Was spricht gegen eine Verkammerung wie bei den freien Berufen? Du hast doch selbst die Handwerkskammer erwähnt. Das Handwerk war lang vor den freien Berufen selbstverwaltet - in den mittelalterlichen Zünften.
Es gibt Berge von Gesetzen und Verordnungen, die die Qualität der Pflege regeln wollen - nicht zu unserem Vorteil, wie wir schmerzvoll erfahren müssen. Du willst noch mehr davon, erdacht von Berufsfremden, oder so durch sie verfremdet, dass die Pflegewissenschaftler, die z.B. PKMS entwickelt haben, sich anschließend von ihrem eigenen Werk distanzieren müssen? Ich würde gern von Leuten geführt werden, die was von unserem Berufsfeld verstehen - zurzeit ist dies nicht so.
Die Pilotenvereinigung Cockpit ist eine simpler Berufsverband (@thorstein: diesmal hab ich's überprüft!) und hat mit einer beruflichen Selbstverwaltung nichts am Hut. Die ist der DBfK der Piloten. Wir haben Berufsverbände, aber sie haben kein Stimmrecht bei berufspolitischen Entscheidungen. Die Herabsetzung des Zugangsniveaus z.B. geschah gegen den deutlichen Protest der Pflegeverbände.
Wir hatten Jahrzehnte, um "mit aller Kraft" die Möglichkeiten ohne Verkammerung auszuschöpfen. Du siehst doch selbst, was dabei herausgekommen ist. Der bisherige Weg führt in eine Sackgasse. Wir brauchen was Neues. Und die Kammer verspricht unter allen Möglichkeiten den größten Erfolg, auch wenn der weder über Nacht kommen noch die gesamten Probleme der Menschheit lösen wird.
Ich sehe keine brauchbare Alternative. Und noch hast Du mir auch keine genannt, die neu ist und hoffen ließe.
Wenn die Kammern ein Relikt aus der Vergangenheit sind (dasselbe wirft man übrigens auch den Gewerkschaften vor), was ist dann Deiner Meinung nach die Zukunft?