18.10.2012 Bay. Landtag: Ausgestaltung der bayerischen Pflegekammer

Genau solche Bemerkungen sind es, die mich so wütend machen!
Du oder Ihr legt fest, was für die meisten von uns "Glück" sein soll???

Na, Smiley übersehen?

Sorry, aber umgekehrt ist es seit Jahrzehnten genauso gelaufen!
Denn es sind die pflegefernen Gewerkschaften und Politiker gewesen, die bisher eine Kammer verhindert haben! Die über die Köpfe der Pflege hinweg dagegen entschieden haben. Die imer entschieden haben, was für uns "Glück" bedeuten soll. Und es noch immer tun!

Und: daß so wenige aus der Pflege organisiert sind, hat auch ihre Gründe und das ist eine Haltung, die es ebenfalls zu respektieren gilt!
Das es Gründe gibt, weiß ich selber, die respektiere ich auch. (Dazu hatte ich mich in der Vergangenheit bereits geäußert)

Nur: Unser Elend haben wir durch Untätigkeit mitverschuldet. Im Studium vergleichen wir gerade die verschiedenen Pflegesysteme in Europa und International- es ist für uns Studenten der Pädagogik und des Managements traurig zu sehen, das wir im Selbstverständnis, Organisation und Handeln viele andere Länder um bis zu 20 Jahren und mehr hinterherhinken.


Eine Kammer würde uns erstmals eine Selbstorganisation ermöglichen, die wir bisher nur von den Ärzten und Handwerker kennen und die wir ja so beneiden.
Wir würden mehr Mitspracherecht haben bei der Ausgestaltung der Ausbildung und unserer Tätigkeit.

Das eine Kammer alleine nicht helfen wird die Situation der Pflegenden in Deutschland zu verbessern, das möchte ich hier nochmals deutlich sagen!! Aber sie wird ein gutes Instrument sein, das uns dabei helfen wird.
 
Genau solche Bemerkungen sind es, die mich so wütend machen!
Du oder Ihr legt fest, was für die meisten von uns "Glück" sein soll??? Und: daß so wenige aus der Pflege organisiert sind, hat auch ihre Gründe und das ist eine Haltung, die es ebenfalls zu respektieren gilt!

Na aber legst Du als Einzelne nicht auch fest was das Glück oder Pech der übrigen Pflegenden sein (oder nicht sein) soll??? Und nimmst Du ihnen/uns nicht damit die Change, dass sich vielleicht was (zum Guten) ändert???
 
Macht eine Befragung aller und dann werden wir sehen. Wenn wirklich die berühmten 70% für eine Kammer sind, bin ich ab diesem Moment still. Nicht vorher.
Damit, daß uns 10% eine Kammer überstülpen wollen, bin ich nicht einverstanden.
Und nicht nur ich nicht.Hier kommt der dpa zu Wort, aber nicht nur er ist dagegen. So, wie es hier kommentiert wird, habe ich es auch erlebt.:
http://www.boerse-go.de/nachricht/P...-die-Pflegekraefte-nicht-halten,a2947678.html
 
Der bpa gehört zu den Arbeitgebern. Dass die ein Problem damit haben, dass ihre Arbeitnehmer eine bessere Interessenvertretung bekommen, wundert jetzt nicht wirklich.

Wenn ich die Arbeitgeber befrage, sind da sicher nahezu 100% gegen die Kammer. Aber durch die fühle ich persönlich mich eben nicht vertreten.
 
Wieso eine Berufsaufsicht nach innen eine Interessenvertretung des Berufsstandes sein soll, bleibt mir völlig unverständlich.
 
Weil die Kammer nicht nur die Berufsaufsicht inne hat.
 
Werden wir zurzeit etwa nicht beaufsichtigt? Was ist mit dem Krankenpflegegesetz und der Ausbildung- und Prüfungsordnung? Den von den jeweiligen Landesregierungen erstellten Curricula? Der Qualitätssicherung? Dem MDK, der Heimaufsicht, den Gesundheitsämtern - lassen die uns schalten und walten, wie wir wollen? Ganz im Gegenteil - wir sind der am stärksten kontrollierte Berufszweig Deutschlands, und die Kontrolle erfolgt komplett durch Nicht-Pflegekräfte.
 
Noch einmal lt. DPR:" Eine Pflegekammer nimmt die Interessen des Gesellschaft bzw. der Bevölkerung zu deren Wohl stellvertretend für den Staat wahr." Also nicht die der Berufsgruppe!!!
Das Ziel einer PK : "Ziel ist die Sicherstellung einer fachgerechten und professionellen Pflege nach aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen in allen relevanten Bereichen unserer Gesellschaft." Also hat sie gar nicht zum Ziel, unsere brennenden Probleme zu lösen, was sie ja auch gar nicht könnte, selbst wenn sie es wollte.
 
Werden wir zurzeit etwa nicht beaufsichtigt? Was ist mit dem Krankenpflegegesetz und der Ausbildung- und Prüfungsordnung? Den von den jeweiligen Landesregierungen erstellten Curricula? Der Qualitätssicherung? Dem MDK, der Heimaufsicht, den Gesundheitsämtern - lassen die uns schalten und walten, wie wir wollen? Ganz im Gegenteil - wir sind der am stärksten kontrollierte Berufszweig Deutschlands, und die Kontrolle erfolgt komplett durch Nicht-Pflegekräfte.
Eben! Du hast absolut recht. Wir werden beaufsichtigt. Auch jetzt schon. Aber: macht es denn einen Unterschied, wenn uns dann die eigenen Leute beaufsichtigen???
 
"Fachgerechte und professionelle Pflege nach aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen" entspricht Deiner Meinung nach also nicht dem Interesse der Pflegenden. Ich für meinen Teil halte das dagegen für das eigentliche Ziel unserer täglichen Arbeit.

Welches Ziel sollten die Pflegenden in Deutschland denn Deiner Meinung nach verfolgen, wenn nicht die fachgerechte Pflege von Patienten?
 
Wenn es das einzige sein soll, reicht mir das natürlich nicht bei den Problemen, die bei uns so anstehen. Und zum gefühlten 100. Male: mit Zwangsbeiträgen sollen wir selbst eine hochheitliche Aufgabe finanzieren???:angryfire: Das findest Du wirklich in Ordnung?
 
Ja. Die Vorteile der pflegerischen Selbstverwaltung - ich habe etwas Berufserfahrung in einem Land, die das schon seit etlichen Jahrzehnten praktiziert, und kenne den Unterschied - ist mir diesen kleinen Beitrag allemal wert. Ich zahle ja auch jetzt freiwillig meinen Mitgliedsbeitrag im Pflegeverband. Dagegen hat mich kein Mensch gefragt, ob ich bereit bin, Einkommenssteuer zu zahlen - warum klagst Du nicht mal gegen diesen Zwang? Wäre finanziell viel lukrativer für mich... :wink:

Beantwortest Du bitte auch meine Frage? Was ist das Ziel der professionelle Pflegenden, wenn nicht die fachgerechte Pflege nach wissenschaftlichen Erkenntnissen? Du bist immerhin Pflegedienstleitung - wenn Deine Zielvorstellung eine andere ist, sollten wir an der Basis dies wissen.
 
Macht eine Befragung aller und dann werden wir sehen. Wenn wirklich die berühmten 70% für eine Kammer sind, bin ich ab diesem Moment still. Nicht vorher.
Damit, daß uns 10% eine Kammer überstülpen wollen, bin ich nicht einverstanden.
Und nicht nur ich nicht.Hier kommt der dpa zu Wort, aber nicht nur er ist dagegen. So, wie es hier kommentiert wird, habe ich es auch erlebt.:
Pflegekammer in Bayern argumentativ vor dem Aus / Placebo statt Wunderpille - Befürworter der Kammer.. | Artikel | Boerse-Go.de

Nö, wie komm ich dazu??? Beweise (nicht behaupten) doch Du, dass der DPR nicht recht hat!

Als derzeit einzige legitime Vertretung, muss der DPR eben auch Argumente in Feld führen, die Dir widerum zur Kritik dienen. Soll der DPR vielleicht vor den Politikvertretern die Ziele der Verkammerung mit der Argumenten unterfüttern die ganz sicher nicht in deren Interessen liegen???

Eine Kunst in der Politik ist es eben auch sich nicht in die Karten sehen zu lassen, - und Lobbyarbeit ist nicht immer die ehrlichste....
Im übrigen beherrschst Du Elemente aus diesen beiden (nur beantworten was Dir passt, unvollständig zitieren, polemisieren usw) aus dem ff. Chapeau!!!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hatten wir doch schon 100mal durchgekaut, dass man eben net alle befragen muss. Es reicht, wenn die, die sich beteiligen ihre Meinung kundtun. Ist im nächsten Jahr net anders, wenn wir wieder alle zur Wahlurne schreiten... oder eben auch nicht.

Warum glaubt unsere Berufsgruppe eigentlich das alles immer umsonst zu haben sein muss? Wenn es um berufspolitisches Engagement geht, dann wird erwartet, dass dies zum Nulltarif zu erfolgen hat. Woran liegt das? Als die ärmste Berufsgruppe können wir uns net bezeichnen. Und eigentlich müsste auch genug Intelligenz da sein zu wissen, dass es nix umsonst gibt- gar nix. Nicht mal der Tod ist umsonst. Der kostet unverschämterweise das Leben.

Und was den Zwang angeht- damit hat so manche Führungskraft nur wenig Probleme wenn es darum geht, unsinnige Dienstanweisungen durchzusetzen, Überstunden anzuordnen usw.. Von daher- es besteht ein weiter Unterschied zwischen einer Zwangsmitgliedschaft oder einer Pflichtmitgliedschaft.

Elisabeth
 
Danke, matras. Vielleicht sollte ich mich doch noch auf meine alten Tage nach einem Mandat umschauen... Und, Claudia, natürlich ist es auch mein Ziel, die größtmögliche Qualität in der Pflege zu gewährleisten. Nur kann ich deshalb ja trotzdem gegen die Kammer sein!
 
Elisabeth, welcher Unterschied besteht denn zwischen einer Zwangs- und einer Pflichtmitgliedschaft?
 
Warum tritt der Rechtsanwalt nicht einfach aus seiner Kammer aus? Ihn zwingt ja keiner. Trotzdem ist er Mitglied. Warum?

Elisabeth
 
Danke, matras. Vielleicht sollte ich mich doch noch auf meine alten Tage nach einem Mandat umschauen... Und, Claudia, natürlich ist es auch mein Ziel, die größtmögliche Qualität in der Pflege zu gewährleisten. Nur kann ich deshalb ja trotzdem gegen die Kammer sein!

Du kannst selbstverständlich gegen die Kammer sein (ist ein freies Land), aber nicht mit der Begründung, dass Ihr die gleichen Ziele verfolgt. Das wäre ja paradox.

Was die Befragung angeht - wie gesagt, meine Kommilitonen haben eine in Hessen durchgeführt, und ich wüsste jetzt nicht, warum die Ergebnisse nicht auch in Bayern gelten sollten. Flächendeckende Befragung in allen Krankenhäusern - 52% der Befragten pro Pflegekammer. Wenn die CSU nächstes Jahr denselben Prozentsatz an Stimmen kassieren würde, hätte sie wieder die absolute Mehrheit. Und wenn die FDP dann motzt, dass ja nur die Hälfte der Stimmberechtigten zur Wahl gekommen seien, würde ihr dies nichts nützen.
 

Ähnliche Themen