Wie erkennt ihr die Tabletten bei der Überprüfung ?

Ich bin nicht sicher ob der Aufwand sich rentiert.
Bei uns wechseln häufig die Firmen und gelegentlich dadurch auch Form und Farbe der Tabletten.
 
Also ich darf schon ein Mal nach dem Frühdienst schlafen, aber da bin ich ja dann noch so getaktet, dass ich um 4.45 Uhr aufwachen werde und im Gegensatz zu den Tagen vorher, wo ich wirklich aufstehen mußte.... glockenhell wach sein. Dafür wird mein Körper mir so gegen 22.00 Uhr signalisieren, dass es Zeit wird ins Bett zu gehen - dann wenn mein Nachtdienst so richtig anfängt. :evil1:.

Wie waren denn deine Nächte? Die müssten ja mittlerweile schon rum sein.. hat alles gut geklappt mit den Medis?

Und ich persönlich finde Fruh-Nacht-Wechsel immer halb so wild... ich versuche nach dem Frühdienst einfach so lange wach zu bleiben wie möglich, damit ich am nächsten Tag auch etwas länger schlafen kann.
 
Ich bin nicht sicher ob der Aufwand sich rentiert.
Bei uns wechseln häufig die Firmen und gelegentlich dadurch auch Form und Farbe der Tabletten.

Und ebenso der Name des Medikaments.
Auch die Wirkstoffe variieren.
Plötzlich bekomme ich - ohne Vorwarnung - statt Metoprolol succ 95
Metoprolol 100 geliefert.
Eben mal nen neuen Mediplan anfordern u.s.w.
Es ist zum Würfelhusten.
 
Genau. Metoprolol und Simvastatin haben sich derzeit ziemlich verändert. Simva war Weiß und ist jetzt Orange. Und ich habe mich schon gewundert was das plötzlich für neue Tabletten in den Dispensern von fast allen Patienten sind :boozed:
 
Also ich kenn Simva seit jeher nur orange, zumindest die 20er.

Aber das wird OT ;)
 
Also ich verstehe den Sinn des Auspackens nicht?

Bei uns richtet ein Nachtdienst die Tabletten im Blister ein zweiter Nachtdienst kontrolliert die gerichteten Tabletten.

Das hat den großen Vorteil, das wir auch im Tagdienst Pillen zuverlässig zuordnen können, Pat. erklären was sie für Medikamente nehmen ("die kleine weiße Tablette Pfleger wofür ist denn die?") und ggf. auch Medis weglassen können wenn veränderte Vitalwerte auftreten o.ä.

Tabletten, die ich nicht zuordnen kann verwerfe ich auch als Tagdienst und richte sie nach.

Hoffe deine Nächte liefen gut!
 
"Das hat den großen Vorteil, das wir auch im Tagdienst Pillen zuverlässig zuordnen können, Pat. erklären was sie für Medikamente nehmen ("die kleine weiße Tablette Pfleger wofür ist denn die?") und ggf. auch Medis weglassen können wenn veränderte Vitalwerte auftreten o.ä"

Das ist sicherlich hilfreich.
Nur dürfen wir z.B. keine Blister zerschneiden, da das Ablaufdatum und die Chargennummer zuordnungsfähig bleiben müssen, die Medidispenser wären für einige Pat. definitiv zu klein, bei der Masse an Pillen, die einige bekommen und am Tag wäre es ein ordentliches Gefummel, bei den reichlich feinmotorisch eingeschränkten Pat., die ihre Tabletten nicht selbst aus den Blistern bekommen.

Grundsätzlich wäre ich froh über eine Regelung wie bei Relaxo.
 
Hallo
Als Berufsanfänger ist es sicher schwer die diversen Pillen zu unterscheiden. Einfach so viel wie möglich ,bewusst, Tabletten stellen, mit der Zeit erkennt man sie dann schon. Auch die vielen weissen Pillen unterscheiden sich voneinander, entweder in der Griffigkeit, Geruch,Rillen,Größe, Aufschrift etc. Das Auschneiden aus den Blistern halte ich für nicht sinnvoll, so geht die Chargennummer und das Verfallsdatum verloren. Außerdem was mach ich mit den vielen Pillen die in Dosen lose geliefertert werden. Sollte ich mir mal wirklich nicht sicher sein was für eine Tablette ich da in der Hand halte bei kontrollieren, dann vergleiche ich mit der im Blister, bin ich dann immer noch unsicher( kommt sehr selten vor) ersetze ich eben die Pille aus dem Blister.
Mit der Zeit kommt die Erfahrung die Medikamente richtig zu erkennen.
Alesig
 
Was mag wohl wichtiger sein für die Patientensicherheit? Eine nicht mehr einwandfrei zuweisbare Tablette oder fehlende Chargennummer und das Verfallsdatum? Als Pat. möchte ich sicher sein, dass ich zumindest die richtige Tablette bekomme. Ich möchte nicht darauf vertrauen müssen, dass da eine Kollegin die Tabletten anhand der Farbe und Schmuckrille erkennt.

Ergo: Ich bestehe nach einer bösen Selbsterfahrung darauf, dass ich meine Tabletten selber stelle. Führt zwar regelmäßig zu Diskussionen. Schließlich schlachte ich die heilige Kuh "Medikamente Stellen als professionelle Handlung". Aber das ist mir egal. Mir geht meine Sicherheit vor.
Und wenn die Kollegin unbedingt drauf besteht- sie darf natürlich gerne in meiner Gegenwart die Tabletten aus der Schachtel nehmen und aus dem Blister in die Schale drücken. *ggg*

Elisabeth
 
"Was mag wohl wichtiger sein für die Patientensicherheit? Eine nicht mehr einwandfrei zuweisbare Tablette oder fehlende Chargennummer und das Verfallsdatum? Als Pat. möchte ich sicher sein, dass ich zumindest die richtige Tablette bekomme."

Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass alle PFK die Tbl richtig stellen (gibt es eine Statistik, aus der das Gegenteil ersichtlich ist?), zumal nach dem 4-Augen-Prinzip bliblablupp ja eigentlich alles kontrolliert ist.
Die Chargennummer und das Verfallsdatum ist nun mal eine rechtliche Geschichte und Vorgabe der Apotheke.

Elisabeth, muss lustig sein, Dich als Pat. zu haben :lol: (ich weiß allerdings auch, wie ich als Pat und Angehörige ticke.....)
 
Manches lernt man erst in der Situation. Bei mir war es nicht mal die falsche Tablette sondern ein falsches Medikament. Der Kollege hatte sich beim Inhaltsstoff vertan. War eine sehr, sehr unangenehme Erfahrung die ich nicht noch einmal machen möchte.

Elisabeth

PS Ich würde es eh begrüßen, wenn der Pat. nicht immer mit der Krankenhausaufnahme entmündigt werden würde. Was spricht eigentlich dagegen, dass ein Patient seine Medikamente generell selber stellt?
Längst überholte Traditionen stehen uns im Krankenhaus allerorten im Weg. Den Rest besorgt eine lebensfremde Rechtssprechung.
 
Hallo
Vielleicht gehöre ich ja einer seltenen Spezies an, aber ich mache keine Fehler beim Medikamentenstellen. Sollte ich beim kontrollieren ein Medikament nicht einwandfrei zuordnen können, stelle ich es neu. Man kann Medikamente sehr gut anhand von Schmuckrillen, Farbe,Größe,Form,Aufdruck etc. unterscheiden. Die Übung machts.
Liebe Elisabeth, ich stell es mir gerade bildlich vor wie auf meiner 30 internen Bettenstation, wo ca. 50 % Dement, ca. 20 % ich hab keine Ahnung was ich für Tabletten nehme, das macht meine Tochter, ca.10 % fast blind und ca. 10 % mehr oder weniger komatös in den Betten dahinvegetieren, versuchen ihre Tabletten selber zu stellen. Bekommt dann jeder seine eigenen Schachteln, oder wandert eine Hostess von Patient zu Patient und bietet ihm aus dem Bauchladen eine Auswahl an diversen Medikamenten an ? Spaß beiseite, organisatorisch stelle ich mir das ziemlich schwierig vor, wenn die Patienten ihre Medis selber stellen sollen, denn er soll im Krankenhaus ja nicht seine Medis von zu Hause nehmen, kostet schließlich sein Geld, denn die Medis sind in der Fallpauschale mit enthalten. Bei uns jedenfalls zicken die Kassen rum, wenn mal in der Kurve steht dass ein Patient seine Tabletten selber nimmt, selbst wenn er darauf besteht.
Ich habe in den Jahrzehnten die in dem Beruf arbeite schon eine Menge Variationen des Medikamentenstellens erlebt, jede einzelne hat seine Vor-und Nachteile. Da aber bei einem Medikament immer Chargennummer (für den Fall eines Rückrufes) und Verfallsdatum kenntlich sein müssen, drücken wir die Medis eben raus. Bei ganz vielen Tabletten habe ich gar keinen Blister, die kommen aus der Dose. Die muss ich ja dann auch erkennen.
Schönes Wochenende
Alesig
 
Hallo
Vielleicht gehöre ich ja einer seltenen Spezies an, aber ich mache keine Fehler beim Medikamentenstellen.
Das dürfte wohl jeder von sich behaupten- und trotzdem passieren immer wieder Fehler. Und ich gehe jede Wette ein, dass auch du davor nicht gefeit bist.

Was die Chargennummer auf den Blistern anbelangt. Es war bei uns absolut unüblich ein Sammelsurium an losen Blistern zu lagern. Der Blisterrest kommt jedes mal in die Originalschachtel zurück. Von daher kann es nicht zu den von dir beschriebenen Problemen kommen. ABER- du kannst nix mehr kontrollieren, was in den Schälchen liegt. Nett immer, wenn dann die Fachkraft irritiert wieder losläuft weil der Pat. moniert, dass die Farbe der Tabletten von einem Tag zum anderen variiert obwohl keine Änderung der Medikation besprochen war. Aber das Problem hast du ja nur bei 10% deiner Pat..

Und ob die Kasse mein Verhalten nun toll findet oder nicht, ist mir sowas von egal. Bei der heutzutage mehr als geringen Liegezeit haben Krankenhäuser oft gar nicht mehr die Möglichkeit bestimmte Medis schnell zu ordern. Mal ganz davon ab, dass sich dann die Reste im Schrank stapeln. Ich mag und will kein Risiko mehr eingehen.

Elisabeth
 
Bei uns werden die Patienten gebeten, ihre eigenen Medikamente mit zu nehmen. Die landen bis Austritt bei uns im Schrank, um darauf zurück zu greifen, wenn uns ein Medikament fehlt und wir es erst bestellen müssen.
Es wäre bei uns nicht möglich, dass die Patienten ihre eigenen Medikamente nehmen. Oft werden Postoperativ Medikamente pausiert (Antikoagulation, Antihypertonika etc.) und vor allem Analgetika hinzugefügt und täglich angepasst. Da wäre die Gefahr zu gross, dass etwas genommen wird, was nicht genommen werden darf.

Deshalb bei uns: Elektronisches Medikamentensystem (1. Kontrolle), Richten durch die Nachtwache (2.Kontrolle), Kontrolle durch die Pflegeperson, die das Medikament abgibt (3. Kontrolle). Vom Richten des elektronischen Systems durch die Apotheke, bis zum Patienten bleibt jede Tablette in ihrem Blister.
 
... Oft werden Postoperativ Medikamente pausiert (Antikoagulation, Antihypertonika etc.) und vor allem Analgetika hinzugefügt und täglich angepasst. Da wäre die Gefahr zu gross, dass etwas genommen wird, was nicht genommen werden darf. ...
Erfahrung aus 30 Berufsjahren. Du glaubst gar nicht, was die Leute an Medikamenten in ihrer Waschtasche mitbringen und verschweigen. Hier hilft nur eins. Die Taschen dürfen wir nicht kontrollieren. Ergo wird aufgeklärt, was wie wirkt und worauf der Pat. zu achten hat.

Schön wäre es, wenn man dem mündigen Patienten entsprechende Infos per Beipackzettel zur Verfügung stellen könnte. Aber da der mündige Patient eh nicht erwünscht ist- er stört den Ablauf mit seiner Informationsbedarf- wird das mit der Aufklärung per Infomaterial ein Wunschtraum bleiben. Obwohl- Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. *g*


Elisabeth
 
Hi Elisabeth,

ich habe zwar 5 Berufsjahre weniger Erfahrung, kann Deine Erfahrung aber nicht bestätigen. Vielleicht liegt das am Bundesland oder dem Patientengut, wer weiß.
Auf meiner Station haben ca. 75% eine paVk und die ist bekanntlich multifokal, vielleicht liegt es daran? Bei der Aufnahme wissen viele Pat. nicht einmal, welche Pillen sie zu Hause schlucken, da der Partner/die Kinder/der PD die Tabletten stellt oder sie schlichtweg gar nicht die verordneten Medikamente nehmen und dies aus verschiedenen Gründen.

Das hat nichts damit zu tun, dass der mündige Patient nicht erwünscht ist, sondern z.T. auch damit, dass wir entmündigte (gibts nicht mehr, passt aber so schön, na gut: betreute) Patienten dazwischen haben.

Von 34 Pat. haben wir 1-2, die ihre Tabletten selbst stellen und in der Lage sind, Metformin oder Antikoagulantien beispielsweise adäquat vor OP einnehmen bzw. weglassen können.

Vielleicht sollten wir die Individualität der Stationen einfach mal als gegeben hinnehmen und wieder zum Thema kehren: "wie erkennt ihr die Tabletten....." und die Befindlichkeiten bezüglich Wertschätzung oder Bevormundung des Pat. anders besprechen.


(nebenbei: Einsatzbereich Intensivüberwachung.... da können die Pat. sowas oder ist das eine Art Nickname, den ich nicht verstanden habe?)
 
Dann kommen wir zum Thema und stellen fest, dass besonders die Pat. geschützt werden müssen, die nicht in der Lage sind, ihre Tabletten selber zu stellen. Sie bemerken Fehler selber nicht. Es muss also möglichst zu 100% gesichert sein, dass die Medis stimmen. Und da geht nun mal nur dann, wenn man auch erkennen kann, was da im Schälchen liegt. Farbe und Form ist nun mal kein sicheres Merkmal- auch wenn so manche behaupten, das reicht ihnen zum erkennen.

Elisabeth
 
Farbe und Form ist nun mal kein sicheres Merkmal- auch wenn so manche behaupten, das reicht ihnen zum erkennen.

DAS kann ich nur unterstreichen!
Schön ist's wenn die Tabletten Aufdrucke haben.
 
Ich würde es eh begrüßen, wenn der Pat. nicht immer mit der Krankenhausaufnahme entmündigt werden würde. Was spricht eigentlich dagegen, dass ein Patient seine Medikamente generell selber stellt?

Das Abrechnungssystem, dass ambulante und stationäre Versorgung strikt trennt und dazu führt, dass die Medikamente während des Aufenthalts vom Krankenhaus getragen werden müssen.

Das wirtschaftliche Denken, dass verhindert, dass ich 20 Schachteln Novalgin und 15 Schachteln Pantoprazol gleichzeitig anbreche.

Die Hygienerichtlinien, die es nicht gestatten würden, dass sich mehrere Patienten aus einem Schraubglas Marcumar-Tabletten bedienen.

Die Betäubungsmittelverordnung.
 
Wirtschaftlich ist, wenn ich ein "exotisches" Medikament bestelle, der Pat. von 20 Tbl. drei verbraucht und dann nach der Entlassung die Schachtel im Schrank bis zur Entsorgung verstaubt? Wirtschaftlich sehe ich anders.

Novalgin kommt z.B. als Blister daher. Da kannst was abschneiden. Omep müsstest selber nachlegen vor dem Austeilen.
Und bei Tropfen- ob die austeilende Kollegin am Tresen steht und die Tropfen ins Glas zählt oder in der Gegenwart des Pat.- die Zeit dürfte dieselbe bleiben.

Elisabeth
 

Ähnliche Themen