Medikamente falsch gestellt!

Hallo Sandra,

nein es geht nicht gegen die Leasingkräfte selbst, da gibt es ähnlich wie auf Station zuverlässige und weniger zuverlässige Mitarbeiter.:cry::):nurse:
Es ist also die Organisation als solches gemeint.
LG
papu
 
Es gibt Menschen die daheim Angehörige haben die das übernehmen oder der ambulante Pflegdienst...ist keines zur Hand ist der Patient wie immer auf sich alleine gestellt und nimmt entweder gar keine Medis oder die falsche Dosis, es gibt durchaus Menschen die das ohne wenn und aber hin bekommen egal welches Alter. Aber man darf auch nicht die vergessen die das nicht mehr können und auch nicht mehr erlernen -aus welchen Gründen auch immer-!
Mögste Du nie Alt werden und noch so geistig fit sein um diese Aufgabe zu meistern!
Naja bis das System anrollt dauert aber auch. Dazwischen gibt es oft mehrere Tage ohne gescheite Versorgung. Nämlich dann, wenn ein Patient mal wieder plötzlich Freitags aus dem KH entlassen wird und somit der HA nicht mehr erreichbar ist. Der vom Krankenhaus mitgegebene Mediplan wird in der Regel von den Hauärzten sowieso umgestellt. Die vom KH verordneten Medis existieren also oft garnicht beim Patienten. Auch das Organisieren der Medis braucht Zeit und man sollte da mal ganz deutlich darauf hinweisen, dass dies NICHT Job des Pflegedienstes ist. Der ist dazu da, die Medis nach Verordnung eines Arztes zu verabreichen, aber nicht dafür zu sorgen, dass sie auch beim Patienten landen. Wird nur leider heutzutage immer wieder vergessen.
 
Vielleicht liegt die hohe Fehlerrate und die mangelnde Compliance auch an der unzureichenden Anleitung zur Einnahme der Medikamente? Ind er Klinik wurde für den Pat. gedacht... und zu Hause soll er es alleine tun.

Wie bekomme ich im KH eigentlich raus, ob der Pat. die Einnahme versatnden hat?

Elisabeth
 
Elisabeth das Problem ist schlichtweg der enorme Zeitmangel. Man sollte dieses unmenschliche Gesundheitssystem an den Pranger stellen und den Fokus wieder auf das Wohl des Patienten ausrichten.

Letztendlich ist das was jetzt läuft in vielen Fällen viel kostenintensiver als es hätte sein müssen. Im letzten Jahr bekamen wir alleine 4 Patienten, vor KH Einlieferung mit völlig intakter Haut, mit wirklich üblen Dekubitis nach Hause deren Behandlung ziemlich aufwendig war. Und hier handelte es sich nicht um Fälle, wo ein Dekubitus aufgrund des Zustandes des Patienten nicht hätte vermieden werden können. Denn dann wäre er unter unserer Versorgung auch nicht abgeheilt. Das interessante daran ist, dass diese Dekubitis oft noch nicht einmal im Krankenhausbericht auftauchen. Wir gehen zum 1. Einsatz nach Krankenhausaufenthalt nicht umsonst mit Fotoapparat hin.

Bettlägrige Patienten kamen total verschmutzt wieder zurück. Haut in einem gruseligen Zustand weil die ganze Zeit keine Hautpflege gemacht wurde. Bei den Patienten, die ihre Gedanken noch beisammen hatten, hörte man immer wieder, dass sie ihre Medis nicht oder falsch bekommen haben.

Das zeigt doch, dass alle Diskussionen über Ursachen eigentlich schon überflüssig sind. Wir haben 5 nach 12. Der Patient im KH kann nicht mehr ausreichend versorgt werden weil zuwenig Personal da ist.
 
Liegt es wirklich an dem zu geringen Personal oder nicht vielleicht auch an den falschen Prioritäten, die Pflegekräfte setzen. Wichtiger als (Grund-)pflege sind: Blutentenahmen, i.v. Spritzen, Führen der Akten, Staubwischen usw..

Wie anders lässt es sich sonst erklären, dass die schlechte Qualität nicht bundesweit in JEDEM KH zu finden ist?

Elisabeth
 
Hallo!

Hmm... also zusammengefasst ist eine adäquate Versorgung von Patienten in Krankenhäusern (oder sogar generell) nicht mehr gewährleistet, aufgrund von Personalmangel und Zeitdruck und nur in Einzelfällen aufgrund inkompetentem ärztlichen oder pflegerischen Personal. Es muss sich also dringend was ändern, damit Patienten nicht weiter gefährdet werden.

Folgende Dinge würden mir spontan einfallen:
1. mehr Personal, um Überstunden nicht entstehen zu lassen und somit keine Überbelastung.
2. mehr Personal, um Medikamente in Ruhe stellen zu können, Tätigkeiten nicht laufend unterbrechen zu müssen, weil irgendwas anderes wie z. B. Telefon dazwischen kommt.
3. Zeit, um ordentlich zu dokumentieren und so Übertragungsfehler zu vermeiden.

Alles drei Sachen, die im Zuge von Einsparungen leider Utopie scheinen. Von daher muss man mit den Gegebenheiten leben???

Ich persönlich mag nicht als Patient im Krankenhaus gefährdet werden, weil aus Profitgier, Desinteresse oder wat weiß ich, gefährliche Einsparmaßnahmen erfolgen.

Ich persönlich mag auch nicht als Pflegekraft Patienten gefährden, weil mir Zeit und der notwendige Rahmen fehlt Pflege ordentlich und gewissenhaft durchzuführen. Man ist auch bei optimalen Rahmenbedingungen vor Fehlern nicht sicher und von daher würd ich gerne den Rest ausschließen.

Da es keine Idealsituation gibt, muss man anders bewerkstelligen, damit die Patienten nur einem minimalen Fehlerrisiko ausgesetzt sind. Ich finde es gut, wenn Fehler dokumentiert, öffentlich und so transparent gemacht werden.

Ich finde es super, wenn wie jemand vorher geschrieben hat, bei der Ausgabe der Tabletten erklärt wird, was gegen Generika ausgetauscht wird und wie was genommen werden muss. Alleine dadurch werden wahrscheinlich viele Fehler vermieden, weil der Patient gleich sagen kann, ob was fehlt. Zudem ist es ja auch so, dass nicht alle Medikamente durch Generika ausgetauscht werden sollten. Der ein oder andere verträgt es nämlich nicht, aufgrund anderer Hilfsstoffe etc. Auch das wäre in dem Fall zu klären, um dann ggf. notwendige Originalpräparate zu bestellen. Wenn es vereinzelt organisatorisch machbar ist, warum dann nicht überall?

Ein schwieriges Thema, bei dem sich die Gemüter durchaus erhitzen. Ich jedenfalls fühle mich als Patient in deutschen Krankenhäusern nicht sicher und das nicht aufgrund mangelnder Fachkompetenz - das trifft zum Glück immer nur auf vereinzelte "Fachkräfte" zu.

Jumanji
 
Liegt es wirklich an dem zu geringen Personal oder nicht vielleicht auch an den falschen Prioritäten, die Pflegekräfte setzen. Wichtiger als (Grund-)pflege sind: Blutentenahmen, i.v. Spritzen, Führen der Akten, Staubwischen usw..
Wer legt denn letztendlich die Prioritäten fest? Doch derjenige der am längeren Hebel sitzt. Und das ist nunmal der Arbeitgeber.

Ich arbeite seit Jahren nicht mehr in einem KH und bin auch unendlich froh darüber, denn ich würde niemals Medis einfach nur austeilen und ggf. sogar selbst verabreichen, wenn ich sie nicht eindeutig identifizieren kann.

Wie anders lässt es sich sonst erklären, dass die schlechte Qualität nicht bundesweit in JEDEM KH zu finden ist?
Weil nicht alle KHs gleich sind und immer noch ein paar wenige eine gute Arbeit leisten. In solchen Häusern ist aber auch das Personal zufrieden und die Fluktuation des Personals sowie der Krankenstand eher gering. Problem ist, dass dies nicht nur vom Pflegpersonal abhängt, sondern vor allem von den idealen der Führungsebene. Wenn Profit das oberste Ziel ist, kann es dem Patienten nur dreckig gehen und dem Personal ebenfalls.

Jumanji ich stimme deinen 3 Punkten absolut zu.
 
These: Es ist leicht als AG Forderungen zu stellen, wenn die Pflegekräfte förmlich nach pflegefremden Aufgaben gieren um ihre eigene Berufsidentität aufzupolieren. Gibts hier im Forum schöne Diskussionen zu.
Suchworte: blutentnahme, i.v.injektion, professionalität, (pflege)-kompetenz

Elisabeth
 
Gibts hier im Forum schöne Diskussionen zu.
Suchworte: blutentnahme, i.v.injektion, professionalität, (pflege)-kompetenz

Richtig, - und deshalb kannste das doch diesmal aus der Diskussion rauslassen, oder?

Das hat NICHTS damit zu tun!

:-/
 
Wieso- ich kann das ständige Gejammer über zuwenig Zeit nicht mehr hören. Solange wir noch alle Zeit der Welt haben für berufsfremde Arbeiten, kanns und net schlecht gehen.

Langsam scheints, als wenn der (angebliche) Zeitmangel als Ausrede für alle Fehler herhalten muss- eagl in welchem Bereich.

Elisabeth
 
du hörst es hier ja auch nicht. :)


Trotzdem hat es nichts mit dem Thema "Medikamente falsch gestellt!" zu tun.

Ich habe jedenfalls noch nie das Stellen von Medikamenten wegen einer Blutentnahme unterbrochen.
Noch haben die von dir erwähnten Tätigkeiten einen näheren Bezug zum Thema oder wird in allen "schlechten" Krankenhäusern die Blutentnahme, etc. vom Pflegepersonal durchgeführt und in allen "guten" Häusern nicht?
Im übrigen kann man es auch nicht als berufsfremd bezeichnen, da es vielerorts Ausbildungsinhalt ist.

Also, wieder zurück zum Thema?

Gruß
Dennis
 
Wir haben als Alternative im Angebot:

1. Stellen aller Medikamente für alle Pat. durch Pflegeperson A und Austeilen durch Selbige
Problem: wenn in einem Dienst für alle weiteren Dienste gestellt wird ist ein Austeilen nur bei fiten Pat. möglich- lt. Aussage von ??? also nur bei ca. 40% der Pat. möglich ... Fehler werden nicht erkannt

2. Stellen aller Medikamente für alle Pat. durch Pflegeperson A und Kontrolle vor Ausgabe durch Pflegepersona B
Problem: Kontrolle nur eingeschränkt möglich weil viele Tbl. ähnlich sind, Zeitaufwand... Fehler können eliminiert werden

3. Stellen durch den Pat. selbst
Problem: Kontrolle nicht möglich, nur bei fiten Pat. denkbar... Fehler nicht erkennbar

4. Jede Medikamentengabe wird extra gestellt durch Bereichspflegekraft
Problem: Organisationsproblem, logistisches Problem bei vielen Pat. ... Fehler werden (nicht) erkannt?

Hab ich was vergessen?

Elisabeth
 
Kann das echt so schwierig sein? Ich erinnere mich, auf meiner Examensstation (Innere) wurden die Medikamente beim Stellen pro Pat. extra abgehakt im Medi-Buch
Jede Station muss da schon ein eigenes Fehlermanagement betreiben, da liegt es auch an der Organisation. Die ist nicht überall gleich gut.
 
Ich erinnere mich, auf meiner Examensstation (Innere) wurden die Medikamente beim Stellen pro Pat. extra abgehakt im Medi-Buch.
Medi-Buch? Macht Ihr das nicht direkt in der Kurve?
 
These: Es ist leicht als AG Forderungen zu stellen, wenn die Pflegekräfte förmlich nach pflegefremden Aufgaben gieren um ihre eigene Berufsidentität aufzupolieren. Gibts hier im Forum schöne Diskussionen zu.
Suchworte: blutentnahme, i.v.injektion, professionalität, (pflege)-kompetenz

Elisabeth
Dann drehen wir den Spieß doch um. Auch der Arbeitgeber hat seine Pflichten. Wenn das Pflegepersonal nach pflegefremden Aufgaben giert dann ist es die Pflicht des Arbeitgebers, die Grenzen klar zu ziehen. Nicht nur einige Mitarbeiter des Pflegepersonals gieren nach pflegefremden Aufgaben. Es sind vor allem die Arbeitgeber.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das grundsätzliche Problem die Zeit an sich ist. Ich verstehe nicht, warum du von dieser Tatsache immer wieder mit solchen Diskussionen ablenken willst.

Um das eigentliche Thema wieder ins Spiel zu bringen. Es müßte ganz klar die Forderung bestehen, dass derjenige, der Medikamente stellt, für diesen Zeitraum von allen anderen Arbeiten befreit sein muß. Medis stellen erfordert eine sehr hohe Konzentration. Störungen sind da absolut kontraproduktiv. Eine Gegenkontrolle sollte von einer anderen Person durchgeführt werden. 2. Gegenkontrolle wäre die Person, die die Medis dann austeilt.

Im Nachtdienst z.B. völlig unmöglich. Störungen sind da vorprogrammiert, eine Kontrollperson existiert meist nicht da kein Personal dafür zur Verfügung steht.
 
Hallo!
Wir haben früher (noch vor 2 Monaten),die Tbl. im ND gestellt und der SD hat sie kontrolliert,verteilt und dafür unterschrieben.
Leider ist trotz der Kontrolle ein massiver Fehler passiert,d.h. : ein Arzt hat sehr unleserlich geschrieben und alle Kollegen die kontrolliert hatten,haben das falsche Medikament verteilt.(Es gab Blutbildveränderungen) :eek1: Es ist keinem aufgefallen,bis der Pat.mitteilte das "eine" Tbl. fehlte. Nach meiniger Kontrolle verglich ich dann die Tbl.,.... und so kam alles raus.
Alle Kollegen die daran beteiligt waren hatten ein Gespräch....:streit:
Zu dem Arzt hat keiner was gesagt...
Die Pflege war wieder schuld.
In Zukunft wird bei uns kein Med. gestellt, wenn man es nicht lesen kann.Der Arzt wird dann mehrmals darauf hingewiesen es doch bitte "ordentlich" anzuordnen.
Es ist zwar ziemlich nervig,aber zum Wohle des Patienten und von uns.
Liebe Grüße...:nurse:
 
@stormrider- verlagern wir, wie von manaic vorgeschalgen doch die berufspolitischen Diskussionen in den Bereich Berufspolitik.

Zum Thema: Warum wird nicht versucht, dass Medikamenten stellen an den Ort zu bringen, wo er hingehört: in die Apotheke? Das soll es in einigen KH bereits geben.

Elisabeth
 
Zum Thema: Warum wird nicht versucht, dass Medikamenten stellen an den Ort zu bringen, wo er hingehört: in die Apotheke? Das soll es in einigen KH bereits geben.

Elisabeth

Verbessert das die Situation wirklich? Wieso soll ein Mitarbeiter der Apotheke keine Fehler machen können? Und welche Medikamente zum Nach-Richten bei kurzfristigen Anordnungen sollen dann auf Station vorrätig sein?

Unsere Apotheke ist nur wochentags von 8.00h bis 16.00h besetzt. Was ist mit den Aufnahmen an Wochenende, Feiertagen und in der Nacht?

Außerdem bleibt das rechtliche Problem. Nur wer gerichtet bzw. kontrolliert hat, teilt aus. Der Apotheker wird wohl kaum die Medikamente an alle 700 Patienten unseres Hauses persönlich austeilen können. :mrgreen:

Unterwiesen ist der Patient damit auch nicht.
 
Wie soll denn das funktionieren ?
Da müßte ja jedes Krankenhaus eine eigene Apotheke "haben".
Ich denke das dies zwar machbar wäre aber finanziell für viele KH nicht umsetzbar.:eek1:
 
Verbessert das die Situation wirklich? Wieso soll ein Mitarbeiter der Apotheke keine Fehler machen können?
Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht. Hier ist aber eine Fehlerquelle auszuschließen: Inkompatibilitäten. Der Apotheker kennt sich aus.

Und welche Medikamente zum Nach-Richten bei kurzfristigen Anordnungen sollen dann auf Station vorrätig sein?
Kann man nicht pauschalisieren. Hängt vom Stationsprofil ab. Wenn ich so an unseren Medikamentenscharnk in der Intensiv denke- da gabs viele spezielle Mittelchen nicht. Warum auch?

Unsere Apotheke ist nur wochentags von 8.00h bis 16.00h besetzt. Was ist mit den Aufnahmen an Wochenende, Feiertagen und in der Nacht?
Da viele Pat. ihre Hausmedikamente aktuell eh schon mitbringen um Engpässe zu überbrücken sehe ich da nicht das Problem.

Außerdem bleibt das rechtliche Problem.
Kannst du mir bitte das Gesetz zeigen, auf das du dich hier beziehst?

Nur wer gerichtet bzw. kontrolliert hat, teilt aus. Der Apotheker wird wohl kaum die Medikamente an alle 700 Patienten unseres Hauses persönlich austeilen können.
Wie macht das eigentlich der Apotheker in der Apotheke? Da vertraust du doch wohl auch auf die Kompetenz.


Unterwiesen ist der Patient damit auch nicht.
Wenn ich mich recht entsinne, wollten wir das nicht aus Zeitgründen. *g*

Das finanzielle Problem wird sich m.E. eher in Grenzen halten. Eine zentrale Vorhaltung von Medikamenten erscheint mit wirtschaftlicher als die vielen stationären Medikamentenlager. Wer kennt sie nicht, die Schachteln aus denen nur 1-2 Tableten fehlen und die ihrem Verfallsdatum entgegen"dämmern".
Zweite Ersparnis: Zeit. Es braucht keine Apothekenbestellung mehr.

Einziges- aber wichtigstes Manko- es ist nur in einer Klinik möglich, die über eine EDV-geführte Kurve verfügt. Faxen ist da nicht möglich.

Und somit ist diese Idee in D wohl in den nächsten Jahren nicht flächendeckend einsetzbar. Eigentlich schade. Hätten wir mehr Zeit für die Pflege.

Elisabeth
 

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