Was darf eine FSJ`lerIn?

Ich habe bei meinem jetzigen Träger einen "Katalog" bekommen, mit Aufgaben die ich machen darf und mit Aufgaben, die ich nicht machen darf. Und ich muss sagen, ich war sehr sehr baff. Da hab ich selbst in meinen Schulpraktikas mehr machen dürfen, als ich im FSJ jetzt machen dürfte . Wenn ich so mit den anderen FSJlern von den Stationen rede - bin aktuell ja noch im Begleitdienst- meinen sie oft, dass sie sich mehr Aufgaben, Verantwortung wünschen etc. So dürfen "unsere" FSJler nicht mal mehr Patienten alleine zur Toilette begleiten oder Essen anreichen. Auch rasieren ( vor OPs, in der Grundpflege ) dürfen FSJler nicht.

Mein Vater ist im Altenheim tätig ( anderer Träger ) und war auch erstaunt über diesen Katalog. Er meinte, die FSJler die er anleitet, dürfen mehr machen und sammeln somit auch mehr Erfahrung.
In meinem ersten FSJ - Schwesterträger des Trägers von meinem Vater - gab es keine genauen Vorschriften, was wir dürfen und was nicht. Daher gab man mir gerne mal Aufgaben wie Medis verabreichen. Später klärte mich mein Vater auf und meinte, dies sei strafbar und nicht zulässig. Auch als ich mich weigerte, bestimmte Aufgaben zu machen, wurde ich schief angeguckt und als "faul" dargestellt - was aber nicht so war. Ich fühlte mich eben für die ein oder andere Aufgabe noch nicht reif genug. Zudem ich damals auch keine Anleitung hatte und mein Vater mir zuhause alles mehr oder weniger erklärt hat und mir an Beispielen aus Fachbüchern gezeigt hat, schon traurig...
Dort hatte ich echt das Gefühl, eine billige ( naja...580€ netto, etwa 850€ brutto ) Arbeitskraft zu sein. Einmal war ich sogar drei Stunden mit einer schwangeren APH alleine für unsere 28 Bewohner ( alle Pflegestufen, vermehrt aber 1-2 , dennoch an die 6 mal Pflegestufe 3 ) zuständig. Ich weiss nicht mehr, wie wir es geschafft haben, aber wir haben es geschafft...
Gott sei Dank blieb dies ein Einzelfall. Dennoch war es im Spätdienst meist so:

AP/GuK -> bis 21:00 uhr ; APH -> bis 20:30 ; FSJler bis 20:00 oder ( seltener UND ) Azubis -> ebenfalls bis 21:00.
Im Frühdienst waren es meist 2 AP/GuK, ein bis zwei Azubis + FSJler/Praktikanten und noch zwei APH ( eine ging um 11:00 ) dazu hatten wir noch die Hauswirtschafterin, die uns echt einen grossen Berg Arbeit abnahm.

Ich finde, FSJler sollten nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt werden. Bei meinem alten Träger sollte ich vorwiegend die Betreuung der Bewohner machen. Doch schon nach drei Tagen nahm man mich aufgrund von Personalmangel aus der Tätigkeit raus und setzte mich in der Pflege/ Hauswirtschaft ein...die Betreuung fiel dann halt komplett flach. Vorwiegend sollen FSJler ja in Altenheimen/ Tagespflegen die Grundpflege und die Betreuung machen. Komischerweise klappt dies in der Institution meines Vaters sehr gut. Die FSJler haben ihre drei Bewohner ( alle Pflegestufe eins ) und nach der Frühstückspause gehts in die Betreuung. So war es bei mir auch angedacht, aber naja...wayne. Im Krankenhaus sollen FSJler ja einen Einblick ins Berufsfeld bekommen. Dazu gehört für mich natürlich auch das Mitgehen mit den ex. Kräften aber auch genauso eigenverantwortliches Arbeiten - natürlich sollte dies in der ersten Zeit immer von einer GuK kontrolliert werden!
Selbst in meinen Schulpraktikas hatte ich mehr Verantwortung und Selbstständigkeit wie die FSJler in meinem Hause die in der Pflege sind. Ab 1.1.2014 soll ich ( eher möchte ich ) auch noch für drei Monate in die Pflege. Ich habe als Wunsch mal Notaufnahme, Gyn, Gyn/Geburtshilfe, ITS/IMC und Palliativ angeben. Mal schauen, was daraus wird :)

Liebe Grüße :)
 
Ich habe bei meinem jetzigen Träger einen "Katalog" bekommen, mit Aufgaben die ich machen darf und mit Aufgaben, die ich nicht machen darf. Und ich muss sagen, ich war sehr sehr baff. Da hab ich selbst in meinen Schulpraktikas mehr machen dürfen, als ich im FSJ jetzt machen dürfte . Wenn ich so mit den anderen FSJlern von den Stationen rede - bin aktuell ja noch im Begleitdienst- meinen sie oft, dass sie sich mehr Aufgaben, Verantwortung wünschen etc. So dürfen "unsere" FSJler nicht mal mehr Patienten alleine zur Toilette begleiten oder Essen anreichen.
Einen Patienten fachgerecht unter Förderung aller Ressourcen zu mobilisieren ist auch nicht so ganz einfach ...wahrscheinlich geht es hier um die rechtliche Absicherung im Falle eines Sturzes?
Auch rasieren ( vor OPs, in der Grundpflege ) dürfen FSJler nicht.
Vor einer OP sollte dieses eine Fachkraft machen: wenn irgendwelche Auffälligkeiten der Haut vorliegen bzw. eine kleine Schnittverletzung im OP Gebiet entsteht, muss die OP im worst case verschoben werden!


In meinem ersten FSJ - Schwesterträger des Trägers von meinem Vater - gab es keine genauen Vorschriften, was wir dürfen und was nicht. Daher gab man mir gerne mal Aufgaben wie Medis verabreichen.
Halte ich für verantwortungslos...
Dort hatte ich echt das Gefühl, eine billige ( naja...580€ netto, etwa 850€ brutto ) Arbeitskraft zu sein.
Ich weiss nicht mehr, wie wir es geschafft haben, aber wir haben es geschafft... Gott sei Dank blieb dies ein Einzelfall.
Leider wirst Du in einer Ausbildung so manches mal dasselbe Gefühl haben- Pflege ist in Deutschland unterfinanziert und damit personell unterbesetzt! Ein Arbeiten "am Limit des Machbaren" ist leider kein Einzelfall mehr ...ich hoffe, Du lässt Dich davon nicht entmutigen.


Ich finde, FSJler sollten nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt werden. Bei meinem alten Träger sollte ich vorwiegend die Betreuung der Bewohner machen. Doch schon nach drei Tagen nahm man mich aufgrund von Personalmangel aus der Tätigkeit raus und setzte mich in der Pflege/ Hauswirtschaft ein...die Betreuung fiel dann halt komplett flach.
Auch das ist leider keine Seltenheit! Im Grunde ist die personelle Situation in Heimen tlw. so "angespannt", dass man manchmal die Grundversorgung nur "gerade so" hinbekommt.
Im Krankenhaus sollen FSJler ja einen Einblick ins Berufsfeld bekommen. Dazu gehört für mich natürlich auch das Mitgehen mit den ex. Kräften aber auch genauso eigenverantwortliches Arbeiten - natürlich sollte dies in der ersten Zeit immer von einer GuK kontrolliert werden!
Eigenverantwortlich arbeitest Du vor dem Examen in der GuKP nie- selbständig ab einem gewissen Ausbildungsstand schon.
 
Klar, bei einem Patienten der sehr wackelich auf den Beinen ist, würde ich mir auch Hilfe holen. Im Altenheim schaute man mich da nur doof an und meinte "Stell dich nicht so an, hast doch die Kraft! Dein Vater war in der Ausbildung auch nicht so pingelich!" Allerdings war mein Vater zu der Zeit wo er dort seinen Praxiseinsatz hatte 34.
In meinen Schulpraktikas durfte ich auch Patienten alleine zur Toilette bringen, alles kein Problem. Dennoch half man mir und erklärte mir alles - sooft ich wollte. Ich fühlte mich dort immer sehr wohl. Klar, es gab immer einen Stationsdrachen und das wird auch in der Ausbildung sicher so bleiben. Aber es gehört dazu und man lernt fürs Leben etwas. Beim Thema rasieren fällt mir eben noch ein, dass ich dies gemacht habe, als ich mit einer Schwester mitging. Sie war also dabei und konnte das Hautbild etc. beurteilen und dann sagen "Mach du das mal. " oder "Lass mich das lieber machen!"

Mir taten nur die Bewohner sehr Leid, saßen Nachmittags einfach nur rum und taten nichts :( Gerne hätte ich mit ihnen was gemacht. Manchmal habe ich sogar meine Pausen mit den Bewohnern gemacht und dort mein Brötchen gegessen, damit sie das Gefühl hatten, dass jemand da ist, mit ihnen Plaudert und aus der Zeitung vorließt.
Allerdings mal eine Pause durchzuziehen war eine Seltenheit, oft durfte ich die Klingeln abrennen, während die anderen schön Pause machten oder rauchten. Wenn ich mich dann Zwischendrin hinsetzte ( muss ja auf 60 Minuten kommen ) wurde ich sofort hochgescheucht. Immerhin durfte ich an solchem Tagen auch mal 45 Minuten eher gehen oder am Folgetag 15 Minuten später anfangen...
Dennoch hätte eine Pause auch mal gut getan. Ich habe das ganze bis Weihnachten durchgehalten, ehe ich einen Nervenzusammenbruch erlitt ( dazu führten noch die Umstände im Kollegium..man unterstellte mir Lügen, fälschte meine Eintragungen um mich los zu werden, teilte mir die "extra-doofen" Aufgaben zu etc.) Ende Februar kündigte ich dann, ging einen Monat zur Schule und begann dann mein neues FSJ. Zwar bekomme ich 200€ weniger, habe aber gute Kollegen und werde nicht unter Druck gesetzt. Meine Anleiterin meinte "Du verdienst 1000€ weniger wie wir, da wirst du dich wohl mal etwas zurückhalten. Du musst dich hier nicht überschlagen, nein. Du arbeitest schon genug. So und jetzt kommst du mit mir, einen Kaffee trinken."
Auch wenn mein Träger nicht toll ist, mag ich das Team nicht missen.

Dennoch bin ich mir sehr wohl bewusst, dass die Ausbildung kein Zuckerschlecken sein wird. Sowohl der praktische als auch der theoretische Teil. Mein Vater und auch mein Bruder lernten oft nächtelang. Und mein Bruder musste auch mal 3 Wochen am
stück arbeiten.
 
Ich muss zu dem Thema sagen das es jedes Haus so hält wie es möchte ich habe zum Beispiel mein FSJ in einem anderen haus gemacht wo ich so ziemlich alles alleine durchführen durfte, ich bin im Spätdienst die komplette Abendrunde alleine gegangen und habe Vitalzeichen kontrolliert,Clexane injiziert Infusionen abgehangen(wenn eine Para gelaufen war hab ich sie gleich entfernt und es in die Kurve eingetragen) usw.
Im Prinzip hab ich bis auf die Kurvenführung alles gemacht was eine examinierte Kraft auch macht und ich war gerade frisch aus der Schule 17 Jahre alt und deutlich Grün Hinter den Ohren :D.
Als ich dann aber meine Ausbildung begonnen habe ist mir aufgefallen, das in dem neuen Haus wo ich jetzt arbeite sehr drauf geachtet wird was ich im Unterricht schon behandelt habe und was nicht. Sprich ich durfte nur Sachen machen die im Unterricht thematisiert wurden! In meinem ersten Praxiseinsatz durfte ich somit nicht mal Vitalzeichen kontrollieren sondern hab halt wirklich nur Betten gerichtet usw... also kurz es ist von Haus zu Haus unterschiedlich was man machen darf;)
 
ich bin im Spätdienst die komplette Abendrunde alleine gegangen und habe Vitalzeichen kontrolliert,Clexane injiziert Infusionen abgehangen(wenn eine Para gelaufen war hab ich sie gleich entfernt und es in die Kurve eingetragen) usw.

[...]... also kurz es ist von Haus zu Haus unterschiedlich was man machen darf;)
Korrekt, ist überall anders. Und die Handhabung bei dir war ein absolutes Nogo und in keinster Weise irgendwie haltbar.
Sei froh, dass nichts passiert ist ;)
Ist kein Vorwurf an dich, nur an das unverantwortliche Personal auf der Station.
 
Mit dem verantwortungsvollen Delegieren ist das immer so eine Sache- egal wer an wen.

Elisabeth
 
Korrekt, ist überall anders. Und die Handhabung bei dir war ein absolutes Nogo und in keinster Weise irgendwie haltbar.
Sei froh, dass nichts passiert ist ;)
Ist kein Vorwurf an dich, nur an das unverantwortliche Personal auf der Station.

ich hab ja auch nicht gesagt das das in Ordnung war ich wollte nur eigentlich dort meine ausblidung antreten weil es in meiner Heimatstadt war und hab deshalb nichts gesagt das war dort auch nicht nur auf einer station so sondern auf jeder bin während meines fsj jede station dort durchlaufen
 
Deshalb sagte ich "ist kein Vorwurf an dich" ...
 
Meine Kolleginnen behandeln die FSJ´lerin wie eine Lernschwester. Sie darf z. B. s.c. spritzen, Braunülen ziehen, Medikamente verteilen usw.
Ich habe eine alte Dienstanweisung von der Pflegedienstleitung von 2005 gefunden, die diese Tätigkeiten alle untersagt.

Eine FSJ'lerin ist KEIN GuK Azubi.
Ganz klar.
Auch wenn der Pflegenotstand mal wieder ausgebrochen ist, sollte ein FSJ NICHT zu solchen wie o.g. Tätigkeiten herangezogen werden.
Bei uns gibt es einen Tätigkeitskatalog fürs FSJ.
Gut, RR Messen ist kein Hexenwerk, das kann man schnell lernen und auch an ein FSJ übertragen........ansonsten sollte sie und tut das auch bei uns eher hauswirtschaftliche Tätigkeiten ausführen wie Pflegeschränke auffüllen, Kaffee austeilen, am Patienten bei der Grundpflege HELFEN und beim Lagern HELFEN. Oft artet das dann schnell aus wenn Not am Mann ist, aber auch das FSJ sollte sich darauf berufen, dass es eben KEINE Hilfsschwester ist!
 
Ich habe einige Zeit lang überlegt, ob ich auch mal meinen Standpunkt in dieser Thematik vertrete, da ich die Gefahr fürchte, dass hier gleich auf mich eingedroschen wird, dass ich verantwortungslos etc sei...aber nun gut, ich steh dazu und mag Euch mal nahe legen, wie ich mit FSJlern umgehe.

Zu meiner kleinen Vorgeschichte erstmal, ich war bereits vor der Ausbildung Zivildienstleistender in einem Krankenhaus und hatte auch nicht wirklich viele Befugnisse, andererseits war dies auch okay, da ich damals noch gar keine Ahnung von der Materie Pflege etc. hatte. Natürlich lernte ich im Laufe dieser 9monatigen Zeit immer mehr und wurde letztlich auch belohnt, insofern, dass ich auch morgens die Körperpflege durchführen durfte (im Nachhinein vielleicht falsch, weil ich noch keinen Schimmer von Prophylaxe hatte, wobei ich unbewusst einige Maßnahmen durchgeführt habe...).

Auch Vitalzeichen durfte ich messen, nach dem die Pflegenden sich erst einmal vergewissert hatten, dass ich es beherrsche. Das waren im Grunde für mich kleine Erfolgserlebnisse, die ich gebraucht habe, denn nur Schränke auffüllen, Patiententransporte durchführen und Essen austeilen fand ich schon ein wenig öde...auch das s.c. spritzen wurde mir 1-2x gezeigt und ich sollte dies machen, allerdings habe ich mich geweigert, dies durchzuführen, weil ich diese Kompetenz nicht habe und damit niemanden in Bredouille bringen mag.

Ende des Liedes meiner Geschichte, ich bewarb mich dann doch für die Krankenpflege, weil ich einfach gerne alle Aufgaben durchführen wollte, die auch eine examinierte Kraft macht, einfach entdecken, was es bedeutet, examiniert zu sein. Ich habe zu allen Kollegen aufgesehen und diese auch gerne bei Ihren Tätigkeiten beobachtet/begleitet, um für mich die Krankenpflege spannend und interessant zu machen.

So nun kommen wir zur aktuellen Thematik, da ich mittlerweile Schüler bin und nun bald in das dritte Lehrjahr komme, war ich natürlich auf vielen Stationen, wo die FSJ'ler lediglich dazu dienten, dass sie Essen austeilen (an Patienten, die keine Unterstützung benötigen natürlich), Pat.-Transporte und Botengänge, Brötchen holen vom Kiosk und desgleichen. Auch wenn viele FSJler noch sehr jung sind und meist gerade von der Schule kommen und evtl. sich noch nicht sicher sind, was sie später einmal werden wollen, sollten wir hier eigentlich ansetzen, denn die Nachwuchskräfte in der Pflege sind an einer Hand abzuzählen und dazu trägt auch sicherlich der Aspekt bei, dass die FSJ Kompetenzen sich sehr im Rahmen halten. Also mit Essen austeilen und Botengängen motiviert man sicherlich niemanden aus der Jugend / heranwachsenden Generation für die Krankenpflege.

Aus diesem Grund versuche ich zumindest in meinen praktischen Einsätzen auf Station eine Art "Mini Praxisanleiter" für diese zu sein. Ich bringe Ihnen, wenn nicht schon gesehen das Messen der Vitalzeichen bei, das Messen des Blutzuckers, Körperpflege und einige prophylaktische Maßnahmen.

So, jetzt kommt wohl die Keule an mich...ich mache Verbände...alleine, wenn sie simpel sind, z.B. eine radiologische PEG. ( die examinierte Kraft hat sich vorher davon überzeugt, dass ich es beherrsche und natürlich rufe ich sie dazu, wenn es Unregelmäßigkeiten bei dem VW gibt, wie z.B. Infektionszeichen und lasse sie auch gerne einen Blick auf die ESS werfen, bevor ich einen neuen Verband draufmache, weil sie letztlich ja dokumentiert, bzw. meine Dokumentation gegenzeichnet, damit sie sich versichert, dass alles i.O. ist)

Da nehme ich mir gerne intressierte FSJler mit und lass sie mit der Einverständnis des Patienten zu gucken, damit sie z.B. mal einen VW sehen. Nun gibt es wohl die große Keule, arbeite ich längere Zeit schon mit den FSJlern zusammen und merke Ihnen an, dass Sie sich für den Beruf intressieren, wissbegierig sind, dann lasse ich die bestimmte FSJler eine radiologische PEG verbinden und assistiere nur und greife bei hygienischen Verstößen ein. Ich weiß, dass ich jetzt zurechtgestutzt werde, dafür dass ich - die mir delegierten Aufgaben der examinierten Kraft - weitergebe, sodass quasi eine weitere Person in das Geflecht kommt, statt Examinierte <-> Schüler ist es in diesem Fall Examinierter <-> Schüler <-> FSJler und im Grunde belaste ich damit nur noch mehr die Examinierte. Bisher ist alles reibungslos gelaufen und ich versichere Euch, dass ich ein ganz wachsames Auge darauf habe, wem ich so etwas anvertraue und wem nicht. Zur Wiederholung, während dieser Tätigkeit bin ich ununterbrochen im Zimmer und hab ein Auge auf die Tätigkeiten des FSJlers! Ich muss mich ja absichern.

Nehmen wir mal das Beispiel einer DK Anlage (!!diese würde ich nie alleine ohne anwesende examinierte Kraft legen!!!) , aber was spricht dagegen, dass ich als Assistenz bei der DK-Anlage einen erfahrenen FSJler mir dazuhole? Der mir das Material anreicht...als Feedback bekam ich immer Lob und Dank, dass sie mir helfen durften und dass sie es total spannend fanden. Darüberhinaus gerne zur Unterstützung bei der Körperpflege, bei der Mobilisation, Lagerungen. Halt allem, wo es sich anbietet und es vertretbar ist..nach meiner Auffassung.

Auch wenn ich mit meinen Ansichten hier auf viel Kritik sicher stoßen werde, werde ich weiter nach diesem Schema verfahren und wenn ich es für sinnvoll erachte FSJler hinzuziehen, um Ihnen auch andere Perspektiven zu zeigen, statt dem alltäglichen Essen austeilen und Schränken auffüllen, was natürlich auch eine wichtige Tätigkeit ist...aber es dient nicht unbedingt der Langzeitmotivation und letztlich der Interesse einer ernstgemeinten Bewerbung an einer Krankenpflegeschule.

Abschließend noch ein kleines Statement, ich zeige keinem FSJler das s.c. spritzen, Infusionen richten, Medikamente stellen oder desgleichen falls das jemand vermutet. Mache ich schließlich auch nicht, darf ich auch nicht - bis aufs s.c. spritzen.

Sooo...steinigt den unverantwortlichen Schüler..
 
Sooo...steinigt den unverantwortlichen Schüler..
Gern.

Du darfst, wie du ja auch bereits festgestellt hast, nicht einen dir delegierten Part der Behandlungspflege an eine ungelernte Kraft delegieren.


Der Arzt delegiert es an die GuKrPfl, diese an dich (lassen wir hier mal Fünfe gerade sein ;) und du an eine ungelernte Kraft.

Holla.

Da du ja scheinbar selbst weißt, dass es falsch ist, was es für Folgen haben kann, erspare ich mir das jetzt.
Bedenke jedoch auch arbeitsrechtliche Konsequenzen...
 
@.markus!

Die rechtliche Sache mal außer Acht gelassen, aber wenn du Pech hast, kann sich so eine Delegation, der von den GuK´s angeordneten Tätigkeiten, negativ auf deine Beurteilung auswirken.

Das könnte auch so aufgefasst werden, als würdest du die Tätigkeiten nicht machen wollen und gibst sie weiter. Es könnte der Eindruck entstehen, dass du lieber Arbeit anschaffst, als sie selber zu erledigen.

Als Schüler bist du auf der Station, um was zu lernen, deine erlernten Tätigkeiten umzusetzen und zu vertiefen.

Das war meine Steinigung!!

LG opjutti
 
@.markus!

Die rechtliche Sache mal außer Acht gelassen, aber wenn du Pech hast, kann sich so eine Delegation, der von den GuK´s angeordneten Tätigkeiten, negativ auf deine Beurteilung auswirken.

Das könnte auch so aufgefasst werden, als würdest du die Tätigkeiten nicht machen wollen und gibst sie weiter. Es könnte der Eindruck entstehen, dass du lieber Arbeit anschaffst, als sie selber zu erledigen.

War bisher noch nicht der Fall, die fallen alle durchweg sehr gut aus, zu mal ich das ja auch mit Examinierten abstimme, hab ich wohl vergessen zu schreiben. Natürlich geschieht dies durch deren Einverständnis, aber natürlich bin ich meist die Instanz dann (in Form von über die Schultern schauen bei FSJlern) , die auch für die korrekte Durchführung dann verantwortlich ist und damit die exam. Pflegekraft absichert.

@.markus!

Als Schüler bist du auf der Station, um was zu lernen, deine erlernten Tätigkeiten umzusetzen und zu vertiefen.

Hm, ja, da hast du Recht, aber ich empfinde es auch als einen Lerneffekt, wenn ich mein vorhandenes Wissen weitergebe und damit andere anleite, weil es für mich eine Wissensüberprüfung darstellt und bei Lücken in meinem Wissensstand kann ich mir ja eine exam. Kraft dazuholen, die dann uns beide so gesehen "anleitet".

Liebe Grüße und schönen Abend
 
Ich frage als Steinigung ganz provokant, warum dann 3 Jahre lernen, wenn zu den besagten Tätigkeiten FSJ angelernt werden kann? Und die Frage ist, handelt es sich nur um die praktische Tätigkeit oder auch um mehr? Welchen Gewinn haben FSJ-ler davon?
 
Diese Fragen des Dürfens und Nichtdürfens waren schon immer schwer - sowohl für FSJler als auch für die Azubis.
Als ich noch FSJ gemacht habe, durfte ich nach einer gewissen "Einarbeitung" unter anderem die Vitalzeichen messen und auch alleine dokumentieren. Das empfand ich schon als eine große Verantwortung! Ansonsten hatte ich auch die üblichen Aufgaben:Auffüllen, Essen austeilen etc.
Kurz bevor mein Jahr um war, und ich auch schon eine Ausbildungsstelle hatte, haben die Examinierten auch mal mehr gezeigt.
Was ich persönlich schwierig finde, ist es die Leute in der Hinsicht richtig einzuschätzen. Selbst in der Ausbildung hatte ich Mitschüler, die sich teilweise richtig reingeritten haben, weil sie Tätigkeiten ausgeführt haben, die sie noch gar nicht beherrscht haben.... Der theoretische Hintergrund ist bei alldem auch nicht gerade zu vernachlässigen, wie ich finde...
Alles nicht so einfach -.-
 
Ich frage als Steinigung ganz provokant, warum dann 3 Jahre lernen, wenn zu den besagten Tätigkeiten FSJ angelernt werden kann?

Weil es zum einen von rechtlichen Aspekten abhängt und auch andererseits von dem theoretischen Know How, das ich sicherlich nicht vergleichbar gut vermitteln kann wie eine Schule...wobei die "Möchtegern-Pädagogen" meiner Schule... na ja, lassen wir das...da ists besser, mir Wissen selber anzueignen. Abgesehen davon reden wir hier von einem Verbandswechsel aseptisch bei einer radiologisch-genähten PEG unter Aufsicht...nicht von der Vorbereitung von Infusionen, s.c. spritzen oder Blut abnehmen whatever..

Und die Frage ist, handelt es sich nur um die praktische Tätigkeit oder auch um mehr? Welchen Gewinn haben FSJ-ler davon?

Ich gebe natürlich auch theorethische Grundlagen dazu, es beschränkt sich nicht rein auf praktische Tätigkeiten. Zu mal ich es mit Ihnen im Nachgang auch ein klein wenig evaluiere, es sollte schon einen Lerneffekt mit sich bringen! Zur zweiten Frage, Gewinn..kann man sich drüber streiten...ich versuche jedenfalls mit abwechslungsreicheren Tätigkeiten FSJler dazu bewegen, sich für die Pflege zu interessieren und sich ggf. dafür zu bewerben...mit nur Schränke auffüllen erreiche ich das Gegenteil meiner Auffassung nach.
 
Was dürfen FSJler?

Hallo!

Aus aktuellem Anlass würde ich gerne einmal wissen, was FSJler eigentlich dürfen...Leider ist das auf meiner Station ziemlich ungeklärt und ich habe daher bereits 2mal Ärger mit der FSJlerin gehabt und einen blöden Kommentar von der Kollegin kassiert.

Ich bin seit ca. 6 Monaten direkt nach meinem Examen auf besagter Station. Zu den Aufgaben der FSJler gehört dort das Richten des Tropfentabletts (?!) und die Näpfchen dann auf die Essenstabletts zu verteilen. Nun ist es letzte Woche vorkommen, dass keines der Näpfchen auf den Essenstabletts gelandet ist und die Praktikantin von der Station verschwunden war - ich habe also mit dem austeilen von Tropfen und Essen begonnen. Ein s.c. - Medikament, dass ebenfalls mit den Tropfen gerichtet wird, war auch nicht da. Ich habe also das Med aufgezogen und wollte es der Pat. spritzen. Diese hat mir dann gesagt, dass sie es schon erhalten hat. Ich habe alle Kollegen gefragt - keiner wusste was.... Irgendwann war die Praktikantin wieder da, sie hatte es schon gespritzt, schließlich dürfe sie das ja bei den anderen Kollegen auch. Ich habe ihr gesagt, dass sie das eigentlich nicht darf und dann auch noch weggehen ohne es mir zu sagen. Sie habe es den anderen Kollegen gesagt und meinte, dass das ausreichend war - meine Erklärung, dass ich die Pat. fast ein zweites Mal gespritzt hätte und das dies u.U. auch richtig schief gehen kann und dass ich dann für ihre Fehler haftbar bin, hat sie gar nicht kapiert und ist beleidigt abgezogen. Sie hat dann einer anderen Kollegin erzählt, dass ich sie richtig rund gemacht hätte.

Ich würde jetzt gerne wissen, was sie eigentlich machen darf... Am besten in Druckform :-). Auf das Reinigen der Bettplätze und das Auffüllen von Regalen und Kaffeekannen hat die FSJler nämlich keine Lust und macht das auch oft nur unvollständig.
Es geht mir dabei nicht darum sie zu gängeln aber ich denke, dass sie eigentlich schon keine Tropfen richten darf - geschweige denn spritzen! Zumal sie nicht mal Regal ordentlich auffüllt - woher weiß ich dann, dass sie wichtigere Sachen zuverlässig ausführt?

LG
 
Da darf doch die Stationsleitung gerne bei der nächsten Mitarbeiterversammlung ein Machtwort sprechen...

Bei Ungehör gäbe zur Not noch die PDL, die vielleicht auch für Pflegestandards zuständig ist.
 

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