Medikamente falsch gestellt!

Jeder der dann am Tag Medi verabreicht kontrolliert sie nochmal, so kommt es nicht zu Fehlgaben.
Auch da sehe ich keine Garantie für Fehlerfreiheit. Die Tabletten sehen sich immer ähnlicher. Auch das Zurechtschneiden der Blister läßt nicht immer eine Identifikation zu.

Ich gebe nur noch die Medikamente aus, die ich auch selbst gestellt habe. Ist in meinem Arbeitsbereich aber auch einfacher zu bewältigen, ambulante Pflege.
 
Hallo Yrt,

du arbeitest in Canada, richtig? Dort herrschen nun mal andere Regeln als in Deutschland.

Es ist mit unserem Personalschlüssel nicht möglich, egal wie perfekt und motiviert unser Pflegepersonal ist, diese Art in der Verabreichung der Medikamente zu erledigen. Eine sicher gute Möglichkeit um Fehler zu vermeiden. Der Blister ist übrigens das, worin Tabletten in den Schachteln eingepackt sind, gibt es vermutlich in Canada nicht.

Es gibt mittlerweile ettliche Krankenhäuser bei denen die Apotheke die Unit dose für jeden Patienten täglich liefert.

Die R-Regeln bezüglich der Verabreichung von Medikamenten sind allerdings auch in Deutschland bekannt.

Schönen Tag
Narde
 
Auf Intensivsationen ist das in Deutschland sicherlich möglich.

Und auch auf Normalstationen werden durchgänge gemacht.
Und warum nicht die Medikamentenschachteln mit in den Wagen nhemen, welche gebracuht werden?
Und dann beim Blutdruckmessen und Stuhlgangfragen nebenbei Medikamente geben?
Direkt am Patienten, so verbringt man mehr zeit am patienten, statt im Hinterzimmer.
 
Hallo Yrt,

auf Intensivstation richte ich meine Medikamente zu den Verabreichungszeiten "frisch".

Von deiner anderen Vorstellung würdest du, solltest du hier auf einer Allgemeinstation arbeiten schnell abkommen.
In der Regel ist eine Pflegekraft für ca. 15 Patienten zuständig. Die Medikamente, die ich brauche auf einer inneren Station sprengen etwas den "Durchgehwagen". Desweiteren gehe ich nicht so häufig durch, wie ich Medikamente verabreiche. Ausserdem bekomme ich ansonsten noch ein Problem mit der Zeitgenauen Verabreichung der i.v. Antibiosen. Irgendwie schaffe ich das zeitlich nicht, was aber vermutlich daran liegt, dass ich keine gute Pflegekraft bin, ich bin mir sicher, du würdest die Aufgaben hier alle mit Links schaffen.

Wie gesagt - andere Länder, andere Sitten. Jedes Land hat sein eigenes Gesundheitssystem und seine eigenen Probleme damit.

Schönen Abend
Narde
 
Und was spricht dagegen, das Patienten ihre Medikamente selbst einnehmen?
Warum muss ich als pflegender daneben stehen, die Tablette rausdrücken, dem Patienten auf die Hand geben, die Hand zum Mund führen und danach was zu trinken reichen?
"Gesunde" Patienten, welche geistig fit sind, könnnen ja wohl die Medikamente selbst nehmen, wie sie es zu hause auch tun.
 
Als ich das Letzte Mal auf der Inneren war (siehe Oben), war nicht mal die Hälfte der Patienten dazu in der Lage.

Bei uns auf der Kinderfach ist das was ganz anderes. Mehr Personal, andere Arbeitsschwerpunkte, generell weniger Medikamente, da wird das Medikament von mir im Medizimmer nach Fünferregel geholt und sofort verabreicht und dokumentiert. Aber wie gesagt, da geht es meistens um ein Medikament, und ich habe auch jede Menge Ruhe und Zeit dafür.
 
Ich hätte mal eine ganz andere Frage; darf ein Schüler Medikamente verteilen??
 
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Ich als Schüler behaupte mal: Ja, sicher. Ich hatte das Lernmodul für Medikamente in der Schule, ich weis, was ich tue. Ich zeige alles vor, was ich verteile, zur Kontrolle, und wenn ich das Medikament aus Pharmakologie noch nicht kenne, dann laß ich mir erklären, was das ist, und schau in die Packungsbeilage...
 
Und was spricht dagegen, das Patienten ihre Medikamente selbst einnehmen?
Nichts, ausser, dass das Krankenhaus während des Aufenthaltes für die Medikamente aufkommen muss die der Patient erhält.
Dagegen sprechen auch die Kosten, weil ich angefangene Packungen die bei einem Patienten waren, nicht an einen anderen Patienten weitergeben darf. Grosspackungen sind in der Regel preiswerter als Kleingebinde.

Daneben stehen, wenn ein fitter Patient diese einnimmt tut keiner. Tropfen werden als Flasche an den Patienten gegeben und er nimmt sie selbt.

Schönen Abend
Narde
 
Und auch auf Normalstationen werden durchgänge gemacht.
Und warum nicht die Medikamentenschachteln mit in den Wagen nhemen, welche gebracuht werden?
Und dann beim Blutdruckmessen und Stuhlgangfragen nebenbei Medikamente geben?
Direkt am Patienten, so verbringt man mehr zeit am patienten, statt im Hinterzimmer.

Ich stelle mir das gerade bildlich vor, wie ich mit unseren ca. 200 Tablettenschachteln auf dem Pflegewagen herumkurve *ggg*. Es wäre eben wie Narde schon gesagt hat, zeitlich ein sehr großes Problem. Nehmen wir an, ich würde die Morgenmed. beim Durchgehen nach dem Frühstück mitnehmen. Die Pat. im ersten, zweiten und vielleicht dritten Zimmer würden sie ja noch pünktlich bekommen, aber die im letzten bekommen sie dann ca. um 10.30 Uhr (da können sie die Mittagsmed. gleich hinterherwerfen :mrgreen:).

Gruß,
Lin
 
Die Idee, die Tbl. im Blister zu lassen, ist ja gar nicht so schlecht, doch in mehreren Kliniken wo ich schon war, wurden die Med. nachts gestellt und auch ausgeteilt (gegen 5.30 beim letzten Rundgang).
Die Tbl im Blister lassen, hatten wir in einigen Kliniken auch schon, aber es gab vor einer Weile einen Pat, der klar im Kopf war und die Tbl. mitsamt dem Blister genommen hat. Danach wurde es in diesem Haus strikt verboten, Tbl. im Blister zu lassen. Selbst Zäpfchen werden individuell verteilt, da ein Pat ein Zäpfchen geschluckt hatte, weil es im Dispenser war.

LG Sandra aus dem Leasingbereich
 
Wir hatten auch eine Zeitlang die Pillekes im Blister gelassen. Und das ganz schnell wieder sein lassen. Beim Vergleichen hilft das oft wenig. Bei manchen steht nämlich oft nicht der vollständige Name (und manchmal auch gar keiner) oder die Dosis drauf. Dann weiß man auch nicht, was man gerade in der Hand hält. Es war MEHR Arbeit- rausdrücken geht schneller als eine Pille im einzelnen Blister zu stellen. Oft haben wir uns an den scharfen Kanten gepiekt. Und die Dispenser waren überfüllt.
Zudem hatten viele Pat. Schwierigkeiten, die Medis da rauszupulen. Das fällt selbst mir schwer, und jemand mit Rheuma uder Gichtfingern...

Und das angesprochene Risiko, daß jemand den Blister mitverspeist, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Obwohl das Risiko bei orientierten PatientInnen wohl üblicherweise gering sein dürfte.

Wir kontrollieren übrigens gar nicht. Wer stellt, verteilt. In unserem Falle die Nachtwache. Demente PatientInnen bekommen ihre Medis vom Tagdienst zu den jewiligen Zeiten.
Probleme gibt es damit normalerweise nicht.
 
Hallo,

da hab ich ja eine interessante und informative Diskussion losgetreten. Anscheinend ist es wohl tatsächlich fast immer üblich die Tabletten im Nachtdienst zu stellen, so wie ich es auch üblicherweise kennengelernt habe. Ich frage mich mittlerweile nur, ob das tatsächlich sinnvoll ist. Auf den peripheren Stationen ist man ja in aller Regel alleine im Nachtdienst und so von steten Störungen (Klingel, Telefon etc.) umgeben. Zudem muss man sich ja eh schon auf alles konzentrieren und muss ja zwangsläufig die Tablettenstellerei zwischendurch unterbrechen. Im Moment glaube ich fast, dass der Nachtdienst der denkbar schlechteste Zeitpunkt für die Medikamentenstellerei ist.

Was Yrt sagt, find ich auch nicht uninteressant, aber mir fehlt da ein wenig die Logik und das Vorstellungsvermögen. Wenn man alle Pillenpackungen, die benötigt wird auf den Pflegewagen stellt um die Medikamente von der Packung zum Patienten zu bringen, stellt sich mir die Frage, wer den Wust an Medikamentenpackungen auf dem Stationsflur beaufsichtigt. Mir persönlich wäre da äußerst unwohl, dass evtl. das ein oder andere Medikament "Füße" bekommt. Es sei denn, ich hab da grad an der Durchführung was falsch verstanden.

Bei uns werden die Medikamente üblicherweise ausgeblistert. Ausnahme: lichtempfindliche Medikamente wie Zyprexa, Singulair, Ergenyl chrono u. a.

Wünsche allen noch einen guten Rutsch

Jumanji
 
Unsere Tochter bekam in einer Rehaklinik die abgezählte Menge an Tabletten in Blistern ausgehändigt. Damit war sie unabhängig von der Pflegekraft. Warum nicht in dieser Weise verfahren? Für nicht geblisterte Medikamente gibt es in der Apotheke sicher kleine Fläschchen.

Elisabeth
 
Unsere Tochter bekam in einer Rehaklinik die abgezählte Menge an Tabletten in Blistern ausgehändigt. Damit war sie unabhängig von der Pflegekraft. Warum nicht in dieser Weise verfahren? Für nicht geblisterte Medikamente gibt es in der Apotheke sicher kleine Fläschchen.

Elisabeth


Naja...es soll durchaus Patienten geben die damit überfordert sind Ihre richtige Dosis zum richtigen Zeitpunkt zu nehmen.
 
Wieviele Pat. können ihre Medikamente nicht selbst stellen und wie bekomme ich das raus? Ganz einfach- indem ich eine ordentliche Anamnese erhebe und dabei den Pat./Angehörigen befrage, wie es zu Hause gehandhabt wird.

Wer kümmert sich eigentlich darum, ob die Compliance nach der Entlassung erhalten bleibt? Geht da einer von euch nach Hause und kontrolliert die Einnahme?

Wie soll der Pat. Selbständigkeit erlernen?

Elisabeth
 
Vor sehr langer Zeit habe ich zum letzten Mal einer Patientin eine Pille im Blister gegeben. Die Frau nahm zu Hause ihre Pillen selbst, maß sich auch selbst den Blutzucker.
Und dann klagte sie, daß die blaue Tablette, die gar nicht blau war, sehr schlecht zu nehmen war und kaum herunterging und daß sie sehr viel nachtrinken mußte.
Die Tablette war in einem blauen Blister. Daher konnten wir schnell herausfinden, warum die so schlecht zu schlucken war. Bei einer Patientin, die das, wie erwähnt, sonst selbständig macht, hätte ich ein solches Verhalten nicht erwartet.
Eine schon etwas alte Aussage eines Apothekers war, daß Tabletten nur im Blister belassen werden können, wenn der dafür vorgesehen und entsprechend perforiert ist. Sonst war das Abschneiden einzelner Pillen mit Blister nicht erlaubt.
Scheint mir auch sinnvoll. Schneidet mal eine Lasix 40 aus. Kriegste dann kaum aus dem Blister gepopelt und lesen kannste auch nix mehr.
Ein Apotheker erwähnte sogar eine Verletzungsgefahr bei abgeschnittenen Blistern. Und das trifft durchaus zu.
 
Soweit ich weis, dürfen bei uns keine Tabletten mehr abgetrennt/abgeschnitten werden, weil dann evtl. die Chargennummer am Blister mit wegkommt. Ob das jetzt sinnvoll ist, keine Ahnung.
 
Wieviele Pat. können ihre Medikamente nicht selbst stellen und wie bekomme ich das raus? Ganz einfach- indem ich eine ordentliche Anamnese erhebe und dabei den Pat./Angehörigen befrage, wie es zu Hause gehandhabt wird.

Wer kümmert sich eigentlich darum, ob die Compliance nach der Entlassung erhalten bleibt? Geht da einer von euch nach Hause und kontrolliert die Einnahme?

Wie soll der Pat. Selbständigkeit erlernen?

Elisabeth


Es gibt Menschen die daheim Angehörige haben die das übernehmen oder der ambulante Pflegdienst...ist keines zur Hand ist der Patient wie immer auf sich alleine gestellt und nimmt entweder gar keine Medis oder die falsche Dosis, es gibt durchaus Menschen die das ohne wenn und aber hin bekommen egal welches Alter. Aber man darf auch nicht die vergessen die das nicht mehr können und auch nicht mehr erlernen -aus welchen Gründen auch immer-!
Mögste Du nie Alt werden und noch so geistig fit sein um diese Aufgabe zu meistern!
 

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