Liebe Praktikanten!

Ich bin ausnahmsweise mal noch ketzerischer als Elisabeth und behaupte:

*trommelwirbel* Die meisten Pflegekräfte in D sind nicht[/] professionell Pflegende und haben auch gar kein Interesse daran es zu sein!

Denn viele haben genau die Einstellung wie Phillip, das kann doch jeder machen, also lass ich mal den Praktikanten, Zivi, FSJler ran, dann kann ich wenigstens in Ruhe Kaffee trinken.

So, und nun steinigt mich :smlove2:


Dafür bekommst Du keine Steine, sonern Zustimmung. Ich hätte beinah Beifall geschrieben, wenn das nicht eigentlich so traurig wäre...

Warum wird Philipp und Co. nicht damit beeindruckt, dass Pflege eben nicht nur das handwerkliche ist?
Wo sind die Kollegen, die z.B. basal erklären können. Und hier meine ich nicht, in welche Richtung der Waschlappen geschwungen werden sollte sondern welche Wirkungen das Konzept auf die Entwicklung des Gehirns hat?
Wo sind die Kollegen, die erklären können, wie die Pathophysiologie des Dekubitus funzt und warum da salben eigentlich nix bringt.
Wo sind die Kollegen, die erklären können, wie W/O und O/W funzen? Warum sie gerade das Pflegemittel wählen und kein anderes. Warum bei der Waschlotion nicht viel gleich viel ist.
Und wenn wir beim handwerklichen sind- wieviel Kollegen achten bei sich selber und bei den Praktikanten auf eine sorgfältige Händehygiene?


Elisabeth

Ausgewandert? Ausgestiegen? Gab es sie überhaupt jemals? Wie viele Kollegen können das überhaupt? 5 - 10 %??

Vielleicht sollten wir diese Diskussion doch in ein passenderes Forum verlegen...
 
warum sollten praktikanten nicht talent haben?

ich merke schon: haha witzig was ihr schreibt.. aber das ihr den sinn nicht versteht ist nicht mein brot!
um es jetzt ma zu verdeutlichen!!

ich repariere im krankenhaus keine toaster XD

ich pflege menschen! ich pflege sie mit leidenschafft und für mein leben gerne! ich mache überstunden die ich nicht machen muss, höre aufmerksam bei übergaben zu obwohl ich nicht dar sein muss, mache verkürzte pausen um die pflegekräfte zu entlasten, komme früher als gefordert, gucke den ärzten bei visiten zu, wie sie verbände wechseln o.ä., und lebe einfach für diesen Beruf!

und nur zur info! ich arbeite ab und zu bei meiner mutter freiwillig und ohne jegliches entgeld in einer tagespflege für pflegebedürftige menschen! und auch das mache ich weil ich spaß daran habe - da kann ich leider keine viggos legen, oder das machen, was den beruf des GuK noch so interessant macht! weil es seider nicht von nöten ist.. aber wenn mal ein "besucher" wegen der hitze kollabiert, binn ich einer der ersten der mithilft und die beine lagert um den kreislauf zu stabiliesieren!
ansonten gehören toilettengänge und das ganze "zeug" genau so den tätigkeiten die ich gerne mache weil ich es mag mit menschen zu arbeiten!

aber anscheinend gibt es leute die das potential eines guten praktikanten nicht erkennen und fördern würden wenn es ihnen direkt ins gesicht springt

und das ihr lieben ist der sinn der "toastergeschichte" man muss das potential von talenten fördern! und da hilft auch kein stipendium der welt weiter wenn man nicht mehr machen darf als der rest! es sollte keine grenzen geben bei denen das wissen ausgeschöpft ist nur weil man im ersten lehrjahr ist! genauso ist es mit oberstufenschülern die es nicht verdient haben menschen zu pflegen und sich in wenigen monaten GuK nennen dürfen... und das obwohl sie es nicht schaffen eine windel richtig herum anzuziehen!

und das ist ein grund warum irgendwann das ganze system zusammen brechen wird.. aber ich schweife nun zu sehr vom thema ab...

LEUTE, sehr Geehrten Plegekräfte - motzt nicht wenn ihr hört das Praktikanten, Arbeiten erledigen die ihr nie einem Praktikanten zutrauen würdet. Nur weil ihr noch nie das Glück hattet talentierte Praktikanten zu bekommen, die diesen beruf aus tiefstem herzen machen wollen und dafür sich ein wissen aneignen welches für einen Praktikanten total überflüssig ist, sie es jedoch trotz dessen machen, weil sie es lieben diesen job zu erledigen! und das mit allen vorzügen und nachteilen, die dieser beruf halt mit sich bringt!

ich sag aus eigener erfahrung! an meinem zweiten tag des ersten Praktikums, ist einer frau der beutel ihres ileostomas geplatzt weil sie sich auf den prall vollen beutel gelegt hat!
wer hat die ganze (ihm warsten sinne des wortes) ******e aufgewischt??
nur so als tipp: die examinierten waren es nicht! ich und ne fsj-lerin haben alles gesäubert, desinfiziert, die auflegeplatte gewechselt und den beutel natürlich auch! wer jetzt also nochma behauptet, das praktikanten seit neustem nur die premiumarbeiten machen, darf sich persönlich nen ar***tritt bei mir abholen!

ich bin wirklich froh das die Pflegeleitung und die examinierten (z.b. wie es bei mir ist) sich so für mich einsetzen! dann ist es doch wohl angebracht und von feinster sitte und manier das ich auch möglichst viel engagement zeige!

wer sich jetzt also noch weiter aufregt sollte wirklich mal überlegen ob es angebracht ist so über andere her zu ziehen/sie lecherlich zu machen, ohne das man die person/en kennt!

und wenn es bei mir so währ wie bei euch im praktikum.. ich wüsste nicht was ich tun soll! schließlich darf ich ja auch nicht die "drecksarbeit" volständig erledigen (Stichwort: Pflegedokumentation)! darf ich jetzt zwar auch nicht, aber auch nur weil ich es noch nicht kann und pflegekräfte sich gerne mal im dienstzimmer entspannen und nur vorm pc ein wenig tippen müssen... und dass lass ich sie gerne machen weil ich kein typ von mensch bin, der stunden lang vorm pc hocken kann.. zumindest nicht wenn ich die möglichkeit/alternative habe, etwas neues zu lernen!

noch eine schöne Nacht PhilippO

ps.. merchandise gibt es leider noch nicht! aber wenn ihr es so lustig findet.. ich mach euch gerne t-shirts, auf denen ein toaster abgebildet ist und darüber steht "toastergeschichten" und auf dem rücken mein name!

und damit ihr euch jetzt keine falsche hoffnung macht: war nur ein ironischer Witz mit dem merchandise!!
 
Ich seh schon Phillip ist die Schwester Stefanie der Zukunft.

tiefverneigende Grüsse:wink1:
Narde:freakjoint:
 
Ich galube ich wünsche Philipp eine wirklich gute, fundierte Pflegeausbildung - oder den passenden Bachelor. Und die Muße, sich diesen Thread in drei oder vier Jahren noch mal unvoreingenommen anzuschauen und vielleicht zu verstehen, was wir meinen.
Es geht nicht um das handwerklich Talent, das dir niemand abspricht. Auch nicht um deinen (sicher lobenswerten) Einsatz und deine Motivation. Es geht um die Frage, ob es sinnvoll ist jemandem all das schöne Handwerk zu zeigen - ohne den Sinn dahinter verständlich zu machen. Denn wir sind kein Handwerksberuf, sondern einer, der sich gerade in Richtung Hochschulstudium entwickelt. Zumindest hoffe ich das, zusammen mit vielen anderen hier.
 
ich pflege menschen! ich pflege sie mit leidenschafft und für mein leben gerne! ich mache überstunden die ich nicht machen muss, höre aufmerksam bei übergaben zu obwohl ich nicht dar sein muss, mache verkürzte pausen um die pflegekräfte zu entlasten, komme früher als gefordert, gucke den ärzten bei visiten zu, wie sie verbände wechseln o.ä., und lebe einfach für diesen Beruf!

DAS allein macht keine Professionalität aus! PhillipO, Du hast uns leider wirklich nicht verstanden. Lies Dir noch mal genau Juliens Beitrag durch, der bringt es nämlich auf den Punkt.
 
War ich auch mal so naiv???
Ich glaube ja. Man muss da mal zurückdenken, bei mir ist es noch nicht so lang her. Man kommt auf ne Station, ist vllt ein kluger Kopf. Man zeigt was man alles kann, man darf was machen, ist stolz wie Oskar. Man überschätzt sich, merkt es aber nicht, und auch die Schwestern, die froh sind entlastet zu werden, merken es nicht. Man rennt über den Flur und hat die (umgangssprachlich) dicksten Eier die man sich vorstellen kann. Meine Fresse, bin ich toll, weil ich ja eigentlich schon viel mehr kann als die ganzen blöden Schwestern.
Ich gebe zu, mir ging das auch sehr lange so.

Aber keine Angst Phillip, auch deine Naivität, dein Enthusiasmus, dein Selbstvertrauen, wird schneller schwinden als du es dir vorstellen kannst.
Ist das traurig, oder notwendig? Ich glaub es ist besser mit weniger Nächstenliebe und Naivität, dafür mit mehr Professionalität und Abstand zu pflegen.
Aber lassen wir doch einem Praktikanten seinen unverfälschten, jungfräulichen Blick auf unseren Beruf, der Absturz wird sowieso kommen, spätestens wenn man das erste Mal durch seine eigene Überheblichkeit auf die Schnauze fällt. Wenn man Glück hat kommt dabei niemand zu schaden.

Ich bleibe dabei, mehr als 80% unserer Kolleginnen und Kollegen führt diesen Beruf als Handwerk aus, wie also soll jemand so einem kleinen Praktikanten Professionalität zeigen?
 
Nun lasst doch den armen Jungen mal das handwerkliche machen. Manchen reicht das doch. Wenn er sich dabei wohl fühlt.

Manche muss man im Glauben lassen, sie sind die Größten- dann kannst sie zu jeder Tätigkeit ran ziehen. Und sie fühlen sich sogar noch geschmeichelt.
Die putzen sogar die Spüle, wenns not tut mit der Zahnbürste, wenn du ihnen erklärst, dass sie was einmaliges sind. Wenns dann noch den OA gewinnen kannst, der mit dem Büble eine Viggo legen geht- dann gibst eigentlich keine Grenzen mehr. gegebenfalls bringst dem Doc bei, dass er immer zuerst den Praktikanten schicken soll. Da haben dann wenigstens alle was zum lachen beim Frühstück: wie mans Büble mal wieder beschäftigt hat.

Das das wunderbar klappt, schreibt er doch selber:
...ich pflege menschen! ich pflege sie mit leidenschafft und für mein leben gerne! ich mache überstunden die ich nicht machen muss, ...

...ich arbeite ab und zu bei meiner mutter freiwillig und ohne jegliches entgeld ... auch das mache ich weil ich spaß daran habe -...
Was will man mehr als Fachkraft?

Und es gibt offensichtlich Praktikanten, die das Krankenhaus benutzen um ihre narzisstischen Wesenszüge auszuleben und damit dies funzt, brauchen sie Claqueure.
Warum wir User das hier im Forum sein allerdings sein müssen, erschließt sich mir net ganz. Vielleicht mag vor Ort ja doch niemand so intensiv seine Vorteile begrüßen.
Ist auch aufwendig, wenns ständig den Praktikanten loben musst für solche banalen und selbstverständlichen Sachen- z.B. dass er einem Menschen der wegen der Hitze kollabiert ist, die Beine hochlagert um den Kreislauf zu stabilisieren! Wow- welche Leistung.

Elisabeth (die sich die Ironie diesmal net verkneifen wollte)
 
Ich möchte den Beitrag von Julien nochmal schwarz, rot, dick und allen möglichen Varianten unterstreichen.

Niemand wollte dir an den Karren pin*eln und dir dein mögliches Talent oder deinen Enthusiasmus, absprechen. Behalt ihn, so lange du kannst.
Die meissten von uns (so behaupte ich mal) steckten auch einmal in der Praktikantenuniform, und waren nicht mindertalentierter als du. Und jetzt haben eben viele hier den nächsten Schritt gemacht und/oder hinter sich.
Wir sind dir nunmal eine Erfahrung voraus.
Sprich uns das nicht ab. Versuch unsere Kommentare auch aus einer anderen Sicht zu sehen. Und nicht nur aus deiner "Armer, unterforderter Praktikanten-Stellung"
Nimm den Rat von uns an. Ansonsten hast du (möglicher Weise) sehr schnell Probleme in deiner weiteren Laufbahn.

Liebe Grüße.
 
War ich auch mal so naiv???
Ich glaube ja. Man muss da mal zurückdenken, bei mir ist es noch nicht so lang her. Man kommt auf ne Station, ist vllt ein kluger Kopf. Man zeigt was man alles kann, man darf was machen, ist stolz wie Oskar. Man überschätzt sich, merkt es aber nicht, und auch die Schwestern, die froh sind entlastet zu werden, merken es nicht. Man rennt über den Flur und hat die (umgangssprachlich) dicksten Eier die man sich vorstellen kann. Meine Fresse, bin ich toll, weil ich ja eigentlich schon viel mehr kann als die ganzen blöden Schwestern.
Ich gebe zu, mir ging das auch sehr lange so.

Ich war auch so naiv. Ich war (unexaminierte) pflegerische Hilfskraft und habe (im Osten) eine Station geschmissen. Statt mich um meine Ausbildung zu kümmern. Und mein (damals sehr bewunderter) Oberarzt hat das ausgenutzt, der mußte sich um nix mehr kümmern. Ich war stolz wie Oskar und habe mich ausnutzen lassen, wie auf der Galeere. Ich habe auch gelernt.
Meine Eier waren damals sehr dick.
 
Und es gibt offensichtlich Praktikanten, die das Krankenhaus benutzen um ihre narzisstischen Wesenszüge auszuleben und damit dies funzt, brauchen sie Claqueure.

Du bist nicht ironisch, du gehst zu weit.
Und aus welchen Lebensquellen kommen eigentlich alle deine heutigen weisen Erkenntnisse?
 
Man rennt über den Flur und hat die (umgangssprachlich) dicksten Eier die man sich vorstellen kann. Meine Fresse, bin ich toll, weil ich ja eigentlich schon viel mehr kann als die ganzen blöden Schwestern.

Oh Mann, Paula, Du sprichst mir aus der Seele! :boozed:

Und dann hat man auch noch sein Examen in der Tasche und fängt auf einer ITS an, die dicksten Eier der Welt schwellen bis ins Universum an. Und plötzlich steht man da nach seiner ersten zweistündigen Reanimation,:eek1: Pat. mit Lungenembolie, das rechte Herz so groß wie Bayern, Lyse unter Rea und anschließendes Kühlschema,8O und ist so froh und dankbar über erfahrene Kollegen, die einen bei der Hand nehmen. Weil auf einmal sind die Eier auf Haselnussgröße geschrumpft und man passt problemlos wieder durch jede Tür...

PhillipO, falls Du mal nach Deinem Praktikantendasein eine Pflegeausbildung oder Studium anstrebst, ist Dir hoffentlich klar, dass Hochmut vor dem Fall kommt...

Feli - die gerade 5 Euro ins Phrasenschwein gezahlt hat
 
Und aus welchen Lebensquellen kommen eigentlich alle deine heutigen weisen Erkenntnisse?

Sichtweise. Philosphie der Erkenntnis brauch ich dir sicher net erklären. Ansonten: Stichwort: Helfersyndrom.

Der Volksmund nennt solche Ausführung wie von PhilppO übrigens: Überheblichkeit.

Elisabeth
 
Meiner Meinung nach ist die "Profession Pflege" noch lange nicht dort angekommen, wo sie sich gern sieht! Da helfen auch die universitären Bildungsabschlüsse, die wie Pilze aus den Böden gestampft werden nichts!

Unabhängig davon: Neulich ist mir ein Flyer in die Hände gefallen (lag beim JobCenter aus!) in dem dafür geworben wurde, sich in einem 200h-Crash-Kurs zur gerontopsychiatrischen Fachkraft ausbilden zu lassen! Anscheinend kann wirklich jeder pflegen!!!
 
Ohne einschlägige Vorbildung? Ist das nicht ne Spezialisierung für GuKs?

Elisabeth
 
Nein, dabei soll es sich nach meinem Kenntnisstand um eine Maßnahme handeln, die Arbeitslosen zu einer Hilfstätigkeit in gerontopsychiatrischen Einrichtungen / Altenheimen qualifizieren soll. Witzig fand ich den Hinweis, dass man im Rahmen dieser "Qualifikation" einen sog. "Rollstuhlschein" macht!

Was sich manche Bildungsanbieter einfallen lassen, um einigermaßen seriös zu klingen, ist kreativ!
 
*lol*

Elisabeth
 
Naja, aber nen bisl fies wirds langsam schon...

..ehrlich gesagt denke ich, dass so ein überengagierter Praktikant weitaus wertvoller ist, als einer, der sich im Raucherkammerl versteckt, Medis mitgehen lässt und seinen Aufgaben nur schleppend nachkommt ;-)
 
Naja, aber nen bisl fies wirds langsam schon...

..ehrlich gesagt denke ich, dass so ein überengagierter Praktikant weitaus wertvoller ist, als einer, der sich im Raucherkammerl versteckt, Medis mitgehen lässt und seinen Aufgaben nur schleppend nachkommt ;-)


Gibt es da nicht auch irgendetwas dazwischen??

Außerdem klingt es bei PhillipO, als würde er demnächst selbst operieren, so qualifiziert ist er...
 
Spätestens wenn dir so ein hyperaktiver Praktikant, den du nur sehr eingeschränkt kontrollieren kannst, Probleme macht, denkst du anders darüber. Du trägst schlussendlich die Verantwortung.
Zu dieser Ansicht kann man wahrscheinlich nur kommen, wenn man da selbst entsprechende sehr unschöne Erfahrungen gemacht hat.

Ein Praktikant hat sinnvoll eingesetzt zu werden. das setzt voraus, dass die GuK weiß was sie wann delegieren kann. Es braucht das Fachwissen um im Vorfeld bereits Gefahrenquellen weitestmöglich auszuschließen. Wenn du dies beherzigst, muss der Praktikant net im Raucherkämmerchen sitzen weil er net weiß, was er machen soll. Und du verhinderst damit auch zuviel Eigenaktivität.

Elisabeth
 

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