Medikamente in der Ausbildung

Waaaaaaas? 8O Da hat der Patient doch ein Recht drauf. Ich würde als Patient nichts einnehmen, von dem ich nicht weiß, was es ist.
Klar. Wie aber bereits beschrieben (auch von Pevaueff), hat die Aufklärungspflicht der Arzt.
Und es war ja nicht so, daß die Ärzte die Pat. nicht aufklärten, sondern sie behielten sich die Med.-Aufklärung vor und untersagten sie der Pflege. Das war übrigens in den 90ern in meiner Orthopädiezeit.
Wie ich bereits schrieb, lief es später (in der Neurologie) anders, sehr viel partnerschaftlicher.
Entweder ich habe die Medis selbst gestellt, dann weiß ich eh, was drin ist, oder ich überprüfe bevor ich zum Patienten gehe, ob alles stimmt. Meistens weiß man nach einer gewissen Zeit auch, wie die einzelnen Medis aussehen, selbst wenn sie sich ähneln, und wenn nicht, schaue ich im Zweifelsfall nochmal in die Packung rein. Ich gebe nichts an Patienten raus, von dem ich nicht sicher weiß, was es ist. Jeder von uns muss im Alltag selbst wissen, wie er das handhabt, da ist jeder selbst für verantwortlich, da mische ich mich nicht ein. Aber ich persönlich gehe nicht das Risiko ein, irgendwas zu geben, was mir selbst unklar ist.
Falls es Zweifel oder Unklarheiten gibt, ist es immer gut, die Med. nochmal zu überprüfen.
Aber unser grundsätzliches Vorgehen inkl. Kontrolle hatte ich bereits geschildert.
 
Bloß irgendwas wiederkäuen, was der Arzt dem Pat. bereits ausführlich erklärt hatte, darf eine Pflegekraft natürlich...
Ich bin zwar mit der Formulierung überhaupt nicht einverstanden, aber wenn Du es so ausdrücken möchtest , dann sind wir uns beim kleinsten gemeinsamen Nenner vom Grundsatz her einig. Ich benenne das aber anders, und das habe ich auch deutlich gemacht, was ich meine.
Aber irgendwelche genaueren Infos, z. B. Nebenwirkungen, Wechselwirkungen... Never!!
Was mich (und wohl auch andere) gestört hat, ist, das das in deinem Beitrag #20 ganz anders klang und eigentlich auch in den Folgebeiträgen. Wenn du Deine Power-Point-Quelle so gut findest, solltest Du sie vielleicht nochmal lesen, denn sie widerspricht der Grundhaltung die du hier vertrittst, zumindest wie sie rüberkommt. Was bei mir ankommt (überspitzt in meinen Worten ausgedrückt, lege ich dir nicht in den Mund): Immer auf den Arzt verweisen, ich mach nix ausser verteilen, der Rest geht mich nichts an, kriegt ja der Arzt sein Geld für...

Und mit dieser (bewusst überspitzt ausgedrückten!) Haltung bin ich nicht einverstanden, da sie de facto nicht der Realität entspricht. Wir haben Medikamentenlehre sehr ausführlich in der Pflegeausbildung und somit erstens die Kompetenz zu Wirkung, NW, WW u.s.w. Auskunft zu geben. Zweitens haben wir eine beratende Funktion, die ebenfalls in der Ausbildung in allen Facetten gelehrt wird. Die Vorbehaltsaufgabe des Arztes ist die Anordnung und die erste Aufklärung/Besprechung mit dem Patienten warum, wieso, weshalb er jetzt dieses und jenes Medikament anordnet. Mit dieser ersten Aufklärung ist das Thema aber nicht erledigt, da der Patient immer wieder Fragen haben wird, oder aber ich als professionell Pflegender der Auffassung bin, dass der Patient an einem bestimmten Punkt eine Erläuterung benötigt.

Ausserdem hat der Patient, wenn er zuhause ankommt, schon wieder die Hälfte von dem vergessen oder nicht verstanden, was der Arzt ihm erzählt hat...
Und es war ja nicht so, daß die Ärzte die Pat. nicht aufklärten, sondern sie behielten sich die Med.-Aufklärung vor und untersagten sie der Pflege. Das war übrigens in den 90ern
Tja, früher war eh alles anders, vielleicht sogar besser. Ich beschäftige mich mit dem hier und jetzt. Glaube auch dass das alles vor dreissig Jahren ganz anders war, aber da habe ich mich mit anderen Sachen beschäftigt...
Weder ist die ambulante Pflege ein "arztfreier Raum", noch gibt es dort keine Visiten.
Die Visiten nennen sich Hausbesuche, oder aber der Pat. muß zum Arzt in die Praxis kommen.
Deiner Meinung nach müsste ich dann ambulant also jedesmal einen Hausbesuch des Arztes einfordern wenn der Patient eine Frage zu seinem Medikament hat? Das ist völlig abstrus, genauso wie deine Aussage zu ambulanter Pflege. Das letzte Mal dass ich einen Arzt ambulant zum Hausbesuch, äh Visite, gesehen habe, war, als er einen Totenschein ausstellte. Da hatte der Patient allerdings keine Fragen mehr zu seinen Medikamenten.

In meiner ambulanten pflegerischen Praxis ist das was ich beschreibe auch weder ein Zeitfresser (passiert nebenher) noch sonstwie irgendein Problem. Problematisch ist eher das Phänomen, dass häufig Patienten fordern doch mal eben Tabletten wegzulassen oder was anderes zu geben. Oder Angehöriger mal eben dazu auffordert das Morphin wieder reinzutun, was der Arzt abgesetzt hat... Hier stosse ich häufig auf Unverständnis und Widerstände, wenn ich auf die Anordnungskompetenz des Arztes verweise. Das doch bitte mit dem Arzt besprechen, das ist wirklich nicht mein Job.
 
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Die Vorbehaltsaufgabe des Arztes ist die Anordnung und die erste Aufklärung/Besprechung mit dem Patienten warum, wieso, weshalb er jetzt dieses und jenes Medikament anordnet.
Ich erlebe zunehmend, dass nach dem Willen der Patienten genau das von uns Pflegekräften geleistet werden soll, weil es die Ärzte scheinbar allzu häufig versäumen, die Patienten darüber aufzuklären, wieso sie von nun an Medikament XY erhalten. Wenn ich für jedes "Wieso bekomme ich denn jetzt diese zusätzliche Tablette" einen Euro bekäme, wäre ich inzwischen stinkreich.
 
Was mich (und wohl auch andere) gestört hat, ist, das das in deinem Beitrag #20 ganz anders klang und eigentlich auch in den Folgebeiträgen. Wenn du Deine Power-Point-Quelle so gut findest, solltest Du sie vielleicht nochmal lesen, denn sie widerspricht der Grundhaltung die du hier vertrittst, zumindest wie sie rüberkommt.
Nein, vielleicht solltest Du sie nochmal lesen.
Denn es ist ein offensichtlicher Unterschied zwischen dem, was ich geschrieben habe und dem, was bei Dir rüberkommt.
Was bei mir ankommt (überspitzt in meinen Worten ausgedrückt, lege ich dir nicht in den Mund): Immer auf den Arzt verweisen, ich mach nix ausser verteilen, der Rest geht mich nichts an, kriegt ja der Arzt sein Geld für...
Na ist ja fein, daß Du das überspitzt in Deinen Worten ausgedrückt hast, denn sonst hättest Du mir wieder das Wort verdreht. :wink:
Tja, früher war eh alles anders, vielleicht sogar besser. Ich beschäftige mich mit dem hier und jetzt. Glaube auch dass das alles vor dreissig Jahren ganz anders war, aber da habe ich mich mit anderen Sachen beschäftigt...
Schön. :wink1: Mit was Du Dich beschäftigt hast, ist hier aber nicht das Thema.
Das war eine Info für @Neuromaus , um ihr die Umstände zu erläutern, unter denen sich das damals zugetragen hatte. Daß damals alles anders oder besser war, habe ich nicht geschrieben, aber einmal mehr verdrehst Du meine Aussage bzw. reißt sie aus dem Zusammenhang.
Deiner Meinung nach müsste ich dann ambulant also jedesmal einen Hausbesuch des Arztes einfordern wenn der Patient eine Frage zu seinem Medikament hat? Das ist völlig abstrus, genauso wie deine Aussage zu ambulanter Pflege. Das letzte Mal dass ich einen Arzt ambulant zum Hausbesuch, äh Visite, gesehen habe, war, als er einen Totenschein ausstellte. Da hatte der Patient allerdings keine Fragen mehr zu seinen Medikamenten.
Also in allen Versorgungen, in denen ich tätig war, haben sich die Hausärzte sehr gekümmert und kamen regelmäßig zum Hausbesuch, wo sie auch dem Pat. bzw. dessen Angehörigen die Therapie inkl. Med. ausführlich erläutert haben. Was Fachärzte (z.B. Neurologe) betraf, so sind wir zu denen in die Praxis gefahren, und auch dort wurden Med.-änderungen ausführlich mit dem Pat. besprochen. Nirgendwo war die Rede davon, den Arzt wegen jeder Frage herzubeordern.
Aber einmal mehr wird mir das Wort im Mund verdreht...

Daher beende ich jetzt diese Diskussion mit Dir, da es sinnlos ist, wenn praktisch jede meiner Aussagen verdreht wird.

Außerdem hat das jetzt alles nix mehr mit der Ursprungsfrage des Schülers @Timmymimi zu tun; die wurde bereits auf S. 1 beantwortet.
 
Außerdem hat das jetzt alles nix mehr mit der Ursprungsfrage des Schülers @Timmymimi zu tun; die wurde bereits auf S. 1 beantwortet.
Wollte ich auch erwähnen: Den Medikamentennamen lesen zu können hat nun wirklich wenig mit Aufklärung des Patienten zu tun.
 
Es geht nur da drum, zu wissen, was für eine weisse Pille man gibt - die gegen Bluthochdruck oder die gegen Kopfweh...
 

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