Medikamente falsch gestellt!

Natürlich kann sich Benni34 beschweren, Konsequenzen wie eine Abmahnung für die Pflegekräfte halte ich aber für sehr überzogen. Ich würde mich wenn dann über das Verhalten der Pflegekraft tagsüber beschweren, denn auch ich sehe es so, wenn sich ein Patient über die Medikation wundert (gerade, wenn sie nachts gestellt wird) müsste diese gleich überprüft werden. Fehler passieren nun mal!
 
Warum kann man es nicht einfach mal so stehen lassen: Ja- wir haben Pflegekräfte, die nicht fachkompetent arbeiten. Und ja, es gibt Situationen, wo eine Beschwerde angezeigt ist. Leider gibt es viel zu selten Patienten, die dies dann auch tun.

Elisabeth

Und, habe ich irgendwo was anderes behauptet?
 
Warum kann man es nicht einfach mal so stehen lassen: Ja- wir haben Pflegekräfte, die nicht fachkompetent arbeiten. Und ja, es gibt Situationen, wo eine Beschwerde angezeigt ist. Leider gibt es viel zu selten Patienten, die dies dann auch tun.

Elisabeth
Du findest also eine Abmahnung gerechtfertigt?
 
Ich finde eine Abmahnung auch zu hart. Allerdings würde ich der Tagschwester eine deutliche Ansage machen in Bezug auf die 5-R-Regel und dass der Patient mehrfach nachfragen musste zwecks Kontrolle.
 
Wie der Arbeitgeber reagiert, sollte den Patienten nicht interessieren. Und ob da eine Abmahnung angesagt ist oder nicht... das kann ich als Außenstehender nicht beurteilen. Ist als Patient auch nicht meine Aufgabe.

Elisabeth
 
Wie der Arbeitgeber reagiert, sollte den Patienten nicht interessieren. Und ob da eine Abmahnung angesagt ist oder nicht... das kann ich als Außenstehender nicht beurteilen. Ist als Patient auch nicht meine Aufgabe.

Elisabeth
Aber genau das hat er gefragt und zur Diskussion gestellt: Grob fahrlässig?! Beschwerde?! Abmahnung?! Also sollte man das auch nicht "so stehen lassen", sondern auch kommentieren.

Zum Thema: Gerade Klacid, gelbe Tabletten, da ist der Griff zu den 250er, statt zu den 500ern nicht sooo weit daneben. Kann passieren, sollte aber nicht!

Was aber nun gar nicht geht, ist die Reaktion der Kollegin im Tagdienst. Wenn ich den Hinweis auf eine fehlerhaften Medikation bekomme, bin ich froh darüber und gehe dem nach...!

Beschwerde? Ja, warum nicht?! Gerade so wie dein Post rüber kam, solltest du das Thema durchaus nochmal auf den Tisch bringen.

Eine Abmahnung wird vermutlich (nur aus dieser Situation heraus) nicht erfolgen.
 
Wir sehen stets alles aus der Perspektive der Pflegekraft. Wenn du die Seite wechselst, dann hört das Verständnis auf. Zu recht, wie ich finde. Fehler können passieren. Keine Frage. Der Umgang mit den Fehlern ist das entscheidende Zünglein an der Waage.

Ich denke, dass es dem User hier nicht nur um die Verwechslung der Tablette geht, sondern um die Art und Weise wie er "abgefertigt" wurde. Nicht jeder fühlt sich wohl, wenn er darum betteln muss, dass man ihn korrekt betreut.

Wie geschrieben- einfach mal den Blickwinkel wechseln und überlegen, was man selber fordern würde. Ich kann versichern, dass die Großzügigkeit da ganz schnell schwindet und man Abmahnungen durchaus für angemessen hält.

Elisabeth
 
Liebe Elisabeth,
ich war erst vor Kurzem "auf der anderen Seite" als Angehörige und wenn ich drüber nachdenke - ich habe nicht anders reagiert. Ich habe meinem Angehörigen erklärt, dass Fehler passieren können, dass man deshalb auch die Medikamente vor der Einnahme (soweit es einem Laien möglich ist) kontrollieren und sich nicht "abspeisen" lassen sollte.
Ich hätte aber in dem Falle eine Abmahnung trotzdem als übertrieben gefunden, auch wenn das hier im ersten Post beschriebene Verhalten der Pflegekraft im Tagdienst nicht geht.
Bei uns hatte die Pflegekraft aber vorbildlich reagiert, gleich alles überprüft und die Medikamente richtig gestellt.
 
Ich denke, der Ton macht da oft die Musik. Wer erst betteln muss, dass da eine Kontrolle erfolgt und dann wohl nicht mal eine Entschuldigung zu hören bekommt... Ich denke schon, dass manche wahrscheinlich nur auf die harte Tour lernen.

Btw.- ich hatte kürzlich das Glück, dass der Angehörige fit im Kopf war und der "Fachkraft" erklären konnte, dass Vollhep und Endoskopie vielleicht nicht so eine gute Mischung sind. Fachkraft musste übrigens erst beim Doc nachfragen, ob man den Perfusor hätte wirklich abstellen müssen. Daneben wirkte die falsche Beratung bezüglich Medikamenteneinnahme und poststationärem Verhalten fast schon lächerlich- weil nicht anders zu erwarten.


Elisabeth
 
Ich kann den Unmut total verstehen. Fehler passieren, klar! Aber hier hat der Betreffende aufmerksam wahrgenommen, dass etwas verändert wurde und sich gemeldet.
Das machen leider die wenigsten und vertrauen auf alles was vorgegeben wird. Für mich ist der mündige Patient ein wichtiger Schlüssel zur Patientensicherheit.
Die Pflegekraft des Frühdienstes hat sich fachlich und menschlich unter aller Kanone benommen. Ob eine Abmahnung gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt. Sollte diese sich des Öfteren so verhalten, wäre dies durchaus angezeigt.

Apropos andere Seite. Auf der stehe ich leider zur Zeit auch öfter und ich achte natürlich sehr viel mehr auf alles was mit mir passieren soll. Für Fehler habe ich aber trotzdem Verständnis, so lange darauf entsprechend reagiert wird und ich nicht für dumm verkauft werde.
 
Ich denke, der Ton macht da oft die Musik. Wer erst betteln muss, dass da eine Kontrolle erfolgt und dann wohl nicht mal eine Entschuldigung zu hören bekommt... . Ich denke schon, dass manche wahrscheinlich nur auf die harte Tour lernen.

Wie wäre es mit direkter Entlassung? Ich meine, wenn dann richtig, oder?? :wut:

Btw.- ich hatte kürzlich das Glück, dass der Angehörige fit im Kopf war und der "Fachkraft" erklären konnte, dass Vollhep und Endoskopie vielleicht nicht so eine gute Mischung sind. Fachkraft musste übrigens erst beim Doc nachfragen, ob man den Perfusor hätte wirklich abstellen müssen. Daneben wirkte die falsche Beratung bezüglich Medikamenteneinnahme und poststationärem Verhalten fast schon lächerlich- weil nicht anders zu erwarten.
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Natürlich musste die Fachkraft nachfragen, wenn der Halbgott in Weiß den Perfusor nicht abgesetzt hat. Die Pflegefachkraft darf dass nämlich nicht von allein, auch wenn eine entsprechende Untersuchung im Raum steht. Das solltest Du eigentlich wissen, es passt aber wahrscheinlich gerade nicht in Dein Konzept, oder?
 
@Jörg- es hat sie bereits gegeben- die Entlassungen wegen (verbaler) Entgleisungen im Umgang mit Pflegebedürftigen. Selbst drei Abmahnungen brachten die Pflegekraft nicht zum umdenken.

Btw.- Der Halbgott in weiß hatte das Prozedere in der Visite erklärt. Glücklicherweise in Gegenwart des Patienten. Und wenn ich ehrlich bin- ich erwarte glattweg von einer examinierten Pflegekraft- auch im peripheren Bereich- dass sie den Verstand einstellt und nicht erst vom Patienten auf ein mögliches Risiko hingewiesen wird bzw. an Visiteninhalte erinnert. Wenn wir nämlich da angekommen sind, dann braucht es keine Ausbildung mehr.

Elisabeth
 
@Jörg- es hat sie bereits gegeben- die Entlassungen wegen (verbaler) Entgleisungen im Umgang mit Pflegebedürftigen. Selbst drei Abmahnungen brachten die Pflegekraft nicht zum umdenken.
Ja und was hat das jetzt mit dem hier diskutierten Fall zu tun?
Btw.- Der Halbgott in weiß hatte das Prozedere in der Visite erklärt. Glücklicherweise in Gegenwart des Patienten. Und wenn ich ehrlich bin- ich erwarte glattweg von einer examinierten Pflegekraft- auch im peripheren Bereich- dass sie den Verstand einstellt und nicht erst vom Patienten auf ein mögliches Risiko hingewiesen wird bzw. an Visiteninhalte erinnert. Wenn wir nämlich da angekommen sind, dann braucht es keine Ausbildung mehr.

Elisabeth

Wieso drehst Du einem immer alle Worte im Mund rum?
Es ging nicht darum, ob die Pflegekraft den Perfusor am Patienten erkannt hat oder nicht, sondern darum, dass sie ihn, wenn es keine schriftliche Anordnung gibt, nicht einfach abmachen darf.

Von Zeit zu Zeit würde ich Dir gern mal einen Exkurs in die Realität empfehlen.
 
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Von Zeit zu Zeit würde ich Dir gern mal einen Exkurs in die Realität empfehlen.
Der letzte Exkurs hat mir gereicht. Ich musste mit Entsetzen feststellen, dass Mitdenken offensichtlich nicht mehr generell en vogue ist und das selbst schriftliche Anordnungen des Arztes nicht absichern, dass dem Patienten nix passiert.

Und um nicht wieder falsch verstanden zu werden... man muss manchmal nur die Einrichtung wechseln, um zu erkennen, dass das oben beschriebene Verhalten nicht der Norm entspricht und das es sie noch gibt: die Kollegen, die den Verstand nicht ausstellen und mitdenken. Das lässt die Hoffnung zu, dass doch nicht alles verloren ist.


Elisabeth
 
Hmmmh, was das Thema "mitdenken" betrifft, kann man wohl einen eigenen Thread aufmachen... Wenn alle 3 (Patient, Doc und Pflegekraft) immer zusammen mitdenken würden, dann wäre die Fehlerquote niedriger.
 
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Reaktionen: Joerg
Patient ist keine Fachkraft. Er darf erwarten, dass die ausgebildeten Fachkräfte denken können und wollen.

Elisabeth
 
Das sehe ich teilweise anders. Nehme ich den 80 jährigen erfahrenen Diabetiker. Was spricht dagegen, gemeinsam mit dem Patienten zu beraten, wie viele IE bei dem entgleisten Blutzucker angemessen wären? Oder ein TX-Patient. Und und und. Es ist ein "gemeinsam". Natürlich weiß der junge Patient mit Erstmanifestation Diabetes Mellitus nicht, was los geht. Aber warum sollte ich mit dem erfahrenen, orientierten Patienten nicht zusammen beraten?
 
Die Konstellation hatte ich jetzt nicht auf dem Schirm. Bei meinem Beispiel war es eine "Erstmanifestation" und tritt hoffentlich nie wieder auf. Was die Folgen der Erkrankung angeht... da ist der Patient mittlerweile tatsächlich sein eigener Experte. Ein Experte von dem die Pflegekraft wiederum was lernen könnte- wenn auch nur wenig Neues, was das medizinische angeht.

Hast recht- ist keine Einbahnstraße mit dem Mitdenken. *fg*

Elisabeth
 
Ich hab mir jetzt nur die ersten paar und die letzten aktuellen Antworten durchgelesen, aber ich finde es gerade erschreckend, wie selbstverständlich das fehlerhafte Stellen von Medikamenten zu sein scheint bzw. fehlt mir da gerade irgendwie eine adäquate Reaktion darauf. Keine Frage, wir sind alle nicht unfehlbar, das will ich gar nicht sagen, aber bei Medikamenten darf so etwas nicht passieren. Zu niedrige Dosierung ist gerade noch die harmlosere Version, aber doppelte Dosierung und komplett falsche Medikamente? Wieso reagiert ihr da so gelassen? Und auch ich hab im (mitunter mehr als stressigen) Nachtdienst schon Tabletten gerichtet, aber da darf die Aufmerksamkeit auf gar keinen Fall fehlen bzw. nachlassen. Dann muss man seine Gehirnzellen eben mal zusammen nehmen und kucken, was man da gerade macht. Auf so einen Nachtdienst bereitet man sich doch dementsprechend vor, wieso kommen da so viele Ausreden zwecks nachlassender Aufmerksamkeit? Ich möchte niemanden persönlich angreifen, aber da müssen eure Alarmglocken wirklich ein bisschen sensibler werden! Auch mir ist während der Ausbildung im Mittelkurs ein gravierender Fehler unterlaufen, aber genau deshalb gibt es von mir seit diesem Ereignis beim Thema Medikamente keine Leichtfertigkeiten mehr.

Ohne Dreifach-Check geb ich kein Medikament raus, egal wie viel Stress außen herum ist, so viel Zeit nehme ich mir. Und das mag man mir negativ auslegen, aber ich kontrolliere sogar meine Kollegen (was ich von meinen Kollegen mir gegenüber übrigens auch erwarte!), wenn sie die Medikamente gerichtet haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, hier geht es nicht um den Fehler, sondern um den Umgang mit demselben. Der Patient hat ja primär erst mal nur darauf hingewiesen... musste dann aber betteln, dass jemand den Fehler korrigiert. Und das geht in meinen Augen nun mal nicht.

Elisabeth
 

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