Arbeitsbelastung Altenpflege

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schorschi1980

Gast
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte mal eine Diskussion anstoßen, da ich nicht weiß ob ich mit meinem Problem alleine da stehe.
Wie sieht es bei Euch mit der Arbeitsbelastung aus? Wie sieht es bei Euch mit Mobbing aus?
Da ich in der letzten Zeit schlechte Erfahrung gemacht habe und dies auch bei meinen anderen Kollegen aufgetreten ist, möchte ich gerne mal Erfahrungen erhalten.
Danke schon im voraus
 
Hallo,
ich arbeite in der ambulanten Pflege und wir haben das Thema Arbeitsbelastung gerade bei uns diskutiert. Aus meiner Sicht ist es weniger die körperliche Belastung, die immer mehr zunimmt ,sondern eher die psychische. Wir betreuen immer mehr Klienten mit psychiatrischen Erkrankungen und merken, dass unsere Mitarbeiter langsam an ihre Grenzen stoßen. Stellenweise sind die Klienten jünger als unsere Mitarbeiter und das sorgt für viele Spannungen. Dazu kommt, dass viele Mitarbeiter eigene Probleme mit sich rumtragen und es immer schwerer wird, diese Probleme vor der Tür zu lassen und sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
Mobbing ist bei uns weniger ein Thema......mal abgesehen von kleinen Zickereien, die aber wohl normal sind.
 
Hallo! Ich möchte mich nur vervollständigen: ich finde, das sich das Pflegepersonal selber den Streß macht. Jeder motzt und zickt, macht aber nichts dagegen. Bei "Kleinigkeiten" wird gleich hinter dem Rücken geredet, sich maßlos aufgeregt, statt auf den Kollegen oder Kollegin zu zugehen. Man bekommt mehr und mehr Druck von oben, soll immer 24 Stunden erreichbar sein und wenn man anruft, sofort auf der Station steht.
Warum kann man einfach nicht mal Nein sagen?
Es gibt Pflegefachkräftmangel, man tut aber so als ob man keinen anderen Job bekommt.
Warum können nicht mal ein paar hinstehen und Mut beweisen und sagen, daß es so nicht mehr weitergeht?

Wer hat Erfahrung?
 
Es gibt Pflegefachkräftmangel, man tut aber so als ob man keinen anderen Job bekommt.
Warum können nicht mal ein paar hinstehen und Mut beweisen und sagen, daß es so nicht mehr weitergeht?

Wer hat Erfahrung?
Ich denke, dass es wahrscheinlich erstamal einfacher- weil bequemer ist, zu jammern...zu lästern...zu mobben, als die eingene Unzufriedenheit anderweitig zu kanalisieren...außerdem vermute ich bei vielen ,die in der Pflege arbeiten, ein eher geringes Selbstwertgefühl- respektive Selbstbewusstsein, was sie auch unter extrem schlimmen Arbeitsbedingungen ausharren lässt, anstatt sich zu wehren, oder letztendlich auch um einen anderen Job zu bemühen...
 
außerdem vermute ich bei vielen ,die in der Pflege arbeiten, ein eher geringes Selbstwertgefühl- respektive Selbstbewusstsein, was sie auch unter extrem schlimmen Arbeitsbedingungen ausharren lässt, anstatt sich zu wehren, oder letztendlich auch um einen anderen Job zu bemühen...

Das sehe ich ähnlich. Das Helfersyndrom ist eine psychische Störung, die therapiert werden sollte...
Allerdings wird das Gewissen böse angefeuert, wenn man mal ein "nein" auf die Aufforderung zu einem zusätzlichen Dienst gibt. Ich finde, dass es sinnvoller und für die eigene Arbeitsmoral von großer Bedeutung ist, eigene Grenzen zu sehen und anzuerkennen, als andere immer wieder darüber trampeln zu lassen. - Und zwar im Team als auch von Seiten der PDL.
Manchmal kommt man sich wie ein Leibeigener der PDL vor. Das ist das, was mir derzeit immer mehr auf die Zwiebel geht. Man wird behandelt wie der letzte Dreck. Und dann doch "gebeten", mal einzuspringen. :schraube:
Deswegen: Ein freundliches "Nein, es geht leider nicht" - ohne sich unter Druck setzen zu lassen (denn als AN ist man nicht verpflichtet, dem AG den Grund dafür zu nennen), ist manchmal einfach notwendig. Wir leben nicht für die Arbeit. *find*

Die Arbeitsbelastung ist erheblich, denke ich. Ich meine das nicht nur im Beruf. Da ist es wohl klar, dass Arbeit immer arbeiten bedeutet... :wink1:

Nun ja, wir haben den Beruf ergriffen und irgendwann gemerkt, dass bei den Schichtdiensten und der üblichen Mehrarbeit ein soziales Umfeld nur mit sehr großzügigen und nachsichtigen Freunden möglich ist. Regelmäßige Termine kann man kaum einhalten....
Ich denke, das Thema "Arbeitsbelastung" sollte man immer im Gesamtzusammenhang der Leute sehen.

Blauwal
 

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