraussetzung seine Berechtigung hätte.
Ebensowenig kann jeder in der Pflege arbeiten - auch wenn unsere Politiker dies anders sehen.

Und wie oft muss das eigentlich noch gesagt werden - das Abitur wird von der EU gar nicht gefordert. Es geht um zwölf Jahre Vorbildung. Das kann auch mittlere Reife und Krankenpflegeassistent sein.
 
Es fehlt die Definierung, welche Kompetenzen von welcher Ausbildung zu erwarten sind. Wenn ich die GuK eher im Bereich Grundpflege verorte, und das tun sowohl die Politiker als auch die Gesellschaft, dann dürfte eine Anpassung der Zugangsvoraussetzung (bereits erfolgt) und der Ausbildungsinhalte ausreichen. Für dieses Ziel eine Abitur zu fordern wäre tatsächlich absoluter.

NUR... in anderen Ländern übernehmen Pflegekräfte mehr im Bereich medizinische Diagnostik und Therapie als in D: Dort gelten BE, i.v. Spritzen u.ä. als einfache Tätigkeiten um die man net so ein Brimborium macht, wie in D.

Es stellt sich also die Frage: was will die Gesellschaft zukünftig. Ich kann mich erinnern, dass anlässlich der Richtlinien zur Übernahme heilkundl. Tätigkeiten durch Pflegepersonal eine Umfrage net unbedingt das von uns gewünschte Ergebnis brachte. Ein großer Anteil vermutete net ausreichende Kompetenz in unseren Reihen und würde stets einen Arzt vorziehen, wenn es um eigenverantwortliche Diagnostik und Therapie geht. Die Politik hat ja entsprechend reagiert und hat sehr hohe Hürden aufgebaut.

So bleibt Pflege zwar dei selbständige Durchführung- aber erst nachdem Arzt dem zugestimmt hat.

Elisabeth
 
Und wie oft muss das eigentlich noch gesagt werden - das Abitur wird von der EU gar nicht gefordert. Es geht um zwölf Jahre Vorbildung. Das kann auch mittlere Reife und Krankenpflegeassistent sein.

Das funktioniert hier im Forum wie in der Politik. Wer dagegen ist, spricht vom notwendigen Abitur. Klingt doch gleich viel dramatischer.
 

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