Erstaunlicher Thread...
Da erzählt jemand aus seinem Ausbildungsalltag und aus den erwähnten Reaktionen wird sofort geschlossen, das der TE wohl was falsch gemacht hat.
Als Beweis seines Fehlverhaltens, nimmt man den Fakt, das er 2 Krankenpflegerinnen eine Fehlinformation richtig gestellt hat.
(Das er verschiedene Situationen schildert, bedeutet nicht, das er jeden Tag ungehemmt klug*******t)
Auch sehe ich in einem Interesse an einem EKG und eine korrekte Antwort nicht als Fehlverhalten
Pflege ist zur Zeit ein Beruf, wo es viele Quereinsteiger gibt, die vorher einen anderen Beruf ausgeführt haben. Besonders unter den Männern gibt es die Pflege sehr selten als Erstberuf. Diese sind meist selbstbewusster, als die "typische" Schülerin mit 17, haben bereits etwas geleistet und sind sich dessen bewusst und verhalten sich dementsprechend. ACHTUNG: damit meine ich kein präpotentes und/oder unhöfliches Verhalten, sondern direktes und konstruktives Umgehen miteinander.
Mich interessiert wie alt der TE ist, das klärt oft schon vieles.
Nicht selten ist, meiner Erfahrung nach, ein altes Rollenverständnis Schuld an solchen Mißverständnissen: 1. Arzt, 2. Schwester, lange nichts, dann Schüler.
Ich pers. gehe davon aus, das der TE zu keinem Zeitpunkt unfreundlich und unhöflich war (finde ich warscheinlicher, als ihm einfach das Gegenteil zu unterstellen).
Ich denke sein Fehler ist ein entscheidender: Er hält sich menschlich für Gleichgestellt und redet mit den Damen so, als wäre er ein Mensch wie sie auch.
Es gibt einen Punkt, der mal besprochen wurde: fügt sich der Auszubildende in die Rolle als Schüler ein?
Nur hängt die Rolle des Schülers nicht auch entscheidend vom Lehrer ab? Ist ein braver Schüler der, der auswendig lernt und dieses 1:1 wiedergibt oder der Störenfried, der mit seinem Banknachbarn leise über den Lehrinhalt diskutiert und damit den Stoff zu verstehen beginnt?
So sollten sich Personen, die sehr aufgewühlt bei dieser Schilderung waren, eine Sache fragen: Wie hätte ich reagiert, wenn das kein Schüler, sondern ein anderer "gleichgestellter" Kollege getan hätte, oder gar ein Arzt?
Das sich hier über den Humor vom TE ausgelassen wird, nur weil er, für mich klar erkennbar, eine überspitzende Formulierung genommen hat, ist für mich eine Zeichen dafür, dass eine Meinung gebildet wurde, und man nun krampfhaft nach belegen dafür sucht.
So zeigt mir die Situation mit dem Pat. und seinem vermuteten beginnenden Lungenödem sehr stark, das der TE sehr verunsichert wurde von den Reaktionen der Kollegen|innen und sich nicht als Übervater sieht, sondern wirklich nur auf gleichberechtigter Ebene kommunizieren wollte.
Meine Quintessenz ist die, lieber TE: Vergiss es! Egal was du tust, es wird bei bestimmten Pflegefachkräften immer falsch sein. Es gibt welche, die freuen sich über Input und (Nach)Fragen und andere, die ein anderes Rollenverständnis von einem Schüler haben.
Tu das, was du gelernt hast und für das beste für den Patienten hälst (natürlich mit vorher-mal-kurz-nachdenken-und-dann-sprechen
)
MfG
Basy