Hallo Elisabeth,
boah, woher hast Du Deine "schlechte Meinung" über die Kolleg/innen???
Klar arbeiten wir so, Fachwissen (Je nach Fachrichtung wird man halt mit den Jahren zum Fachidioten!!) ist unsere Grundlage und Erfahrungswerte unser Schatz!
Klar brauchen wir zum objektiven Bewerten Scalen, sonst würde vermutlich bei jedem eine Prophylaxe anders aussehen bzw. jeder sein eigenes Süppchen kochen!
Die Beschreibung eines Decubitus war früher eine mittlere Katastrophe - Heutzutage haben wir genaue Regeln, wie die Beschreibung auszusehen hat - Transparenz, die objektiviert!
Mit der Ablehnung von Plänen und Scalen stellt Ihr die gesamte Pflegedokumentation/Planung in Frage.
Ist es wirklich das, was Ihr wollt? Zurück in die Vorzeit?
Mit Visitenbuch, Übergabebuch und einer Doku voller Lücken?
Wie würde Pflege dann nachgewiesen, bewertet, übergeben?
Wie würde es uns Heute damit gehen?? Vermutlich wäre das nicht mehr durchführbar....(ich weiß, das will ja auch im Grunde niemand von Euch wirklich!!)
Ich wünsche mir auch mehr Zeit für den Patienten - immer!
Aber ich sehe auch, dass wir in Deutschland
all inclusive gewohnt sind - was es in fast keinem Land auf dieser Welt gibt!
Zu finanzieren ist das nicht, das haben die Zahlen uns deutlich gezeigt! Ein hochverschuldeter Staat und ein marodes gesundheitssy<stem - allerdings mit immer mehr High Tech.......seltsam, dass man einfach so über seine Verhältnisse lebt!
Und mal ehrlich - ist spazieren gehen wirklich professionelle Pflege - oder wären wir nicht
überbezahlte Begleiter??
Wir sollten die Gesellschaft durch Öffentlichkeitsarbeit sensiblisieren, dass sie anders mit ihren Kranken umgeht, damit Kinder, Enkel und auch Nachbarn sich regelmässig die Stunde am Nachmittag für den Patienten nehmen! Dann käme er auch an die frische lufdt bzw. es würde ihm etwas vorgelesen!
Wir sollten versuchen, das momentane Level zu halten, mehr ist m.E. nicht drin!
Es ist umstritten, ob das jetzige System nicht irgendwann kollabieren wird....Das ist die Realität!
Wenn allerdings der Begriff
"gefährliche Pflege wegen Zeitmangel" auftaucht, dann knallen mir die Sicherungen durch!
Spätestens dann sind wir gefragt, müssen durch Streiks und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit
verdeutlichen, dass auch wir Pflegenden ein Gewissen haben - und nicht bereit sind, dies auszuschalten!!
Leider haben wir es versäumt, uns gescheit zu organisieren - in anderen Berufszweigen (Stahlindustrie) ist das selbstverständlich - und die Bürger sehen das sogar sehr positiv!!!
Wir haben nach wie vor Angst vor jedem Weißkittel - wenn es drauf ankommt jerdenfalls....., Angst um unsere Existenz und vor Patientenklagen.....wir wehren uns vor notwenigen Umstrukturierungen und jammern und klagen -
Das sind wir - Pflegende, die ihr Helfersyndrom zum Beruf gemacht haben!
Sorry - ich glaube, ich werde grad Off Toppic
Einen schönen Sonntag allerseits wünscht die Tigerente
Marlies