Verband und Gewerkschaft... interessiert mich nicht

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PS Ist das jetzt eine versteckte Aufforderung aus dem DBfK aus- und bei verdi einzutreten?

Was soll das denn jetzt?
Ich will einfach nur die Argumente pro DBfK wissen! Umgekehrt ist es in Ordnung wenn Gewerkschaftsgegner immer die Vorteile von ver.di wissen wollen. Wenn ich jetzt die Vorteile es DBfK wissen will ist es eine Aufforderung aus dem DBfK auszutreten?
Also ein bischen mehr Souveränität hätte ich Dir echt zugetraut!
 
Was soll das denn jetzt?
Ich will einfach nur die Argumente pro DBfK wissen! Umgekehrt ist es in Ordnung wenn Gewerkschaftsgegner immer die Vorteile von ver.di wissen wollen. Wenn ich jetzt die Vorteile es DBfK wissen will ist es eine Aufforderung aus dem DBfK auszutreten?
Also ein bischen mehr Souveränität hätte ich Dir echt zugetraut!

Die hab ich... schon vor einigen Posts bewiesen:
http://www.krankenschwester.de/foru...erkschaft-interessiert-mich-3.html#post325614

ich bin übrigens zum Nulltarif aktuell beim DBfK Mitglied. Ich bekomme regelmäßig meine Infomail. Zeitung und sonstige Vergünstigungen sind für mich im Moment net notwendig. ich bezahle also nur, wenn ich eine Leistung erwarte. Das ist für mich ein Unterschied zu verdi.


Elisabeth
 
Wenn ich mir diese Diskussion so anschaue, dann ist mir schon mal wieder klar, warum in unserer Berufsgruppe so manches nicht funktioniert! Man greift sich lieber gegenseitig an und spaltet, als sich um einer guten Sache willen zusammenzuschließen. Jeder beweist dem anderen, wie dämlich er doch ist...
Dabei wollte Elisabeth nur ernsthaft wissen, warum Berufsverbände bzw. Gewerkschaft bei uns so schlecht angesehen sind. Aus meiner Sicht eine berechtigte Frage, die eher zum Nachdenken als zu Schnell- und Abschußschußantworten hinreißen sollte.
 
Mal ein kleines Gedankenkonstrukt:

Wenn jede Pflegekraft in Deutschland Mitglied in einer Gewekrschaft wäre, was würde sich ändern?
Ich glaube nicht wirklich daran, dass Menschen die durch eine Verpflichtung oder durch ein schlechtes Gewissen, dass sie eingeredet bekommen haben, wertvolle Gewerkschafter werden!
Wer Interesse daran hat, der tritt bei! Wer sich engagieren will, der tut es auch!

Wer dazu gezwungen oder überredet wird, der zahlt vielleicht brav seinen Beitrag, tut aber sonst nichts. Wäre verdi damit geholfen?
wahrscheinlich ja, denn Geld braucht man ja immer.
der Pflege als Berufsgruppe würde das aber gar nicht weiterhelfen, da ja dann immer noch niemand da ist, der die Interessen der Pflege aktiv vertritt.

Andererseits frage ich mich grade, ob es wirklich meine Pflicht ist, mich über die Gewerkschaft zu informieren. Muss ich im Internet nachforschen, welche Vorteile sie mir bietet?
Wenn ich doch eigentlich kein Interesse daran habe?
Ich gebe es ehrlich zu, ich weiß so gut wie nichts über verdi. Warum?
Bei mir ist noch nie ein gewerkschafter persönlich vorbei gekommen und hate mich über die Vorteile informiert.
Und wenn jemand was über verdi erzählt, dann habe ich meistens das Gefühl er möchte mich unter Dtuck setzen (so wie Joerg zB, nichts für ungut, aber so kommt es bei mir an).
Müsste nicht verdi versuchen präsenter zu sein?
Klar, ihr könnt jetzt seitenweise schreiben ich wäre naiv und ihr würdet vom Glauben abfallen, das ändert nichts daran, dann ich noch keinen verdi-Menschen in der Ausbildung oder in der Klinik von Nahem gesehen habe.

All die Vorteile die hier genannt wurden, habe ich anscheinend beim DBfK auch - der Vorteil beim DBfK: ich bekomme noch eine interessante Zeitschrift.
 
Mal ein Szenario:
Alle Pflegekräfte wären im DBfK organisiert. Hätte die Pflege dadurch tatsächlich eine lautere, effektivere Stimme, um Einfluss auf die Politik zu nehmen?
Das wage ich zu bezweifeln.

Eine Krux an der Verbandssituation ist auch die Aufsplitterung in viele Einzelverbände. Wo sollte ich denn sinnvollerweise Mitglied werden? Beim DBfK wegen der Rechtsschutz- und Haftpflichtversicherung? Beim DGF wegen der Fachspezifität und der besseren Mitgliederzeitung? Beim DPV wegen was auch immer?

Ein anderes Szenario:
Alle Pflegekräfte wären gewerkschaftlich organisiert.
Da hätte man doch mal wirklich eine solide Basis für Streiks und Arbeitskämpfe. Beim Charité-Streik im Mai hat sich schnell gezeigt, in welchen Bereichen der Streik schnell effektiv wird: nämlich genau auf jenen Stationen, wo der Organisationsgrad hoch genug war für eine vollständige oder teilweise Schliessung. Hochachtung für all jene Kolleginnen und Kollegen, die ohne Gewerkschaftsmitgliedschaft den Streik mitgetragen und dabei auf Gehalt verzichtet haben. Viele sind allerdings noch während des Streikes Mitglieder geworden, um Streikgeld zu bekommen. Das war zugegebenermassen ein etwas erzwungener Beitritt, allerdings machten sich dabei viele erstmals Gedanken darüber, dass ein wie auch immer geartetes Organisiertsein Sinn machen kann.

Vielleicht ist langfristig eine starke Verbandsorganisation der wichtigere Weg, um Veränderungen herbeizuführen.
Kurzfristig erscheint mir aber vor allem die Einflussnahme auf Tarife ein erster wichtiger Schritt zu sein.
Wenn unsere Taschen etwas voller werden, hat sich auch das Argument "Mitgliedschaft ist mir zu teuer" überlebt...

Gruß spflegerle
 
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All die Vorteile die hier genannt wurden, habe ich anscheinend beim DBfK auch - der Vorteil beim DBfK: ich bekomme noch eine interessante Zeitschrift.

Hat ver.di auch. Die Publik kommt einmal im Monat und in jedem Quartal ist die Fachbereichsbeilage "Die Drei" mit drin.
 
Ich hätte halt gern eine Organisation, deren Aufgaben sich nicht ausschließlich auf das Tarif- und Arbeitsrecht beschränken. Und da bin bei Gewerkschaften an der falschen Adresse.
 
Hallo Claludia,

das ist doch völlig in Ordnung und ist auch gut so.

Ich bin dafür, dass die Berufsgruppe endlich ein politisches Denken entwickelt, dass sich ohne Organisation nichts erreicht lässt.

Dabei ist mir völlig egal ob das eine Gewerkschaft, Berufsverband, Förderverein zur Gründung einer Pflegekammer oder was ähnliches ist.

Die einen unterstützen die berufspolitische Arbeit, die anderen die tarifpolitische, sei es mit Geld und/oder auch persönlich, beides ist wichtig und ergänzt sich.
Nur - wer nicht Organisiert ist und dauernd jammert und schimpft, der soll mir endlich ne vernünftige schlagkräftige Alternative dazu nennen.

Authentisch wird das erst, wenn ich dann auch auf die Errungenschaften der Organisationen verzichte. Hopp oder topp.

Wenn ich mich im Berufsverband besser vertreten fühle und meine Ziele besser vertreten sehe - so what.

Wie gesagt, ohne starke Interessenvertretung finden wir kein Gehör und es fehlt die Macht etwas durchzusetzen und wird müssen mit dem zufrieden sein, was "die Anderen" uns großzügig zugestehen.
 
Die einen unterstützen die berufspolitische Arbeit, die anderen die tarifpolitische, sei es mit Geld und/oder auch persönlich, beides ist wichtig und ergänzt sich.

Wie wahr, wie wahr. Gerade deshalb finde ich so schade, wenn ver.di zum Beispiel - vor kurzem hier in Bayern geschehen - die angestrebte Gründung einer Pflegekammer verteufelt, und sich selbst zum Interessenvertreter aller Pflegenden erhebt. Erstens vertreten sie hauptsächlich diejenigen im öffentlichen Dienst. Zweitens hat eine Pflegekammer komplett andere Aufgaben als eine Gewerkschaft. Möglicherweise hab ich über die auch eine Rechtschutzversicherung, aber das ist eigentlich ein Goodie und nicht die Hauptaufgabe.

Eine Kammer ist nicht fürs Tarifrecht zuständig, eine Gewerkschaft nicht für die Vorbehaltsaufgaben oder die Qualität der Pflege. Warum diese offensichtlich Konkurrenzangst?
 
Hat ver.di auch. Die Publik kommt einmal im Monat und in jedem Quartal ist die Fachbereichsbeilage "Die Drei" mit drin.

Und das ist eine fachspezifische Zeitung mit neuen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen? Also meine hatte ehedem nix davon vorzuweisen.

Nochmal zum MB, dem personifizierten Feindbild von verdi, wenn es um die Betreuung der Ärzte geht.

Habt ihr euch schon mal die Seite des MB genau angesehen? Sie bietet alles das, was Claudia einfordert.

Marburger Bund, Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - einfach mal durch das Menü clicken. Hier ist alles auf die Bedürfnisse des Mitglieds zugeschnitten- angefangen von der Begleitung während des Examens, über Weiterbildungsangebote bis hin zum Tarifverhandlungen. Rechtsschutz ist natürlich auch dabei.

Stellen wir uns mal vor, der DPR übernimmt eine Position analog zum Marburger Bund. Würde bedeuten, der DPR funktioniert dann auch als Gewerkschaft. Das dürfte sehr interessant werden.

Wäre z.B. identisch mit den beiden Berufsverbänden in Finnland. Die annähernd 100%ige Organisation dürfte an der berufsspezifischen Ausrichtung festzumachen sein.
Die beiden Verbände haben vor einigen Jahren gemeinsam eine net unerhebliche Lohnsteigerung für ALLE Pflegekräfte erreicht unabhängig vom AG.
Am Rande soll net unerwähnt bleiben, dass hier net der stärkere Verband versucht hat, den kleineren vom Markt zu drängen. Wäre auch ein Unterschied zu verdi.

Vielleicht sollten wir den DPR mal auffordern sich zu erkundigen, welche Schritte notwendig wären, um in sowas wie den MB überzugehen.
Verdi ist für mich hier net der richtige Partner. Mir fehlt hier einfach die Pflegefachkompetenz.

Elisabeth
 
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Nochmal zum MB, dem personifizierten Feindbild von verdi, wenn es um die Betreuung der Ärzte geht. ...

Oh liebe Elisabeth, hier liegst Du leider falsch. Nicht ver.di verteufelt den MB, sondern umgekehrt. Ver.di und MB hatten lange Zeit eine Tarifgemeinschaft, bis der MB diese aufgekündigt hat und sich nur noch um die Interessen der Ärzte kümmert. Völlig egal was mit den anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen passiert. Selbst da hat ver.di die Füße noch still gehalten. Erst als der MB dann massiv gegen ver.di geschossen hat um auch die letzten Ärzte von ver.di loszureißen, hat auch ver.di rebelliert.

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Stellen wir uns mal vor, der DPR übernimmt eine Position analog zum Marburger Bund. Würde bedeuten, der DPR funktioniert dann auch als Gewerkschaft. Das dürfte sehr interessant werden.
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Dazu müsste der DRP erstmal das Recht bekommen Tarifverträge auszuhandeln. Als Berufsverband dürfen die das nicht. Dazu müssten sie von den Statuten her eine Gewerkschaft werden. Sollte das passieren, wäre es durchaus ein interessanter Gedanke. Nur bezweifle ich, dass diese den gewünschten Erfolg hätte. Dann habe ich zwar eine Pflegegewerkschaft, nur hatten wir die ja schonmal. Was hat es gebracht? NICHTS! Es liegt da wieder am Naturell der Pflege! Meckern ja, was dagegen tun und aktiv werden - nein!
 
Was soll ich machen? Verdi erklären, dass der Weg des MB der richtige war? Sich net um ALLE zu kümmern sondern sich auf eine Berufsgruppe zu konzentrieren? Soll ich verdi erklären, dass heutzutage erwartet wird, dass man sich um seine Klientel kümmert und net solche Sachen loslässt wie die Ablehnung einer Pflegekammer? Soll ich verdi erklären, dass es in unserem Beruf um mehr geht als nur um Tarifverhandlungen?...

Das ist wohl net dein Ernst. Wie interessiert dieser Verein an Kritik ist, kann man hier schön sehen.

Ich hätte übrigens net gedacht, dass man nur die Statuten ändern muss um vom DPR zur Gewerkschaft Pflege zu mutieren. Kann net mal jemand die Verbandsvorsitzenden auf diese Idee aufmerksam machen? Oder gibt es hier ein Abkommen, dass man sich net gegenseitig aus dem Ruder wirft?

Dann bleibt tatsächlich nur das, was mittlerweile immer häufiger bei dem engagierten Nachwuchs eingefordert wird: eine neuer Verband. Und ich befürchte, beim richtigen Inhalt (siehe MB) dürften sowohl verdi als auch die Verbände auf der Strecke bleiben.

Man sollte die Gegner net unterschätzen. Nur weil jemand net in einer bestehenden Institution Mitglied werden will muss das noch lange net heißen, dass er ein gänzliches Desinteresse zeigt. Braucht man nur in die Politik schauen. Stichwort: Piratenpartei und FDP.

Elisabeth
 
Hallo Joerg,

ich möchte keine verdi-Werbezeitschrift, sondern "Die Schwester der Pfleger". Die bekomme ich afaik nur beim DBfK ohne zusätzliches Abo.
Schade dass meine anderen Anmerkungen nicht weiter beachtet wurden.
 
Jetzt diskutieren wieder überwiegend die, die bereits irgendwo organisiert sind.
Diejenigen, für die Elisabeth diesen Thread gestartet hat melden sich nur vereinzelt. Warum wohl?
Die Pflege jammert halt gern. Einen Beitrag, auch nur finanzieller Art, wollen die meisten nicht leisten.
Ich war jahrelang Mitgleid eines Berufsverband und einer Gesellschaft. Die Fachzeitschrift, die es beim Berufsverband gab war so schlecht und weit davon entfernt pflegewissenschaftliche Erkenntnisse zu publizieren. Wie das heute bei
"Die Schwester, der Pfleger" (der Name ist berufspolitisch eine Katastrophe) ist vermag ich nicht zu beurteilen.
Aus dem Verband bin ich dann ausgetreten, weil ich diesen noch viel weniger wahrgenommen habe, als damals die ÖTV. Eines Tages habe ich dann Flyer der "BIG" gefunden und bin dort für mehrere Jahre Mitglied geworden. Eine Zeitlang habe ich dort auch auf Regionalebene mitgearbeitet. Die "BIG" konnte ihre Forderungen jedoch nicht wirksam durchsetzen, war soweit ich informiert war nicht an den Tarifverhandlungen beteiligt und konnte aufgrund der geringen Mitgleiderzahlen nichts bewirken. Für mich haben die einiges getan, nämlich die korrekte Zahlung der Schichtzulage und Berechnung der Zusatzurlaubstage mit anwaltlicher Hilfe durchgesetzt. Profitiert davon haben letztlich alle Pflegekräfte der betreffenden Klinik....! Ist doch super für all die anderen nicht Organisierten. Letztlich bin ich aufgrund der oben genannten Gründe dann in Verdi eingetreten und bis heute Mitglied.
Es können nicht alle aktiv mitarbeiten, ich unterstütze die für mich sinnvolle Arbeit der Gewerkschaften finanziell durch meinen Beitrag. alle die, die hier auf die Gewerkschaften schimpfen, sollten sich mal fragen wo wir wären als Arbeitnehmer, wenn die Gewerkschaften nicht unsere Interessen (zumindest teilweise) vertreten. Das die Pflege bei Verdi nicht wirksamer vertreten wird, liegt meines Erachtens an der geringen Mitgliederzahl unter den Pflegenden. Wie bereits in einem Beitrag vorher erwähnt, die Loherhöhungen nehmen aber alle gerne an......, es wäre bestimmt mehr, wenn es mehr Mitglieder gebe.
Mich würde übrigens auch interessieren, was die Berufsverbände in den letzten Jahren für die Pflege erreicht haben?

Gruß
ludmilla
 
Gute Frage, Ludmilla!!!!
Mir wäre da nichts bekannt, was die Verbände oder der Pflegerat für ihre Leute getan hätten....
 
Tja, Lesen hilft manchmal, in diesem Fall besonders.

Z.B. jede menge Lesestoff auf den Seiten von DBFK und DPR über die Aktivitäten.
 
Ich will nichts lesen- ich will was merken!!!
@renje: viel Spass beim Zerpflücken dieser Aussage!
 
Ne keine Angst,
einer Mitstreiterin mit deinem Profil, da fällt
mir auf so eine Antwort deinerseits nix mehr ein.
 
Nicht traurig sein,

kommt Zeit, komm ich auch wieder.

Ich hoffe ich habe dir den Abend nicht verdorben :bussis:
 

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