Medizinstudium nach Examen?

Ich sprach konkret von Lillifee. Voll-Abi (3 Jahre) + Wartezeit (6 Jahre) + Studium (6,5 Jahre) = >15 Jahre. Das jemand mit Lernschwierigkeiten ein 1 Komma ganz wenig Abi macht und um die Wartezeit rumkommt ist illusorisch. Dann kommen in den allermeisten Fächern noch mindestens 6 Jahre Facharztweiterbildung dazu (ganz selten mal sind es nur 5 Jahre). Bis zur eigenen Praxis also realistischerweise mindestens 21,5 Jahre.

Alles klar, Frage beantwortet! :-)
 
Das heißt ja keineswegs das du dumm bist. Ich denke auch keiner hier wollte das sagen.
Intelligenz ist das was man im Medizinstudium so gut wie gar nicht braucht.

Parade-Beispiel bei mir auf Station.
Der Absolvent mit dem besten Staatsexamen in meinem Bundesland hat in seinem Smartphone eine Lyseapp, weil er die Medikamentenmenge und Laufrate nicht im Kopf errechnen kann.
Und das sind nur ca. 3 Rechenschritte in Grundrechenarten, das mach ich innerhalb von max. 5sek, da hat der noch nichtmal die richtige App gefunden.
(Körpergewicht x 0,9 = Gesamtmenge; 10% davon als Bolus, der Rest läuft innerhalb einer Stunde.)

Medizinstudium hat nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit der Fähigkeit sich selbst zum absoluten Streber zu machen und über den Büchern zu hängen, so lange bis man es im Kopf hat.
Und sorry, den Eindruck machst du für mich nicht, denn du musst dich fragen lassen, warum du dich nicht so schon beim Examen verhalten hast.
 
Wenn man wirklich etwas will dann schafft man es auch, und genauso wird es bei mir auch sein!!!
Ein starker Wille ist sicherlich nicht verkehrt - das Problem ist allerdings, dass dieser in den vorher erbrachten Leistungen erkennbar sein muss. Die zuständigen Sachbearbeiter der Studienplatzvergaben bewerten nicht den aktuell bekundeten großen Willen, sondern die bereits erbrachten Leistungen. Hier musst Du Dich dem Vergleich mit anderen Studienplatzbewerbern stellen...der Regelzugang erfolgt nun mal über ein Abitur, dessen Notenschnitt zwischen 1,0 und 1,2 liegen muss. Darüber hinaus entscheidet jede Hochschule, ob ein kleines Kontingent an Plätzen (i.d.R. nur 3 oder 4 % der Plätze) an Bewerber ohne Abitur vergeben werden. Diese müssen dann aber andere Leistungen erbracht haben (Zugangsprüfungen, Fachweiterbildungen, Berufserfahrung und/oder überdurchschnittlich gute Noten im Vorfeld).

Kurzes Beispiel; Grundschulempfehlung 4.Klasse: Meine Lehrerin wollte mich auf die Hauptschule schicken, wegen meiner "Lernschwäche", hab mich aber geweigert, durchgeboxt, bin auf die Realschule gegangen und habe ein guten Abschluss gemacht- weil ich es wollte!!
Der Zugang zur Realschule erfolgt aber auch lediglich über die Anmeldung Deiner Eltern! An einer Hochschule gibt es halt nur ein begrenztes Angebot an Studienplätzen, um welche sich eben sehr viele Schulabgänger bewerben. Hier muss eine Entscheidung getroffen werden, wer wahrscheinlich die größten Chancen hat, dieses auch erfolgreich zu meistern... Bevor Du Dich im Medizinstudium "beweisen kannst", musst Du eben erst mal rein kommen! Für die Sachbearbeiter bist Du eben "ein Bewerber von vielen" ...wenn die Voraussetzungen nicht stimmen, dann kommst Du gar nicht rein.

Genauso kann ich es wieder machen, lass mir jetzt also wirklich nicht einreden das ich eine schlechte Ärztin werden würde bzw. das Studium nicht packen könnte!!!!
Es geht hier erst mal um die Chance, überhaupt einen Platz zu bekommen...und die ist (wie bereits geschildert) mit den momentanen Voraussetzungen sehr gering.

Und zum Thema warum nicht gleich Abitur, hab ich jetzt doch schon mehrmals beantwortet oben:
Mir haben sich andere Wege eröffnet und ich bin sehr jung, gerade einmal 20 Jahre alt!
Wirklich wenige können in dem Alter schon sagen das sie ein abgeschlossene Berufsausbildung haben =)
Anders formuliert: Du hast aus Deinem (hoffentlich) guten Realschulabschluss bis dato nicht gemacht und Dich entschieden, eine Ausbildung zu absolvieren. Diese hast Du durchschnittlich (3 +) beendet und steigst jetzt mit 20 wie viele andere ins Berufsleben ein. Sorry, dass es etwas "ketzerisch" klingt ...aber so könnte es eben von den Leuten gesehen werden, bei denen Du Dich um den Studienplatz bewirbst.

Möchte jetzt wirklich nicht eingebildet klingen, aber ich bin stolz auf mich und auf das was ich erreicht habe, und ich habe in meinem Leben schon wirklich viel gemacht....
Du kannst Stolz darauf sein, dass Du eine Berufsausbildung hast und damit in der Lage bist, Dein Leben fortan selber zu finanzieren. Auf der subjektiven Ebene bist Du mit dem Notenschnitt zufrieden...er ist ja auch nicht wirklich schlecht! Allerdings gehörst Du auch nicht zu den "Überfliegern". Um Deinen Traum zu erfüllen könntest Du folgendes tun: mach Dein Abitur nach und "beweise" Dich durch einen Notenschnitt von 1,9 und besser....Du kannst hier auch direkt den Schwerpunkt auf naturwissenschaftliche Fächer legen! Mit dem Abitur in der Tasche bewirbst Du Dich um einen Platz ...an privaten Unis kommt es übrigens nicht nur auf den Notenschnitt an, sondern auch auf Deine Persönlichkeit und eventuelle Berufserfahrung. Bis Du einen Platz hast, kannst Du als GuKP arbeiten und Geld zur Seit legen. Du wirst sicher vor dem 27. - 30. Lebensjahr nicht mit dem Studium beginnen, so dass Du alles finanziell "absichern" kannst- denn im Studium wirst Du eventuell nur auf 400,- Euro Basis arbeiten können.
 
Ich möchte auch nicht - wie Du es nennst - "nur" Gesundheits- und Krankenpflegerin bleiben. Aber in die Medizin möchte ich nicht. Die Bedingungen unter denen die Ärzte arbeiten sind nicht besser als unsere. Du möchtest jahrelang für ein Studium ackern, unter erschwerten Bedingungen, um dann als Assistenzarzt mehr Stress und Arbeitszeit und nur geringfügig mehr Gehalt zu bekommen ? Die Bedingungen der Ärzte werden keineswegs besser werden als unsere.
Bei uns werden zum Teil die Assistenzärzte niedriger angesehen als die GKP's. Sie werden ins kalte Wasser geschmissen ohne jegliche Einarbeitung, wechseln alle naselang die Station und werden manchmal von den Oberärzten behandelt wie die letzten Deppen. Beibringen möchte ihnen aber auch keiner was.
Hast du keine Familienpläne ? Wie willst du das alles unter
einen Hut bekommen ?
Mit zB Babypause verschiebt sich die Gesamtzeit, die eh schon sehr lange ist, nochmal um Einiges.

Überleg dir mal ob unsere Ärzteschaft es wirklich besser hat als wir und was du mit ca. 20 Jahren maximalem Stress mehr erreichen würdest.

Evtl. denkst du mal über eine Fachweiterbildung nach (zB Anästhesie- und Intensivmedizin).

Ich will dir nichts ausreden, versuch es. Vielleicht schaffst du es. Wenn nicht dann wirst du es selbst sehen. Uns brauchst du fürs auf die Nase fallen nicht. Du kennst jetzt unsere breitgefächerten Meinungen. Jetzt bist du dran.

Liebe Grüße
 
@FM- deine Überheblichkeit ist kaum zu überbieten. Respekt vor dem anderen- dass scheint dir gänzlich abzugehen. Hochmut kommt vor den Fall- das sagt der Volksmund. Da liegt jahrhundertelange Erfahrung drin.

Btw.- Für deine Art zu denken, gibt es übrigens sogar einen nicht unbedingt schmeichelhaften Begriff. Sollte dir zu denken geben.

Elisabeth
 
ich hab nicht alles gelesen, verstehe aber auch das rein technische problem nicht so ganz:


an der RUB den eignungstest machen, selbigen hervorragend ablegen & los geht's.

das geht, wenn man einschlägig vorausgebildet ist & noch KEIN abi hat (dann geht das nämlich leider nicht mehr, wie ich schmerzlich erfahren musste, wenige wochen vorm absolvieren meines abiturs, das leider schlechter war als 1,4 - mE die notendurchschnittsschwelle, die man hinsichtlich NC bzw. akzeptabler wartezeit auf keinen fall unterschreiten darf).


man korrigiere mich hinsichtlich des eignungstests bitte, wenn ich mich irren sollte (glaube allerdings nichts, dass ich mich da irre).



€dith findet:

hätte ich mal nicht weiter gelesen.....



Intelligenz ist das was man im Medizinstudium so gut wie gar nicht braucht.

Parade-Beispiel bei mir auf Station.
Der Absolvent mit dem besten Staatsexamen in meinem Bundesland hat in seinem Smartphone eine Lyseapp, weil er die Medikamentenmenge und Laufrate nicht im Kopf errechnen kann. (...)

[ironie]
jetzt wissen wir ja ganz genau, wie hervorragend dieser absolvent vielleicht in sämtlichen anderen bereichen seines berufen ist............ vllt braucht er für nen dreisatz oderwasauchimmerdasmanberechnenmuss eine app, kennt dafür aber 300 induktoren, substrate und inhibitoren v. cyp450 auswendig und kann wechselwirkungen bei bis zu sieben schwierigen medis extrapolieren?[/ironie]

danke, dass du deutlich darstellst, wie wichtig intelligenz im medizinstudium ist, wie wichtig vernetztes denken für einen mediziner (und natürlich auch für einen pfleger!!) ist und dass dyskalkulie irgendwie nix mit alldem zu tun hat & man sich wertungen darüber auch gleich schenken kann...

falls du das eigentlich gar nicht dargestellt hast - öhm... irgendwie egal, oder? ;-)
 
Ah ok- gefunden. RUB - ZSB - Studium ohne Abitur Das Verfahren ist allerdings auch nicht ganz unkompliziert: lillifee würde der Gruppe 2 zugeordnet werden, was zunächst zwingend 2 Jahre Berufspraxis bedeutet. Wenn Sie sich dann bewirbt, wird das einer Abiturnote von 4,0 gleichgesetzt...durch den Eignungstest kann diese "Note" nach oben korrigiert und damit die Wartesemesterzahl verkürzt werden. Generell werden nur 3 % der Plätze für diese Bewerber vergeben. Ich persönlich denke, dass es damit immer noch auf etliche Wartesemester rausläuft und der Weg über das Abi "sicherer" wäre...
 
... oder was im Bereich Pflege studieren. Geht ja um das Geld bei besseren Arbeitsbedingungen.

Elisabeth
 
Ah ok- gefunden. RUB - ZSB - Studium ohne Abitur Das Verfahren ist allerdings auch nicht ganz unkompliziert: lillifee würde der Gruppe 2 zugeordnet werden, was zunächst zwingend 2 Jahre Berufspraxis bedeutet. Wenn Sie sich dann bewirbt, wird das einer Abiturnote von 4,0 gleichgesetzt...durch den Eignungstest kann diese "Note" nach oben korrigiert und damit die Wartesemesterzahl verkürzt werden. Generell werden nur 3 % der Plätze für diese Bewerber vergeben. Ich persönlich denke, dass es damit immer noch auf etliche Wartesemester rausläuft und der Weg über das Abi "sicherer" wäre...

ganz klar:

ein abi mit 1,2 machen & das studium rückt in wirklich greifbare nähe.

man muss halt vorher für so einen durchschnitt wissen, was man will & dann ein bisschen geschick bei der wahl der LK's zeigen.
 

[ironie]
jetzt wissen wir ja ganz genau, wie hervorragend dieser absolvent vielleicht in sämtlichen anderen bereichen seines berufen ist............ vllt braucht er für nen dreisatz oderwasauchimmerdasmanberechnenmuss eine app, kennt dafür aber 300 induktoren, substrate und inhibitoren v. cyp450 auswendig und kann wechselwirkungen bei bis zu sieben schwierigen medis extrapolieren?[/ironie]
Ja, weil er es auswendig lernte. Ich hab das Beispiel gewählt, weil es symptomatisch war.

Jedem sollte doch klar sein, dass Medizin weniger eine Wissenschaft ist, sondern eher ein extrem umfangreiches Handwerk. Es wird nicht unbedingt eigenständiges Denken beigebracht, sondern nach Schema F vorzugehen. Bzw. man lernt auch noch die Kriterien auswendig, nach denen man zwischen Schema F1 bis F10 wählt. Die Evidenzbasiertheit, der ganzen Sachen die sie auf der Arztschule lernen, ist zum großen Teil gar nicht gegeben. Dass man evidenzbasiert vorgeht und nicht sich an Traditionen und Autoritäten orientiert, ist doch erst eine neuere Entwicklung in der Medizin.

@Elisabeth: Nenn mich überheblich, aber ich finde der Arztberuf wird allgemein ganz schön überbewertet. Ich weiß noch genau wie meine Gym-Zeit war, wer da ein 1,0er Abi geschrieben hat, war meist nicht der geistige Überflieger, sondern jemand der zuviel über Büchern hing und seine soziale Entwicklung vernachlässigte. Jetzt kommen diese Auswendiglerner in diesen Beruf und plötzlich wird ihnen automatisch übelste Kompetenz unterstellt? Die guten Ärzte sind die Minderheit, das ist meine Meinung.
 
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Reaktionen: Bachstelze
mein beispiel hatte nicht mehr viel mit auswendig lernen zu tun, sondern mit kognition und vernetzung.

ich hab selber auch ein problem mit zahlen, kann dafür aber ganz andere sachen sehr gut. so what....





allerdings würde ich unter vorbehalt zustimmen: wirklich sehr gute ärzte gibt es eher selten.

da hat man in unseren berufen ja sicher schon die schrägsten typen erlebt - und mit ihnen die falschesten maßnahmen & deren folgen....
 

ich hab selber auch ein problem mit zahlen, kann dafür aber ganz andere sachen sehr gut. so what....
Das skurile ist doch, dass er lieber ne halbe Minute auf seinem Smartphone rumhackt, anstatt jemand anderen im Raum zu fragen. Wer intelligent ist, sollte auch zu solchen Schwächen stehen und die offen artikulieren.
Weiteres Beispiel: Ungeplante Intubation "Wieviel Eto?" - "0,...mg pro kg Körpergewicht". - die Kollegin: :verwirrt:
Alles klar? Das geht einfach nicht, der muss in der Lage sein das Körpergewicht zu schätzen und eine klare Ansage zu machen. Das hat eben nichts mehr mit Intelligenz zu tun, sondern mit regelgeleitetem Denken, um es mal weniger überheblich auszudrücken. Mir stößt das nur so auf, weil gerade dieser Kompetenzbolzen von Doc das beste Staatsexamen gemacht hat. Das perfekte Beispiel dafür, dass Erfolg im Studium nichts damit zu tun hat, ob man ein guter Arzt ist.
 
@FM- was das Vernachlässigen sozialer Kompetenzen anbetrifft... es wird schon seine Gründe haben, warum Ärzte dich ständig in deine Schranken weisen. Am fachlichen liegt es ja laut deinen Aussagen nicht. Was mag es dann wohl sein?

Elisabeth
 
Woraus liest du das, dass ich in meine Schranken verwiesen werde? Liebe Elisabeth, du erfindest hier was, nur um einen billigen Punkt zu machen. Wenn du mal über den Tonfall hinwegsiehst, und mal auf die Sachebene meiner Aussage kommst, wird dir vllt. klar, dass ich gar nicht so unrecht habe.
Ich versuche nur die Berufsgruppe der Ärzte mal etwas realistischer und weniger überhöht zu schildern, denn ich bin nicht "nur" Krankenpfleger.

EDIT: Du tust so als würde ich allgemein was gegen Ärzte haben. Natürlich gibts auch gute Ärzte.
Aber ich würde wenn es um unsere Berufsgruppe geht, sicher auch nicht jeden als Kompetenzbolzen einschätzen, und wohl auch nicht die Mehrheit. Wenn ich das aber über Ärzte sagen, ist es gleich Majestätsbeleidigung.
 
Treffer und versenkt. Ich bin auch nicht "nur" GuK- um mal deinen Sprachgebrauch zu nutzen.

Elisabeth
 
Aus dem Grund der mangelnden sozialen Kompetenz verstehe ich bis heute nicht, warum für das Medizinstudium die Note 1,0 - 1,2 als Zugangsberechtigung nötig ist.

Vielen Ärzten fehlt diese Kompetenz völlig oder ist im Laufe des Studiums komplett verloren gegangen.

Dann werden Mediziner auf die Menschheit losgelassen, die außer einem starken Selbstwertgefühl und einer großen Selbstüberschätzung nix zu bieten haben. Natürlich gibt es auch viele gute, kompetente und menschliche Ärzte. Aber wenn ich deren Backround höre, haben diese meist neben dem Studium gearbeitet und sind nicht mit Papi´s Geld durch das Studium gehievt worden.

Ich sehe die Mediziner nicht als Krone der Schöpfung, sondern als Teil eines Teams, dass ohne kompetente GuK´s auf der Station oder im OP sehr hilflos und alleingelassen wäre.
Im OP lernen die "Jungmediziner" sehr schnell ihre Grenzen kennen und auch aufgezeigt. Wer dort arrogant und theoretisch allwissend
auftritt, der hat bereits ab dem ersten Tag einen sehr schweren Stand. Und wehe, es kommen noch "10 Daumen und die alle links" dazu.

Nach dem Examen stehen einem inzwischen so viele Wege offen, da muss es nicht unbedingt das Medizinstudium sein, vor allem, wenn die Note und die Vorgeschichte nicht passt. Da hilft auch ein starker Wille nicht weiter.

LG opjutti
 
Elisabeth, denkst du wirklich mich packt das nachhaltig an, was mir jemand im Internet sagt? Du kennst mich gar nicht, erlaubst dir aber Urteile über mich. Meinetwegen urteile fleißig weiter über Menschen, nur weil dir der Tonfall ihrer Meinungsäußerung nicht passt.
 

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