Tabletten vertauscht

  • Ersteller Ersteller Gelöschter User 45894
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Ehrlich gesagt, wäre ich nicht so freigiebig mit diesen Informationen. Hier im Forum mag man deine Identität nicht nachvollziehen können, aber in deinem Kurs schon. Ich wäre da zurückhaltender....
Da gebe ich dir recht. Diese Kollegin war aber dabei, als es passiert ist, wusste also eh bescheid.
 
Das sollte geändert werden! Fälschlich gegebene Medikamente müssen unbedingt dokumentiert werden, wenn nicht sofort, dann wenigstens nachträglich. Die Patientin hat zeitnah auf das falsche Medikament reagiert; um sich gegen eventuell auftretende Spätfolgen abzusichern, muss sowas im Bericht stehen. Pflegebericht, ärztlicher Bericht, egal - falsche Medikamentengaben dürfen nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden!
Ich gebe dir prinzipiell recht. Und trotzdem bin ich froh, dass es nicht drin steht... Die Ärzte wissen wie gesagt, ja auch bescheid.
 
Versetz dich einfach mal in die Lage der Patientin. Du bekommst eine falsche Pille, dein Blutdruck rauscht ab, du bekommst eine Infusion. Nicht sehr angenehm, aber du tolerierst es mit guter Miene.
Möglicherweise entwickelst du irgendwann eine oder mehrere Spätfolgen. Allergie gegen das Medikament, Unverträglichkeit mit den anderen Medikamenten die du nimmst, Nachwirkungen der Infusionstherapie. Du sprichst das Team an: War da nicht mal eine falsche Tablette? Und dann will keiner was gewusst haben. Gute Frau, schauen Sie hier in den Pflegebericht, da steht nichts von einer falschen Medikation, das müssen Sie sich ausgedacht haben!

Gewöhne dir bitte von Anfang an, ehrlich zu dokumentieren, auch deine Fehler. Gerade die! Fehler vertuschen geht gar nicht und ist das Allerletzte. Fang gar nicht erst damit an. Sonst kommst du in Teufels Küche.
 
Gewöhne dir bitte von Anfang an, ehrlich zu dokumentieren, auch deine Fehler. Gerade die! Fehler vertuschen geht gar nicht und ist das Allerletzte. Fang gar nicht erst damit an. Sonst kommst du in Teufels Küche.
Ich weiß. Ich hab einen ****** Fehler gemacht, der mir noch nie passiert ist und den ich im Normalfall sofort dokumentiert hätte. An dem Tag hab ich ihn "nur" mündlich weitergegeben und alle vorhandenen Personen gebeten, die Pat. besonders im Auge zu behalten. Ebenso hab ich dem Spätdienst bescheid gegeben.

Der Pat. geht und ging es auch während des RR-Abfalls durchgehend gut. Der niedrige RR (95/70 mmHg) ist "nur" aufgefallen, weil die FSJ'lerin bei ihrer VZ-Runde routinemäßig gemessen hat. Als ich den Fehler bemerkt hab (also nachdem ich der 2. Pat. das Essen gebracht hatte), bin ich auch sofort manuell nachmessen gegangen. Da war er dann wieder bei 140/90 mmHg.
Die Pflegekräfte und Ärzte wissen Bescheid.
Es ist wie gesagt eine schwache Ausrede, aber ich bin trotzdem grad einfach nur froh dass es a) der Pat. gut geht (was mir tatsächlich das wichtigste war/ist) und die Schwestern und Ärzte mir b) den *rsch gerettet haben.

Es wird mir für die Zukunft definitiv eine Lehre sein.
 
Es ist zum Mäuse melken. Ich kriege auf fast jeder Station hauptsächlich positive Rückmeldungen, dass ich fleißig bin und gut arbeite. Meine Noten in Praxis und Theorie sind fast immer im einser und zweier Bereich.
Aber so bald dann Prüfer daneben stehen, hab ich das Gefühl, gar nichts mehr zu können.
Das gibt es; auch in meinem Kurs damals war eine Mitschülerin, gehörte eher mit zu den Leistungsstärkeren im Kurs. In der Prüfung hingegen fiel sie vor lauter Aufregung durch (hat halt dann beim 2. Versuch bestanden).
Andere sind einfach von Haus aus ruhiger. Das ist halt einfach so, da kann man wenig machen... außer versuchen, Routine zu kriegen.
In seinen Notizen standen ja auch nur 3 wirklich negative Punkte:
- die fehlerhafte Technik bei der ASE
- dass ich mir sehr oft die Hände desinfiziert habe
- dass mir beim Tabletten stellen eine Tablette zu viel aus dem Blister gefallen ist, was ich aber sofort bemerkt habe
Das sind alles keine Punkte, die einen durchfallen lassen.
 
Ich weiß. Ich hab einen ****** Fehler gemacht, der mir noch nie passiert ist und den ich im Normalfall sofort dokumentiert hätte. An dem Tag hab ich ihn "nur" mündlich weitergegeben und alle vorhandenen Personen gebeten, die Pat. besonders im Auge zu behalten. Ebenso hab ich dem Spätdienst bescheid gegeben.

Der Pat. geht und ging es auch während des RR-Abfalls durchgehend gut. Der niedrige RR (95/70 mmHg) ist "nur" aufgefallen, weil die FSJ'lerin bei ihrer VZ-Runde routinemäßig gemessen hat. Als ich den Fehler bemerkt hab (also nachdem ich der 2. Pat. das Essen gebracht hatte), bin ich auch sofort manuell nachmessen gegangen. Da war er dann wieder bei 140/90 mmHg.
Die Pflegekräfte und Ärzte wissen Bescheid.
Es ist wie esagt eine schwache Ausrede, aber ich bin trotzdem grad einfach nur froh dass es a) der Pat. gut geht (was mir tatsächlich das wichtigste war/ist) und die Schwestern und Ärzte mir b) den *rsch gerettet haben.

Es wird mir für die Zukunft definitiv eine Lehre sein.
Nein anscheinend bist du dir nicht bewusst, denn du rechtfertigst die Sache ja auch noch irgendwie unheimlich schwach. Sei froh, das die FSJlerin dort RR gemessen hat. !!!
Ja jedem passieren Fehler, aber so oft nacheinander sollten sie dann nicht passieren und das sind sie wohl, sonst wäre es nicht deine 3. Prüfung gewesen.
 
Interessanter Beitrag. Um ehrlich zu sein, das war ein großer Fehler, den du gemacht hast. Aber ich meine, es ist passiert und sie hat dir geholfen, und wie war das Ergebnis? habe nur diese positive/negative Erklärungen gelesen.

Ich habe jedoch eine Frage dazu. Ich weiß, wenn wir solche Fehler gemacht haben, kann es zu einem ernsthafteren Problem kommen. Ich habe gelesen, dass es bei Behandlungsfehlern 2 Typen gibt: den großen Behandlungsfehler und den kleinen Behandlungsfehler.

" Ein grober Behandlungsfehler oder Kunstfehler ist dann anzuerkennen, wenn der Arzt einen Patienten durch unsachgemäßes und dem Stande der Medizin nicht entsprechendes Verhalten schädigt – durch Tun oder aber auch durch Unterlassen. "

" Ein kleiner Fehler genügt dabei in aller Regel nicht. Ein grober Behandlungsfehler ist vor allem auch hinsichtlich seiner Konsequenzen zu bewerten und liegt zum Beispiel dann vor, wenn Röntgenbilder falsch ausgewertet wurden. Die Vielgestalt, in der sich Ärztefehler zeigen können, ist jedoch einer der Gründe, der die wesentliche Schwierigkeit offenbart, einen Behandlungsfehler nachweisen zu können. "

Quelle: koerperverletzung.com

Meine Frage: in diesem Fall, wenn das wirklich passiert, was dann?? in welche Kategorie fällt dieser Fehler und was kann man daraus lernen?

Ich bin noch in der Ausbildung und möchte wirklich lernen. Ich hoffe, jemand kann es erklären :D

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe gelesen, dass es bei Behandlungsfehlern 2 Typen gibt: den großen Behandlungsfehler und den kleinen Behandlungsfehler.
Nicht "großer" Behandlungsfehler - grober Behandlungsfehler:!:

Hier findest Du ein paar ganz gute Definitionen:

Noch ausführlicher:

Nein anscheinend bist du dir nicht bewusst, denn du rechtfertigst die Sache ja auch noch irgendwie unheimlich schwach. Sei froh, das die FSJlerin dort RR gemessen hat. !!!
Ja jedem passieren Fehler, aber so oft nacheinander sollten sie dann nicht passieren und das sind sie wohl, sonst wäre es nicht deine 3. Prüfung gewesen.
Irgendeine ist ja nun (leider) hier im Forum inzwischen kein Mitglied mehr und kann daher nichts mehr dazu sagen; trotzdem verstehe ich grad nicht, wieso Du der Meinung bist "so oft nacheinander..."? Sie hatte (wenn ich das richtig gelesen hatte) EINEN Fehler begangen (Medikamente vertauscht), vertuscht haben ihn dann (gutmeinend) andere (klar, hätte nicht passieren dürfen... aber wir sind halt alle nur Menschen).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
trotzdem verstehe ich grad nicht, wieso Du der Meinung bist "so oft nacheinander..."? Sie hatte (wenn ich das richtig gelesen hatte) EINEN Fehler begangen (Medikamente vertauscht), vertuscht haben ihn dann (gutmeinend) andere

Ich habe das so verstanden, als sei das "so oft nacheinander" auf das mehrmalige Nichtbestehen der vergangenen Prüfungen bezogen. Da müssen wohl wiederholt so schwere Fehler unterlaufen sein, dass die Prüfungen als nicht bestanden galten. Dass ein und derselbe Fehler mehrmals gemacht wurde, konnte ich so nirgends herauslesen.
 
Ich habe das so verstanden, als sei das "so oft nacheinander" auf das mehrmalige Nichtbestehen der vergangenen Prüfungen bezogen.

Ach, hier schreibt sie, daß es ihr dritter Anlauf gewesen sei:
Danke! :wink1: Hatte ich überlesen bzw. nicht mehr aufm Schirm.
 
Mal abgesehen davon, dass sie bei dem Fehler ( Vertauschen der Tabletten) durchgefallen wäre, fand ich es sehr gewagt dies so offen in diesem Forum zu posten. Anhand der Infos die man von ihr hatte, war sie nicht ganz so anonym wie sie vielleicht dachte....
Mich hätte interessiert, ob sie die Prüfung geschafft hat!
 
Mich hätte interessiert, ob sie die Prüfung geschafft hat!
Ich hatte ihren Beitrag hier
so interpretiert, als ob sie den Arbeitsvertrag unterschrieben und es geschafft hätte. :weissnix:
 
Kann man den Vertrag erst unterschreiben, wenn man definitiv bestanden hat?
Es ist zwar schon einige Jahre her, aber meinen ersten Vertrag hatte ich unter Vorbehalt bereits vor dem mündlichen unterschrieben.
 
Stimmt schon.
Klang halt alles so sicher.
 
Wie meinst du das? Konkret auf sie bezogen oder allgemein?
Zuerst mal ganz allgemein! Wenn jemand der mich und meine Arbeitsbiographie kennt und
meine Posts hier liest, wird zumindest Hinweise auf mich finden. Ich verrate aber weder meinen realen Namen, noch andere Details. Und vor allem nichts was rechtlich eine negative Relevanz haben könnte. Deshalb könnte der ein oder andere denken, dass ich es sein könnte! Aber es wäre immer geraten!

Dass was wir allein aus diesem Thread von der Threadstarterin erfahren (muss ich nicht alles wiederholen), reicht um sie vor Ort einigermaßen sicher zu identifizieren. Never ever hätte ich das hier gepostet. Wäre mir zu riskant gewesen....., hier lesen hunderte anonym mit.
 
Es war
Nicht "großer" Behandlungsfehler - grober Behandlungsfehler:!:

Hier findest Du ein paar ganz gute Definitionen:

Noch ausführlicher:


Irgendeine ist ja nun (leider) hier im Forum inzwischen kein Mitglied mehr und kann daher nichts mehr dazu sagen; trotzdem verstehe ich grad nicht, wieso Du der Meinung bist "so oft nacheinander..."? Sie hatte (wenn ich das richtig gelesen hatte) EINEN Fehler begangen (Medikamente vertauscht), vertuscht haben ihn dann (gutmeinend) andere (klar, hätte nicht passieren dürfen... aber wir sind halt alle nur Menschen).
Es war ja nun nicht ihre erste praktische Prüfung, sondern ihre dritte. In dieser Konstellation zählen für mich Argumente ala „fiese Prüfer“ und „Prüfungsangst“ null. So oft fällt niemand unverschuldet durch, nun hat sie jetzt mit ganz viel Glück bestanden.
Reflektion der Situation gleich null, Hauptsache sie ist durch,.. Aussagen ala ...wurde ja nicht dokumentiert...fsj hat gemessen sonst wäre es nicht aufgefallen..., Gott sei Dank keine Doku etc.
So eine Kollegin würde ich nicht wollen!
 
Ich habe das so verstanden, als sei das "so oft nacheinander" auf das mehrmalige Nichtbestehen der vergangenen Prüfungen bezogen. Da müssen wohl wiederholt so schwere Fehler unterlaufen sein, dass die Prüfungen als nicht bestanden galten. Dass ein und derselbe Fehler mehrmals gemacht wurde, konnte ich so nirgends herauslesen.
Genauso wie du es verstanden hast, habe ich es gemeint
 
zählen für mich Argumente ala „fiese Prüfer“ und „Prüfungsangst“ null. So oft fällt niemand unverschuldet durch,
Bei ausgeprägter Prüfungsangst schon. "Fiese Prüfer"... Da müsste man schon ein Riesen-Pech haben, um die gleich dreimal zu bekommen. Aber Prüfungsangst verschwindet nicht mal eben so. Das ist nicht das Gleiche wie die normale Nervösität vor Prüfungen oder eben etwas stärkere Nervösität als normal. Das ist was völlig anderes. Da spreche ich leider aus Erfahrung.

Aber die Schilderung der Threaderstellerin klingt ehrlich gesagt nicht nach Prüfungsangst, sondern nach normaler Nervösität. Sonst wäre es nicht
eigentlich auch ganz okay gelaufen, bis ich die Tabletten meiner beiden Patienten vertauscht habe.
.
 
Bei ausgeprägter Prüfungsangst schon. "Fiese Prüfer"... Da müsste man schon ein Riesen-Pech haben, um die gleich dreimal zu bekommen. Aber Prüfungsangst verschwindet nicht mal eben so. Das ist nicht das Gleiche wie die normale Nervosität vor Prüfungen oder eben etwas stärkere Nervosität als normal. Das ist was völlig anderes. Da spreche ich leider aus Erfahrung.

Aber die Schilderung der Threaderstellerin klingt ehrlich gesagt nicht nach Prüfungsangst, sondern nach normaler Nervosität. Sonst wäre es nicht
.
Tut mir Leid aber da habe ich eine andere Einstellung. Spätestens nach dem ersten Anlauf wird man merken wie ausgeprägt die Prüfungsangst ist und dann muss man daran arbeiten, in welcher Art und Weise auch immer, bei pathologisch ausgeprägter Angst auch mit professioneller Hilfe.
So wie es die TE gemacht hat, macht man es nicht und hätte sie ein vernünftiges Maß an Anstand und Respekt hätte sie die Klappe gehalten über die Situation und nicht hier im Forum fröhlich gepostet...
 

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