Widerspruch gegen die Zwangsmitgliedschaft in Pflegekammern

hello everybody,
ich lebe seit 8 jahren in england und bin froh, dass wir hier ein kammer haben. die pflege organisiert sich selbst und wird nicht von der medizin geleitet. pflege ist in UK professionell, die gwerkschaften der pflege ist mega gut organisiert - keep going!

kammer ist wichtig fuer die pflege. raus aus dem alten mief und organisiert euch!

lg gruss von der insel,

nurse 36 :)
 
Stimme nurse 36 weitgehend zu und bin auf jeden Fall fuer eine Pflegekammer,die in D lange ueberfaellig ist (meine Meinung). Eine Kammer wie in GB wuensche ich mir dennoch nicht.Mich machen z.B. 30-ueber 100 hearings pro Monat stutzig,sorry.Auch wenn es in vielen Faellen begruendet zu sein scheint.Und nicht genug dass man vom Dienst suspendiert oder vom Register entfernt wird (was auch oft berechtigt ist) ; es wird auch noch oeffentlich gemacht,mit Namen,Krankenhaus etc..So how about data protection ? Ich habe schon etwas Angst hier (GB) zu arbeiten und auch manchmal ein mulmiges Gefuehl.
Sorry,schweife jetzt vielleicht ein bischen ab,aber vielleicht kann D ja auch etwas daraus lernen,wie es besser laufen koennte.
 
Hi sister sprocket,

es eine kammer- a body of regulation. klaro, es ist hefty, zu wissen, dass man seine registrierung durch pflegefehler verlieren kann. wenn das passiert, dann muss es sich schon um etwas sehr heftiges drehen. jemandem seine PIN nummer/registrierung abzusprechen passiert NICHT einfach so. aber da kann man doch sehen, wie pflege hier bei uns kontrolliert wird. ich finde es gut, dass wir in uk eine anerkannte profession mit eigener kammer sind. wir sind autonom, regulieren uns selbst und haben mitsprache recht. pflege allgemein ist in uk sehr politisch. war gestern auf DEM pflegecongress in liverpool. es war der hit. we are a community and we have a voice!!

hoffe, dass dieses feeling auch bald 'germany' erreicht!

good luck,

sabine :)
 
Hi nurse 36..wie ich schon geschrieben habe,stimme ich dir ueberwiegend zu ;-). Es ist nur so, dass ich schon schlucken muss, wenn ich so manches lese.Ich kenne auch Kollegen die schon Panik haben einen Fehler,sei er noch so klein,zuzugeben.Und das kann doch auch nicht Sinn der Sache sein.Verstehst du was ich meine? Habe die hearings gezaehlt und mir auch viele Faelle durchgelesen.Natuerlich sind da "heftige" Dinge dabei.Ich koennte hier noch einiges aufzaehlen was mir sauer aufstoesst und das hat nichts mit Pflegefehlern zu tun, siehe "Code Of Conduct".Es gibt viele Gruende aus dem Register zu fliegen.

Aber im Grossen und ganzen bin ich natuerlich froh das es ne Kammer gibt,keine Frage.Und ich finde es schon schade,dass es so eine schwere "Geburt" zu sein scheint in D.

Toll dass du in Liverpool warst;wollte auch unbedingt hin und hab mich schon so drauf gefreut,bin aber leider krank geworden.Ich hoffe auch dass sich in D bald etwas aendern wird.Ein bischen mehr Teamspirit koennte nicht schaden.
 
Was zählt als Pflegefehler? Pflaster von rechts nach links kleben?

Könnt ihr mal ein Beispiel geben?
 
Anbei der Link zu den Hearings da sind die Fälle angeführt und auch weshalb in der Regel ein "Berufsverbot" von meist 18 Monaten ausgesprochen wurde
April 2011 | Nursing and Midwifery Council
Ansonsten auch das Council of Nursing and Midwifery beklagt sich, dass sie gegenüber den Ärzten nachgereiht und im Ansehen nicht so hoch sind. Denn das ärztliche Gegenstück hat den Titel eines Royal Council ist somit angesehener.
Ich habe primär nichts gegen eine derartige Einrichtung, wenn sie nicht nur aus der Profilierungssucht einzelner resultiert, sondern einen sinnvollen Aufbau hat.
Des weiteren muss man eingestehen, dass die Nurse im angloamerikanischen Raum schon seit 1900 eine andere Darstellung und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit hat. Denn dann muss ich auch fordern, dass nur noch Personen mit der formalen Voraussetzung zum Hochschulstudium in Deutschland DGKP werden dürfen, oder generell erst die Pflegehilfsausbildung machen müssen und dann nach einer Zeit im Beruf den Antrag auf ein berufsnahes Studium stellen dürfen. Weil ein Bachelor nicht anderes als der niedrigste akademische Grad ist.
Nur wenn ich jetzt in Österreich Schwesternschülerinnen habe, die sagen sie unterstehen nicht dem Arzt und im ersten Lehrjahr sind ist etwas faul, denn im Endeffekt kann die DGKS im medizinischen Bereich ohne den Arzt garnichts machen und auf der anderen Seite lehnen sie die Grundpflege von Patienten auch ab, weil dies nicht ihre Aufgabe sei. Na gut wenn dem so ist hat denen dann die Chefin der Caritas erklärt, dann braucht sie für ihre Einrichtungen 1 DGKS und den Rest macht sie mit PflegehelferInnen mit Aufschulung und da gibt es schon Überlegungen im Gesundheitsministerium der Republik Österreich.
Also durch die Professionalisierung kann es massiv zu noch mehr arbeitslosen DGKS kommen, weil was würden sie beschäftigen Pflegehelfer oder DGKS, wenn die eine ständig mosert und der andere mit den geplanten Aufschulungen auch schachteln darf.
 
Also dann doch lieber keine Professionalisierung???

Elisabeth
 

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