News Arbeitsbelastung: Pfleger streiken an der Charité

wenn man 3-4 jahre als " nahe zukunft " definieren darf, dann könnte man rein theoretisch durch " simple ", aber sehr hohe gehaltssteigerung den pflegeberuf zu einem der attraktivsten ausbildungsberufe des landes machen, um dadurch hunderttausende berufsanfänger dafür zu begeistern
Abgesehen davon, dass
  • es gar keine 100.000 Ausbildungsplätze für Pflegeberufe in Deutschland gibt, sondern maximal gut die Hälfte davon
  • die geburtenschwachen Jahrgänge immer weniger jugendliche Berufsanfänger hervorbringen
  • ein Studium für den Großteil der Schulabgänger die attraktivere Möglichkeit zu sein scheint
  • auf der anderen Seite auch etliche Schulabgänger grottenschlechte Leistung und Motivation aufweisen
  • dadurch nicht nur die Pflege, sondern sehr viele Ausbildungsberufe Nachwuchsschwierigkeiten haben
bedeutet Pflege immer noch körperlich und seelisch anstrengender Job mit Schichtdienst, Wochenend- und Feiertagsarbeit. Auch das macht die Pflege weniger attraktiv.

Geld ist nicht alles. Die Ausbildungsvergütung in der Pflege ist eine der höchsten überhaupt; die kann in meinen Augen auch gern so hoch bleiben, aber sie ändert nichts an unserem Bewerbermangel.
 
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  • es gar keine 100.000 Ausbildungsplätze für Pflegeberufe in Deutschland gibt, sondern maximal gut die Hälfte davon
  • die geburtenschwachen Jahrgänge immer weniger jugendliche Berufsanfänger hervorbringen
  • ein Studium für den Großteil der Schulabgänger die attraktivere Möglichkeit zu sein scheint
  • auf der anderen Seite auch etliche Schulabgänger grottenschlechte Leistung und Motivation aufweisen
  • dadurch nicht nur die Pflege, sondern sehr viele Ausbildungsberufe Nachwuchsschwierigkeiten haben
Alles eigentlich Argumente für meine These die Entwicklung zeigt doch das ein großer Teil der Jugend nicht nur bereit ist Jahre unentgeldlich zu studieren sondern sogar dafür zu zahlen und der Grund ist die Hoffnung auf eine höhere Entlohnung.

DAX Unternehmen können teilweise unter 100. Bewerbern für 1 Ausbildungsplatz wählen und zwar von der Creme del la Creme der Absolventen und der Grund dafür ...... Überaschung das Geld (Und zwar nicht die Ausbildungsvergütung sondern das erwartete spätere Einkommen)

Goldmann und Sachs hat 2000 Bewerber pro Praktikumsplatz für eine 80-120 Stunden Woche .... Grund die Hoffnung auf mehr Geld (Ab und zu arbeitet sich sogar ein Praktikant tot und zwar wörtlich Work-Life-Balance: Goldman Sachs führt 17-Stunden-Tag für Praktikanten ein )

 
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Junge junge.

Wo haben denn die AG nun das Geld um die Löhne derart steigen zu lassen, dass das alle beschrieben Probleme löst. Ganz unabhängig von den Schulen, die auch erst durch massives Einschießen aufgebaut werden könnten.

Schreibt dein AG die Gewinne der DAX Unternehmen?? Haben die ganzen kirchlichen Unternehmen hier den finanziellen Background wie Goldmann Sachs um einfach mal so, ohne das das Geld auch nur ansatzweise wieder reinkommt, Löhne anzuheben.
Wie kann man so einen Unsinn verzapfen... Völlig abgehoben.
 
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ich denke nicht, dass hyperion87 die pflege-AG ob ihrer finanziellen ressourcen direkt mit DAX-unternehmen vergleichen wollte. er wollte, so wie ich das herauslesen kann, lediglich das prinzip der lohnentwicklung, bezogen auf preisbildungsprinzipien - entsprechend dem angebot/nachfrage-verhältnis - erläutern.

damit hat er meiner meinung nach auch nicht prinzipiell unrecht - dass ausgleichende ergebnisse in kurzer zeit erzielt werden, ist natürlich aufgrund vieler anderer faktoren unrealistisch.
 
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Das Prinzip ist klar, ich habe die 8. Klasse auch geschafft. Nur ist es eben nicht übertragbar, weil das Geld nichts aus dem Nichts kommt.
Der Ansatz kann nicht sein, einfach Lohnerhöhungen (und Fachkräfteminimumstandards) vorzugeben, weil die Arbeitgeber gar nicht die Möglichkeit haben dies umzusetzen.

Wie oben beschrieben: Vielleicht einzelne, aber der Großteil eben nicht!
Der Ansatz kann damit nur die Finanzierung des Gesundheitssystems sein, nicht die Tarife oder Arbeitsverträge.
 
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@Maniac:
Ich geb Dir ja in Teilen recht... aber andererseits hatte man in den letzten Jahren/Jahrzehnten nicht den Eindruck, daß sich IRGENDWER von den Verantwortlichen besondere Mühe gemacht hätte, das schon sehr lange bestehende Problem des Fachkräftemangels zu beheben.
Klar werden wir durch eine Anhebung der Löhne in der Pflege jetzt nicht kurzfristig das Problem lösen können, denn wo kein Personal vorhanden ist, kann der AG natürlich auch keins anwerben. Aber die zumindestens stagnierenden Löhne sind durchaus Teil des Problems. Und hier haben AG/Träger in den letzten Jahren sehr wohl zur prekären Situation beigetragen, denn sie haben/hatten es in der Hand, in welche Bereiche des Klinikbetriebs Gelder gesteckt werden. Und hier war die Pflege nun mal jahrelang ein nur als reiner Kostenfaktor gesehener, sehr unbeliebter Bereich, den man durch immer weitere Sparmaßnahmen systematisch runtergewirtschaftet hat.
Aber - und da gebe ich Claudia recht - Geld ist nicht alles; da hängt noch viel mehr mit dran. Z. B. auch die Stellung/Möglichkeiten der Pflege generell in D, und das ist eher ein politisches Problem (Stichworte Vorbehaltsaufgaben, Verkammerung, Akademisierung etc.).
 
Die Arbeitslosenquote unter den Pflegekräften liegt seit Jahren bei Null-komma-nochwas, es gibt kein Personal auf dem Markt. Quelle: Pflegefachkräftemangel
Woher kommen diese Zahlen, der link gibt dazu nix her. Gibt doch immer nur Schätzungen, oder?

O.k., ist von 2013 (was hat sich seitdem geändert?), o.k. ist "nur Ba-Wü (aber dafür ein "reiches" BL)
Altenpfleger bleiben ihrem Beruf nicht lange treu / Nachrichten / Infopool - Altenpflege Online
"Nur wenige Altenpfleger in Baden-Württemberg bleiben ihrem Beruf über lange Zeit hinweg treu. Wie eine jetzt veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab, arbeiteten nach zehn Jahren nur noch 37 Prozent der befragten Altenpfleger in ihrem ursprünglichen Job. Das meldete jetzt die Deutsche Presseagentur (dpa).
Bei Sprechstundenhelfern waren es 42 Prozent, bei Bürofachkräften im Gesundheitswesen 49,2 Prozent. Am treuesten sind Krankenpfleger: Mehr als die Hälfte (57,6 Prozent) wechselte ihren Beruf in diesem Zeitraum nicht. Für die Studie wurde jeweils ein gesamter Jahrgang über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren betrachtet."

Für den Bereich Krankenpflege bedeutet das: 42,4% taten es doch, wechselten ihren Beruf - auch sie müssen von irgendwas leben, dass sie NICHT arbeitslos sind - bedeutet doch damit null-komma-nix, weil das keine Aussagekraft hat?
Für den Bereich Altenpflege waren es 63%, hm, eine Bankrotterklärung?

Der nächste Beruf | Altern in Deutschland
"...Laut Pflege-Thermometer 2009 plant nur jeder Zweite der Befragten, den Pflegeberuf bis zum Rentenalter auszuüben....Die wichtigsten Belastungsfaktoren sind wachsender Zeitdruck, geringe Mitgestaltungsmöglichkeiten, körperliche Belastungen, soziale Konflikte und geringer Handlungsspielraum..."

Das andere ist die hohe Anzahl der Teilzeiten. Wieviele waren das bei Euch vor 10, 20 Jahren?
Einen Pressebericht der dpa (Titel: Teilzeit ist deutlich angestiegen) in der Lokalzeitung vom 29./30.5.2017 habe ich aufgehoben.
Vollzeiten - in den letzten 20 J. - 5,9 Mio.
Teilzeiten - in den letzten 20 J. + 7 Mio.
Menschen mit Nebenjob 1991 900.000, 2016 +2,1 Mio.

Teilzeit hat viele Gründe. Wer in Teilzeit arbeitet, hat evtl. auch den Bedarf weniger zu arbeiten, weil er mehr nicht mehr aushält, siehe voriges Zitat (Altern in D). Hm, leichter geworden ist es die letzten 8 Jahre nicht, die Belastung in sämtlichen Bereichen hat für mein Befinden deutlich zugenommen. Hätten sich die Bedingungen verbessert - würden nicht SO viele in die Teilzeit arbeiten?
 
Das Prinzip ist klar, ich habe die 8. Klasse auch geschafft. Nur ist es eben nicht übertragbar, weil das Geld nichts aus dem Nichts kommt.
Also streng genommen kommt Geld aus dem Nichts Fiatgeld – Wikipedia (Im bestehenden Geldsystem)

Das Geld hat sich übrigens in den letzten 20 Jahren verdreifacht
Geldmenge M3 - Entwicklung in der Euro-Zone bis 2017 | Statistik

Der Ansatz kann nicht sein, einfach Lohnerhöhungen (und Fachkräfteminimumstandards) vorzugeben, weil die Arbeitgeber gar nicht die Möglichkeit haben dies umzusetzen.
Medizinische Leistungen gehören zu den nachfrageunelastischen Gütern die es gibt Preiselastizität – Wikipedia die Anbieter hätten in einem wirklichen Markt keine Schwierigkeit die Mehrkosten durch Preiserhöhung zu finanzieren. Ob die Kosten vom Individuum oder der Gesellschaft getragen werden ist hierbei nicht relevant.
Zumal es sich zumindest bei Krankenhäusern um Anbieteroligopole handelt.

Wie kann man so einen Unsinn verzapfen... Völlig abgehoben.
Agumentativ kommt da wenig bis gar nichts von ihnen außer es ist kein Geld da. Die Negation von axiomatischen Preibildungsmechanismen ist Unsinn. (Das hat nicht mal der Marxismus versucht)
Anscheinend ist es möglich eine Führungskraft Krankenhaus zu werden ohnen eine Einführungsvolesung VWL genoßen zu haben. Deshalb als kleiner Literaturtipp https://www.amazon.de/Grundzüge-Volkswirtschaftslehre-N-Gregory-Mankiw/dp/3791035193/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1502382636&sr=8-1&keywords=mankiw ist auch wenig Mathe enthalten.

Zu der Problematik unterschiedlicher Profitraten sollten sie sich den Artikel über die Kostenkrankheit im le monde diplomatique Artikel - LMd zu gemüte führen.
 
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Und nur das staatliche Umverteilungsystem (Krankenkasse) betrachtet sehen sie hier eine nominelle Ausgabensteigerung von +115% Application Error seit 1992 bei einer nominellen Lohnsteigerung von 50% laut TVÖD Öffentlicher-Dienst.Info - Tarifentwicklung .

Das heißt würde man das Lohnniveau wieder in die selbe Relation zu den den Ausgaben von 1992 bringen bedeutet das eine Lohnerhöhung von +43% , alles im allen ein klassischer Verteilungskonflikt .

It's the economy, stupid - Wikipedia
 
Anscheinend ist es möglich eine Führungskraft Krankenhaus zu werden ohnen eine Einführungsvolesung VWL genoßen zu haben.
Alles ist möglich, wenn sogar du/ Sie, als selbsternannter bester Mitarbeiter im Unternehmen, für um die 40% unter Tariflohn arbeitet, trotz umfassender VWL Kenntnisse...
 
ich persönlich vertrete die meinung, dass es relativ wenig grundsätzliche veränderbare paradigmen gibt, um den pflegeberuf attraktiver zu machen, um somit den nachwuchs halbweg zu sichern:

bezahlung
arbeitsbedingungen
möglichkeiten der persönlichen entwicklung ( stichwort karriere )
sicherheit vor arbeitsplatzverlust.

fällt jemandem noch mehr ein ?

( by the way: fragt mal nach gründen, warum deutches pflegepersonal, welches ins ausland zieht, genau das tut ?
sicherlich nicht um schlechtere arebeitsbedingungen und weniger lohn zu bekommen..... )

bis auf den letzten punkt ist alle ander direkt oder indirekt an finazielle resourcen gebunden - die müssen dann halt eben ab einem gewissen punkt irgdendwie generiert werden.

noch ist " pflege " geduldiges herdenvieh, welches dem vermeintlichen gemeinchaftspfad, begleitet von (noch ) furchteinflössenden schäferhunden lanziert, brav und trottelig vor sich hintrampelt.

aber immer mehr von dieser herde brechen langsam aber sicher aus, um sich saftiger wiesen zu suchen. noch sind es wenige, man merkt es kaum, aber über die jahre wird die herde sich drastisch reduzieren und der hirte wird dann irgendwann mal auch sein handwerk hinlegen müssen, wenn er es nicht schafft, sich besser um seine tierchen zu kümmern.

schade, denn dann gibt es kein fleisch mehr.

man kann es drehen und wenden, wie man es will: mit mehr geld lockt man mehr leute ! auch in als belastend empfundene berufe, so wie Claudia ja schon die pflege definiert hatte.

schichtdienste am fliessband bei mercedens und co sind auch anstrengend und belastend, aber die leute dort fühlen trotzdem, das sie einen guten jobb haben und sind zufrieden ! ja, warum denn wohl ?

Maniac sagt aus, dass die AG das geld nicht hätten, welches benötigt würde um grösere lohndimensionen für die pflege zu schaffen. das glaube ich ihm - aber es hilft nix ! dann muss das system eben für diese AG mehr geld locker machen müssen, denn insgesamt geshen ist im gesundheitssystem durchaus viel gled generierbar!

was wäre die alternative, wenn der pflegenachwuchs gänzlich ausdürrt ?

pflegende zwangsweise in die obhut ihrer familien übergeben ? dann wären die frauen bald wieder daheim und müssten sich in altmodische familiäre versorgungsabhängigkeitsverhältnisse zurückbegeben ( auf das würde es nämlich hinauslaufen !) will man das ?

veilleicht ein plichtpflegjahr ala bundeswehr/zivildienst für alle junge erwachsenen einführen ? könnte evnetuell gehen, wenn vernünftige arbeitsteilungsysteme für alle in der pflege anfallenden arbeiten gefunden würden....


weiss denn jemand eine gute lösung ? einfach den statu quo beibehalten ist ja offensichtlich auch unerwünscht !
 
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Klar werden wir durch eine Anhebung der Löhne in der Pflege jetzt nicht kurzfristig das Problem lösen können, denn wo kein Personal vorhanden ist, kann der AG natürlich auch keins anwerben.

Aber auch von der anderen Seite betrachtet ist eine Anhebung der Löhne bzw. Zuschläge relevant.
Höhere Ausgaben für diese Bereiche schaffen zwar ad hoc kein Personal oder rekrutiert Azubis - aber sie binden möglicherweise wenigstens bereits vorhandenes, welches sich massiv mit Wechselgedanken trägt...oder dem Beruf gleich ganz den Rücken kehren will.
Es ist eben auch schwer die Motivation zu behalten, wenn man gerade in unserer Sparte das Grundgehalt eines Assistenzarztes im 1. Jahr nach Studienende und anschliessender jährlicher Steigerung mit Option auf Facharzt (heisst: Karrierebeginn) mit dem eines Fachkrankenpflegers mit 20 Jahren Berufserfahrung (faktisch: Karriereende) vergleicht.
Also muss jedem AG daran gelegen sein, das rare Gut "pflegerisches Fachpersonal" zu binden, da der Verlust von erfahrenen Mitarbeitern ja auch einen "brain-drain" in der Abteilung und somit Qualitätseinbussen bedeutet.
Ansonsten gibt es in diesem Bereich natürlich noch andere Möglichkeiten (hohe Dienstplansicherheit, langfristigere Pläne, Programme zur Erhaltung der Gesundheit von MA's, optimierte Schichtmodelle, Springerpool, etc.) aber an einer Erhöhung von finanziellen Ausgaben in diesem Bereich führt auch da kein Weg vorbei.

Der Ansatz kann damit nur die Finanzierung des Gesundheitssystems sein, nicht die Tarife oder Arbeitsverträge.

Korrekt.
Aber wie Martin H. bereits richtig geschrieben hatte
andererseits hatte man in den letzten Jahren/Jahrzehnten nicht den Eindruck, daß sich IRGENDWER von den Verantwortlichen besondere Mühe gemacht hätte, das schon sehr lange bestehende Problem des Fachkräftemangels zu beheben.

Also muss Druck in Richtung der Politik und der zuständigen Finanzenverwaltung aufgebaut werden und das geht m.E. nur noch effektiv über konsequente, öffentlich bemerkte Leistungsverweigerung im Sinne von Streiks.
Wahlen, freundliche Petitionen, niedliche Informationskampagnen, betteln um Organisation der Berufsgruppe bei den Kollegen, etc. hat und wird auch zeitnah nichts bringen - weil es letztlich den Entscheidern nicht weh tut bzw. sie in ihrer Rolle/Position nicht gefährdet.
Und Geld ist "im System" genug...es ist eben nur offensichtlich immer gerade woanders zu Gast.

Wenn du eine Lawine willst, musst du Steine lostreten...und nicht hoffen dass Gott ein Beben schickt.
 
Also muss Druck in Richtung der Politik und der zuständigen Finanzenverwaltung aufgebaut werden und das geht m.E. nur noch effektiv über konsequente, öffentlich bemerkte Leistungsverweigerung im Sinne von Streiks.
Wahlen, freundliche Petitionen, niedliche Informationskampagnen, betteln um Organisation der Berufsgruppe bei den Kollegen, etc. hat und wird auch zeitnah nichts bringen - weil es letztlich den Entscheidern nicht weh tut bzw. sie in ihrer Rolle/Position nicht gefährdet.
Da sehe ich nur ein ganz großes Problem:
Streiks bringen nur dann auch was, wenn genügend Leute (Pflegekräfte) sich auch daran beteiligen!
Und genau da ist doch der Hund begraben, viel zu wenige Pflegende sind (gewerkschaftlich) organisiert... und dann gilt es noch zu Bedenken, daß ja im Bereich der kirchlichen Träger bis vor wenigen Jahren noch praktisch Streikverbot herrschte (3. Weg -> Dritter Weg - Kritik an den Kirchen als Arbeitgeber )
Ansonsten stimme ich Dir zu.
 
Und genau da ist doch der Hund begraben, viel zu wenige Pflegende sind (gewerkschaftlich) organisiert... und dann gilt es noch zu Bedenken, daß ja im Bereich der kirchlichen Träger bis vor wenigen Jahren noch praktisch Streikverbot herrschte

...und genau aus diesem Grund brauchen wir Speerspitzen und Fackelträger wie die KollegInnen der Charité, denn in einem konfessionell geführten KH am Rande der Republik kann man, selbst wenn man eine Form von "Streik" erzeugen könnte, auch medial niemals solche Aufmerksamkeit generieren!

Und zum Thema "Kirche" in der Gesundheitsversorgung zitiere ich 'mal einen Patienten (übersetzt ins Hochdeutsche):
"Was hat denn die Kirche mit dem Gesundwerden und Erziehen zu tun? Die sollen beten, Leute trauen und am Ende halbwegs würdig unter die Erde bringen! Und mehr nicht! Dafür bezahl' ich die und für nichts anderes! (Ansammlung unflätiger Beleidigungen)...machen die schon seit dem Mittelalter!"
 
Und zum Thema "Kirche" in der Gesundheitsversorgung zitiere ich 'mal einen Patienten

Da weiß der Patient aber nicht viel darüber, dass gerade die Kirche - vor allem die Klöster, sich um kranke Menschen gekümmert haben - Hospize haben sie auch eröffnet - Hospiz = Herberge - (Siechenhaus - auch unter der Führung von Kirche und Klöstern).
 
Da weiß der Patient aber nicht viel darüber, dass gerade die Kirche - vor allem die Klöster, sich um kranke Menschen gekümmert haben - Hospize haben sie auch eröffnet - Hospiz = Herberge - (Siechenhaus - auch unter der Führung von Kirche und Klöstern).

Etwas off-topic:

Ich denke 'mal, dass der Patient um diese geschichtlichen Fakten wusste - sie jedoch im Rahmen der Altersweisheit erfolgreich als den PR-Gag erkannt hat, mit dem die Kirche schon seit Jahrhunderten auf Tournee ist.
Dinge die heute erkennbar falsch laufen, kann ich nicht mit positiven Vorstössen in der Vergangenheit decken, die auch selbiger angehören.
Bekanntlich steckt heute in vielen Organisationen, auf denen gross ein konfessionelles Logo prangt, in Wahrheit sehr viel Staat und öffentliche Hand 'drin - allerdings unter Einforderung von Sonderrechten, Förderungen und unter Einbehalt eines zusätzlichen Mitgliedsbeitrages names Kirchensteuer.
Und das "die Kirche" alles andere als "arm, demütig und gütig" ist (mit alleine in Deutschland nach konservativen Schätzungen Milliarden an teils gut versteckten Vermögenswerten, Skandalen und Deckung durch ein Netzwerk, das über Jahrhunderte gewachsen ist), sollte inzwischen Allgemeinwissen sein.

Denn in unserem Jahrhundert gilt erkennbar: "Gott hat hohe Nebenkosten" [Gott hat hohe Nebenkosten - Eva Müller - Kiepenheuer & Witsch]

Bezüglich der geschichtlichen Entwicklung der modernen europäischen Krankenversorgung hast du natürlich recht. Da hatten Glaubensgemeinschaften einen grossen Anteil...zu Beginn.
Aber erst Wissenschaft und Aufklärung haben dann die Weiterentwicklung gebracht.
 
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Und zum Thema "Kirche" in der Gesundheitsversorgung zitiere ich 'mal einen Patienten (übersetzt ins Hochdeutsche):
"Was hat denn die Kirche mit dem Gesundwerden und Erziehen zu tun? (...)
Naja, da muß ich jetzt aber auch mal den kirchlichen Trägern (Diakonie/Caritas) zugute halten, daß sie vielfach dort die Versorgung übernommen haben, wo sich der Staat rausgezogen hat! M. M. n. sollten alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge - und dazu zähle ich das Gesundheitswesen - im wesentlichen von staatlichen/kommunalen Trägern betrieben werden... das ist aber eben nicht der Fall, dies hat man großteils kirchlichen und privaten Trägern überlassen.
Hier ein interessanter Link zum Thema:
Die Zukunft der Pflege – zwischen Markt und Daseinsvorsorge | Boell NRW
Abgesehen davon halte ich die Sonderrechte der Kirchen wie z. B. eben das Streikverbot u. v. a. m. für absolut nicht mehr zeitgemäß.
 
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Abgesehen davon halte ich die Sonderrechte der Kirchen wie z. B. eben das Streikverbot u. v. a. m. für absolut nicht mehr zeitgemäß.
Auch zu nennen wäre der Zwang mancher Einrichtungen, man möge eine Konfession annehmen oder mitbringen, um auf der Karriereleiter nach oben klettern zu können. Als ob eine STL, die im Pass ein Kreuzchen beim Glauben hat, eine bessere Arbeit macht als ihre Konkurrentin ohne Kreuz (sic!).

Für mich als Bewerberin um eine Anstellung sind solche Forderungen überzogen und führten zur sofortigen Absage und Beendigung des Bewerbergesprächs. So kann man sich auch Personal vergraulen.
 
Mal etwas anderes zur Arbeitsbelastung! Wie geht man in der Pflege mit psychischem Druck um? Wir hatten einen Fall gestern auf der Pneomologie. Der Patient verstarb nach schwerer Krankheit. Habe Angst, er könne am Bolustod gestorben sein. Er war jedoch 30 Minuten nach dem Essen noch am Leben. Kann das also sein? Eigentlich ist der Tod auf diese Weise ja plötzlich.
Ich denk der Vorfall ist 2 Jahre her
 
Im „Pflegebarometer“ stand mal, dass die Einzigen, die von den gestiegenen Mehreinnahmen im Gesundheitswesen wenig bis gar nicht profitieren „die Pflege“ war/ist. Im Gegenteil durch sogenannte „Optimierungen“ konnten im Pflegesektor sogar Einsparungen gemacht werden (müsste jetzt suchen...hatte ich schon mal mit Quelle hier gepostet).

Eine kurzfristige Lösung des Dilemmas ist mehr Geld zwar nicht, aber es könnte der Abwanderung fertiger Pflegekräfte entgegen wirken? (Das wär doch schon mal was?)
Allein die Tatsache, dass ein wechselnder AN seine Stufe verliert und wieder „unten“ anfangen muss, spart "dem System" bares Geld.... ist m.M.n. eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Von den Stufen bzw. den damit verbundenen Abzügen, die bei „Aufstieg“ teilweise weniger Netto bedeuten, ganz zu schweigen.
bezahlung
arbeitsbedingungen
möglichkeiten der persönlichen entwicklung ( stichwort karriere )
sicherheit vor arbeitsplatzverlust.

+
  • Unterbindung von Mobbing
  • Leistung ist mehr wert als Vitamin B
VG lusche

PS: die 8te Klasse haben wir hier alle geschafft … ich bin froh, dass meine „Führungskräfte“ mir in ernsthaften Diskussionen nicht so antworten (war aber sicher nicht so ernst gemeint wie es für mich rüber kam)
 
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