Professionelle Pflege - Zukunft oder fehlgeschlagener Versuch

Hallo Elisabeth:wavey:

Ja, wir brauchen natürlich Scalen und gültige Werrte, wird nicht Heute in allen Bereichen des Lebens anhand von festgelegten Parametern bewertet und gemessen?

Subjektive Meinungen und Beurteilungen eines Pflegeproblems interessieren doch Niemanden mehr!

Übrigens kenne ich natürlich auch desinteressierte und gleichgültige - wenig motivierte - Pflegende.
So traurig das ist, in jedem Berufszweig gibt es doch schwarze Schafe!

Ich denke, wir sollten immer sehen, wie viele Pflegende tagtäglich unermüdlich - oft unter verdammt schlechten Bedingungen, versuchen, ihre Arbeit gut zu machen und bestrebt sind, sich ständig weiterzubilden!!
Sind wir die Dummen unseres Berufsstandes??:nurse:


Nein, das sind wir ganz, ganz sicher nicht :!: :idea:

LG

von der Tigerente

Marlies

*die es nicht hinnimmt, nicht gegrüßt zu werden - ciao!*
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso braucht es Vorgaben um sich fachlich ausdrücken zu können?

Nicht eine einzige mir bekannte Skala in der Pflege ist wissenschaftlich überprüft und damit gesichert in ihrer Aussage.

Die Profession Medizin hat auch diverse Skalen vorzuweisen. Genutzt werden diese eher sehr wenig. Woran liegts? Vielleicht ist die Ursache, dass der Doc diese Formulierungshilfen nicht braucht. Er vermag selbst das Problem kurz und bündig zu formulieren.

Elisabeth
 

Hab mich dem mal angenommen und herausgefunden, das wir wohl schon fast professionell sind....

Weitere Merkmale einer Profession sind: ein hoher Grad an beruflicher Organisation (Standesorganisation), persönliche und sachliche Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit in der Tätigkeit sowie eine eigene Berufsethik
aus wikipedia
:boozed:

Wo ist also unser Problem? Haben wir also gar keins?

Wir sind zwar noch nicht wirklich organisiert, aber sonst haben wir alles!

Ist doch alles in Butter, oder? :gruebel: :lol1:
 
Eine Standesortganisation (ähnlich den Ärzteverbänden) haben wir noch nicht. Die soll aufgebaut werden, wenn bei der "Freiwilligen Registrierung für Pflegepersonal" genügend mitmachen. Im Moment sind wir noch meilenweit davon entfernt.
Einwand Berufsverbände? Dort sieht es nicht besser aus. Im DBfK Sachsen sind gerade mal 800 Mitglieder. Das ist lächerlich bei der Anzahl der Pflegekräfte.
Was sich in der Diskussion aber herauskristallisiert hat ist, dass Profis WISSEN und WISSEN ANWENDEN, während Laien vermuten und in ihren Tun das Beste hoffen.
MfG
rudi09
 
Hallo HHS,

wobei zu den Merkmalen einer Profession gehört ein akademischer Beruf mit hohem Prestige. Von denen, die dieses anstreben haben wir meiner Meinung mittlerweile genug ....

Dabei sind wir nur das Fussvolk dem es immer weiter schlecht geht und das immer weiter zu professionellen Vorgaben (wie sinnvoll, will ich jetzt nicht in Frage stellen) angetrieben werden, die auch nicht mehr leistbar sind.
Okay...bin jetzt ein wenig OT. Aber irgendwie macht mich das alles ärgerlich.

Gruß Brady
 
Hallo Brady und alle anderen,

Mein Beitrag war auch mehr ironisch gemeint.

Ich merke selber immer mehr, wie die Pflege in ihren Leistungen aberkannt wird. Alles was für Kliniken zählt sind Ärzte. Klar sind wir von diesen abhängig. Aber ohne gute Pflege geht auch nix.

Leider sehen uns viele Patienten und Angehörige als Diener/ Kammermädchen/ Hostessen und nicht als das, als was wir uns definieren. Auch die Krankenhäuser tun das mittlerweile: Es scheint mir als würden zur Zeit Hotelähnliche Stationen und Abteilungen aus dem Boden schießen, in dem gut betuchte Patienten sich verwöhnen lassen können.

Zurück zum Thema: wollen wir als weiter professionell werden, dann müssen wir unsere Orgainsation vorantreiben. Doch das würde nur klappen, wenn wir die ganzen verschiedenen Verbände, Räte etc. vereinen könnte.

Freiwillige Registration ist für mich nur, das Pferd von hinten aufzuzäumen.
Doch wie soll man als kleiner Pfleger eine Änderung herbei bringen?

Gruß
HHS
 
Hallo HHS,
wie das Pferd aufgezäumt wird, ist mir egal. Ich will reiten!
Wenns nach mir ginge, würde ich das "freiwillig" streichen und daraus eine Pflicht machen. Vorbild dürfen hier mal die Ärzte sein.
Auch ein Merkmal der Unprofessionalität ist meiner Meinung nach, dass jedes PP nach Pausen von einem Zeitraum x einfach so wieder in der Pflege arbeiten kann bei voller Anerkennung des vor langer Zeit erworbenen Wissens. Ärzte verlieren ihre Approbation.

MfG
rudi09
 
Hallo HHS,
wie das Pferd aufgezäumt wird, ist mir egal. Ich will reiten!
Wenns nach mir ginge, würde ich das "freiwillig" streichen und daraus eine Pflicht machen.


Das ist genau das was ich sagen wollte - mit dieser momentan Freiwilligkeit soll gezeigt werden, das die Pflege es will. Die Realität sieht trotz weitgehender Übereinstimmung anders aus - es registriert sich kaum einer.

Kurz gesagt: Nur eine Pflicht würde etwas bringen!
 
Hallo zusammen,

vielleicht gehört das nicht hier hin, aber es lässt meiner Meinung keine Professionalität zu....wenn es so weiter geht....Befürchte noch schlimmeres...

Meine PDL sagte vor geraumer Zeit, dass eine PDL kein fachspezifisches Wissen in dem Bereich Psychiatrie haben muss. Sie hätte dafür die Leute auf den Stationen. Nun, okay....Hier lese ich nun, dass eine Stationsleitung dies auch nicht braucht, diese bräuchte auch nur Leitungskompetenz. Höre immer wieder, dass Stationsleitungen nicht am Wochenende, nicht im Schichtdienst, nicht an Feiertagen arbeiten sollen. Dies ist aber nicht möglich, da überhaupt nicht genug Personal....geschweige examiniertes Personal genügend vorhanden ist. Leiten wird immer wieder betont, geht nur im Tagdienst...soweit die Aussage. Aber praktisch unmöglich durchzuführen. Bei uns macht jede Leitung Nachtdienst, Bereitschaft und arbeitet auch im Schichtdienst, sowie an Wochenenden und Feiertagen. Wenn nun aber weder die PDL noch die Stationsleitung über Fachwissen im jeweiligen Bereich verfügt, wie professionell ist die Arbeit? Wer setzt denn den Maßstab?
Im ambulanten Bereich höre oder lese ich, dass die PDL`s sogar selber Schicht fahren...
Vielleicht liege ich auch mit meinem Beitrag voll daneben......

Gruß Brady
 
aus wikipedia :boozed:
Wo ist also unser Problem? Haben wir also gar keins?

...und wenn man bei Wikipedia schreiben würde, dass man mit Pferdemist Lungenkrebs heilen könnte, dann würde man das also auch glauben? Bedenke dass da jeder Hinz und Kunz schreiben darf und vieles ungeprüft bleibt...
Wikipedia ist zwar toll aber lange nicht vollständig und zuverlässig. Vor allem ist es keine wissenschaftliche Quelle, was für "nicht-professionelles-Handeln" spricht, wenn man es bei einer solch wichtigen Diskussion um "Professionalisierung" nutzt.

Ich möchte, obwohl ich jetzt nicht nachgesehen habe, ob ich es in diesem Thread nicht schon mal getan habe, das zusammenfassen, was unter Profession und Professionalität durch derzeitige Pflegeakademiker gelehrt wird (natürlich nur auszugsweise, weil ich hier nicht ein ganzes stundenlanges Semseterseminar wiedergaeben möchte):
Laut Frau Professor Elke Hotze also folgendes...
... Zu beschreiben, was Profession ist, ist (wie wir auch grad merken) nicht einfach. Es gibt verschiedene Ansätze. "Die begriffliche Verwirrung in der Diskussion um Professionalität und Professionalisierung ist beträchtlich. Wer will sich da noch auskennen zwischen Pro-, Über-, Ent,- De-, Durch und Re-Professionalisierung, zwischen Prä-, Para, Semi-, Halb-, Pseudo-, Schein und Exprofessionellen" (Terhardt 1990:152)

Es gibt verschiedene Ansätze von Professionalisierung:
  • Merkmalstheoretische Ansätze
  • Prozessualer Ansatz
  • Funktionalistischer Ansatz
  • Machttheoretischer Ansatz
  • Feministischer Ansatz
  • Systemischer Ansatz
  • Handlungsorientierter Ansatz
Hier eine Zusammenstellung verschiedener relevanter Merkmale aus den genannten unterschiedlichen Ansätzen: (Kommentar von duetzmann)
  • Länge und formal akademische Qualität der Ausbildung (trifft nicht zu)
  • Kompetenz wird mit Ablegen einer Prüfung nachgewiesen (trifft bedingt zu)
  • Spezifischer Verhaltenskodex der Berufsgruppe (ethischer Berufscode) trifft bedingt zu - Verbandsache bzw. Ländersache)
  • Hoher Grad an Organisation in einem Berufsverband mit weitgehender Selbstverwaltung (trifft nicht zu )
  • Kollektivitätsorientierung der Tätigkeit / Ausrichtung an universellen gesellschaftlichen Werten (Zentralwertbezug) (bedingt zutreffend, weil Heilberuf wie Ärzte, jedoch nicht selbst deutlich formuliert.)
  • Hoher Grad beruflicher Autonomie (Weitgehende persönlich und sachliche Entscheidugsfreiheit) (trifft nicht zu)
  • Anerkennung durch die Gesellschaft (trifft bedingt zu, Pflegekräfte sind nach Feuerwehrmännern die vertrauensvollste berufsgruppoe)
  • Hohes Einkommen (trifft defiitiv nicht zu)
Nach Oevermann (1981) ist "professionelles Handeln" durch folgendes gekennzeichnet:
  1. Verschränkung von Regelwissen und Fallverstehen
  2. Keine vollständigen Handlungsstandards (!!!)
  3. Subjektive Betroffenheit
  4. Autonomie der Lebenspraxis der KlienbtInnen
  5. Analytische Distanz der Professionellen
Für Pflege käme am ehesten der systemische Ansatz zu tragen, da es hier wie in der Medizin (mit gleichem Ansatz) verschiedene Fachbereiche (Chirurgie, Innere, Urologie u.v.m) existieren, für die es jeweils Fachkräfte gibt.
Aber auch der feministische Ansatz ist diskutabel, allerdings ist zu bedenken, dass hierbei
der "feministischen" Pflege in der "Männerbehrrschten Welt" lediglich eine Semiprofession zugestanden werden würde. (Auch andere Ansätze spielen eine Rolle, sind denkbar...gekürzte Darstellung)

Kern professionellen Handels ist die Übertragung von wissenschaftlichem Regelwissen auf den individuellen Fall.

DAS liebe Kollegen, kann aber nicht jeder von sich behaupten.
Es geht bei dieser Darstellung auch nicht darum, dass nur akademische Pflegkräfte professionell sind. Vielmehr geht es darum zu verstehen, das es Regeln gibt, wonach ein Beruf als Profession angesehen wird und wann eben nur als Beruf oder Arbeit/Job.
In der Übergangsphase, in der Krankenschwestern mit 3järiger Ausbildung neben akademischen Pflegekräften arbeiten, werden sich auch Abgründe, Neid, Hass und Eifersucht zeigen. Jedoch vor allem sollten sich beide Gruppen als Gemeinsame Profession sehen und die möglichen Synergien nutzen.
Auch professionelle Pflege braucht pflegerische Hilfsberufe, die dann "professionell" eingesetzt werden. Dass sollten aber keine aufwendig 3 Jahre lang ausgebildeten Pflegekräfte sein, das versteht sich von selbst.

Zur Organisation und der Frage, wie kann ich als "kleiner Pfleger schon was bewirken"?
Ganz einfach: Gehe auf die Seite Nationale Konferenz zur Errichtung von Pflegekammern in Deutschland, suche das Bundesland deiner Wahl und die entsprechende Homepage des Vereines zur Errichtung einer Pflegekammer z.B. Förderverein Pflegekammer Niedersachsen und nehme Kontakt auf. Werde Mitglied in diesem Verein und lasse dich das 15 Euro für Schüler und Studenten oder aber 30 Euro für alle anderen Jahresbeitrag kosten.
Du bist 2x im Jahr zur Mitgliederversammlung eingeladen und kannst dort aktiv mitarbeiten, musst du aber nicht. Dein Geld könnte z.B für teure Zeitungsanonncen oder Werbemassnahmen genutzt werden, die auf Missstände oder sonst was anderes aufmerksam macht.
Das wäre ein kleiner Aufwand für dich, aber hätte eine große Wirkung...
Pflege muss politisch sein, darf nicht still halten und braucht JEDEN!
So einfach ist das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Klaus- ich hätte es nicht besser formulieren können. Meiner Meinung nach sind wir weit entfernt von der Professionellen Pflege.

@Brady- ist es nicht eigenartig, dass hoch engagierte Kollegen ihr Glück im Studium suchen in der Hoffnung dann Veränderungen einbringen zu können? Und ist es nicht eigenartig, dass ein Studium (egal welcher Art) eher vom Beruf wegführt? Bei den anderen Professionen (Medizin, Jura usw.) ist das Studium notwendig um den Beruf ausüben zu können- es führt in den Beruf hinein.

Wissen wir vielleicht selbst nicht, was wir wollen?

Elisabeth
 
Danke Elisabeth.

Möchte noch was zu den Kollegen sagen, die sich ggf. durch die kontrastierte Darstellung der 3-jährigen Krankenpflegeausbildung gegenüber der Begriffserklärung "Profession" ein wenig "minderwertig" vorkommen.
Es gibt keinen Grund dazu. Zunächst mal kann niemand von Euch und uns etwas dazu, das wir ein solches "nicht-professionelles" Ausbildungssystem haben. Weiterhin liegt es an jedem selber, was für ein Menschenbild er vertritt und ob er seine Arbeit als Job auffasst oder als Beruf bzw. Profession.
Je nach Engagement und eigenem Verständnis wird man meiner Meinung nach Synergieeffekte oder Demotivation und Repression erfahren.

Ein weiterer Punkt ist die von Elisabeth angesprochene Distanz und Nähe zum Beruf. Meiner Meinug liegt auch hier das Problem in der Ausbildung.
Ich bin für eine generalistische (dadurch verlängerete) Ausbildung. Ausserdem liegt der Kern der Ausbildung im Krankenhaus, was nicht der Realität entspricht. Es wird zunehmend ambulant gepfleget und die dabei wichtigen Aspekte z.B. der Beratung und Versorgung kommen in der heutigen Ausbildung zu kurz. Das alles spricht nicht für professionelles handeln.
Auch nicht die Haltung der Politik, die mit ihrer Macht uns die Pflegenden daran zu hindern, selbst laufen zu lernen, sprich "PROFESSIONELLE" zu werden.
Darum: Engagiert Euch für Kammergründungen...das bisschen Geld sollte jede Pflegekraft über haben, wenn sie zumindest in der Zukunft einmal den Status erreichen möchte, den man heute meint zu haben.
 
Hallo Duetzmann,

Klar das man wikipedia nicht unbedingt als alleinige Quelle benutzen sollte - das sollte man aber mit keiner Quelle.
Mein Beitrag war auch mehr ironisch und sarkastisch gemaint.

Guter Beitrag von Dir, es ist jetzt doch ein wenig klarer. Das zeigt sehr gut, wie weit weg wir sind.
Leider kommt dieses Thema in der Ausbildung viel zu kurz bzw. unzureichend vor.

Ich bin für eine generalistische (dadurch verlängerete) Ausbildung. Ausserdem liegt der Kern der Ausbildung im Krankenhaus, was nicht der Realität entspricht. Es wird zunehmend ambulant gepfleget und die dabei wichtigen Aspekte z.B. der Beratung und Versorgung kommen in der heutigen Ausbildung zu kurz.

Bin auch ich dafür - vieles wird bisher nur angerissen. Beratung und Versorgung kommen übrigens auch in der Realität zu kurz - habe in 3 Krankenhäusern soetwas kaum erfahren. Mal hier jemanden zeigen wie man einen Fix putzt, da mal zeigen, wie man ein Stoma-System versorgt. Damit hatte es sich auch schon. Das wir keine Lobby haben, hast Du ja schon angesprochen.

Ich sehe ebenfalls nur den Schritt zur einer Kammergründung. Danke für Deinen Link - wußte bisher davon nix.

Gruß
HHS
 
Hallo

Ich bin gerade im Mittelkurs und muß sagen , professionelle Pflege ist theoretisch ne tolle Sache , aber wer soll das machen????
Die eine examinierte Schwester mit einem Schüler/ in oder mit dem Zivi??
Man ist doch froh wenn man irgendwie noch das nötigste schafft, und dabei nur ein bischen von Standards abweicht.
Also ich muß sagen, man kann studieren oder lernen oder was auch immer wenn nicht genug Personal da ist, kann man die Theorien einfach nicht umsetzen !!
So einfach is das.
 
Die Einrichtungsleitung meinte, die Vorhänge in den Bewohnerzimmer sollten wieder mal gewaschen werden.

Und wer hat die Vorhänge abgehängt, fürs waschen vorbereitet und anschliessend wieder aufgehängt? Es gibt übrigens eine Reinigungsfirma in dieser Einrichtung.
Das Pflegepersonal war es. ..?
Ich hab auch schon Schwestern (im KH) Fenster putzen sehen weil sie grade Zeit hatten...
aus:http://www.krankenschwester.de/forum/talk-talk-talk/12218-pfleger-frauenberuf-4.html#post76636
Hallo,

solange Pflegekräfte noch solche Dinge machen, sind wir Kilometerweit von einer professionellen Pflege entfernt und bräuchten eigentlich nicht weiter diskutieren. Ausserdem frage ich mich gerade, ob wir nicht doch noch zuviel Personal auf den Stationen haben, wenn für solche Arbeiten Zeit ist.

Schönen Abend
 
Ich bin gerade im Mittelkurs und muß sagen , professionelle Pflege ist theoretisch ne tolle Sache , aber wer soll das machen????

Das verstehe ich jetzt nicht. Was ist denn in deinen Augen Professionelle Pflege?
Muss man nicht gerade bei Personalmangel entscheiden, was man machen muss und was man weglassen kann? Anhand welcher Kriterien erfolgen diese Entscheidungen wenn nicht anhand von Pflegeplanungen?

Elisabeth
 
Hallo,
Narde hat völlig recht. Fragt sich nur was wir noch alles zu "pflegefremd" dazuzählt. Ärztliche Aufgaben, kleine Gefälligkeiten für den Sozialdienst, Sekretärin, .... Profis sind NICHT Diener für alle.In der Pflege gehört es aber weiterhin zum guten Ton. Dass wir uns damit selber das Wasser abgraben, fällt kaum jemand auf. Und die zweite Botschaft dabei?: So professionell und anspruchsvoll kann unsere Arbeit nicht sein, wenn wir immer wieder Zeit für oben genannte Sachen finden.
MfG
rudi09
 
Zur Grund- und Behandlungspflege
Die Begriffe Grundpflege, Behandlungspflege wurden in den 60er Jahren des
letzten Jahrhunderts durch den Krankenhausökonomen Eichhorn in die
bundesdeutsche Fachdiskussion eingeführt (Eichhorn 1967, 1975). Dies
erfolgte auf der Grundlage einer britischen Studie, in der die Arbeit Pflegender
im Krankenhaus in "technical nursing" und "basic nursing" unterteilt war
(Nuffield Provincial Hospital Trust 1953).

Das Deutsche Krankenhausinstitut übersetzte den Begriff "technical nursing"
mit "Behandlungspflege" und "basic nursing" mit "Grundpflege" (Deutsches
Krankenhausinstitut e.V. Düsseldorf 1954). Mit dem Begriff
”Behandlungspflege” wurden die medizinisch-therapeutischen Hilfestellungen
bei der Ausführung ärztlicher Anordnungen umschrieben. Die "Grundpflege"
umfasste die Unterstützung bei den sogenannten Alltagsaktivitäten.

In dieser Aufteilung wurde den ärztlicherseits definierten Zielen und Aufgaben
in der Patientenversorgung der höchste Stellenwert eingeräumt. In der
Konsequenz wurde auch der "Behandlungspflege" der vorrangige Platz bei
allen Arbeiten, die examinierte Pflegekräfte ausführen sollten, zugewiesen. Es
wurde von der Annahme ausgegangen, dass die technischen Handlungsabläufe
der Behandlungspflege große Kompetenz erfordern und deshalb sollten diese
ausschließlich examinierten Pflegefachkräfte überlassen bleiben.
Die "Grundpflege" wurde als Vorbereitung für die Behandlungspflege
beschrieben. Man ging von der Vorstellung aus, dass "Grundpflege" bei allen
Patientinnen gleich sei und dass grundpflegerische Maßnahmen wenig
Bedeutung für den Gesundheitsverlauf der Patienten habe. Aus dieser
Positionsbestimmung konnte nach Eichhorn die Grundpflege auch an
Auszubildende oder Praktikantinnen und Praktikanten delegiert werden

(Bartholomeyczik 1997, Schwarzmann 1999, umfassend: Müller, E. 2001).
http://www.kwa.de/fileadmin/schriften/ReferatEntzian.pdf

Elisabeth
 
Hallihallo,

habe aufmerksam die Diskussion weiterverfolgt - mir geht das jetzt zu weit auseinander....sehe die Zusammenhänge zwar - aber finde es zu schwierig, schriftlich auf alle Richtungen der Diskussion Stellung zu beziehen!

Jeder hat ja seine ureigene Sichtweise und eigene Schwerpunkte, für mich gilt hauptsächlich der Satz von duetzmann

Kern professionellen Handels ist die Übertragung von wissenschaftlichem Regelwissen auf den individuellen Fall.

Thats ist!!!!

Wer das im Alltag immer hinbekommt, hat meine Hochachtung!

Oft finde ich es nur allzu verständlich, dass nach 14 Tagen Dauerdienst die Luft raus ist, und man sich um berufspolitische Themen nicht mehr schert...
Dadurch kickt die Pflege sich ins AUS - das ist Fakt!

Sicherlich ist dies ein unhaltbarer Zustand - aber mal ehrlich:

Wo wollen wir ansetzen??

Ich arbeite jetzt nur noch TZ 75 % - hab wieder Ressourcen und kann sie nutzen, über viele Jahre ging dies aber absolut nicht - ich war kurz vorm burn out!
Man darf nicht den Fehler begehen, diesen Kollegen (und das ist die Masse!)
nur Vorwürfe machen - dadurch geht es Ihnen nicht besser!!

LG

von der Tigerente

Marlies
 
Zum Punk: Was ist Professionelle Pflege?

Wenn man mal in andere Berufe schaut, unterscheidet sich dort der Fachmann vom Laien oft dadurch, dass er Dinge tun darf, die ein anderer nicht darf auch wenn er es theoretisch und praktisch könnte. (Ausgenommen für sich selbst). So darf mir z. B. derjenige als Lieferant einer Möbelfirma kommt, den Herd nicht anschließen, den er bringt. Das darf er nur wenn er Elektriker ist uvm.

Ich darf natürlich meinen Herd auch selbst verkablen, aber wenn dann jemand anderes (z. B. ein Besucher) sich einen elektrischen Schlag holt oder die Bude in Brand setzt bin ich dran.

Bei uns in der Pflege ist es umgekehrt:
Wenn einem Laien ein Fehler unterläuft isses egal. Wenn uns ein Fehler unterläuft haben wir ein Problem...

Ulrich
 

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