Widerspruch gegen die Zwangsmitgliedschaft in Pflegekammern

Und ich finde Zwangsmitgliedschaft ebenfalls ein unschönes Wort. Pflichtmitgliedschaft finde ich da schon günstiger. Freiwillige Mitgliedschaft kannst bei der Pflege vergessen. Pflege ist immer der Meinung, die anderen sollen es gefälligst richten.

Elisabeth

Das ist doch wurscht wie ich es nenne. Was soll das denn? Ich lasse mich doch net zwingen, irgendwo Mitglied zu werden!
Außerdem was soll das bringen? Es ist doch bekannt, dass wie Mitgliedschaft "erzwungen" wird, meint ihr wirklich, dass die Arbeitgeber vor so einer Kammer in Ehrfurcht erstarren?? Denn wie sehr die Pflege hinter so einer Kammer stehen und diese Unterstützen kann man sich ja lebhaft vorstellen.
Aber es ist mal wieder typisch für Pflege, da wird was gemacht ohne mal richtig drüber nachzudenken und im Endeffekt wundert man sich, wieso es in die Hose geht.
Eins ist sicher klar, wenn eine Pflichtmitgliedschaft wird es Klagen dagegen geben und diese haben sicher gute Chance auf Erfolg!

Außerdem, wo habt Ihr denn die Infos her, dass ver.di dagehen mobil macht? Ich habe von offizieller Seite noch nichts gehört und bekomme mit Sicherheit mehr Infos als die Öffentlichkeit oder einfache Mitglieder. Weder im ver.di-Intranet steht auch nur ansatzweise was dazu, noch habe ich keine entsprechende e-Mail über die entsprechenden Verteiler bekommen.
 
Puh, also wenn ich mir meine IHK Beiträge ansehe, dann hoffe ich in erster Linie, daß das nicht auch so eine teure Angelegenheit wird.

Wie soll die Pflegekammer denn finanziert werden?
Bedeutet das auch 200-300€ Rechnung im Jahr für jedes Zwangsmitglied?
Irgendwann muß ich noch etwas mitbringen, damit ich arbeiten gehen darf und es kommt gar kein Einkommen mehr dabei heraus.

Liebe Grüße Plüsch
 
Du hast dann offensichtlich schon mal richtig drüber nachgedacht und kannst ganz konkret werden.
Ich bin gespannt auf deine Ideen, wie du eine berufsständige Vertretung der Profession Pflege gestaltest, wie du Vorbehaltsaufgaben generierst und deren Durchsetzung sicherst, wie du die Qualifikation aller Mitarbeiter garantierst usw.?

Es geht in diesem Thread um die Pflegekammer und net um die Fähigkeiten oder Unfähigkeiten von verdi.


Elisabeth
 
@jörg
Frag mal kammeropfer, vielleicht hat er ja Kontakte zu verdi....er schreibt:
...Die Gewerkschaft verdi hat sich ja ebenfalls gegen die Einrichtung einer solchen Kammer ausgesprochen.....
Es bleibt doch erstmal egal ob verdi nun was dagegen sagt oder nicht.
wichtig ist, es sollte keine Zwangsmitgliedschaft geben (wobei Elisabeth, wo ist der Unterschied zwischen Pflicht und Zwang, wenn die Mehrheit der Pflegenden keinen Sinn in einer Unterstützung in Form einer Pflegekammer sieht?)und moderat aufgestellt werden.
Fast könnte man schon wieder meinen, dass diese Diskussion bewusst durch die "Zwangsmitgliedschaft" provoziert wurde, damit man letztlich wieder sagen kann, die Politik wollte ja, aber die Pflegenden nicht.....:aetsch:
Möglich ist alles...
LG
joe
 
Das ist doch wurscht wie ich es nenne. Was soll das denn? Ich lasse mich doch net zwingen, irgendwo Mitglied zu werden!

Ich bin Pflichtmitglied in der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung und kann mir nicht vorstellen, dass eine Klage dagegen Erfolg hätte.

In Großbritannien zwingt Dich niemand zur Registrierung - allerdings musst Du Dich registrieren lassen, wenn Du Deinen Beruf weiter ausüben willst. Aber haste Dir dort mal den Stellenwert der Pflege in Beruf und Gesellschaft angeguckt? Die Aufstiegsmöglichkeiten? Das Ansehen in der Bevölkerung?

Eine wirkliche Interessenvertretung zu haben (und ver.di vertritt u.U. die Interessen der Arbeitnehmer im Gesundheitswesen, aber keinesfalls der Pflege, die wissen gar nicht, was das ist) ist ein Vielfaches der Beiträge wert. Ich weiß, wovon ich spreche, ich hab's erlebt.
 
joe:

(wobei Elisabeth, wo ist der Unterschied zwischen Pflicht und Zwang,
In diesem Sinne:
Pflicht - es bleibt mir nix anderes übrig
Zwang - muss nicht, muss aber dann zwangsweise mit den Nachteilen leben
letzteres kann ich 100% unterstützen.

wenn die Mehrheit der Pflegenden keinen Sinn in einer Unterstützung in Form einer Pflegekammer sieht?)
Aha, bitte nenne mir doch die Umfrage auf die sich deine Aussage bezieht.

@claudia:
Eine wirkliche Interessenvertretung zu haben ... ist ein Vielfaches der Beiträge wert.
Ich danke dir vielmals für diesen Beitrag:daumen::klatschspring:
 
Für mich erscheint es so, dass hier Personen sich profilieren wollen und mit wenn man sich ihre Internetpräsens betrachtet gesetzgeberischer Gewalt herumspielen wollen.
Hier will man den Kampf Pflegepersonal versus ärztliches Personal zu einem neuen Schlachtfeld führen, was der Stabsarzt d.R. aber nur dann zulassen wird, wenn hierdurch Geld eingespart werden kann. Ich bin wie aus dem Profil ersichtlich derzeit in Österreich und hier gibt es für fast alles eine Kammer mit Pflichtmitgliedschaft, doch diese Kammern sind nichts weiter als Vorfeldorganisationen der politischen Parteien und dies sehe ich auch bei dem deutschen Pflegekammermodell so.
Das ein einheitliches Weiterbildungscuricullum wünschenswert wäre in der Pflege ist klar (Nur wär soll bitte bestimmen welchen Wundmanagmentkurs jetzt zur Durchführung von Maßnahmen berechtigt, ein gewähltes Kremium ? wohl kaum, weil das zerpflücke ich ihnen bevor es heraus ist und die Mitglieder stehen vor dem Staatsanwalt, weil ich ihnen Verbindungen zu der obsiegenden Organisation nachweisen werde.) Bei Beamten kann ich dies zwar auch, aber da ist es schwieriger.
Es scheint, als ob man in der Pflege nicht mitbekommt, dass man nur instrumentalisiert werden soll um damit andere Organisationen anzugreifen und es weder der Qualität noch der wirtschaftlichen Situation in der Pflege zuträglich ist. (Mit der Ärztekammer gegen die diese Option gerichtet ist, kann man nur leider vielfach nicht logisch sprechen und daher wird die Pflege über kurz oder lang eine Pflichtmitgliedschaft mit geschätzten 2 - 3 % vom Nettogehalt erhalten, welches politischer Steigbügelhalter ist und für die Zwangbeglückten genau garkeine Verbesserung zur Folge haben wird, außer dass man sagen kann man ist standesrechtlich mit einer eigenen Gerichtsbarkeit organisiert.)
 
hk-um:
ist dir eigentlich deine Zeit für sowas nicht zu schade am Sonntag?

Schreib doch lieber wie du eine berufsständische Selbstverwaltung organisieren willst und die Missstände mit was auch immer in den Griff bekommen willst.

Das ewige Ausge****e ohne einen positiven Vorschlag, geht mir gewaltig auf den Senkel.

(Nur wär soll bitte bestimmen welchen Wundmanagmentkurs jetzt zur Durchführung von Maßnahmen berechtigt, ein gewähltes Kremium ? wohl kaum, weil das zerpflücke ich ihnen bevor es heraus ist und die Mitglieder stehen vor dem Staatsanwalt,
und die jetzigen Anbieter leben auf dem Mond und bieten da ihre FOBis an?
Die werden aber Angst haben vor dir!
Wenn du so gut bist, dann sieh doch zu, dass du einen Sitz in der Kammer bekommst!
Ein so einfaches Weltbild kann ich nicht nachvollziehen.

Kannst du dir wenigstens vorstellen, warum andere Berufgruppen ihr Kammern so sehr verteidigen und nie abschaffen würden, bei aller immer wieder geäußerter und berechtigter Kritik - Habens die alle nicht gerafft?
Nur die Pflege durchblickt die große Verschwörung?
 
Ist die Pflegekammer denn so geplant, daß jede einzelne Pflegekraft Mitglied sein soll?

Bei der IHK betrifft das die Betriebe und Kleinbetriebe, also den Unternehmer. Die Angestellten sind doch dann nicht alle einzeln Mitglied?

Der einzelne Arbeitnehmer wird doch von der IHK nicht angeschrieben, Mitglied zu werden, sondern nur der Unternehmer.-
Sollte das bei der Pflegekammer anders sein?

Die Beiträge bei der IHK werden nach der Umsatz und Billanzhöhe des Betriebs gezahlt, aber nicht nach dem Verdienst der einzelnen Arbeitnehmer.

Warum sollten dann die Arbeitnehmer diesen Widerspruch formulieren?


Liebste Grüße Fearn
 
Die IHK ist eine Arbeitgeberkammer. Die Pflegekammer soll eine Arbeitnehmerkammer werden, ähnlich wie die für die freien Berufe.

Jeder Arzt z.B. ist automatisch Mitglied der Ärztekammer, ob er nun als Angestellter im Krankenhaus oder als Niedergelassener in der eigenen Praxis arbeitet.
 
So wie ich die Planungen auffasse geht es um Personen, welche dem pflegerischen Bereich (DGKP usw. ob nachgeordnetes Personal erfasst wird ist aus der Konzeption nicht ersichtlich, aber dann könnte es Unterumständen zu weiteren "Kammern" kommen) zuzuordnen sind und nicht darum, dass jemand gewerblich im pflegerischen Bereich tätig ist.
Denn bei einer Pflegekammer im Sinne der IHK wären die Unternehmen zur Mitgliedschaft verpflichtet, wenn sie Dienstleistungen in diesem Sektor anbieten. Auch wenn sie von der Materie 0 Ahnung haben, der Personalgesteller bei dem ich arbeite, hat obwohl auf medizinisches Personal spezialisiert keine Person aud dem Bereich in der Führung. Wenn diese jetzt die Ausbildungspläne festlegen würden, kann man gespannt sein.
Damit sich hier nicht jemand zusehr beschweren muss, ich würde eine standesrechtliche Vertretung der Gesundheitsberufe [die Ärztekammer wird mich lynchen] (wegen meiner halt "Kammer" )vorziehen, an deren Spitze ein Beamter im Dienstrang eines beamteten Staatssekretär/In im Gesundheitsministerium als beratende Person steht. Die einzelnen Berufsgruppen sind in Sektionen eingeteilt, wobei die Sektionspräsidenten Vorspracherecht im Gesundheitsministerium haben. Jegliche Aus und Weiterbildung wird für max. 5 Jahre durch das Bundesministerium zugelassen, wobei die Erstzulassung auf 1 Jahr erfolgt und durch ein Expertengremium der jeweiligen Sektion begleitet, wobei im Überschneidungsfall die benachbarten Sektionen Mitspracherecht haben, weil was bringt eine Weiterbildung für Ärzte im z.B. Wundmanagment, wenn die DGKP eine konträhere Variante vertreten.
 
In diesem Sinne:
Pflicht - es bleibt mir nix anderes übrig
Zwang - muss nicht, muss aber dann zwangsweise mit den Nachteilen leben
letzteres kann ich 100% unterstützen.

*ggg* Genau. Ist doch ein netter Gedanke: ich muss net eintreten, aber ich darf dann zwar die Pflegetätigkeiten ausüben- aber zu einem geringeren Gehalt.

Wie schon geschrieben: och gehe jede Wette ein, dass dann ein Run auf die Mitgliedschaft einsetzt.

Freiwillig macht Pflege nur eins: arbeiten bis zum umfallen und versuchen selbst im liegen noch weiter zu arbeiten.

Die letzte Kammerentstehung (oder wie nennt man das?) war m.W. die Psychotherapeutenkammer. Hier als Beispiel mal die Berliner Kammer: Psychotherapeutenkammer Berlin - Aufgaben der Psychotherapeutenkammer Berlin


Elisabeth
 
@renje,
ich beziehe mich auf keine Umfrage, sondern auf das was hier doch schon im kleinen passiert...kammeropfer ruft personalräte, verdi an, damit die Stationen informiert werden, dass eine Kammer nix gutes ist und so wird es weiter gehen.
Ich weiß nur, dass von den 40 Kolleginnen, mit denen ich arbeite keine in einem Berufsverband organisiert ist, weil ...die nur Geld kosten und nichts machen...so die Kolleginnen.Was glaubst du löst dann eine Pflegekammer an Begeisterung aus.Achja .... Fortbildungen soll mal nur der Arbeitgeber bezahlen und außerdem kann ich net acht Stunden nur sitzen...usw., usw.
Ich bin desillusioniert was das angeht. Wie Elisabeth oft schreibt,-die Mehrheit der Pflegenden will doch keine Veränderung.
Kleines Beispiel aus der Pflege: Die Schulpraktikantin(15) wird zum RR messen geschickt, weil die PK lieber Essen austeilt und einsammelt.:wut:
Was soll ich dazu noch sagen.Wie die neue, junge, besser ausggebildete Generation mit dieser Haltung umgehen soll/kann ist mir auch ein Rätsel. Ich kenne nicht wenige, die nach 2-3 Jahren arbeiten schon ihren Ausstieg aus der Pflege planen. Wie auch immer.
Vielleicht sind die Pflegenden in Bayern ja bereit die Kammer zu unterstützen. Ich hoffe es und wünsche es mir.Es wäre ein Anfang, aus dem man etwas machen könnte.
Lg
joe
 
Vielleicht sind die Pflegenden in Bayern ja bereit die Kammer zu unterstützen. Ich hoffe es und wünsche es mir.Es wäre ein Anfang, aus dem man etwas machen könnte.
Ich bin schon bereit - aber wer noch? Voraussetzung, es ist nicht nur eine Karteileichen-Verwaltung, die auch Ziele hat.
 
...Ich weiß nur, dass von den 40 Kolleginnen, mit denen ich arbeite keine in einem Berufsverband organisiert ist, weil ...die nur Geld kosten und nichts machen...so die Kolleginnen....

Beruht aus meiner Sicht darauf, dass die wenigsten Ahnung haben, wie das Gesundheitssystem funktioniert. Sie wollen eine Institution, die die Arbeitssituation sofort maximal verbessert: mehr Kollegen unabhängig von der Stationsbelegung = Einnahmen, mehr Lohn, weniger Dienste usw. . Dies kann keine Institution leisten- auch verdi sind hier die Hände gebunden. Sie können aus einem Euro auch net zwei oder drei machen.

In diesem Thread tritt wieder mal eindeutig eine Grundproblematik zutage: man weiß nix genaues nicht- aber man ist erst mal dagegen. Weil alles Unbekannte ist eine Bedrohung. Und diffuse Bedrohungen gilt es abzuwehren. Das wird von Gegnern der Kammerbildung ausgenutzt.
Um es auf einen ganz kurzen Nenner zu bringen: Pflege lässt sich fremd steuern und benutzen- wie immer. Und das Fatalste: sie fühlt sich sogar gut damit.

Elisabeth
 
Ich bin schon bereit - aber wer noch? Voraussetzung, es ist nicht nur eine Karteileichen-Verwaltung, die auch Ziele hat.

Ich - obwohl ich genaugenommen in der falschen Partei dafür bin :mryellow:!
Zählste in diesem Fall Aschaffenburg noch zu Bayern?
 
Ich bin auch dazu bereit - unter der gleichen Voraussetzung wie Narde.

@Claudia: In diesem Falle nehmen wir selbst die äußersten Franken noch zu Bayern dazu :mryellow:.
 
@Claudia: In diesem Falle nehmen wir selbst die äußersten Franken noch zu Bayern dazu :mryellow:.

Na, da bin ich ja beruhigt. :wink1:

Jetzt hoffe ich bloß, dass unser SPD-regiertes Städtchen nicht nur aus Prinzip auf die Barrikaden geht, weil der Vorschlag von der CSU kommt.
 
Ich hoffe auch, dass in diesem Falle einfach mal parteiübergreifend zusammengearbeitet wird und es von allen Seiten unterstützt wird.

Hätt ja auch nie gedacht, dass hier die Bayern mal Vorreiter sind...
 
Ja natürlich bin ich dabei.

Und die vielen, vielen tausend die in Fördervereinen zu Gründung einer Pflegekammer in den meisten Bundesländern organisiert sind.

Übrigens in Bayern sind das so ca. 75% auch verdimitglieder und dbfkler, also wieder die selben, die berufspolitisch aktiv sind - aber macht ja nix.

Deshalb ist mir die Aussage von joe und pflgkammergeschädigter völlig schleierhaft.
 

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