Vorwissen - Fluch oder Segen?

  • Ersteller Ersteller LuckyLuke1
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Ich fand in meinen ersten Ausbildungen auch bestimmte Sachen nicht sonderlich interessant. Ich habe sie zwar gelernt, aber war mir sicher, das nie wieder machen zu müssen. Da hatte kein Meister mich gefragt, ob ich mir mit diesem Beruf sicher bin und nicht was anderes machen will - ich habe mich später spezialisiert, und es gab keine Diskussionen, sondern wurde akzeptiert und sogar wohlwollend aufgenommen (ich fand Bereiche toll, die andere nicht mochten)

In der Pflege stößt man dagegen oft auf völliges Unverständnis, wenn man z.B. sich zwischen Monitoren wohler fühlt oder gar später garnicht ans Bett will.
Man ist dann nicht falsch im Beruf, man sucht sich halt einfach seine Nische und darf sich da wohl fühlen. Aber jemanden die Eignung für diesen Beruf in Gänze abzusprechen ist in meinen Augen sehr engstirnig.

Ich will später nicht ans Bett, das ist einfach nicht mein Ding - und ich bin dennoch völlig richtig in dieser Ausbildung, schließlich ist der Bereich gigantisch groß und die Ausbildung eine umfassende Basis für andere Dinge.
Studium verkürzt hinterher und dann Advanced Nurse Practitioner zum Beispiel. Gesundheitsberatung an Schulen oder privat (Stillberatung etc.), Aussendienst für medizinische Unternehmen, Pflegedienstleitung, Klangschalen...

Da darf sich mal die Praxisanleiterin gerne auch die Mühe machen und den Schüler mal fragen was ihn interessiert und die Richtung forcieren (wenn halt möglich und natürlich ohne die Grundlagen ausser Acht zu lassen), das würde das Interesse des Schülers auch für andere Dinge sicherlich massiv steigern, als nur Wort für Wort dem Lehrkatalog zu folgen. Aber natürlich geht das nicht, der Schüler soll schließlich die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen und da sind die Aufgaben klar und kaum veränderbar.

Und meiner persönlichen Meinung, ist es kriminell, dass es Stationen gibt, auf die Schüler ausgebildet werden sollen, dafür aber oft die Zeit und auch das Fachwissen fehlt.
Da werden zum Teil Pflegefachkräfte auf Schüler losgelassen, ohne entsprechend vorbereitet zu sein. Und Schuld ist dann immer und umfassend der Schüler, da die Pflegefachkraft nicht gelernt hat selber zu reflektieren und sich anzupassen (denn anzupassen hat sich gefälligst nur der Schüler - Stichwort Rollenverständnis) etc.
 
Huhu


natürlich ins Stationszimmer und gesagt "ich glaube der kriegt grad ein Lungenödem!" ... Augenrollen... die Dienstälteste geht ins Zimmer, kommt raus und sagt: "Ach, der ist nur verschleimt, lasst den nachher noch einmal Inhalieren".


Was ist das Problem? Was kann ich dagegen tun.
Klappe halten / so weiter machen...?
Muss ich anders an die Sache rangehen?

versuchs doch mal mit einer gewissen "Worthygiene" und arbeite an deiner Ausdrucksweise, alá Katzenberger: Sei schlau, stell dich dumm,
formulier deine Feststellungen doch als Frage...
nehm die Ex. Kollegin mit zum Pat, und sprich die Symptome an alá: "ich glaub habe mal gelernt das x y und z auf bla hinweisen..."
anstatt mit einer Diagnose aufzutreten oder den Ex Schwestern bei Gesprächen über Medis was vorzuhalten schnappst du dir die "RoteListe" und schaust gemeinsam mit den Kollegen rein...."Wollt eh noch was nachschlagen, lasst uns doch schnell schauen"

Es gefällt sicherlich keinem Vorgeführt zu werden... und mit der Zeit spricht sich sowas auch in den Häusern rum... und man hat seinen Ruf weg...

Liebe Grüße
Malisue
 
Jemand wollte wissen wie alt ich bin. Ich bin 23.

Kann sehr gut sein dass mein Fokus nicht mit dem von anderen übereinstimmt.
Ich bin mir auch sicher dass ich später nicht auf Normalstation möchte. Weder Innere noch Chirurgie. Trotzdem versuche ich meine Ausbildungsziele zu erreichen und schaffe das auch. Habe in der Schule keine Probleme und meine Bewertungen von Station sind auch immer im ganz grünen Bereich.
Also an mangelnder Arbeitsmoral oder Interesse liegts mit Sicherheit nicht.
Die meisten Patienten freuen sich auch wenn sie mich sehen da ich auch einfach keiner bin der versucht in 2 Minuten 30 Löffel Jogurth in einen Patienten reinzukriegen, sondern wenn Zeit ist auch mal ins Zimmer gehe und frage ob alles klar ist oder von mir aus übers Wetter rede.

Ich habe mir heute während dem Dienst nochmal überlegt wie ich auftrete.
Ich trete absolut nicht selbstsicher und von mir überzeugt auf. Ich leite jeden Satz mit "Ich glaube dass..." ein. Nicht weil ich mir unsicher bin ob ich nun wirklich richtig damit liege, sondern weil ich mir unsicher darüber bin wie es aufgefasst wird. Denn wenn ich mir nicht 100 pro sicher bin, geh ich auch nicht das Risiko ein.

Wie einer meiner Vorredner schon gesagt hat: es ist häufig einfach keine Zeit den Schüler vernünftig anzuleiten. Überall ist Hektik, Stress und Personalmangel. Und wenn man doch mal ne ruhige Minute hat, kann man sich ja mal ein Röntgenbild anschauen. Und irgendwie ist man doch auch mal stolz drauf wenn man ein Bronchialkarzinom nicht nur aus der Patientenmappe kennt, sondern auch versteht was der Onkel Doctor da während er unterrichtet an die Leinwand wirft.

Ich kann eben am besten lernen wenn ich verschiedene Dinge vor Augen habe. Herzinfarkt: Patient mit Vorgeschichte, Symptome, EKG, Laborwerte. Das fügt sich bei mir alles zu einem zusammen. Ich habe dann spontan 2-3 Patienten vor Augen und kann dann während einer Klausur alles abarbeiten.
Für mich der effektivste Weg.
Und in diesem Moment ist es mir egal dass "EKG Kurs für Isabell" für (angehende) Mediziner geschrieben wurde.

@ Hypertone Krise
lass doch mal das Wörtchen Kompetenz außer acht.
Ich könnte hier Romane schreiben über Situationen in denen ich Unrecht hatte, falsch gehandelt habe in meinem Leben. (wie wahrscheinlich jeder)
Aber das ist nicht Inhalt meiner Frage gewesen. Frage war: Was mache ich wenn ich mir sicher bin, dass eine Person, die mir gegenüber einen pädagogischen Auftrag hat, ganz klar etwas vertauscht oder falsch macht?

un zu guter letzt: Der Ton macht die Musik. stimme ich ganz klar zu. Mein Ton ist freundlich, selbst wenn ich genervt bin. Erst recht zu mir "fremden" Personen.
edit: Hat mir meine Mutter damals so beigebracht.
 
@ Hypertone Krise
lass doch mal das Wörtchen Kompetenz außer acht.
Gerne, wenn Du aufhörst die Situationen hervor zu heben, in denen Du es angeblich besser wußtest. :wink:
Frage war: Was mache ich wenn ich mir sicher bin, dass eine Person, die mir gegenüber einen pädagogischen Auftrag hat, ganz klar etwas vertauscht oder falsch macht?
Nun - bisher habe ich das so nicht verstanden, möchte aber gerne auch darauf eingehen: Unabhängig von Deinem jeweiligen Status, finde ich es legitim, den Betreffenden dann zu korrigieren. Bei der At und Weise gilt wie sonst auch der Kategorische Imperativ. :lovelove:
 
ich sagte doch, ich habe schon sehr oft unrecht gehabt. aber das tut doch nichts zu sache. sind doch alle nur menschen. auch schüler, krankenschwestern, ärzte... bla.
Hervorgehoben habe ich sie, weil sie nun mal Teil meines Problems sind. Wenn dir das nicht passt, dass ich immer und immer wieder solche Situationen nenne,... musst ja nix schreiben?!

@ elisabeth...
tja, das wär auch für mich der absolute Höhepunkt dieses Themas wenn wir die beiden befragen könnten. Aber bis dahin musst du dich mit meinen Schilderungen zufrieden geben :)
 
Ich habe mir heute während dem Dienst nochmal überlegt wie ich auftrete.
Ich trete absolut nicht selbstsicher und von mir überzeugt auf. Ich leite jeden Satz mit "Ich glaube dass..." ein. Nicht weil ich mir unsicher bin ob ich nun wirklich richtig damit liege, sondern weil ich mir unsicher darüber bin wie es aufgefasst wird. Denn wenn ich mir nicht 100 pro sicher bin, geh ich auch nicht das Risiko ein.

un zu guter letzt: Der Ton macht die Musik. stimme ich ganz klar zu. Mein Ton ist freundlich, selbst wenn ich genervt bin. Erst recht zu mir "fremden" Personen.
edit: Hat mir meine Mutter damals so beigebracht.

Versuch doch mal, von einem Außenstehenden eine Rückmeldung darüber zu bekommen, wie er Dich und Dein Auftreten beurteilt. Das Bild, dass ich von mir selbst wahrnehme, ist oft ein ganz anderes als das der Umgebung. Hattet ihr die Kommunikation schon im Unterricht? Wahr ist nicht, was A (du) sagst, sondern was B (der Kollege) versteht.

Der hervorgehobene Satz heißt doch im Klartext: Ich bin zwar zu 100% sicher, dass ich Recht habe, aber ich mache mich selbst etwas kleiner, weil ich niemanden vor den Kopf stoßen will. Mich stört Deine Annahme gewaltig. In der Medizin gibt es sehr selten eindeutige Symptome, die nur eine einzige Diagnose zulassen. Wozu bräuchten wir sonst Dr. House?

Du hast bei der beschriebenen Situation ein Lungenödem vermutet, die Kollegin nicht. Falls es keine Autopsie gab, kannst Du nicht sicher sein, dass Du Recht hattest. Todesursache könnten auch Lungenembolie, Re-Infarkt oder etwas ganz anderes gewesen sein.

Ehrlich gesagt, weiß ich allmählich nicht mehr, was Du von uns willst. Du wolltest eine Diagnose des eigentlichen Problems sowie eine Lösung. Aber sowie der Ansatz aufkommt, dass Du am Problem nicht ganz unschuldig, schaltest Du auf stur. Doch ein Jammerthread?
 
stop stop stop,
den hervorgehobenen Satz jetzt nicht auf diese Lungenödem Geschichte beziehen. Da hatte ich einfach nur einen Verdacht und äußerte diesen!
Habe schon das ein oder andere Lungenödem im akuten Stadium gehört und auch schon Leute die einfach nur "verschleimt" waren. Dann noch die kardiale Dekompensation mit der er kam... ich hatte ca. 10 sekunden zum Nachdenken und in diesen dachte ich nicht daran "was möchten die Schwestern gerne hören?" sondern hab ich alter RD Manier gedacht, "Oh, V.a. Lungenödem".
Im Nachhinein hätte ich sagen sollen "da blubbert irgendetwas so komisch und es ist nicht der Aquapack vom O2 Anschluss".

Ich merke du versuchst das Ganze in die Jammer-Ecke zu drängen.
Ich hab ein Problem, wollte Antworten, Vorschläge... und habe auch schon den ein oder anderen echt guten bekommen. siehe Körpersprache, sich aus den Augen des anderen betrachten. Und auch Meinungen von exam. KP worüber ich sehr dankbar bin.
 
Ich finde das gar nicht schlimm, wenn jemand etwas das OHNE Konesquenz ist, falsch von sich gibt.
Darauf muß ich überhaupt nicht reagieren, wenn ich soetwas bei Kollegen höre.
Sie werden diese Medilamente OHNE schriftliche Anordnung nicht anwenden.
Und somit wäre es mir viel zu viel Energie einzugreifen.

Das Einizge zu dem ich mich hinreißen lassen würde, wäre ein:" Das ist ein interessantes Thema. "Wir können ja mal schnell im Beipackzettel nachlesen, sowas dauert ja nicht lange."
(Man darf ruhig etwas dumm sein, man muß sich nur zu helfen wissen wo man nachlesen muß, wenn man etwas nicht mehr genau weiß.)

Ich vermeide es etwas zu behaupten was ich nicht mehr 100%ig weiß, oder bei dem ich mir nicht sicher bin, dann kommt so eine Situation dabei auch nicht heraus.

Ich selbst erhebe nicht den Anspruch allwissend zu sein und Wissen, daß ich lange nicht benutzt habe, das lohnt sich manchmal aufzufrischen.
Soetwas tut nicht weh und schadet auf keinen Fall.

WICHTIG ist, daß man realisiert, daß man selbst nicht der Nabel der Welt ist, weil man nun eine Sache besser oder richtiger wußte. Es mag Dinge geben, die wissen die Kollegen genauer und davon hat man selbst keine oder nur wenig Ahnung.

Daß mich einer korrigiert,würde mich nicht nerven.
Nervend ist das überbewerten dieser Situation die hintendran gehängt wird.

Das "schmeckt" nämlich nach einer generellen Abwertung der Kollegen und die sollte man möglichst vermeiden.

Es wird immer jemanden geben der auf irgendeinem Gebiet besser ist als ich oder der etwas noch besser kann.

Generell ist das kein Niveau auf das man sich begeben sollte.

Es ist fein, wenn Du theoretisch viel weißt. Es wäre noch feiner,wenn Du lernst das diplomatisch zu verpacken, denn dann wäre es perfekt!

Mir gehen höchstens Schüler auf den Keks, die in Dinge eingreifen, bei denen ich mir etwas gedacht habe und deren Ablauf einen anderen Hintergrund hat, wenn dir mir dazwischen pfuschen möchten, weil die meinen das WÄRE gerade falsch. Dabei handelt es sich auch schon mal um Arbeiten, bei dem der Schüler den Hintergrund nicht kennt oder noch nicht kennt.

Das letzte mal wurde ich zb. ständig mit alten Informationen von einer Schülerin bei der Übergabe unterbrochen, als würde ich Nonsens von mir geben. Ich kam mit denr "neuen" Situationen und " Therapieanordnungen" frisch aus der Chefvisiter direkt zur Übergabe und die Informationen waren auf keinen Fall falsch.
Da hätte ich am liebsten Ohrlaschen verteilt, weil die Dame mich ständig unterbrach und meinte korrigieren zu müssen, weil es bei der Übergabe morgens andere Informationen gegeben hatte.
Sie war bei dieser Visite nicht anwesend und konnte diese Informationen seit der Übergabe morgens überhaupt nicht haben.

Das nervt dann irgendwann entsetzlich, wenn man vorher schon mit einem ähnlichen Verhalten auffällig geworden ist und mir schwillt auch heute noch die Halsschlagader an, wenn die Schülerin immer wieder dieselbe Tonart versucht anzuschlagen.


Herzliche Grüße fearn
 
Einen Schüler sollte man keine Arbeiten erledigen lassen, man ihm nicht die Hintergründe erklärt hat. Soetwas ist ein Fehler des Anleitenden - der Schüler handelt einfach nach besten Wissen und Gewissen. So ist das geschilderte "Fehlverhalten" eindeutig deine Schuld.

Und das die Schülerin unterbrach, lag in dem Glauben, das die Informationen von dem morgen noch die aktuellsten seien. Wusste sie das es neuere gab? Wenn ja, stimme ich dir zu, das sie in dem Fall sehr unhöflich war.
Aber da kann man doch mal nachfragen, warum sie das tut. Vieleicht gibt sie auch kein Besserwissen ab, sondern möchte über die jeweiligen Vorgänge diskutieren um sie so besser begreifen zu können?
 
was für ein grausliger thread -.-


lieber LuckyLuke1!

wie du hier siehst - und bei deinen kolleginnen live mitbekommen hast - interessiert sich ein gewisser teil nicht für die korrektur von fehlern, auch nicht, wenn sie noch so behutsam kommuniziert wurde.

du wirst hier zerhackt, und nur wenige sind so flexibel, deine darstellungen erstmal mit der nötigen neutralität aufzunehmen - statt vorurteilen zu erliegen.

stattdessen bist du der neunmalkluge azubi, der mit seinem vorwissen auftrumpfen will.

ohne worte....

ich gehe mal davon aus, dass du den (ziemlich groben) schnitzer mit den medis in deinem eingangsposting so dargestellt hast, wie er passiert ist. und ich gehe davon aus, dass die reaktion so erfolgte, wie du sie darstellst.

dass im weiteren verlauf argumentiert wird, das ausleeren von bettpfannen gehöre ja auch zur ausbildung, sei also kein grund, sich aufzuregen, ist symptomatisch für die art und weise der argumentierenden, die gerne aktiv übersehen, dass so etwas nat. gerne als strafmaßnahme hergenommen wird, obwohl sie es vermutlich selber besser wissen.

mein ratschlag:

halte dich wissensmäßig zurück - manche sind beratungsresistent, auch wenn es noch so freundlich geschieht. wenn du der azubi bist, gilt dies ganz besonders.

konditioniere die kolleginnen doch alternativ einfach:

"hey angelika, praline? käffchen? schnittchen?"

im weiteren verlauf dann bei weiteren schnitzern, zu denen du die passende korrekte version parat hast, erst eine praline, dann die info:

"hey angelika, schnittchen? käffchen?" -> dann -> "ich hätte da übrigens nochmal eine ergänzende frage zu flumazenil; irgendwann hatte ich mal gehört, es handele sich da um (...)".

benutze bitte auch keinen konjunktiv im direkten dialog, keine passivkonstruktionen, keine schachtelsätze.

hm... vllt gibst du auch einfach deine bisherigen berufspläne auf und studierst medizin (geht im zweifel auch ohne abitur, schau mal bei der ruhruniversität). dann bleibt dir der direkte stress - zumindest mit einer berufsgruppe - schonmal erspart, du hast ein wesentlich interessanteres berufsbild, mehr kompetenzen, mehr geld, natürlich auch mehr stress, aber wenn du es richtig machst, mehr zufriedenheit. und übrigens auch mehr geld - sicherlich auch nicht zu verachten.


lass dich nicht unterkriegen & einen guten rutsch!
 
Aber da kann man doch mal nachfragen, warum sie das tut. Vieleicht gibt sie auch kein Besserwissen ab, sondern möchte über die jeweiligen Vorgänge diskutieren um sie so besser begreifen zu können?
Dir ist aber schon klar, dass es bei der Übergabe vorrangig darum geht, für die folgende Schicht relevante Informationen in möglichst komprimierter Form zu vermitteln? Insofern würde ich einen Dazwischenquatscher kurz und knapp bitten, sich zurück zu halten und ihn im Anschluss an die Übergabe mit der Situation nochmal konfrontieren. Diskutieren während der Übergabe ist kontraproduktiv- gerne im Rahmen einer Fallbesprechung , oder wenn es die Zeit zuläßt anschließend.
 
dass im weiteren verlauf argumentiert wird, das ausleeren von bettpfannen gehöre ja auch zur ausbildung, sei also kein grund, sich aufzuregen, ist symptomatisch für die art und weise der argumentierenden, die gerne aktiv übersehen, dass so etwas nat. gerne als strafmaßnahme hergenommen wird, obwohl sie es vermutlich selber besser wissen.
Mutmaßung! Es ist zwar naheliegend, dass man derartige Tätigkeiten also Strafmaßnahme gewichtet, aber sie gehören dennoch zu den Tätigkeiten im Rahmen der Ausbildung und sollten erstmal als solche gewertet werden. Ansonsten müsste sich jeder Azubi fragen, was er denn nun wieder falsch gemacht hat, während er dabei ist, die Beckensspüle zu schrubben- übrigens mache ich selbst das hin und wieder auch noch, obwohl ich mir keiner Schuld bewusst bin..:wink:
 
naja, glaub dem threadersteller doch einfach?
 
Das Thema Medizinstudium lasse ich hier bewusst ausser acht.

Hatte heute mit genau den beiden Schwestern und einer Mitschülerin Dienst.
Meine Mitschülerin wurde ins IMC verfrachtet und ich habe von 6 bis 14 Uhr die Stationshilfe ersetzt. Highlight war das Blutzuckermessen um halb 12. Ansonsten keinerlei pflegerischen Patientenkontakt. Essen holen, Essen verteilen, Essenskarten (ja sowas gibts bei uns noch) machen, Essen wegbringen, Kaffee kochen, Zimmerpflege <-- Beinhaltet wenigstens das Wort "Pflege", Papierkram auf Stationen verteilen, Blut ins Labor bringen. Nicht mal Vitalzeichenkontrolle war drin. Beim nächsten mal möchte ich glaub ich als Bestrafung doch wieder Bettpfannen schieben :D
 
Da hast dich dann wohl sehr stark im Ton vergriffen, wenn man zu so drastischen Maßnahmen greift. Bleibt dir wohl nur die Flucht nach vorne: richtig stellen, dass du niemandem zu nahe treten wolltest. Manchmal ist es besser sich zu entschuldigen als mit dem Kopf durch die Wand zu wollen.

Elisabeth
 
Sorry, aber an diesen Informationen in der Übergabesituation, gab es nichts zu diskutieren und zu deuteln.

Bsp. Ein Patient sollte nüchtern bleiben, damit er gleich Montags noch operiert werden könne. Der Chef entschied, daß der Patient erst Donnerstags eine größere Operation haben solle, demnach also nicht weiter nüchtern bleiben mußte.

Da läuft einem irgendwann die Galle über, wenn dann jedesmal ein Einwand in der Art kommt: " Nein, der wird heute operiert und er darf nicht essen."
Daran gibt es leider nichts zu diskutieren.

Das hört man sich einmal an, erklärt, daß es in der Chefvisite Änderungen gab, und beim 4 und 5 " Das weiß ich aber besser...." schwillt einem dann langsam die Halsschlagader.


Bei den Aufgaben in die sich eingemischt wird geht es nicht um Anleitungen, sondern um Aufgaben die andere Schwestern erledigen müssen und die zb. wegen einer anderen Abrechnungsart, einen anderen logistischen Ablauf erfordern.
Wir unterrichten die Schüler in dem Ablauf, den sie auf allen anderen Abteilungen benötigen. Bei einem 6 wöchigen Einsatz sind manche bürokratische Abläufe, die auf keiner anderen Abteilung vorkommen uninteressant.
Deshalb zerreißt man keine Formulare, die man für eine "normale" Aufnahme nicht benötigt und schmeißt die in den Müll und schon gar nicht fängt eine Erstkursschülerin mit der Einweisung in die Verwaltungsgeschichten an und erhält als erstes darin ihre Einweisungen und die Anleitungen.

Ansonsten würde das nicht einmal erwähnenswert sein, wenn es um Aufgaben ginge, die die Schülerin erledigen lernen muß und die zu ihrer Anleitung gehören.
Da darf auch mal ein Fehler drin sein. Die Auszubildenden sind ja da um zu lernen.
Mir ging es ganz einfach um Extreme und Extreme sind immer kritisch, oder man muß davon ausgehen, daß die gewöhnungsbedürftig sind.

Bei einem Kollegen mit dem man lange zusammenarbeitet, weiß man diese Extreme, die durchaus jeder Mensch hat und haben darf mit der Zeit zu schätzen.
Wenn man nur kurz auf einer Abteilung eingesetzt ist, dann erhält man sozusagen eine "Essenz" dessen angeboten, mit dem man umgehen lernen muß.

Dabei sind etliche Mitarbeiter, die sich als Luftnummern entpuppen, und nur wenige die tatsächlich den Hintergrund und den Durchblick haben, tatsächlich das zu wissen, was sie behaupten.

Man selbst wird also davon ausgehen müssen, daß man in der kurzen Einsatzzeit keine Chance erhält, daß man das "durchhalten " kann und beweisen kann daß man tatsächlich sehr versiert ist, sondern man wird ganz einfach ersteinmal über einen Kamm geschoren werden.

Die Situation an sich finde ich zu banal um mich darüber lange aufzuregen, weil es nicht schlimm ist, etwas mal nicht zu wissen. Schlimm finde ich wenn man darauf beharren würde ohne nachzukontrollieren, ob man im Unrecht war.

Dieses Nichtwissen macht aus den Krankenschwestern nicht zwingend "schlechtes " Personal.
Nun ging das um sehr geläufige Medikamente.
Dieselbe Diskusion hätte es um jedes Medikament oder Generika geben können und ich wette, daß es einige gibt, bei denen Jeder von uns hätte kapitulieren oder nachsehen müssen.

Ich war damals als ich noch auf der Intensivstation eingesetzt war auch sicherer, was die dort verwendeten Medikamente betraf.
Das war nur natürlich, weil ich täglich damit umging.

Nun ist das 15 Jahre her, und ich würde nicht darauf wetten, daß ich das alles noch zusammenbekäme.
Ganz einfach, weil das menschliche Gedächtnis keine Konserve ist. Wenn man mit manchen Dingen nicht regelmäßig umgeht, dann gerät einiges in Vergessenheit.

Um das wirklich zu beurteilen ob das nun dumm war oder nicht,da müßte man doch ersteinmal schauen wie geläufig diese Medikamente auf der Abteilung sind.

Ich denke mal,wenn ich einige Medikamente aus meinem Fachgebiet ausbreiten würde, hätten ebenfalls einige Probleme diese zuzuordnen und mir würde es bei anderen sicherlich ebenso ergehen.

Das ganze Thema ist meines Erachtens überbewertet mit diesem konkreten Beipiel.

Ich versuche mir zb. niemals ein Urteil aus einer einzelnen Situation heraus zu bilden und beginne jede Schicht neu Erfahrungen zu sammeln.
Wenn es sich bei einem Schüler häuft, daß mir langsam die Halsschlagader anschwillt, und es nötig wird, daß ich eingreifen muß und darüber ein Gespräch mit dem Schüler suchen muß, dann ist der mir damit schon lange auf den Nerven herumgetrampelt und nicht einmalig damit angeeckt und
das gibt es zwar selten, aber es ist durchaus möglich.
Es gibt durchaus Menschen die sich von ihrer Art her über alles stülpen, was ich dem Treaderöffner nicht unterstellen möchte.

Ich denke, daß jeder von uns schon solche Erfahrungen gemacht hat und sich dann vor ihrem "geistigen" Auge eine Art Film abläuft, wie das in der eigenen speziellen Situation war und wie es sich anfühlte.

Nichts desto trotz freut man sich, wenn man wie beim Rätselraten etwas sehr gut gewußt hat und das ist auch gut so.

Wir leben von diesen kleinen Erfolgserlebnissen, aber wir sollten die nicht überbewerten und vor allem keinen anderen damit abwerten.

Mit der Zeit wirst Du Gelegenheit finden, Dein Wissen zu beweisen und das so anzuwenden, daß es Achtung und Beachtung findet.
Ich denke, daß es nicht schlecht ist, in der Zwischenzeit einfach einige Wege auszuprobieren, wie man damit am besten als Team zusammenarbeiten kann.

Es wäre schön, wenn man im Leben für alles was man gut kann ein Lob erfahren würde und wenn das anerkannt würde.
Das ist aber eher selten der Fall und Du mußt Dir das Leben nicht schwerer machen als es ist in der Ausbildung.

Das mit dem " vergalloppieren" passiert leider sehr oft, nicht nur in der Krankenpflege, sondern in allen Bereichen bei denen es darum geht, daß jemand etwas kann oder gar besser weiß.


Herzlichst Fearn
 
naja, glaub dem threadersteller doch einfach?
Wenn sich betreffende Kollegin jetzt hier melden und ihre Version der Geschichte erzählen würde - die sicher anders klingt - wem von beiden sollten wir dann Deiner Meinung nach glauben?

Wäre es ein einmaliger Vorfall, so könnte man sich darauf hinausreden, ein überempfindliches Wesen erwischt zu haben. Der TE weist aber darauf hin, er habe schon mehrfach negative Reaktionen erhalten und nur ein einziges Mal sei sein Fachwissen wertgeschätzt worden. Also arbeitet er entweder in einem Haus, in dem nur inkompetente und hochsensible Kollegen zu Gange sind, oder der Fehler liegt bei ihm. Und die Wahrscheinlichkeit für letzteres ist einfach wesentlich höher.

Ich glaube nicht, dass er sich absichtlich so verhält. Das können die Kollegen aber nicht wissen.

Ich bin mal von meiner Leitung darauf hingewiesen worden, dass ich in Gesprächen mit Kollegen oft in meiner Tätigkeit fortfahren würde, also gleichzeitig reden und Kurven schreiben o.ä. Ich sähe den Gesprächspartner nicht an; das wirke unhöflich, und der andere könne nicht sicher sein, ob ich gehört oder verstanden habe.
Diesen Eindruck zu erwecken lag natürlich nicht in meiner Absicht. Mir war aber nicht bewusst, dass ich so rüberkam. Wie wahrscheinlich ist es aber, dass der andere intuitiv erfasst, dass sein Eindruck falsch ist? Ist es nicht wesentlich einfacher, mein negatives Verhalten zu ändern? Auch wenn es von mir nicht negativ gemeint war, es wurde so aufgefasst.
Ich kann natürlich auch denken: Blöde Kühe, die müssen doch wissen, wie ich es meine - aber wie groß sind da die Erfolgsaussichten? Na?
 
Nicht mal Vitalzeichenkontrolle war drin. Beim nächsten mal möchte ich glaub ich als Bestrafung doch wieder Bettpfannen schieben :D
Selbstverständlich kannst Du jede noch folgende Tätigkeit, die dir nicht so behagt, als Bestrafung werten- ist ja dann auch Wasser auf Deinem Mühlen die mögen mich nicht weil ich es besser weiß.- Supi Strategie . :up:
 
das hast du gesagt...

habe erst gedacht dass es einfach deswegen ist weil heute keine Stationshilfe auf Station war. Aber als ich mehrmals am StaZi vorbeigegangen bin und die Kaffeekränzchen halten, hab ich es schon so gewertet.
Gerade weil heute nicht so viel los war und es echt Zeit gegeben hätte für ne Anleitung wurde ich mit Aufgaben nur so überschüttet... allesamt patientenferne Tätigkeiten.
 
Hast Du mit den Kolleginnen über den gestrigen Vorfall gesprochen?
 

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