Medikamente falsch gestellt!

Hallo,

die Unit dose, macht in der Regel ein Automat - der arbeitet preiswerter und zuverlässiger als jeder Mensch.

Nur mal als Beispiel, in Bayern können Altenheime, wenn sie ihre gesamten Rezepte an eine Apotheke geben, verlangen, dass der Apotheker die Dispenser für die Bewohner stellt - kostenfrei.

Warum soll das im Krankenhaus nicht möglich sein?

Schönen Tag
Narde
 
Hallo!

Nur wer gerichtet bzw. kontrolliert hat, teilt aus
Wenn ich die Medikamente vor der Gabe an den Patienten sowieso überprüfen muss, ist es dann net egal, ob sie der Apotheker gestellt hat oder der Nachtdienst?


VG junni
 
Hallo Junni,

dem Apotheker darf man in der Hinsicht wohl vertrauen, man muss nicht nochmal kontrollieren, du musst nur noch beachten, dass Frau Müller auch die Packung mit der Aufschrift Frau Müller bekommt.

Schönen Abend
Narde
 
Wenn ich dem Apotheker vertrauen kann, dann auch meinen Kollegen. Oder umgekehrt: Wenn ich die Tabletten meiner Kollegen aus Sorgen vor Fehlern kontrolliere, dann muss ich das auch mit denen vom Apotheker machen.
 
Hallo Claudia,

du darfst den Apotheker schon kontrollieren, aber du musst nicht.

Meine Freundin hat eine Apotheke, sie beliefert ein Altenheim, wenn das Heim möchte, müsste sie die Tabletten dafür stellen unter folgenden Bedingungen:

Eigener Raum
Eigene Fachkraft (ApothekerIn)
Entsprechende Hygienebedingungen
Entsprechende Kontrolle

Kannst du Gewährleisten, dass du unter diesen Bedingungen Arbeiten kannst?
Ich nicht, egal zu welcher Uhrzeit ich die Tabletten stelle.

Andere Frage, kontrollierst du auch ob in der Tablettenschachtel wirklich ASS drin ist oder verlässt du dich auf den Aufdruck?

Schönen Abend
Narde
 
Meine Freundin hat eine Apotheke, sie beliefert ein Altenheim, wenn das Heim möchte, müsste sie die Tabletten dafür stellen unter folgenden Bedingungen:

Eigener Raum
Eigene Fachkraft (ApothekerIn)
Entsprechende Hygienebedingungen
Entsprechende Kontrolle

Kannst du Gewährleisten, dass du unter diesen Bedingungen Arbeiten kannst?
Ich nicht, egal zu welcher Uhrzeit ich die Tabletten stelle.

Ich auch nicht (schön wär's ja). Wobei zum Tabletten richten nicht unbedingt ein Apotheker notwendig ist.
 
Hallo!

Wenn in Krankenhäusern die Tabletten zentral von der Apotheke gestellt würden, müsste diese 24 h pro Tag und auch am Wochenende besetzt sein, um bei kurzfristigen Änderungen, Zugängen etc. die Medikamentengabe zu gewährleisten. Medikamentenbestellung und
-vorräte für Bedarfs- und Notfallmedikamente sind auch dann nicht von den Stationen wegzudenken. Wie sonst soll man sonst in der Nacht an z. B. Paracetamol kommen, weil Patient X gerade hohes Fieber entwickelt? Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das so ohne weiteres funktioniert. Bei Zugängen, die nach einem Unfall auf der Straße aufgelesen wurden, in der Nacht oder am Wochenende notfallmäßig per RTW ins Krankenhaus kommen nach einem Asthmaanfall, epileptischen Anfall, Herzinfarkt o. ä. wird wohl kaum jemand hingegangen sein und die üblichen Medikamente eingesammelt haben, die zu Hause regelmäßig genommen wurden. Trotzdem muss ja gewährleistet sein, dass die notwendige Medikation weiter gegeben wird.

Ich jedenfalls wäre nicht begeistert davon, wenn man mir Samstags morgens bei der Aufnahme mitteilt - entweder sie haben jemanden, der ihnen ihre Medikamente zu Hause holt oder sie kommen bis Montag ohne aus, unser Apotheker kommt erst Montag morgen.

Natürlich sind angefangene Packungen seltener Medikamente, die ihrem Verfalldatum entgegen stauben ein Kostenfaktor, aber liegt es nicht auch an der Organisation solche Medikamente rechtzeitig an die Krankenhausapotheke zurück zu schicken, damit sie ggf. auf anderen Stationen ausgegeben werden?

Zu der Kontrolle - natürlich würde ich auch die Medikamente, die von der Apotheke gestellt würden, kontrollieren! Schließlich kann auch der Apotheker sich vertun und Medikamente falsch stellen. Das Risiko der Fehler würde sich aber wahrscheinlich minimieren, er nicht laufend durch Telefon, Patientenklingel und andere "lustige" Sachen beim Tabletten stellen gestört würde. Allerdings Mensch bleibt Mensch und Menschen machen Fehler. Perfektionismus ist wünschenswert, aber nicht erreichbar. Man kann höchstens an einer Annäherung arbeiten.

Jumanji
 
Ich mich mich mal-aus Patientensicht- ein in das Thema "nicht angeordnete
Medikamente".

Ich wurde stationär aufgenommen (Psychiatrie). Meine Medis hatte ich
selbst dabei, da ich das ganze ja aus der Sicht der pflegenden kenne (und
ehe ich als Patient dann den ganzen Tag ohne Medis dastehe - nein
danke!)

Leider hatte ich eine Hautverletzung, die ich zu Hause mit Bepanthen
Creme eingerieben habe, was auch half. Leider war die zu Hause geblieben.
Ich bat das PP, mir eine Tube Bepanthen zu geben, damit ich mich
eincremen konnte. Mit der Begründung, dass es nicht angeordnet wäre,
habe ich nichts bekommen. Den Arzt hab ich das erste mal ca. 16 Uhr
gesehen und durfte mit dieser schmerzhaften Angelegenheit den ganzen
Tag sehen, wie ich zurecht komme.

Das hat meiner Meinung nach nichts mit Rechtssicherheit zu tun sondern
ist Prinzipienreiterei und Machtdemonstration des Pflegepersonals
gegenüber dem Patienten - und absolut überflüssig und dem Verhältsnis
Patient-Pflege alles andere als zuträglich.
Das PP disqualifiziert sich so zum Handlanger des Arztes, wo doch
angeblich man so professionell und selbständig arbeiten will.
 
Hallo,
da es ja schon in anderen Krankenhäusern so praktiziert wird, dass die Apotheke die Patientenmedikamente stellt, könnte sich doch mal jemand aus eben diesen Krankenhäusern dazu äußern!
Es wäre mal sehr hilfreich zu erfahren, wie das so abläuft.
Bei uns war es auch schon lange im Gespräch, aber zur Zeit nicht mehr.

Es ist ja wohl so, dass jemand vom Personal die Medikamente zu dem dazugehörigen Patienten per PC eingibt. Können dabei keine Fehler auftreten?
Bei uns werden die Medikamente teilweise drei mal täglich umgestellt. Ist es keine Mehrarbeit oder eine weitere Fehlerquelle, diese vorgestellten, eingeschweißten Tabletten mehrmals zu korrigieren?
Auch unsere Apotheke hat nur von 8.00-16.00 Uhr geöffnet, Sonntags ist geschlossen. Wie schon angesprochen! Was ist mit den Zugängen außerhalb der Apothekenöffnungszeiten? Die wenigsten Patienten bringen ihre eigenen Medikamente mit.
Wie läuft es denn bei Euch?
Viele Grüße
Sanne
 
Es war so, es ist so und es wird immer so sein... *fg*. Alle Vorschläge, die nicht den derzeit üblichen Gepflogenheiten entsprechen, werden erst ma ad absurdum geführt. Erinnert mich irgendwie an die Einführung des Modulsystems- nur Pflegekräfte können wissen, was man braucht.

Elisabeth
 
Bezieht sich Deine Antwort auf meine interessierte Frage?
Viele Grüße
Sanne
 
Hallo,

ich kenne es nicht aus meinem Haus, aber aus einem anderen Haus:

Die Apotheke liefert täglich, bzw. 2mal täglich die Medikamente.
Auf jeder Station ist noch ein kleiner "Handvorrat"
Es werden auch aufgezogene Perfusorspritzen geliefert.
Die Apotheke hat ihre Dienstzeiten ausgeweitet und steht bis ca. 20.30 Uhr zur Verfügung.
Die Apotheke beliefert auch am WE und an Feiertagen

Was wird wohl öfter passieren? Fehlinterpretationen von ärztlichen Handschriften oder Fehleingabe von Medikamenten im PC.
Das Haus nutzt keine "Papierkurven" mehr, sondern es wird alles über den PC dokumentiert, wenn der Arzt bei Visite ein Medikament anordnet, taucht dies auch zeitgleich bei der Apotheke auf.

Dass bei einem Patienten 3mal täglich die Medikamente gewechselt werden, gibt mir persönlich sehr zu denken, wie will ich beurteilen, dass Medikament 1 wirkt, wenn ich es nach 2 Stunden gegen Medikament 2 austausche und dann nach weiteren 3 Stunden gegen Medikament 3.

Dort sind alle sehr glücklich damit und zufrieden, da es eine grosse Arbeitserleichterung ist.

BTM's werden nur gegen Fingerprint ausgegeben und es gibt keinen BTM-Schlüssel mehr.

Schönen Abend
Narde
 
Danke Narde,
dass gibt doch schon mal einen kleinen Einblick!
Leider läuft bei uns alles noch über "Papierkurven", deshalb die Frage nach Fehleingaben über den PC.
Und das dreimalige ändern der Medikamente kommt zwar nicht häufig, aber eben doch vor.
Viele Grüße
Sanne
 
Was denkst du kommt häufiger vor:

Fehlinterpretation ärztlicher Schrift oder Falscheingabe in den PC?

Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich die Schriftfehler häufiger sehen.

Bei mir bekam im Sommer ein Patient 2 Wochen lang Hydrocortison statt HCT - der Arzt hat es auch immer brav abgezeichnet.
Am Entlassungstag meinte er zu mir: das Hydrocortison müssen wir ausschleichen, er weiss garnicht wer das eingetragen hat...
Da ich zu meinen Fehlern stehe, habe ich mich als schuldig bekannt...
und auch, dass ich andere "Schriftdeuter" hinzugezogen hatte - alle haben Hydrocortison gelesen.
 
Zumal ein PC-Programm ggf. nachfragt bei unklarer Eingabe.

Elisabeth
 
Ich kenne es aus einer Einrichtung, in der die Apotheke die Medis stellt so, dass nicht das Pflegepersonal, sondern der Arzt die Medis eingibt und mehr noch diese erst dann gestellt werden, wenn der entsprechende Apotheker sie freigibt. Das geschieht aus den Gründen, weil der APotheker nochmal überprüft ob die Medis zusammenpassen. Die Apotheke ist ausreichend lange besetzt, auch um Nachlieferungen zu senden. Und ein grundstock ist natürlich auch auf den Stationen vorhanden.

Für mich wäre es das Himmelreich. Kein stundenlanges Tabletten richten, kein Nachkontrollieren, kein Befragen diverser Kollegen was es denn evtl. heißen könnte, weil der Arzt mal wieder unleserlich geschrieben hat. Kein ständiges darauf Hinweisen, dass doch bitte die Wirkstoffe angeordnet werden sollen, bzw. Nachfragen welchen Wirkstoff das ausnhamsweise mal leserliche Medikament hat. Und für mich das Allerschönste: Die Ärzte müssten diese Medis selbst eingeben, auch wenn sie glauben, dass es um 19:00 noch furchtbar wichtig ist Medis anzuordnen. Ich bin überzeugt, sie würden sich bedeutend mehr Gedanken über An-Umsetzungen machen.

Das Phänomen der verringerten Anordnungen wurde schon bei Bluitentnahmen beobachtet, wenn jede Blutentnahme vom Arzt selbst getätigt werden muss.
 
Ich kenne es aus einer Einrichtung, in der die Apotheke die Medis stellt so, dass nicht das Pflegepersonal, sondern der Arzt die Medis eingibt und mehr noch diese erst dann gestellt werden, wenn der entsprechende Apotheker sie freigibt. Das geschieht aus den Gründen, weil der APotheker nochmal überprüft ob die Medis zusammenpassen. Die Apotheke ist ausreichend lange besetzt, auch um Nachlieferungen zu senden. Und ein grundstock ist natürlich auch auf den Stationen vorhanden.

Für mich wäre es das Himmelreich. Kein stundenlanges Tabletten richten, kein Nachkontrollieren, kein Befragen diverser Kollegen was es denn evtl. heißen könnte, weil der Arzt mal wieder unleserlich geschrieben hat. Kein ständiges darauf Hinweisen, dass doch bitte die Wirkstoffe angeordnet werden sollen, bzw. Nachfragen welchen Wirkstoff das ausnhamsweise mal leserliche Medikament hat. Und für mich das Allerschönste: Die Ärzte müssten diese Medis selbst eingeben, auch wenn sie glauben, dass es um 19:00 noch furchtbar wichtig ist Medis anzuordnen. Ich bin überzeugt, sie würden sich bedeutend mehr Gedanken über An-Umsetzungen machen.

Das Phänomen der verringerten Anordnungen wurde schon bei Bluitentnahmen beobachtet, wenn jede Blutentnahme vom Arzt selbst getätigt werden muss.

Das ist allerdings wahr :mrgreen:.

Wie groß ist die Einrichtung, die das macht? Ich kann mir das noch nicht mal für unser 700-Betten-Haus vorstellen, geschweige denn für doppelt- und dreimal so große Unikliniken. Wieviele Apotheker müssten (jeweils im Einzelzimmer, um ungestört zu arbeiten) da den ganzen Tag beim Tablettenrichten zubringen?
 
Wieviele Apotheker müssten (jeweils im Einzelzimmer, um ungestört zu arbeiten) da den ganzen Tag beim Tablettenrichten zubringen?

Das machen doch Maschinen, Logistik auf höchstem Niveau, da wird keine Tablette mehr aus dem Blister gedrückt, die Tabletten sind in großen Gefäßen.

Erzählt es uns damals ein Apotheker einer großen Klinik in Hamburg. Ich glaube extra dafür wurde eine neue Apotheke gebaut, da viele Häuser beliefert werden sollen letzten Endes.
 
Maschinell kann ich mir das Richten von Medikamenten in so großem Umfang schon eher vorstellen...vor allem mit EDV-gesteuerter Dokumentation. Daran würde es bei uns allerdings auch scheitern.
 
Hallo..

habe mir einige dieser Beiträge hier durchgelesen.

Bei uns werden auch die Tabletten im Nachtdienst gerichtet.
Auf der Station,wo ich bin,liegen bei Vollbesetzung der Betten 35 Patienten bei einer eingesetzten Pflegekraft pro Nachtschicht.

Oft haben wir Unterbrechungen durch Klingeln oder Überwachungstätigkeiten,manchmal dauern diese dann auch etwas länger.

Deshalb ist es kein Wunder,wenn da fehler passieren.

Ich für meinen Teil habe mir angewöhnt, auf der Nachbarstation Bescheid zu geben, dass ich jetzt meine Tabletten richten möchte, während das PP dort meine Glocken abläuft.
Das hilft schon mal ungemein, da man sich doch wesentlich besser drauf konzentrieren kann.
Oder ich mache immer den einen Patienten fertig,arbeite also eine Kurve ab,bevor ich zur Klingel laufe.
Das dauert zwar manchmal ein wenig, aber so vermeide ich es, dass evtl.doppelte Dosierungen im Dispenser landen.

Das Austeilen der Medis übernimmt das nachtdiensthabende PP beim letzten Durchgang.
Leider ist es so geregelt bei uns, so dass man als nachfolgender Dienst kaum eine Möglichkeit zur Kontrolle hat, da viele Patienten ihre Tabletten schon geschluckt haben (und oft hinterher kommen und meinten, da wäre viellicht was Falsches dabeigewesen :knockin::gruebel::wut:. Ich sag Ihnen dann immer, dass Sie dann doch bitte so schlau sein sollen und wenigstens warten,bis sie vor dem Schlucken kontrolliert wurden, sollte Ihnen da was auffallen).

Auf der Nachbarstation übernimmt der FD das Austeilen, jedoch wird da auch sehr wenig kontrolliert, wobei man eigentlich dzu verpflichtet ist.
Ich nutze diese Möglichkeit immer und dann finde ich auch fast immer was falsch gerichtetes dabei.
So aber habe ich die Möglichkeit zur Korrektur vor Einnahme durch den Patienten.

Es gibt sicher die Möglichkeit, Fehler zu minmieren, jedoch muss sich da auch jeder an die eigene Nase fassen und nicht nur Kollegen drauf aufmerksam machen.

So, das wars von mir dazu.
Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Bis denn.
Nicole:)
 

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