Vorwissen - Fluch oder Segen?

  • Ersteller Ersteller LuckyLuke1
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dass ich nicht selbstständig dem Arzt, den ich zwischenzeitlich im Haus gesehen habe, bescheid gegeben hab.
Und wer garantiert Dir, dass der Arzt Deine Diagnose bestätigt hätte? Sorry- aber die Art, wie Du Dich hier positionierst, lässt mich eher vermuten, dass Du viel zu arg von Dir selbst überzeugt bist und den anderen pauschal ihre Kompetenz aberkennst...ist keine gute Basis für ein Miteinander...
 
Natürlich hab ich meine Verantwortung an die Schwester abgegeben. aber glaubt nicht dass ich mir nicht danach Vorwürfe gemacht habe, dass ich nicht selbstständig dem Arzt, den ich zwischenzeitlich im Haus gesehen habe, bescheid gegeben hab.
Aber Klappe halten... ist gut fürs Team!

Ist das das Problem? Machst Du Dir Vorwürfe, weil Du Dich einmal im falschen Moment zurückgehalten hast, oder dies zumindest vermutest? Und bist deshalb entschlossen, jetzt jedem soviel wie möglich von Deinem Wissen überzustülpen, damit etwas ähnliches nicht noch einmal geschieht?
 
danke elisabeth. werde meine Körpersprache mal etwas genauer betrachten.
und danke für die Prognose.
 
Ich nenne dir mal noch ein Beispiel aus meinen Ersteinsatz:
ein Patient der vor Wochen mit karidaler Dekompensation eingewiesen wurde, stand 1 Tag vor seiner Entlassung. innerhalb von ein paar Stunden wurde er zunehmendst unruhig, haluzinierte und schrie. Wurde erstmal fixiert. Als ich ein paar Stunden später in sein Zimmer ging, hörte ich ein Brodeln bei jedem Atemzug. Ich natürlich ins Stationszimmer und gesagt "ich glaube der kriegt grad ein Lungenödem!" ... Augenrollen... die Dienstälteste geht ins Zimmer, kommt raus und sagt: "Ach, der ist nur verschleimt, lasst den nachher noch einmal Inhalieren".
1 h später kommt der Sohn, hilft ihm aus dem Bett auf und geht mit ihm zur Toilette. Zack, Bumm, Tod. War wahrscheinlich bloßer Zufall.
Natürlich hab ich meine Verantwortung an die Schwester abgegeben. aber glaubt nicht dass ich mir nicht danach Vorwürfe gemacht habe, dass ich nicht selbstständig dem Arzt, den ich zwischenzeitlich im Haus gesehen habe, bescheid gegeben hab.
Aber Klappe halten... ist gut fürs Team!
Was ist das denn für ein Rettungssani, der sicher eine Diagnose stellt und sich dann von einer Schwester abweisen lässt? Warum bist du mit deinem kompetenten Fachwissen net sofort zum Stationsarzt? So hast du dich ja der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht. Du hast das Problem erkannt und wider besseren Wissens gehandelt. In diesem falle kannst du die Verantwortung net weiter delegieren. Du bist dran.




....


Na- gschluckt? Wieso? Das ist doch das, was du deinen Kollegen unterstellst. Sie kümmern sich net. Sie sind überfordert.
Du kümmerst dich net- selbst dann net, wenn deiner Meinung nach der Pat. bedroht ist. Du bsit überfordert mit der Verantwortung die du jetzt hast.

Die Ausbildung eines Rettungsassis ist net umsonst länger als der eines Rettungssanis. Du weißt eigentlich nix, Du kennst ein paar Medikamentenwirkungen. Du kannst, wenn es sehr gut läuft, ein EKG ansatzweise beurteilen. Das ist aber an Theoriewissen auch schon alles, was wirklich verwertbar wäre.

Elisabeth
 
Und wer garantiert Dir, dass der Arzt Deine Diagnose bestätigt hätte? Sorry- aber die Art, wie Du Dich hier positionierst, lässt mich eher vermuten, dass Du viel zu arg von Dir selbst überzeugt bist und den anderen pauschal ihre Kompetenz aberkennst...ist keine gute Basis für ein Miteinander...

Das garantiert mir JETZT keine mehr. Spielt auch keine Rolle ob es mir jemand garantiert hätte oder nicht. Falls du jetzt denkst dass der einzige Nutzen den ich aus dieser Sache hätte ziehen wollen, der gewesen wäre eine Bestätigung vom Arzt zu bekommen.
 
Was ist das denn für ein Rettungssani, der sicher eine Diagnose stellt und sich dann von einer Schwester abweisen lässt? Warum bist du mit deinem kompetenten Fachwissen net sofort zum Stationsarzt? So hast du dich ja der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht. Du hast das Problem erkannt und wider besseren Wissens gehandelt. In diesem falle kannst du die Verantwortung net weiter delegieren. Du bist dran.




....


Na- gschluckt? Wieso? Das ist doch das, was du deinen Kollegen unterstellst. Sie kümmern sich net. Sie sind überfordert.
Du kümmerst dich net- selbst dann net, wenn deiner Meinung nach der Pat. bedroht ist. Du bsit überfordert mit der Verantwortung die du jetzt hast.

Die Ausbildung eines Rettungsassis ist net umsonst länger als der eines Rettungssanis. Du weißt eigentlich nix, Du kennst ein paar Medikamentenwirkungen. Du kannst, wenn es sehr gut läuft, ein EKG ansatzweise beurteilen. Das ist aber an Theoriewissen auch schon alles, was wirklich verwertbar wäre.

Elisabeth

Ja genau das. Und ich habe die Klappe gehalten. Super oder?
 
Falls du jetzt denkst dass der einzige Nutzen den ich aus dieser Sache hätte ziehen wollen, der gewesen wäre eine Bestätigung vom Arzt zu bekommen.
Nein- ich denke vor allem, dass Du kein Recht hast, das Können der Kollegen ständig zu hinterfragen. Es kann nicht sein, dass Du ausschließlich von inkonpetenten , überforderten Pflegefachkräften umgeben bist...Die Wahrscheinlichkeit, dass Du sie unter- und Dich überschätzt ist wesentlich größer...
 
Lucky, argumentieren wir oberhalb Deines Niveaus, oder willst Du uns nicht verstehen? Wenn letzteres zutrifft, hätte ich nämlich noch was anderes zu tun.
 
Das verstehe ich nun net. Bei den Schwestern traust du dich die Klappe aufzureißen, weil du davon ausgehen kannst, dass du ihnen in diesem winzigen Bereich überlegen bist? Wenn es um das Leben eines Pat. geht und du dich mit einem Arzt auseiandersetzen müsstest, dann kneifst du?

Elisabeth
 
Erstaunlicher Thread...

Da erzählt jemand aus seinem Ausbildungsalltag und aus den erwähnten Reaktionen wird sofort geschlossen, das der TE wohl was falsch gemacht hat.
Als Beweis seines Fehlverhaltens, nimmt man den Fakt, das er 2 Krankenpflegerinnen eine Fehlinformation richtig gestellt hat.
(Das er verschiedene Situationen schildert, bedeutet nicht, das er jeden Tag ungehemmt klug*******t)
Auch sehe ich in einem Interesse an einem EKG und eine korrekte Antwort nicht als Fehlverhalten

Pflege ist zur Zeit ein Beruf, wo es viele Quereinsteiger gibt, die vorher einen anderen Beruf ausgeführt haben. Besonders unter den Männern gibt es die Pflege sehr selten als Erstberuf. Diese sind meist selbstbewusster, als die "typische" Schülerin mit 17, haben bereits etwas geleistet und sind sich dessen bewusst und verhalten sich dementsprechend. ACHTUNG: damit meine ich kein präpotentes und/oder unhöfliches Verhalten, sondern direktes und konstruktives Umgehen miteinander.
Mich interessiert wie alt der TE ist, das klärt oft schon vieles.

Nicht selten ist, meiner Erfahrung nach, ein altes Rollenverständnis Schuld an solchen Mißverständnissen: 1. Arzt, 2. Schwester, lange nichts, dann Schüler.

Ich pers. gehe davon aus, das der TE zu keinem Zeitpunkt unfreundlich und unhöflich war (finde ich warscheinlicher, als ihm einfach das Gegenteil zu unterstellen).
Ich denke sein Fehler ist ein entscheidender: Er hält sich menschlich für Gleichgestellt und redet mit den Damen so, als wäre er ein Mensch wie sie auch.
Es gibt einen Punkt, der mal besprochen wurde: fügt sich der Auszubildende in die Rolle als Schüler ein?
Nur hängt die Rolle des Schülers nicht auch entscheidend vom Lehrer ab? Ist ein braver Schüler der, der auswendig lernt und dieses 1:1 wiedergibt oder der Störenfried, der mit seinem Banknachbarn leise über den Lehrinhalt diskutiert und damit den Stoff zu verstehen beginnt?

So sollten sich Personen, die sehr aufgewühlt bei dieser Schilderung waren, eine Sache fragen: Wie hätte ich reagiert, wenn das kein Schüler, sondern ein anderer "gleichgestellter" Kollege getan hätte, oder gar ein Arzt?

Das sich hier über den Humor vom TE ausgelassen wird, nur weil er, für mich klar erkennbar, eine überspitzende Formulierung genommen hat, ist für mich eine Zeichen dafür, dass eine Meinung gebildet wurde, und man nun krampfhaft nach belegen dafür sucht.
So zeigt mir die Situation mit dem Pat. und seinem vermuteten beginnenden Lungenödem sehr stark, das der TE sehr verunsichert wurde von den Reaktionen der Kollegen|innen und sich nicht als Übervater sieht, sondern wirklich nur auf gleichberechtigter Ebene kommunizieren wollte.

Meine Quintessenz ist die, lieber TE: Vergiss es! Egal was du tust, es wird bei bestimmten Pflegefachkräften immer falsch sein. Es gibt welche, die freuen sich über Input und (Nach)Fragen und andere, die ein anderes Rollenverständnis von einem Schüler haben.
Tu das, was du gelernt hast und für das beste für den Patienten hälst (natürlich mit vorher-mal-kurz-nachdenken-und-dann-sprechen ;) )

MfG
Basy
 
ich habe ähnliche erfahrungen gemacht wie der ts.

ich bin oberkursschülerin und examinierte pta. auch mir wird oft unterstellt dass ich klug******e.
ich weiß echt nicht, was sich die leute dabei denken. als hätte ich nichts besseres zu tun, als dinge zu suchen bei denen ich jetzt ne runde alles besser weiß. wenn mir aber zufällig was auffällt, dann sage ich das auch jemandem.
inzwischen eher auf die "ich glaube, aber ich bin mir nicht sicher, lass uns mal nachschlagen"-tour, weil das besser ankommt. aber eigentlich nervt mich das tierisch, denn es nimmt sich oft auch niemand die zeit und die sache fällt dann unter den tisch.

ich werd trotzdem weitermachen, ich kann dieses ganze kompetenzgerangel und so weiter nicht verstehen. solange ich weiß, worums mir bei der sache geht, kann ich mit den kommentaren über meine person leben. das ist es einfach nicht wert sich jedes mal darüber aufzuregen.
 
Meine Meinung: Viele Kollegen sollten hier mal von ihrem hohen Ross herunter kommen! Wo bitte ist das Problem, wenn ein Fehler richtig gestellt wird? Noch dazu einer, der für einen Patienten evtl. hätte tödlich oder mit erheblichen Folgen enden können.
Ich frage mich gerade, wie die Situation ausgesehen hätte, wäre der TE nicht Schüler sondern Arzt ...
Woher nehmen sich manche examinierte eigentlich das Recht, für sich zu sagen, ich kann alles, ich weiß alles und ich lasse mir von keinem was sagen, schon gar nicht von einem Schüler ...

Man sollte sich doch mal eines vor Augen halten: Fehler macht jeder, egal ob Arzt, Pflegekraft oder Schüler und jeder hat irgendein Gebiet, auf dem er mehr weiß als Andere und oft sind die Schüler gute "Quellen" wenn es um irgendwelche speziellen Dinge geht, die man irgendwann mal gehört hat, aber nicht mehr richtig einordnen kann. Sie sitzen ja sozusagen an der Quelle sprich in der Schule.
Ich habe durchaus kein Problem damit, auch mal einen Schüler zu fragen: "Sag mal wie war das gleich ... Wie habt ihr das gelernt ... Weißt du rein zufällig ...
Ich hab auch kein Problem, wenn ein Schüler mich korrigiert. Wenn er dies auf eine Art und weiße tut, die ich nicht in Ordnung finde, dann kann ich ihm dies sagen und zwar mit dem Bezug auf seine Art und Weise nicht auf das Wissen, aber ganz sicher werde ich mich nicht darüber echauffieren, dass er mich evtl vor einem Fehler oder einer Blamage an anderer Stelle (Ärzte, Patient,Angehörige)bewahrt hat.

Und seihen wir mal ganz ehrlich: das Fachwissen mancher Kollegen, weißt teils so große Lücken auf, dass ich mich hin- und wieder frage, wer der Schüler und wer die examinierte Pflegefachkraft ist.
 
Man sollte sich auch mal fragen warum sich, eigentlich ausgebildete Pflegekräfte, da so blamiert fühlen.

Wenn ich ein gesundes Selbstvertrauen in mich habe und weiß was ich kann und was eben nicht, dann profitier ich doch von derartigen Aufkläurungen.

Und selbst wenn der TS dabei einen unguten Ton gehabt hat, muss man noch lange nicht wutentbrannt über den Gang stürmen und die beleidigte Leberwurst spielen.

Wenn ich bei jedem Klugsch...satz (und ich meine solche von wirklichen Klugsch......) das Zimmer verlassen würde, hätte ich viel zu tun.
Gerade auf Intensiv erlebt man ja häufig Menschen egal aus welcher Berufsgruppe, die dir ihr unglaubliches Wissen ständig ungefragt alles und jedem um die Ohren hauen müssen.
 
Hallo,
ich finde es traurig, wie auf den vorherigen Seiten auf Lucky Luke rumgehauen wurde. Manchmal in einem Ton der schon an Gehässigkeit grenzt. Da sieht man doch, dass einige Pflegekräfte nicht mal hier im Forum Kritik abkönnen.
Ist doch positiv, wenn ein Schüler sein Wissen einbringt, oder nicht? Die Sache mit dem EKG war doch absolut in Ordnung: der Azubi wurde gefragt und antwortet nach seinem Wissen.

Und soll ein Azubi jedesmal warten, bis er nach seinem Wissen gefragt wird, selbst wenn er sieht, dass die Examinierte etwas falsch macht? Zu sagen, die Pflegekräfte sind vollkommen überfordert, finde ich in Ordnung, denn manchmal sind sie es einfach. Na gut, er hätte vielleicht sagen sollen: So war mein Eindruck.
Aber trotzdem, dass ist kein Grund so auf ihn loszugehn. Er ist selbstsicher, ist es vielleicht das was einige stört? Und er hat die Erfahrung gemacht, dass eine Information von ihm nicht ernstgenommen wurde. Da ist es doch natürlich, dass er die Examinierten auch hinterfragt (man sollte sowieso alles hinterfragen- finde ich)
Natürlich nicht als Klug*** aber so kam das für mich auch gar nicht rüber. Soweit ich mich erinnere, ist Lucky Luke in diesem Thread immer sachlich geblieben. Ich hoffe, dass ich auch als Examinierte Kritik oder neue Informationen annehmen können werde!
Grüße
 
Wie wäre es mit der Einstellung: Alles ist ein Angebot. Was derjenige damit macht, ist seine Angelegenheit.

Wir wissen hier nie, was wirklich vorgefallen ist. Es gibt immer die subjektive Beschreibung des einzelnen Users. Auch die Antworten werden net objektiv und wertfrei sein können. Jeder Antwortende interpretiert die Aussage mit Hilfe seiner Erfahrungen. Das das net unbedingt das ist, was so mancher gerne als Antwort hätte, kann ich gut nachvollziehen.

Ich finde nix verwerfliches daran, wenn ein Azubi sein Fachwissen einbringt. Auch ich habe von so manchem Azubis etwas gelernt. Aber der Ton macht die Musik.

Btw.- die beschriebene Situation erinnert mich an einen Disput vor einem Röntgenschirm. Ich konnte net an mich halten und mir rutschte heraus: Hab ich dich gleich gesagt: Lungenödem. Ein böser Blick traf mich, verbunden mit den Worten: das nächste mal werden wir sie gleich fragen. Ja und? Soll ich mich jetzt über den Doc aufregen? Er war hochkompetent. Symptome sind selten eindeutig. Stichwort: Differentialdiagnose. Und er hat halt anhand seiner Erfahrungen einen anderen kausalen Zusammenhang hergestellt. Er ist deswegen doch net unbedarft- im Gegenteil.
Auch in der Situation habe ich was gelernt: das Medizin eben net per Checkliste heilen kann.


Elisabeth
 
Ich habe jetzt nochmal den gesamten Thread gelesen und finde dessen Dynamik wirklich erstaunlich. Das anfängliche Anliegen des TE
Was ist das Problem? Was kann ich dagegen tun.
Klappe halten / so weiter machen...?
Muss ich anders an die Sache rangehen?
kommt eigentlich kaum zum Tragen. Stattdessen lässt er immer wieder Beispiele einfließen, die seine Kompetenz und die Inkopentenz der anderen verdeutlichen ( sollen ? ) Ich profitiere gerne von dem Wissen anderer- unabhängig von ihrem Beruf, Ausbildungsstatus etc.-
Hab mich total gefreut weil ich mich zwischen den Monitoren total wohl fühle, da ich seit zweieinhalb Jahren im Rettungsdienst tätig bin.
Das zum Beispiel lässt mich aber vermuten, dass er seinen Focus falsch gewichtet. Ist sein Interesse an seiner jetzigen Ausbildung ähnlich ausgeprägt? Oder betrachtet er sein berufliches Umfeld eher mit den Augen ein RA?

Gerufen wurde ich
nur noch zum Lagern oder Pfannenschieben.
So what? Auch das ist nun mal Bestandteil der Ausbildung. Kann es sein, dass der TE grundsätzlich die spektakuläre Szenen des Rettungsdienstes vermisst?

Ich merke mittlerweile dass ich immer wieder anecke, auch auf anderen Stationen, wenn ich etwas "besser" weiß
Das ist reine Mutmaßung. Er meint, es besser zu wissen und spricht damit den dort arbeitenden Fachkräften ihre Kompetenz ab. Abgesehen davon, fehlt ganz oft einfach die Zeit, sich im Rahmen des normalen Stationsgeschehens sorgfältig mit Befunden auseinanderzusetzen- das ist nun mal Aufgabe der Ärzte und ich kann mir gut vorstellen, dass sein diesbezügliches Interesse eher schon mal auf Unwillen trifft...gibt es doch genug, was ihn als Azubi wirklich interessieren sollte und was es gilt, ihm zu vermitteln.[/QUOTE]

Zusätzliches Wissen ist immer willkommen, vor allem dann wenn es Pflegerelevant ist, denn die Pflege muss ich dem Azubi vermitteln. Wenn er sich darüber hinaus mit eher spezifischen Wissen hervortun will, dann bitte ich ihn, sich auf das für ihn im Rahmen der Ausbildung Wesentliche zu konzentrieren. Muss ich denn tatsächlich noch irgendjemanden daran erinnern, wie gering unsere Möglichkeiten sind, uns den Azubis wirklich zu widmen? Wer kann es sich von den Pflegekräften erlauben, mit dem Azubi über ein EKG, Rö. Thorax etc. zu sinnieren und welchen Nährwert hat das bitte für die eigentliche Ausbildung? UND selbsttverständlich hat der Azubi mancher Kollegin diesbezüglich so manchen Wissensvorsprung, aber dieser ist für die Ausbildung selbst letztendlich nicht von Bedeutung. Eine Praxisanleiterin wird bemüht sein, ihn den Lernzielkatalog entsprechend auszubilden und zu unterstützen. Wenn er sich darauf konzentriert, anstatt sich darüber zu echauffieren, dass sein Wissen so wenig willkommen ist, dann dürfte er sich auch leichter in seiner Rolle als Azubi zurecht finden.
 
...man macht sich so seine Gedanken...

Lucky hatte im 1.Einsatz ein doch heftiges Erlebnis
(auch das mit dem EKG war auf dieser Station)
so dass es ihm jetzt, angekommen im 2.Ausbildungsjahr, immer noch beschäftigt.
Scheinbar wurde damals nicht reflektiert
fand kein Gespräch statt
also bleibt hängen - hätt ich anders gehandelt, würde der Pat. noch leben
aber genau das weiß keiner mit Gewissheit
da wurde offensichtlich etwas wichtiges verpasst, eine Lernchance

bisherige Tätigkeit - Ersthelfer im RD, jeder Einsatz Action, Notfallsituationen, schnelles handeln.....
jetzt andere Seite - Pat. nach Einsatz von RD, im KH.
Das war Lucky bis dahin nicht bekannt.

Das alles ist schon schade

woran der Patient letztlich verstorben ist - weiß Lucky nicht,
er kann nur spekulieren, er weiß es nicht und reimt sich's zusammen.
Doof, unbefriedigend.
Vielleicht würd es helfen ins Archiv zu gehen und sich die Krankenakte in Ruhe durchzulesen,
vielleicht findet Lucky jetzt etwas was ihm damals nicht bewusst sein konnte,
ach keine Ahnung, nur so eine Idee, aber wenigstens eine machbare.

Warum die Pflegekraft damals angefressen war...
...vielleicht, weil Lucky eine Diagnose gestellt hat, anstelle sich so zu verhalten wie es für einen 1.Einsatz-schüler "angemessen" gewesen wäre:
Zu schildern, was er beobachtet hat, Krankheitszeichen mit einfachen Worten.

Man "fährt" einfach besser, wenn man eine brave Schwester ist, auch wenn's noch so naheliegend ist,
man sagt dem Doc was man beobachtet hat und überlässt dem Mediziner die Diagnosestellung.
Der andere fühlt sich nicht überrumpelt. Wenn's hilft, gut.
Es geht ja letztlich nicht um mich sondern um Probleme des Patienten.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn wir krankheitslehre-unterricht bei ärzten haben, bringen diese immer röntenbilder oder sonos, etc. mit und erwarten, dass wir etwas darauf erkennen. es wird einem manchmal auch nicht einfach gemacht, zwischen wichtig und unwichtig zu entscheiden... was muss ich wissen? was kann mir egal sein? leider gottes, sieht das nahezu jeder mitarbeiter im krankenhaus anders, wie soll man da wissen, wo zusätzliches wissen angebracht ist oder nicht?
 
*ggg* Und die Geister, die sie riefen (in der Fachweiterbildung wird das ja noch mehr verschärft) werden sie dann dummerweise net mehr los.

Elisabeth
 

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