Pflegekammer - gute Voraussetzungen zur Gründung

Bist du für eine Pflegekammer?

  • Uneingeschränkt ja

    Stimmen: 60 81,1%
  • eher ja, wenn es nicht zu teuer ist!

    Stimmen: 4 5,4%
  • Nein, sowas brauchen wir nicht

    Stimmen: 7 9,5%
  • Ich weiß nicht, bin nicht genug informiert

    Stimmen: 3 4,1%

  • Umfrageteilnehmer
    74
Hi Matras,

Ich bin ja grundsätzlich schon dazu bereit, ich sehe für mich da aber nur Verpflichtungen.
Nicht falsch verstehen, ich denke, das ich harte Arbeit gewohnt bin, und bin der letzte, der nur auf seinen Vorteil pocht.

Aber was bringt mir das konkret?

Fortbildung kann man nicht hoch genug bewerten. Es besteht an uns alle ja die Anforderung, sich immer nach dem jeweiligen Stand von Wissenschaft, Technik, etc. fortzubilden.
Zum Vergleich gibt es in Skandinavischen Ländern eine Verpflichtung sich fortzubilden.
Wenn ich hier mal eine Fortbildung wahrnehmen will, wird einem das leider nicht leicht gemacht.

Bei meinem jetzigen Arbeitgeber muss ich erstmal lange darum betteln, und hinterher gibt es immer einen bürokratischen Kleinkrieg, wegen der Kosten.
Und bei anderen Arbeitgebern wars nicht anders.


Richtig, so habe ich das auch erfahren.
Der Nachteil an der Kammer wäre, dass sich der Arbeitgeber komplett aus dem Thema "Fortbildungen" zurückziehen könnte.
Wobei das nicht garantiert ist, denn wo man Geld bezahlen muss, kriegt man in der Regel auch mehr Qualität. An kleinen Häusern findet ohnehin extrem wenig Fortbildung statt, was nicht heißt, dass hier weniger Bedarf wäre. Im Gegenteil, wir haben ja ein breitgefächertes Aufgabengebiet, während an den Unis einfach spezialisierter gearbeitet wird.

Auch wenn es so manchen zu stören scheint, dass einige Pflegekräfte ihre Arbeit nicht originär am Patientenbett ausüben, so bedeutet doch die Berufsbezeichnung die Pflicht, immer auch ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen. Mein Vertrag beinhaltet nämlich nicht, dass ich nur im Op eingesetzt werden darf. Mein Arbeitgeber könnte jederzeit von mir verlangen, an einem anderen Ort im Haus zu arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Ich bin zurzeit in der Ausbildung und habe nächste woche Mittwoch am (1.April 2009) mein mündliches Zwischenexamen. Bei einem Lehrer haben wir die Pflegekammer durchgenommen, aber ich verstehe dieses Thema einfach nicht und wenn ich pech habe dann bekomme ich genau diese Frage gestellt....
Wäre echt super, wenn mir das jemand malkurz erklären könnte. Alle Texte die ich im Internet finde sind leider so geschrieben das ich nicht verstehe um was es geht....:cry: :cry:
 
Ja das habe ich schon gemacht aber da finde ich nur den text den ich von meinem lehrer schon habe den vin nrw aber den verstehe ich leider nicht.
 
Also ich finde da viele verschiedene Artikel. Was verstehst du denn genau nicht?

Elisabeth
 
Naja was das überhaupt ist, was die machen und warum das so umstritten ist. Was denn vorteile sind und was es für nachteile gibt usw...
 
Die Fragen findest du alle beantwortet in den Links bei Google. Man muss sich halt durcharbeiten.

Elisabeth
 
Hallo;

eine Befragung von 300 Pflegekräften (keine Funktionsdienste und keine Managementebene) hat ergeben, dass der Begriff Pflegekammer vollkommen unklar ist. Es wurde alles mögliche hineininterpretiert.

Hier bedarf es noch viel Aufklärungsarbeit.

Des weiteren bedarf es bei der Beantragung einer Pflegekammer eines mehrheitlichen Votums der Pflegenden.

Also, es gibt noch viel zu tun.

Gruss "Förderverein zu Gründung einer Pflegekammer in Hamburg"
 
Letzte Meldungen zum Thema vom DBfK:
http://www.dbfk.de/regionalverbaend...Gruene_Niedersachsen-fordern-Pflegekammer.pdf

http://www.dbfk.de/regionalverbaend...sungsantrag_Pflegekammer_in_Niedersachsen.pdf

Sowie:

SPD und Grüne in Niedersachsen fordern Pflegekammer
Pflegekammer Niedersachsen in die Ausschüsse weitergereicht

(HANNOVER) Im Niedersächsischen Landtag wurde heute in der ersten Beratung der Gesetzentwurf der Grünen zur Errichtung einer Kammer für Pflegeberufe und der Antrag der SPD Fraktion zur Einrichtung einer Kammer in Niedersachsen diskutiert. Das Parlament hat nach einer lebhaften Sitzung die Überweisung beider Anträge an den Gesundheitsausschuss zur weiteren Beratung ohne Widerspruch zugestimmt.

Ursula Helmhold, parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, hat in der vorangegangenen Debatte die Selbstverwaltung für die Pflegenden eingefordert. Auch der sozialpolitische Sprecher der SPD Landtagsfraktion, Uwe Schwarz, forderte engagiert die Einrichtung einer Pflegekammer ein. Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Heidi Mundlos, verwies auf die Diskussionsbereitschaft der CDU in Niedersachsen. Auch die Landesregierung zeigte sich zum Gespräch bereit: Das Für und Wider einer Pflegekammer wolle man sachgerecht diskutieren, gab die zuständige Ministerin Mechthild Ross-Luttman zu verstehen.

Die Grüne und Sozialdemokraten in Niedersachsen hatten in der zurückliegenden Woche ihre Anträge zeitgleich beim Landtag eingebracht.

Zur Abstimmung in der selben Sitzung kam ein Antrag der CDU und der FDP im Niedersächsischen Landtag, bis zum 01.10.2010 ein Konzept zur Weiterentwicklung der Pflegeausbildung vorzulegen. Erwartungsgemäß wurde dem Antrag zugestimmt.
DBfK - - SPD und Grüne in Niedersachsen fordern Pflegekammer

Elisabeth

PS Der DPR scheint seine Öffentlichkeitsarbeit mit der Verabschiedung von Fr. Müller beendet zu haben. Ich konnte auf der Seite nichts zu den aktuellen Ereignissen finden. Deutscher Pflegerat - Home
 
Habe gestern auch zufällig in der Google-News-Suche "Pflegekammer" ein getippt und gesucht, weil ich mir dachte "Was gibt es neues?"

Und siehe da, die Niedersachsen-Landtag Nachrichten habe ich mit Freude gelesen ! Ich hoffe es bewegt sich etwas in unsere Richtung. Wenn es sich erst einmal in einem Bundesland etabliert hat, werden die anderen auch hoffentlich bald mitziehen. Ich drücke dir Daumen !
 
Was können wir dafür tun?
Wohin können wir uns wenden, jeder an sein Bundesland?
 
Hallo,

bei solchen Meldungen bitte immer mal schauen wer gerade an der Regierung ist. Denn i.d.R. fordert die Opposition die Pflegekammer. Im einen Bundesl. sinds mal die SPD im anderen die CDU usw.

Das geht seit etwa 15 Jahren so, da wurden die Fördervereine zur Gründung einer Pflegekammer gegründet, mit als erstes in Bayern.

Da hat sich zwischenzeitlich nicht mehr allzu vielgetan, ich habe auch nicht die Hoffnung da wird sich in absehbarer Zeit was tun. Denn der Druck ist viel zu gering, es gibt zu wenig Mitglieder und damit Mittel, sowohl Personell wie auch Finanziell zur Aktion.

Die Politik benutzt das Thema als Mittel zum Zweck, denn wie gesagt je nachdem ob CDU oder SPD auch andere gerade in der Opposition sind wird das Thema hoch gekocht, sind se an der Regierung sehen sie plötzlich keine Notwendigkeit.

Die Pflege wartet mal wieder auf bessere Zeiten und bis jemand kommt der es Richtet.

Gruß renje
 
PS Der DPR scheint seine Öffentlichkeitsarbeit mit der Verabschiedung von Fr. Müller beendet zu haben. Ich konnte auf der Seite nichts zu den aktuellen Ereignissen finden. Deutscher Pflegerat - Home

Der DPR hat offensichtlich den Abschied von Frau Müller verarbeitet und konnte sich gestern auf ihrer Homepage wieder den tagesaktuellen Themen zuwenden.

Elisabeth
 
Wie soll sich was tun, wenn die Pflegebasis entweder dagegen ist oder so unpolitisch, dass sie gar nichts sind, weder dafür noch dagegen.

Ich habe jedenfalls die allerhöchste Hochachtung vor dem Engagement des Teams um Frau Skibicki, die sich nicht entmutigen lassen sondern immer am Ball bleiben. Und soweit wie diesmal- nicht jemand schreibt sich was auf die Flagge- sondern eine aktive Gruppe vertritt das Anliegen- waren wir noch nie. Das lässt mich hoffen. Und wer Fr. Skibicki kennt, weiß, dass sie nicht locker lassen wird.

Elisabeth
 
Zunächst müssen die Kolleginnen und Kollegen informiert werden, die sich bisher noch nicht so intensiv mit dem Thema "Pflegekammer" auseinandergesetzt haben. Und ein weiterer Schritt ist es, den VerschwörungstheoretikerInnen etwas entgegenzusetzen.

Es gibt Anlaß zur Hoffnung, dass in Niedersachsen einiges erreicht werden kann. Die Hoffnung gab es in anderen Bundesländern auch schon. Wichtig ist es jetzt, "Schulter an Schultern" gemeinsam für ein Ziel einzutreten. Immerhin hat sich die CDU in der Landesregierung Niedersachsen offen für Gespräche gezeigt.

Gruß, Burkhardt
 
Wer Herrn Lutz ernst nimmt hat selber Schuld. Dieser Mann ist ein Demagoge vor dem Herrn. Und das er nun sogar Bild bemühen muss zur Argumentation spricht Bände darüber, wes Geistes Kind er ist.

Elisabeth
 
Hallo,

ich weiß, es gibt schon etliche Internetseiten, die sich mit der Pflegekammer befassen - nun ist eine weitere hinzugekommen, die konkret als Angebot im Zusammenhang mit der Situation in Niedersachsen eingerichtet wurde. Die Seite trägt den Namen www.pflegekammer-jetzt.de und soll die Informationen zusammenfassen, die in Hannover derzeit gesammelt und erarbeitet werden. Evtl. ist das ein nur begleitendes Angebot und wird dann auch wieder abgeschaltet. Unser Ziel ist es, bei den Pflegenden eine möglichst breite Unterstützung für die Einrichtung eienr Plegekammer zu finden, z.B. durch Unterschriften oder anderem. Mit dem Wissen im Rücken könnne wir in die Anhörung des Ausschusses gehen und selbstbewusst sagen, die Pflegenden wollen eine Kammer. Die Behauptung, das Gegenteil sei der Fall, wird von den Gegnern immer ins Feld geführt. Dem wollen wir etwas entgegensetzen.


Gruß, Burkhardt
 
Etwas weniger Blauäugigkeit liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Euphorie gegen über Pflegekammern scheint wohl auf einer gehörigen Portion Unwissenheit und auf einer noch grösseren Portion Demagogie der tatsächlichen Nutzniesser einer Pflegekammer begründet zu sein. Was dort als Allheilmittel verkauft wird ist nichts anderes als eine Entmündigung.

Ich bin angestellter Krankenpfleger und nebenbei selbstständig in einem nicht medizinischen Beruf. Ich erlebe daher das unsägliche System der Zwangsverkammerung an meiner eigenen Person durch die IHK und spreche aus langjähriger Erfahrung.

Wie funktionieren Kammern:
Kammern sind staatlich-politisch eingesetzte Organisationen. Der Staat setzt eine Kammern ein um einen Ansprechpartner gegenüber bestimmten Interessengruppen zu haben.
Er setzt also selbst die Vertretungsorganisation bestimmter Gruppen ein die ihn beraten oder ggf. kontrollieren sollen.
Im Gegenzug werden alle die in irgendeiner Form in diese Interessengruppe gehören könnten per Gesetz Zwangsmitglied in dieser Organisation. Beschönigend Pflichtmitgliedschaft genannt. Damit rechtfertigt man die Existenz und die Legitimation dieser Organisation. Zusätzlich überträgt man noch ein paar Aufgaben auf diese Organisation damit man deren Existenz auch Inhaltlich rechtfertigen kann. Die Organisation darf von diesen Zwangsmitgliedern Zwangsbeiträge einziehen. (Würde der Staat bezahlen wäre es ja Korruption.) Wer nicht zahlt der wird mit dem Gerichtsvollzieher bis hin zur Haft bedroht. Wer hier an sizilianische Methoden denkt, liegt absolut richtig.
Wie wird eine Organisation handeln die von staatlicher Stelle die Lizenz zum abkassieren bekommt? Im Interesse der Zwangsvertretenen oder im Interesse ihrer Gönner? Welche Interessen wird diese Organisation vertreten wenn die Politik Entscheidungen zu den kommenden wirtschaftlichen Problemen im Gesundheitswesen treffen muss?
Es ist nicht möglich die Mitgliedschaft einer Kammer zu kündigen! Es sei denn, man gibt das Gewerbe bzw. den Beruf auf!
Werden die Kammern gegen die eigenen Interessen aktiv, kann ich mich nicht mittels Austritt gegen diese Bevormundung stellen. Bei jeder Gewerkschaft, bei jedem Berufsverband, bei jeder Partei, sogar bei der Kirche kann ich das. Die Kammern haben keine demokratische Legitimation durch die »Mitglieder«, vertreten diese aber ungefragt!
Ziel von Kammern ist nicht die Selbstverwaltung bestimmter Interessentengruppen sondern die Einrichtungen von angenehmen Scheinvertretungen bis hin zur Meinungsgleichschaltung. Das klingt dramatisch ist aber tägliche Realität in bestehenden Zwangskammern.

Vollversammlungen.
In den bestehenden Zwangskammern gibt es sog. Mitgliederparlamente, die Vollversammlungen. Diese sollen die Tätigkeiten der angestellten Mitarbeiter und Geschäftsführer kontrollieren. Theoretisch. In der Realität sind das Abnickveranstaltungen. Die Vollversammlungsmitglieder haben kaum die Möglichkeit in Geschäftsprozesse der Zwangskammern Einblick zu nehmen oder die Entscheidungen der Geschäftsführer zu beeinflussen. Viele Informationen werden vorenthalten. Die Zwangskammern wurden bis jetzt nicht einmal durch die Landesrechnungshöfe geprüft sondern haben sich ihre eigenen Rechnungsprüfungsorganisationen eingesetzt. Mit anderen Worten, es kann nicht kontrolliert werden was mit den Zwangsbeiträgen passiert und wie deren Höhe festgesetzt wird.
Schlagt doch eurem Finanzamt mal vor, das ihr Eure Steuerprüfung künftig selbst durchführt. Es musste erst über viele Jahre geklagt werden, dass z.B. die ersten IHKn durch Landesrechnungshöfe geprüft werden. Und das sind öffentlich-rechtliche Organisationen. In den IHKn und HWKn (Handwerkskammern) ist es bis heute nicht einmal üblich die Gehälter und Einkünfte der Geschäftsführer offen zu legen. Jede öffentlich-rechtliche Krankenkasse muss das inzwischen machen.
Die Vertreter der Vollversammlung werden nicht nach demokratischen Prinzipien gewählt. Jeder kann nur in seiner Berufsgruppe oder Fachgruppe wählen und dort die Verteilung der Sitze verändern. Die Sitzverteilung in der gesamten Vollversammlung geht aber nicht nach Quantität sondern nach »Wichtigkeit« oder der wirtschaftlichen Komponente. Pflegedienstleitungen und gewerbliche Pflegeunternehmer (das sind auch die gemeinnützigen Träger) hätten dadurch viel mehr Möglichkeiten ihre Interessen gegenüber den »kleinen Pflegenden« durchzusetzen. Die Führungsposten in den Kammern werden ja dann nicht durch »kleine Pflegekräfte« besetzt, sondern durch ehemalige Kräfte in Führungspositionen mit den richtigen Kontakten und üblicherweise mit dem richtigen Parteibuch. Dadurch wird im Vorfeld geregelt wer das Sagen in den Kammern hat. Somit werden demokratische legitimierte Mehrheiten verhindert. Das wäre genauso, als würden jedem Bürger entsprechend seinem Berufsstand bei der nächsten Bundestagswahl nur bestimmte Parteien vorgegeben werden die er wählen darf und die Sitzverteilung der Parteigruppen wäre schon im Voraus geregelt.
Die Vollversammlungen sind nichts anderes als Scheinparlamente. Die Wahlbeteiligung bei den bestehenden Zwangskammern beträgt übrigens deutlich unter 10%. Von demokratischer Legitimation lässt sich auch hier nicht sprechen.

Wer sind denn nun die Nutzniesser dieser Pflegezwangskammern?
Nun in erster Linie die Leute, die sich auf den dort zu verteilenden Posten ein angenehmes Leben auf Kosten der Zwangsmitglieder machen können und die sich dadurch eine scheinbar wichtige und repräsentative Position erhoffen. Das dürften im Moment die Personen sein, die diese Kammern mit ihren Organisationen fordern. Vor allem könnten diese dann Ihre Ziele durchsetzen ohne sich von anderen Berufsverbänden hinterfragen zu lassen. Diese Leute müssen nicht mehr leistungsbezogen für ihr Geld arbeiten, sondern bekommen die Zahlungen dank Zwangsbeiträgen auch ohne Gegenleistung. In den Kammergesetzen ist sogar festgelegt, dass diese Zwangsbeiträge unabhängig von einem Nutzen oder einer Leistung gezahlt werden müssen! Ein Gehalt ohne die Notwendigkeit einer Gegenleistung. Dies hat dazu geführt, dass in den bestehenden Zwangskammern Verschwendung, Subventionsbetrug, Untreue, Unfähigkeit,Luxuspensionen, Spitzengehälter, Dienstwagen, Lachshäppchenparties, Protzpaläste, jegliche Art der Geldverschwendung und Korruption Einzug gehalten haben.
Zwangskammern sind bürokratische Verwaltungsmonster. Sie übernehmen zum Schein hoheitliche Aufgaben um politischen Entscheidungen den Rücken frei zu machen. Sie sind auf keine Fall eine Vertretung der Interessengruppen. Die Leistungen stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen und sie untergraben die demokratische Kultur in diesem Land.
Wer wird den in Zukunft noch auf eine Gewerkschaft oder einen Berufsverband hören, wenn die »Zwangskammern alle Pflegenden vertreten«?
Wenn die Pflege eine berufsständische Vertretung haben möchte, dann sollten sich die Berufsverbände in einem gemeinsamen Rat o.ä. zusammenfinden und ihre Interessen einbringen. Sie sollten einen demokratisch gewählten Vorstand haben der für seine Tätigkeit verantwortlich ist und nach Leistung bezahlt wird. Auch unabhängige Berufsverbände könne Prüfungen abnehmen und an Gesetzgebungen mitwirken. (TÜV, DEKRA, GTÜ usw. beweisen dies - nicht nur bei Autos)

Was mich sehr stutzig macht, dass in den Organisationen die eine Pflegekammer fordern auch Ärzte im Vorstand sitzen. Was bitte machen berufsfremde Personen in einer angeblich berufspolitischen Organisation für Pflegende? Der Interessenkonflikt ist doch vorprogrammiert. Oder anders gefragt: Welches Pflegepersonal sitzt in der Ärztekammer? Da sind doch ganz andere Interessen am Werk als die Vertretung des Pflegepersonals.
Wenn bei vielen in der Pflege kein Interesse an einer Berufsvertretung besteht, warum sollen dann Zwangskammern dies gegen den Willen der Betroffenen regeln? Was soll diese Bevormundung? Wie gross wird erst die Begeisterung für die Kammern wenn unaufgefordert der Zwangsbeitragsbescheid kommt oder der Zwangsbeitrag gleich vom Lohn abgezogen wird?
Lasst Euch bitte nicht für Dumm verkaufen. Pflegekammern sind Zwangsorganisationen und nutzen nicht wirklich den Pflegenden. Sie werden eine meist politisch motivierte Kontrollorganisation über Pflegende ohne echtes Mitspracherecht und dienen eher Eure echten Interessen auszuhebeln und Bereiche gegen unliebsame Mitbewerber abzuschotten.

Was Zwangsverkammerung in bestehenden Kammern bedeutet kann man auf diesen Seiten sehen: Bundesverband für freie Kammern e.V. oder Kammerwatch

Der bffk e.V. hat übrigens bereits ein Statement wegen den Pfelgezwangskammern herausgegeben. http://www.bffk.de/files/nieders._pflegekammer_-_bffk_stellungnahme.pdf
Nehmt Euch das zu Herzen. Ich werde seit Jahren von einer nutzlosen Zwangskammer terrorisiert und abgezockt. Ich persönlich möchte nicht zwei dieser parasitären und nutzlosen Organisationen durchfüttern müssen. (Entschuldigung, aber das sind die freundlichsten Formulierungen die mir dazu momentan einfallen.)

Ich habe nichts gegen eine demokratisch legitimierte Berufsvertretung. Ich gehöre selbst einigen an. Aber entmündigende Scheinvertretungen unter Zwang, und das sind Kammern nun mal, sind ein Schaden für die Pflegeberufe und die demokratischen Prinzipien in diesem Land.

Eine persönliche Bemerkung:
In Deutschland haben Zwangsorganisationen sehr viel Leid angerichtet. Mit aus diesem Grund wurde 1948 der Artikel 20.2 in die UN-Charta der Menschenrechte AEMR aufgenommen. »Niemand darf gezwungen werden einer Vereinigung anzugehören«.
Diese Recht wird in Deutschland millionenfach von Politikern und Lobbyisten mit Füssen getreten. Mit der Einrichtung neuer Zwangskammern kämen noch ein paar Hunderttausend, nämlich wir, dazu.
Und Leute die diese Charta verletzen sollen uns und die Pflege in Deutschland repräsentieren? Fordert Ihr das wirklich?

Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen: »Haltet die Augen auf und wehrt Euch so lange Ihr noch könnt gegen eine Zwangsmitgliedschaft in Kammern!«

Daniel
 

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